Mir geht's als Nachzüglerin nicht anders als vielen hier, ich werde immer verwirrter. Und dass Sarr die Erzählebenen nicht in der konventionellen Weise trennt - durch eindeutige Absätze, Kursivdruck oder Zitat-Gänsefüßchen - macht es noch schwieriger. Ich muss oft überlegen, wer nun eigentlich gerade das erzählende Ich ist, Siga oder Brigitte Bollème oder die Gemini-Verlegerin oder wer immer.
Als ich las, Elimanes Vater (oder Onkel) sei "trailleur" gewesen, habe ich den Begriff mal gegoogelt. Es gab in den Kriegen, in die Frankreich seit der Kolonialzeit verwickelt war, offenbar immer wieder Senegalesen, die für Frankreich gekämpft haben. Zum Teil hat man die Leute mit dem Versprechen der französischen Staatsbürgerschaft geködert. Zum Teil wurden diese Soldaten Opfer rassistischer Verbrechen durch die Wehrmacht (wenn sie in Gefangenschaft gerieten), zum Teil wurden sie nach ihrer Rückkehr auf den afrikanischen Kontinent von Kolonialbeamten interniert und/oder ermordet (siehe bei Wiki unter Thiaroye-Massaker).
Vielleicht wird dieser Vorgang noch thematisiert.
Was das Thema Rassismus betrifft, habe ich aber (vielleicht bin ich nicht die einzige?) den Verdacht, dass der Erzähler, oder der Autor, hier auch wieder mit Augenzwinkern gewisse Klischees bedient. Elimane als schwarzer Superpopper - aber hallo. Und auch das Frauenbild, speziell das Bild schwarzer Frauen ist keineswegs klischeefrei - die monumentale dunkelhäutige, sexuell unersättliche Göttinnenfigur, klingt irgendwie nach Riger Haggard ...
Ich finde den Roman spannend und lese gerne weiter, aber dass er mich, wie es hier auch angesprochen wurde, emotional mitnimmt, kann ich nicht behaupten. Ich weiß nie so richtig (von Anfang an schon), was ernst gemeint ist und was nicht. Das ist lustig zu lesen, erzeugt aber natürlich Distanz zum Stoff.
Als ich las, Elimanes Vater (oder Onkel) sei "trailleur" gewesen, habe ich den Begriff mal gegoogelt. Es gab in den Kriegen, in die Frankreich seit der Kolonialzeit verwickelt war, offenbar immer wieder Senegalesen, die für Frankreich gekämpft haben. Zum Teil hat man die Leute mit dem Versprechen der französischen Staatsbürgerschaft geködert. Zum Teil wurden diese Soldaten Opfer rassistischer Verbrechen durch die Wehrmacht (wenn sie in Gefangenschaft gerieten), zum Teil wurden sie nach ihrer Rückkehr auf den afrikanischen Kontinent von Kolonialbeamten interniert und/oder ermordet (siehe bei Wiki unter Thiaroye-Massaker).
Vielleicht wird dieser Vorgang noch thematisiert.
Was das Thema Rassismus betrifft, habe ich aber (vielleicht bin ich nicht die einzige?) den Verdacht, dass der Erzähler, oder der Autor, hier auch wieder mit Augenzwinkern gewisse Klischees bedient. Elimane als schwarzer Superpopper - aber hallo. Und auch das Frauenbild, speziell das Bild schwarzer Frauen ist keineswegs klischeefrei - die monumentale dunkelhäutige, sexuell unersättliche Göttinnenfigur, klingt irgendwie nach Riger Haggard ...
Ich finde den Roman spannend und lese gerne weiter, aber dass er mich, wie es hier auch angesprochen wurde, emotional mitnimmt, kann ich nicht behaupten. Ich weiß nie so richtig (von Anfang an schon), was ernst gemeint ist und was nicht. Das ist lustig zu lesen, erzeugt aber natürlich Distanz zum Stoff.