Nun geht es in die Tiefe und ans Eingemachte.
Der völlig verstrahlte Henrik, der so in seiner Welt lebt, dass er gar nicht merkt, wie er zur zentralen Figur der Schicki-Micki-Insulaner mutiert. Und der, Ironie, auch nur deshalb Erfolg hat, weil das, was er macht, aus seinem Innersten kommt, ohne Kalkül, weil es genau das ist, was er immer schon tun wollte. Wie es Hanne immer wieder verblüfft, dass ihr Sohn "ein gemachter Mann" ist. Diese Party bei ihm! Und die Vernissage! Die Gentrifizierung hat längst stattgefunden, die Gentry hat die Insel übernommen, und keiner hat´s gemerkt.
Ryckmers Geschichte - hammerhart.
Warum ist der Vater ausgezogen? Hat Eske recht, hat Hanne ihn "rausgeekelt"? Kann ich mir nicht vorstellen. Er schien ja schon immer mehr Interesse für Vögel als seine Kinder gehabt zu haben. Als Ehefrau wäre ich davon auch ziemlich angepisst und würde daran keinen Zweifel lassen. Berechtigte Kritik und das Einfordern von Beteiligung an der Kindererziehung ist aber nicht dasselbe wie rausekeln. Dazu die ständige Abwesenheit auf See. Welche Frau soll das aushalten?
Der verwaiste Pastor, der im Pastorenkoffer nach dem Sinn kramt. Hansen findet so geniale Bilder, ich lese mit wachsender Begeisterung. Bemerkungen in grüner Tinte, die ihn aus der Bahn werfen. Er verdächtigt seine Frau! Aber die kann es nicht sein, nie und nimmer, so ist die Figur nicht angelegt.
Das Buch ist auf unaufgeregte Art enorm spannend und zieht gewaltig.