Nein - an einer Stelle wird gesagt, dass die Frauen und Kinder aufgegeben werden. Einfach mal so.Waren diese wirklich immer noch dabei als es die schweren Gefechte und Hinterhalte gab?
Diese Autorinnen stehen alle noch auf meiner Wunschliste. Gurnahs Stärke liegt nicht darin, einen tief ins Geschehen hineinzuziehen.Leider fand ich das Geschehen nicht gut in Romanform gebracht. Da musste ich an die aktuellen Veröffentlichungen von jungen afrikanischen Autroinnen denken, die das meines Erachtens viel besser schafften. z.B. Kopano Matlwa, Yaa Gyasi(!), Imbolo Mbue etc. Bei diesen Autorinnen wurde ich richtig in die Geschichte hineingezogen und habe zusetzlich noch viel gelernt.
Danke!Nein - an einer Stelle wird gesagt, dass die Frauen und Kinder aufgegeben werden. Einfach mal so.
Es ist sehr sachlich, das stimmt. Die Emotionalität ist aber dennoch da, zwar zurückhaltend, aber die Charaktere packen einen dennoch.Leider fand ich das Geschehen nicht gut in Romanform gebracht.
Diese Autorin ist wirklich sehr zu empfehlen, besonders ihr Erstling, Heimkehren. Sie schlägt einen großen Bogen von der Zeit der Sklaverei bis in die Gegenwart. Großartiges Buch, das einen emotional packt.Yaa Gyasi
Für meinen Teil ist es auch genug Emotionalität. Wäre sie stärker ausgeprägt, würde mir das lesen mehr zusetzen, da die Themen als solches schon harter Tobak sind.Es ist sehr sachlich, das stimmt. Die Emotionalität ist aber dennoch da, zwar zurückhaltend, aber die Charaktere packen einen dennoch.
Ja, und leider ist dies in der Geschichte ja auch kein Einzelfall.Ich finde dieses dritte Kapitel auch deshalb so gelungen, weil es verdeutlicht, dass die Kolonialmächte tatsächlich annahmen sie seien etwas besseres und daher im Recht so zu handeln. Nur, wenn Menschen ihr Menschsein abgesprochen wird, sie als unzivilisiert betrachtet werden, gibt es eine zweifelhafte Rechtfertigung für diesen menschenverachtenden Umgang - es kann sogar so gedreht werden, dass all diese Ungeheuerlichkeiten nur zum besten dieser "Wilden" seien.
Vermutlich nicht.Ob er sich jemals verantworten musste?
"Mehr Emotionalität" birgt aber auch immer das Risiko von mehr Effekthascherei, Sentimentalität und Klischee. Damit kann ein Roman an Glaubwürdigkeit verlieren. Diesem Risiko setzt sich Gurnah nicht aus.Da musste ich an die aktuellen Veröffentlichungen von jungen afrikanischen Autroinnen denken, die das meines Erachtens viel besser schafften. z.B. Kopano Matlwa, Yaa Gyasi(!), Imbolo Mbue
Haha, das hätte in einem russischen Roman gut passieren können. Dort sehe ich immer ganz schwer nur durch, wenn plötzlich Protagonisten bei einem Kosenamen genannt werden, der sich für russischsprachige Leser:innen ganz logisch herleitet, aber für mich ein vollkommen anderer Name ist...Ganz kurz dachte ich, dass Ilyas Name verändert wurde, was natürlich totaler Quatsch ist, aber das ging mir als erstes durch den Kopf.
Genau!Alles ist Geschmackssache.
Irgendwo stand, dass Druck ausgeübt wurde, damit die Familien Askari stellen. Vermutlich gab es zahlreiche Beweggründe. Gurnah macht ja auch sehr deutlich, dass die Menschen Angst und Ehrfurcht vor den Askari hatten. Auf einmal so mächtig sein zu können, war bestimmt auch für den einen oder anderen einen Beweggrund. Vielleicht aber auch einfach Armut oder wie im Fall von Ilyas Dankbarkeit oder sie waren eingeschüchtert vom selbstbewussten Auftreten, den Maschinen, der Technik, dem so ganz anderen Wissen der Europäer, oder, oder, oder ... Die ganze Situation ist sowieso blanker Irrsinn - da fallen Europäer auf anderen Kontinenten ein, fragen nicht demütig an, ob sie da auch leben dürfen oder schauen mal wie es so läuft, sondern morden, installieren Machtapparate, verdienen Kohle und lassen dann auch noch für sich kämpfen. Ein wirklich düsteres Kapitel der Geschichte.Warum haben sie das gemacht? Nicht dass ich die Deutschen mit ihrem Rassismus in Schutz nehmen will, aber warum haben die Afrikaner so willig mitgemacht?
Ging mir genauso.Jetzt hat mich Gurnah gepackt
Das empfinde ich garnicht so. Im Gegenteil! Gurnah beschreibt sehr anschaulich, wie die Kämpfe dort aussagen und was sie für Land und Leute bedeuten.oder sogar vermehrt, Passagen, die wie aus einem Geschichtslehrbuch klingen
Das sieht man immer wieder in der Geschichte. War mit der Judenvernichtung das Gleiche. Wenn man Menschen als Untermenschen, Ratten und Ungeziefer bezeichnet, ist der Schritt, sie zu vernichten, nicht mehr so groß.Nur, wenn Menschen ihr Menschsein abgesprochen wird, sie als unzivilisiert betrachtet werden, gibt es eine zweifelhafte Rechtfertigung für diesen menschenverachtenden Umgang
Nicht nur. Die Frauen hatten auch eine wichtige Funktion für die Armee.ein Zugeständnis an die einheimische Bevölkerung.
Auf deren Weiterentwicklung bin ich auch gespannt.Sie ist für mich eine sehr interessante Protagonistin, bei der ich überhaupt nicht einschätzen kann