Going Zero

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Rezensionen zu "Going Zero"

  1. Kann man in einer digitalen Welt seine Privatsphäre wahren?

    Cover:
    --------
    Der Fingerabdruck als Identifizierungsmerkmal ist schlicht, passt aber sehr gut für diesen Cyber-Roman, in dem es darum geht, ob und wie viele Spuren wir im Alltag hinterlassen bzw. ob wir dies vermeiden können.

    Inhalt:
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    10 verschiedene Personen werden für ein geheimes Projekt ausgewählt. Nachdem sie die Nachricht "Go Zero!" erhalten haben, sollen sie untertauchen für 30 Tage. Schaffen sie es, erhalten sie steuerfrei drei Millionen US-Dollar. Verfolgt werden sie dabei von den besten Leuten des CIA und der Firma Fusion, die Software für Social Media und diverse Überwachungsmethoden programmiert. Die Bibliothekarin Kaitlyn Day ist eine der Testpersonen und zunächst scheint es so, als hätten Cy Baxter (Gründer von Fusion) und seine Leute leichtes Spiel mit ihr. Doch sie entkommt immer wieder und je länger das Projekt andauert, desto mehr wird klar, dass sie cleverer ist als vermutet und eigene Pläne verfolgt.

    Mein Eindruck:
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    "Ein Recht auf Privatsphäre gibt es nicht mehr, die ist längst verloren oder jedenfalls so löchrig geworden, dass sie im Grunde keinerlei Wert mehr hat. Nein, die wahre Gefahr für die jetzige Zeit und die Zukunft ist die Manipulation – bestimmte Einstellungen und Verhaltensweisen werden ahnungslosen Bürgern eingeimpft, unmerklich vollzieht sich der Übergang von der Überwachung durch den Staat zur Steuerung, das letzte Kapitel in der langen Geschichte der Demokratie, der freie Wille verformt zu bedingungslosem Gehorsam."

    Da ich mich sowohl beruflich als auch privat viel mit IT-Sicherheit beschäftige, klang dieser Roman verlockend für mich. Der Einstieg war jedoch für mich langatmig. Es wird viel Zeit auf die Beschreibung des Projekts, das Leben von Kate und Cy Baxter und seiner Firma verwendet. Aber dann nahm der Roman Fahrt auf. Die Kapitel sind wie ein Countdown betitelt nach der Zeit, die bis zum letzten Projekt-Tag noch verbleibt. Das Geschehen wird abwechselnd aus Sicht der Testpersonen und der Projekt-Mitarbeiter erzählt. Anfangs fand ich es sehr spannend, mit welchen Tricks die einzelnen Personen untertauchen wollen. Jeder hat eine andere Strategie und zwischendurch gibt es auch einige amüsante Momente.
    Die meisten Techniken kannte ich schon, allerdings war mir in dieser Gänze nicht bewusst, zu welchen Situationen ihre Anwendung führen kann.
    Mit Ausnahme von Kaitlyn, Cy und Erika erhält man wenig Einblicke in die Charaktere. Es geht vorwiegend um die Sicherheitstechnik und welche Möglichkeiten sie bietet (im positiven und negativen Sinn).

    Besonders spannend fand ich die Entwicklung von Kaitlyn. Nicht nur das Projektteam führt sie in die Irre, auch der Leser bleibt lange im Unklaren, welche Pläne sie und welchen Hintergrund ihre Teilnahme hat. Zunehmend geht es nicht nur um das Abtauchen, sondern auch CIA-Geheimnisse geraten in den Fokus und das Blatt wendet sich. Es ist unklar, wer vertrauenswürdig ist, wer gegen wen spielt und auch, ob Kaitlyns Plan am Ende aufgeht. Auch Cy Baxter hat zu Beginn scheinbar noch moralische Werte, aber sein Charakter verändert sich in erschreckender Weise. Den letzten Teil fand ich extrem spannend, allerdings driftete mir die Handlung dabei etwas zu sehr ins Unrealistische ab. Und auch das letzte Kapitel, das in einer Art Cliffhanger mündete, sodass auf einen zweiten Roman spekuliert werden kann, haben mich nicht befriedigt.
    Alles in allem eine gute Story zum Thema digitale Spuren, Überwachung und Privatsphäre in der heutigen Zeit. Die CIA-Story hat das Ganze etwas unrealistisch werden lassen und das Ende konnte mich leider nicht ganz befriedigen.

    Fazit:
    --------
    Sehr spannender und größtenteils realistischer Cyber-Roman über das Ende der Privatsphäre und wie wir manipuliert werden

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  1. 4
    28. Apr 2023 

    Im Datendschungel sind wir alle sichtbar

    In seinem neuen Roman “Going Zero” hat Anthony McCarten ein sehr aktuelles Thema für seine Romanhandlung genutzt und diesem Thema damit eine neue, andere, da literarische Behandlung gegeben. Es geht um das Thema Datensicherheit und um das, was man mit Daten alles ausrichten kann, wenn man sich die modernen Möglichkeiten zu eigen macht.
    Nach Dave Eggers „Circle“ ist das ein weiterer Gegenwartsroman aus den USA, der dieses Thema aufgreift. Going zero unterscheidet sich dabei vom Ansatz her aber sehr deutlich von seinem „Vorgänger“.
    Im ersten Teil des Romans, der etwa 2/3 ausmacht, verfolgen wir ein Projekt, dass eine Datenfirma gemeinsam mit dem CIA gestartet hat und in dem die Datenfirma es innerhalb einer gewissen Zeitspanne schaffen will, 10 sorgsam ausgewählte Personen (genannt Zero 1 bis 10) zu finden. Diese Personen haben sich auf unterschiedliche Art und Weise darauf vorbereitet, diese Zeit zu überstehen, ohne gefunden zu werden. Denn es winkt eine große Summe Geld als Gewinn, wenn sie die Zeit tatsächlich unaufgespürt überstehen können. In diesem Teil des Romans wechselt die Perspektive ständig zwischen den Gesuchten und den Suchenden, gibt dabei Einblicke sowohl in die unterschiedlichen Strategien und die Leben der Teilnehmer als auch in die technischen Tricks und Taktiken der Datenfirma bzw. die Datenfallen, in die man als Bürger tappen kann. Das ist für die Leser auf sehr vielfältige Art und Weise spannend. Der Leser wird sehr intensiv in die ungleiche Jagd hineingezogen.
    Kurz vor Ende der gesetzten Zeitspanne hat die Datenfirma 9 der 10 Teilnehmer gefunden und scheint damit kurz vor dem Erfolg zu stehen, was für sie große Regierungsaufträge und natürlich erhebliche Gewinne bedeuten würde. Doch da ist diese eine Teilnehmerin (Zero 10), die zu Anfang immer komplett unterschätzt wurde und die sich dann doch als die cleverste herausstellt, da sie es geschafft hat, ihre Identität vollständig zu verdunkeln und zu wechseln.
    Im zweiten Teil des Buches geht es dann um die verbleibende Jagd auf Zero 10, die noch so ganz andere Aspekte der Geschichte aufmacht. Doch das soll hier natürlich nicht gespoilert werden.
    Insgesamt konnte der Roman mich vor allem im ersten Teil überzeugen und fesseln. Beim zweiten Teil fühlte ich mich manchmal dann doch abgehängt und verloren im Dschungel von Daten und den damit verbundenen Möglichkeiten sowie im Dunkel von Staats- und Geheimdienstaktivitäten. Gute, nachdenklich machende Unterhaltung bietet Anthony McCarten hier einmal mehr. Er hat einen Roman geschaffen, der nach Verfilmung ruft und ich möchte eine Wette eingehen, dass er Hollywood alles andere als kalt lässt. Ich gebe 4 Sterne.

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  1. Facettenreich, brisant und sehr spannend

    „Aber heute hat sie einen Plan. Und der Plan muss klappen. Er muss klappen.“ (Zitat Seite 24)

    Inhalt
    Cy Baxter, Milliardär, Inhaber von World-Share, startet mit der Weisung „GO ZERO“ einen Beta-Probelauf seines neuen Programms FUSION, entwickelt von einem Team der besten Köpfe aus allen Bereichen modernster Hochtechnologien, in einer Partnerschaft mit der Abteilung Wissenschaft und Technologie der CIA. Zehn ausgewählte Teilnehmer haben nun zwei Stunden Zeit unterzutauchen, dann begibt sich das Fusion-Team mit Hilfe der umfangreichen Datensammlungen des neuen Programms auf die Suche. Gelingt es einem Teilnehmer, dreißig Tage lang unauffindbar zu bleiben, erhält er drei Millionen Dollar. Für Cy Baxter und FUSION dagegen geht es um einen Zehnjahresvertrag mit der CIA. Einige der zehn Teilnehmer werden rasch entdeckt, doch wie ist es möglich, dass gerade die eher unscheinbare, technisch nicht einmal besonders versierte Bibliothekarin Kaitlin Elizabeth Day aus Boston, demnächst dreiunddreißig Jahre alt, wie vom Erdboden verschwunden ist und es bleibt, ihren Verfolgern immer einen Schritt voraus.

    Thema und Genre
    In diesem packenden Thriller geht es um Geheimdienste, moderne Überwachungstechnologien, Soziale Netzwerke, Datenschutz, um den Schutz der persönlichen Freiheit in demokratischen Ländern.

    Charaktere
    Die unterschiedlichen Figuren sind authentisch und in ihrem Verhalten und Handeln glaubhaft. Von der ersten Seite an hofft man, dass Kaitlin Day mit ihrer Strategie Erfolg hat, sich konsequent völlig anders zu verhalten, als auf Grund des umfangreichen Datenmaterials, das FUSION über sie gesammelt hat, zu erwarten ist. „Aber es wird auch ein Spaß, sagt sie sich. Und ganz schön gefährlich.“ (Zitat Seite 24)

    Handlung und Schreibstil
    Der knappe Zeitrahmen von dreißig Tagen, der für diesen Betatest vorgesehen ist, macht den Ablauf der Handlung von Beginn an rasant. Die einzelnen Kapitel zählen die Tage und Stunden bis zum Ablauf der First. Unterschiedliche Handlungsorte und zeitgleiche Ereignisse erhöhen die Spannung und das Tempo. Der Hauptfigur Kaitlin Day gelingt es immer wieder, uns Lesende mit neuen Facetten und Wendungen zu überraschen, man will und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Gleichzeitig heben die unterschiedlichen persönlichen Hintergründe und aktuellen Themen, um die es hier geht, diesen Roman deutlich über das normale Genre Thriller hinaus. Auch die Sprache bewegt sich im weiten Spektrum zwischen erzählend, beschreibend und intensiven Actionszenen.

    Fazit
    Ein facettenreicher, spannender Thriller, eine perfekte Mischung zwischen packender Handlung und brisanten Themen unserer Zeit.

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  1. Kurzmeinung: Es wäre mehr

    Kurzmeinung: Es wäre mehr drin gewesen, wenn der Roman alle Charaktere richtig ausgefeilt hätte.
    Auch alte Strickmuster können funktionieren – müssen aber nicht.

    Ein Informatiker namens Cy Baxter stellt eine Challenge vor: 10 Menschen in den USA, repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ausgewählt, sollen sich mit Beginn des Befehls „Go Zero“ digital so unsichtbar machen, dass sie mit den von ihm entwickelten Überwachungstools nicht mehr aufgespürt werden können. Sie haben zwei Stunden Vorsprung und falls sie 30 Tage lang von Cy Baxter mit seinen Tools nicht aufgespürt werden können, bekommen sie 3 Millionen Dollar Preisgeld. Ein ungeheurer Anreiz. Für Cy hängt eine Menge vom Erfolg dieser Challenge ab, denn er strebt mit seiner expandierenden Firma eine enge Zusammenarbeit mit der CIA an.

    Der Kommentar:
    Das alte Strickmuster der in diesem Falle zum Glück nur digitalen Jagd - auf die zehn Teilnehmer funktioniert am Anfang durchaus, weil es halt immer funktioniert, wenn unsere Uninstinke angesprochen werden. Ob wir in Detektivgeschichten einen Verbrecher jagen oder man in den Hunger Games einander aufspürt und einander ausschaltet oder ob man mit Farbpistolen aufeinander schießt, Jagd bleibt Jagd. Und Jagd punktet.
    Freilich bedient der Autor alle Klischees, die derartigen Geschichten innewohnen: man hat einen taffen Aussenseiter, der die Jäger überrascht, es gibt Unterstützer und Verräter. Dennoch baut sich mithilfe der unerwarteten Wendung eine gewisse Spannung auf. Allerdings ist die Sprache von Going Zero zu direkt oder zu plump und die Dialoge zu langweilig, um wirklich zu überzeugen. Es fehlt Schlagfertigkeit und Witz. Die neun weiteren Spielsteine auf dem Feld, neben dem krassen die Jäger verblüffenden Aussenseiter, haben ausserdem zu wenig Gewicht und zu wenig Gesicht, sie hätten erheblich mehr Potential gehabt. Wenn sich die Geschichte auf diese weiteren Mitspieler konzentriert hätte und ihnen mehr Spielraum eingeräumt hätte, wäre die Jagd sicher spannender geworden. Im zweiten Teil des Buches wird die Suche aber auf einen neuen, ebenfalls recht gesichtslosen Gegenstand verlagert; das schwächt in meinen Augen das Ganze erheblich.

    Und natürlich ist die Moralkeule zu offensichtlich: ein Überwachungsstaat taugt nichts und man muss sich dagegen wehren.

    Fazit: Eine Jagd ist eine Jagd ist eine Jagd. Funktioniert immer. Wenigstens am Anfang. Aber das wars dann auch schon fast. Die Verlagerung auf eine neue Suche hat dem Roman mehr geschadet als genutzt und war - wie ich finde - extrem langweilig.

    Kategorie: Spannungsliteratur
    Verlag: Diogenes, 2023

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  1. Überwachung & Kontrolle

    Utopie oder geheime Realität?

    "Going Zero" ist ein Polit-Utopischer Roman, der am 26.April 2023 vom Diogenes Verlag auf dem deutschen Markt veröffentlicht wird.

    Der Autor:
    Anthony McCarten wurde 1961 in Neuseeland geboren worden.
    Schon 1987 schrieb er gemeinsam mit einem Freund ein Theaterstück.
    Hierfür wurde er ausgezeichnet. Im Laufe der Jahre wurde er immer bekannter und seine Werke werden inzwischen in viele Sprachen übersetzt.
    Für Drehbücher wurde er für Oskars nominiert.

    Deutsche Übersetzung: Manfred Allié

    Zum Inhalt:
    Amerikanische Geheimdienste bündeln ihre Fähigkeiten mit einem Social-Media-Unternehmen. Gemeinsam betreiben sie den Beta-Test ihres gemeinsamen Überwachungssystems: FUSION.
    Durchschnittsbürger sollen an diesem Test teilnehmen & für einen festgesetzten Zeitraum untertauchen.FUSION soll diese in kürzester Zeit aufspüren.
    Derjenigen, der innerhalb einer festgesetzten Zeitlinie, nicht aufgespürt wird - winkt eine große Geldprämie.
    Eine Bibliothekarin aus Boston will das Geld gewinnen. Wird sie es schaffen?

    Mein persönlicher Eindruck
    Das Thema staatlicher Überwachungsmöglichkeiten interessiert mich schon lange.
    So war ich wirklich gespannt auf diesen Roman.
    Ich bekam das elektronische Exemplar zur Vorablesung gestellt.

    Ein "knall-gelber" Buchumschlag umgibt den Daumenabdruck im Blickmittelpunkt.
    Schon nach dem ersten Blick war ich neugierig.
    In meinem Fall hat die kreative Gestaltung das gesetzte Ziel erreicht.

    Aufbau, Personen, Logik, Momentum, Finale:

    Die gesamte Story folgt einem roten, logisch - strukturellem Aufbau.
    Die deutsche Übersetzung ist gut gelungen & liest sich sehr gut.

    Auf der einen Seite lerne ich die "Macher"- die Kreatoren von Fusion kennen. Auf der anderen werden die entsprechenden, zu suchenden Bürger in ihnen gewidmeten Kapiteln vorgestellt & deren Suchverlauf erzählt.

    Datum & Zeit - Einordnungen: erleichtern das Verständnis für den weiteren Verlauf der Suchaktion.
    Die ersten 2/3 der Erzählung nehmen mich wirklich gefangen.
    Die Spannung und das Individuelle jeder Suche lassen mich die Zeit vergessen & ich möchte keine Lesepausen einlegen.

    Im letzten Buchdrittel erfährt die Erzählung eine unvorhersehbare Wendung.
    Diese hat mich wirklich "kalt" erwischt. :) Was mir auch sehr gefallen hat.
    Nach dieser Veränderung nehmen Tempo und Momentum der Story jedoch spürbar, ab.
    Obwohl auch dieses Ereignis in sich spannend ist, verliert die Gesamterzählung an Charme und Überzeugungskraft.

    Das Finale wurde logisch und nachvollziehbar kreiert und rundet die gesamte Erzählung ab.

    Zusammenfassung:
    Mit diesem Buch hat der Schriftsteller einen interessanten, brandaktuellen Roman geschaffen.
    Der Erzählstil ist flüssig lesbar.
    Von den stattfindenden Ereignissen wird glaubwürdig & logisch berichtet.
    Die fundamentale Wendung der Story ist unumstritten, ein sehr interessanter Plot.
    Dieser hätte jedoch von einer Tempoerhöhung und intensiveren Berichterstattung profitiert.

    Fazit:
    Ein Buch, das unser Leben im Zeitalter von KI, Intel-Überwachung und Datenschutz widerspiegelt, Fragen aufwirft und zum Nachdenken anregt.

    Ich bin von dem Buch begeistert.

    Insbesondere Leser, die sich für Überwachungsmöglichkeiten in unserem täglichem Leben, interessieren & /oder beunruhigt sind, werden diese Lektüre lieben.

    Ich vergebe sehr gute 4,5 *Lesesterne & freue mich jetzt auf weitere Bücher von Anthony McCarten!

    ISDN: 978-3257071924
    Formate: Audio, elektr. & gebundenes Buch
    Seitenzahl: 464

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Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte' von Peter Heller

Inhaltsangabe zu "Das Ende der Sterne wie Big Hig sie kannte"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:321
EAN:
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Die Nanos-Rebellion: Thriller (Malek Wutkowski 2)

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Nanos-Rebellion: Thriller (Malek Wutkowski 2)' von Timo Leibig
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Nanos-Rebellion: Thriller (Malek Wutkowski 2)"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:545
EAN:
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Rezensionen zu "Die Nanos-Rebellion: Thriller (Malek Wutkowski 2)"

  1. 4
    11. Nov 2023 

    Im Untergrund

    Malek Wutkowski hat sich der Rebellion nicht angeschlossen. Ihm ist es wichtiger seinen Bruder Dominik aus den Fängen von Kehlis und den Nanos befreien. Dabei braucht er Hilfe von einem der Freien. Sein Kumpel Eric, der Apotheker, ist genau der Richtige für die Aufgabe. Der allerdings sitzt im Gefängnis. Der Gedanke an Jannah lässt Malek jedoch nicht los. Diese ist weiterhin im Untergrund aktiv. Die Rebellen wollen den Kanzler Kehllis stürzen und die Auswirkungen der Nanos aufheben. Die Menschen sollen wieder selbst entscheiden und nicht den Einflüsterungen der Nanos hörig sein. Allerdings müssen sie sehr nah ans System heran.

    Im zweiten Teil der Nanos-Trilogie geht der Kampf gegen die Gleichschaltung und Unterdrückung durch den Kanzler Kehlis und sein System erst richtig los. Gar nicht so einfach, wenn die meisten Deutschen unter dem Einfluss der Nanos stehen und nicht einmal wissen, dass sie geknechtet sind. Die wenigen Freien, bei denen die Nanos nichts ausrichten können, führen einen fast aussichtslosen Kampf. Und doch geben sie nicht auf. Wenigstens haben sie einen einflussreichen Unterstützer und damit technische Ausrüstung und vor allem haben sie einen Plan. Sollte Malek sich entschließen zu ihnen zu stoßen, wäre sein Können eine willkommene Ergänzung.

    Beim Lesen fragt man sich, ob das gehen kann. Eine relativ kleine Gruppe im Kampf gegen den Staat und einen Apparat, der die Bürger weitgehend ohne deren Wissen unterdrückt. Doch so wie die Nanos heimlich in die Körper geschmuggelt wurden, können sie vielleicht auch by the way unschädlich gemacht werden. Die Menschen würden wieder anfangen selbst zu denken und hätten kaum gewusst, wie ihnen geschah. Wenn es doch immer so einfach wäre. Sehr spannend wird geschildert wie die Rebellen ans Werk gehen und welchen Gefahren sie sich aussetzen. Ebenso packend beschreibt der Autor, was Malek Wutkowski plant, um seinen Bruder zu retten. Ein fast unmögliches Unterfangen, aber wirklich unmöglich ist es nur, wenn es nicht versucht wird.
    Das Ende kommt dann mit einem völlig überraschenden Paukenschlag, der die Lektüre des abschließenden Bandes schon fast zwingend wirken lässt.

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Draußen: Ein Solarpunk-Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Draußen: Ein Solarpunk-Roman' von Mary Stormhouse

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Format:Kindle Ausgabe
Seiten:176
EAN:
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Der Klon: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Klon: Roman' von Jens Lubbadeh

Inhaltsangabe zu "Der Klon: Roman"

Berlin im Jahr 2033. Die Journalistin Mara Erhardt hat herausgefunden, dass ein koreanischer Biologe jahrelang illegal Menschen geklont hat. Eine Spur führt nach Berlin, zu zwei Studenten. Doch als sie die jungen Männer ausfindig macht, überstürzen sich die Ereignisse. Denn es gibt noch eine Spur nach Deutschland – zu einem Klon des größten Verbrechers der Geschichte: Adolf Hitler. Und die Auftraggeber wollen nicht, dass dessen Identität zu früh enttarnt wird. Für Mara beginnt ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit – und gegen eine verhängnisvolle Wiederholung der deutschen Vergangenheit …

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:481
Verlag: Heyne Verlag
EAN:
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Sonnenseiten: Street-Art trifft Solarpunk

Buchseite und Rezensionen zu 'Sonnenseiten: Street-Art trifft Solarpunk' von Tino Falke

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Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:308
EAN:
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Hier sangen früher Vögel: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Hier sangen früher Vögel: Roman' von Kate Wilhelm

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Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:279
Verlag: Heyne Verlag
EAN:
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Die Imker: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Imker: Roman' von Gerhard Roth

Inhaltsangabe zu "Die Imker: Roman"

Es ist der Morgen des 1. April, als etwas Ungeheures geschieht: Ein gelber Nebel zieht auf, der die Menschen buchstäblich in Luft auflöst. Aber nicht alle Menschen sind verschwunden, stellt Franz Lindner fest, der Erzähler dieses alle Grenzen sprengenden Romans. Er selbst hat als Patient einer Einrichtung für psychisch beeinträchtigte Künstlerinnen und Künstler die Katastrophe überlebt – wie auch die anderen Patienten, Ärzte und Besucher. So unfasslich das Ereignis ist, so konkret muss der Alltag jetzt organisiert werden. Eine Dorfgemeinschaft aus Bienenzüchtern entwickelt sich, und Franz Lindner wird ihr Chronist. Aber die neue Welt ist keine friedliche: Gewalt, Hass und Eifersucht sind nicht verschwunden, und auch die Natur scheint sich vom Menschen befreien zu wollen. Zwei Jahre begleiten wir »die Imker« durch eine Welt, in der Traum und Wirklichkeit nicht zu unterscheiden sind. Dann macht ein weiteres unerklärliches Ereignis der Geschichte ein überraschendes Ende. Gerhard Roths »Die Imker« ist ein philosophischer Roman im Setting einer Dystopie. Er behandelt die Entstehung von Gesellschaft und das Wesen des Menschen, vor allem die Bedeutung des Unbewussten und das Rätsel des Todes. Es ist das Spätwerk eines großen Autors, der in einem parabelartigen Gedankenspiel noch einmal alle Motive seines Denkens und Schreibens versammelt.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:560
Verlag: S. FISCHER
EAN:9783103974676
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Die letzten Kinder: Kampf gegen das Ende

Buchseite und Rezensionen zu 'Die letzten Kinder: Kampf gegen das Ende' von Peter Ritter

Inhaltsangabe zu "Die letzten Kinder: Kampf gegen das Ende"

Lesern von "Die letzten Kinder: Kampf gegen das Ende" gefiel auch

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:302
Verlag: Peter Ritter
EAN:
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Die Nacht danach

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Nacht danach' von Nikodem Skrobisz
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Nacht danach"

Das erste One-Night-Stand von Henry endet mit einem Knall. Interkontinentalraketen regnen wie Sternschnuppen vom Nachthimmel. Rot glühende Pilzwolken platzen entlang des Horizonts. Der junge Student flieht mit seiner unerwarteten Gefährtin in den Bunker, den sein paranoider Vater einst unter dem Familienhaus errichtete. Während die Welt über ihnen im nuklearen Feuer verschwindet, realisiert er, dass sein verkaterter Verstand sich nicht einmal mehr an den Namen der Fremden erinnern kann - und dass das noch sein kleinstes Problem ist. Zur gleichen Zeit haben nur wenige Kilometer entfernt die Eheleute Sarah und Scott den Ausbruch des Dritten Weltkriegs in einem Kanalisationstunnel überlebt. Die Zeit läuft ihnen davon, denn Strahlung und Hunger folgen ihnen auf Schritt und Tritt. Ihre einzige Hoffnung ist es, möglichst schnell in den Bunker zu gelangen, den Scott einst half für Henrys Vater zu bauen. Der ehemalige Soldat ist fest entschlossen dafür alles zu tun.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:115
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Die Nacht danach"

  1. 3
    09. Nov 2022 

    Solide Endzeit-Novelle

    In Nikodem Skrobisz‘ nur 99 Seiten dünnen eBook „Die Nacht danach“ entwickelt er eine Versuchsanordnung für den Moment kurz nach einem Atomkrieg. In einem nicht näher benannten westlichen Land entdecken Scott und Sarah, ein Ehepaar ein einem Trailerpark, und Henry und Celine ein Pärchen, was sich nur für einen One-Night-Stand in der Luxusstrandvilla von Henrys Vater getroffen hat, Blitze am nächtlichen Himmel. Die darauffolgenden roten Atompilze in der Ferne lassen auf einen nuklearen Angriff schließen und bringen die beiden Paare zu ganz unterschiedlichen Schutzmaßnahmen. Scott, ein Afghanistan-Veteran, schaltet schnell und schleppt seine Ehefrau schnellstmöglich in die zumindest ein wenig Schutz bietende Kanalisation. Henry muss mit Celine nicht auf das Abwassersystem zurückgreifen, hat ihm doch sein Vater unter dem Haus einen luxuriösen, mit allem was das Prepperherz sich wünscht ausgestatteten, ABC-sicheren Bunker hinterlassen.

    Nun schreibt Skrobisz die divergierende Geschichte dieser beiden Paare, die unterschiedlicher in sozioökonomischem Status und Ausgangssituation nicht sein könnten, über einen Zeitraum von grob zwei Wochen fort. Der Überlebenskampf bekommt ganz unterschiedliche Qualitäten und läuft auf einen Showdown hinaus.

    Zugegebenermaßen gefiel mir der Einstieg in diese Geschichte tatsächlich nicht sonderlich. Das lag hauptsächlich an den psychologisch eher unrealistischen Reaktionen der verschiedenen Protagonisten auf das Niedergehen der vielen, markerschütternden Atombomben. Da werden währenddessen und kurz danach knackig-coole Sprüche gemacht, die an Action-Filme aus den 90ern erinnern, in denen der Held immer einen flotten Spruch draufhatte, egal in welcher brenzligen Situation er sich befand. Gut, nun wird die Geschichte vom Autor als „Ein (sic) Tragikomödie, die von der Struktur ein Kammerspiel ist, erzählt in Romanform.“ beschrieben. Komödienhaft waren die Kommentare allerdings für mich nicht, eher – wie gesagt – unrealistisch. Und „tragisch“ ist nun einmal die Grundlage dieser Geschichte: ein Atomkrieg. Tragik im Speziellen bietet über die aus diversen Endzeitszenarien in Film- und Buchform bekannten Probleme im Überlebenskampf hinaus, die Geschichte nicht.

    Was die Geschichte jedoch zu bieten hat, ist mit Fortlauf der Lektüre eine sehr gute Darstellung der Atmosphäre während den ersten Tagen nach einem Atomkrieg und dem knappen Überleben. So fühlt man sich an Cormac McCarthys Beschreibung der Düsternis einer untergehenden Welt in „Die Straße“ erinnert. Der Vorteil von Skrobisz‘ Buch: Es ist weitaus kürzer und demnach keinesfalls so langatmig, wie es bei McCarthy manchmal der Fall ist. Die für mich aber größten Stärken dieser Veröffentlichung sind die moralischen Fragen, die das Buch im Verlauf aufwirft: Wofür lohnt es sich überhaupt so etwas zu überleben? und Was ist zielführender und moralisch vertretbarer; Kooperation oder seine eigenen Wege gehen, um zu überleben? Auch wird durch die unterschiedlichen finanziellen Voraussetzungen der beiden Paare die Frage der Überlebenschancen im Spannungsfeld „arm vs. reich“ aufgeworfen.

    Meines Erachtens handelt es sich hierbei um eine solide Novelle, die als Ausgangspunkt das Szenario eines Atomkrieges wählt, und kurz und knapp den ein oder anderen Denkanstoß geben kann. Das ist sicherlich am besten für Leser:innen geeignet, die sich zuvor gedanklich eher wenig mit dem Thema beschäftigt haben und nun damit erstmals in Berührung kommen. Für Leser:innen, die sich schon eingehender diesbezüglich belesen haben, wird das Buch keine signifikant neuen Erkenntnisse bieten können. Somit also ein guter Startpunkt, der durchaus noch Potential nach oben hat. Ausgehend von den zuvor veröffentlichten Werken des 23jährigen Autors ist definitiv von diesem Potential auszugehen und seine zukünftigen Veröffentlichungen sollten im Auge behalten werden.

    3,5/5 Sterne

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