G
Gelöschtes Mitglied 2403
Gast
Ja, sehe ich genauso und dieses Referieren lässt dieses Buch an mir vorbeiplätschern, obwohl das Thema durchaus interessant ist. Was ich schade finde. Denn eigentlich wollte ich sehr, dass mir dieses Buch gefällt. Aber mir gefällt die Geschichte nicht so sehr, wie ich mir das gewünscht habe. Und eine Nähe zu den Charakteren kann ich leider auch nicht aufbauen. Und brennen kann ich schon gar nicht. Dennoch ist das Buch interessant und vermittelt Wissen, Geschichtswissen und auch Wissen über Tansania/Tanganyika.Hier kommt nun ein neuer Charakter hinzu. Und statt von Ilyas' Erfahrungen in der Truppe und vom Krieg zu lesen, lesen wir von Hamza und dessen Erfahrungen. Ilyas ist zwar schon einmal für seine Schwester von den Toten und Verschwundenen wieder aufgetaucht, aber ich befürchte, dass er dieses Mal nicht wieder zurückkommt. Warum hätten wir sonst den Krieg aus Sicht eines neuen Charakters kennengelernt?
Apropos aus Sicht von Hamza: Ich finde auch in diesem zweiten LA gibt es wieder, oder sogar vermehrt, Passagen, die wie aus einem Geschichtslehrbuch klingen. Besonders ist mir das um die Seiten 120-125 herum aufgefallen. Dort werden die Kriegsbewegungen etc. ganz besonders losgelöst vom Romangeschehen erzählt. Mitunter hatte ich das Gefühl, es fehlte nur noch eine erklärende Karte mit Einfärbungen für die Kreigsparteien und Truppenbewegungen in Pfeilform, wie wir es eben aus Geschichtsbüchern kennen. Das ist zwar definitiv interessant und wichtig zu beschreiben, da mir fast alles davon bisher unbekannt war (zumindest im Detail, denn dass sich der 1.Weltkrieg auch in den Kolonien mit einheimischen Soldaten als Kanonenfutter ausgefochten wurde, hatten wir durchaus im Geschichtsunterricht.).
Leider fand ich das Geschehen nicht gut in Romanform gebracht. Da musste ich an die aktuellen Veröffentlichungen von jungen afrikanischen Autroinnen denken, die das meines Erachtens viel besser schafften. z.B. Kopano Matlwa, Yaa Gyasi(!), Imbolo Mbue etc. Bei diesen Autorinnen wurde ich richtig in die Geschichte hineingezogen und habe zusetzlich noch viel gelernt. Hier wird mir zu viel referiert. Obwohl grundsätzlich der zweite Teil definitiv schon mehr in die Tiefe bezüglich einzelner Charaktere geht. Keine Frage. Hoffentlich steigert sich diese Begleitung der Charaktere im Verlauf der zweiten Romanhälfte noch weiter.