Herrlich, diese Beschreibungen! Man sieht diese Gruppe bildlich vor sich!Den kleinen Seitenhieb auf kunstbeflissene Galerie-Besucher kann ich gut nachvollziehen.
Ich finde überhaupt die Vergleiche im Buch so genial: (S. 128 unten) 'Er weiß, man sollte das nicht tun, und kann es doch nicht lassen, wie ein Allergiker, der sich die Haut aufkratzen muss.' (Als Allergikerin kann ich da nur heftig zustimmend nicken!)"Kein Netz" - der Pastor verzweifelt, weil jemand mit grüner Tinte Kritik ins Gästebuch schreibt und damit einen wunden Punkt trifft. Denn seit Katrin auf dem Festland ist, ist der Pastor auf Autopilot, er hat kein Netz mehr, das ihn hält.
Habe ich auch gerade im 1.LA geschrieben. Hansen legt die Finger in die Wunde, nicht aufdringlich, aber bestimmt. Sie blickt dahinter und deckt auf. Und das mit einer wunderbaren Sprache, oft sehr reduziert und dann wieder poetisch. Ich bin begeistertIch fand die Szene , wo Pastor Lehmann und seine Frau am Romantikwochenende nach der Silberhochzeit in das Zimmer kamen, so unendlich traurig!
Hat er es schlampen lassen? Ich finde da gehören beide dazu Jaa, das war eine traurige Story und schlussendlich zeigt sie auf, das der liebe Gott auch beim Pastor nicht immer die Hand drüber hat.Er hat es schlampen lassen! Sich auf die Routine verlassen! Das funktioniert aber nicht! Und jetzt kam die Quittung!
Ich fand die Szene , wo Pastor Lehmann und seine Frau am Romantikwochenende nach der Silberhochzeit in das Zimmer kamen, so unendlich traurig! Tja, seine Erkenntnis, 'Man hätte öfters ............' kommt halt 'a weng' spät!
Für mich war diese Ehe auch äußerst interessant, da sie auch ein Stück Zeitgeschichte spiegelt: in früheren Jahren waren halt die Pastoren-Ehefrauen die Frauen an der Seite und haben ihn in allem unterstützt. Frau Lehmann ist aber eine moderne Pastorenfrau, die selbst einen Beruf hat und die teilweise auch seinen beruflichen Elan bremste. (Er solle Grenzen setzen!)Hat er es schlampen lassen? Ich finde da gehören beide dazu Jaa, das war eine traurige Story und schlussendlich zeigt sie auf, das der liebe Gott auch beim Pastor nicht immer die Hand drüber hat.
Vor allem hat sie ihn in die Schranken gewiesen - das kann fatal enden Da kommen viele nicht mit klar.Für mich war diese Ehe auch äußerst interessant, da sie auch ein Stück Zeitgeschichte spiegelt: in früheren Jahren waren halt die Pastoren-Ehefrauen die Frauen an der Seite und haben ihn in allem unterstützt. Frau Lehmann ist aber eine moderne Pastorenfrau, die selbst einen Beruf hat und die teilweise auch seinen beruflichen Elan bremste. (Er solle Grenzen setzen!)
Schön, wie Du die Geschehnisse auf das Leben allgemein überträgst. Im ersten Moment sah ich nur das gezeichnete Bild, aber es steht natürlich sinnbildlich, nicht nur für Ryckmers Leben.Auch diese Begegnung sah ich hier als Metapher für das Leben. es rollen Wellen auf einen zu die man überwinden muss, aber man muss es wollen und können. Schafft auch nicht jeder. Und das bleibt tief in der Seele stecken.
Interessant finde ich dabei, dass Eske ihre Mutter dabei als Schuldige sieht. (Ja, ja, Mütter-Tochter-Beziehungen! Töchter sehen im allgemeinen die Mütter kritischer! )So hatte ich anfangs von Hanne ein positives Bild, das nun einige Schrammen abbekommen hat. Nicht nur bei dem Jüngsten hat sie genau hingeschaut, auch die anderen Kinder kamen zu kurz.
Beide Elternteile haben als Eltern versagt. Hanne war beschäftigt mit ihren Touristen und im Winter ausgelaugt, der Vater hat sich von Anfang an nicht groß eingebracht.
Ich weiß genau was Du meinst, kann Dir aber sagen, wenn man dem Tode ins Auge blickt (ich kenne das von befreundeten Kapitänen die solche Situationen bereits erlebt hatten entweder durch die wilde See oder Piraten etc.), verliert jeder die Nerven - da kann komme was wolle. „Jedes Schiff ist nur so gut wie seine Mannschaft“ ist so ein Spruch. Schlussendlich zeigt sich, dass Ryckmer ja abgelöst wurde von einem anderem Crewmitglied. Besser geht es in so einer Situation nicht. Ich will hier keine Lanze brechen für die Berufsgruppe aber Kapitäne zeigen schon mehr als Mut wenn sie ein 400m-Schiff sicher über den Ozean manövrieren und dabei nicht nur auf Ladung sondern auch die Crew achten. Das er diesen Job so verloren hat, war die logische Konsequenz,keine Frage, aber hinter die Seelen blickt bei solchen Ereignissen niemand. Vom Schreibtisch sieht alles immer harmlos aus und spielerisch. Wenn eine 20m-Welle auf den Bug knallt und das ganze Schiff in die Tiefe zieht oder man quer zur See liegt weil man sonst zu kentern droht, interessiert das selten die Reederei. Trauriges Bild aber Realität.Doch als Kapitän hätte er mehr Mut zeigen sollen.
Das Bild, das er nun nach außen präsentiert, ist ja auch nicht das Beste. Aber jetzt trägt er keine Verantwortung mehr.
Ich dachte eigentlich eher, dass jeder Verständnis für ihn hatte, er aber einerseits nicht mit sich und seinem „ Versagen“ klar kam und man andererseits an einen Kapitän höhere Erwartungen stellt. Ich selbst habe großes Verständnis für ihn.Ich weiß genau was Du meinst, kann Dir aber sagen, wenn man dem Tode ins Auge blickt (ich kenne das von befreundeten Kapitänen die solche Situationen bereits erlebt hatten entweder durch die wilde See oder Piraten etc.), verliert jeder die Nerven - da kann komme was wolle. „Jedes Schiff ist nur so gut wie seine Mannschaft“ ist so ein Spruch. Schlussendlich zeigt sich, dass Ryckmer ja abgelöst wurde von einem anderem Crewmitglied. Besser geht es in so einer Situation nicht. Ich will hier keine Lanze brechen für die Berufsgruppe aber Kapitäne zeigen schon mehr als Mut wenn sie ein 400m-Schiff sicher über den Ozean manövrieren und dabei nicht nur auf Ladung sondern auch die Crew achten. Das er diesen Job so verloren hat, war die logische Konsequenz,keine Frage, aber hinter die Seelen blickt bei solchen Ereignissen niemand. Vom Schreibtisch sieht alles immer harmlos aus und spielerisch. Wenn eine 20m-Welle auf den Bug knallt und das ganze Schiff in die Tiefe zieht oder man quer zur See liegt weil man sonst zu kentern droht, interessiert das selten die Reederei. Trauriges Bild aber Realität.
Ja, er hätte den Job auf jeden Fall verloren.Ich dachte eigentlich eher, dass jeder Verständnis für ihn hatte, er aber einerseits nicht mit sich und seinem „ Versagen“ klar kam und man andererseits an einen Kapitän höhere Erwartungen stellt. Ich selbst habe großes Verständnis für ihn.
Meine Frage an Dich: Hätte er auf jeden Fall seinen Job verloren?
Ich sehe außerdem immer noch das Bild in einem alten Film (Titanic?) von einem Kapitän, der mit seinem Schiff untergeht. (Boah, das ging unter die Haut!!!!) Als letzter von Bord gehen! Und nicht wie Kapitän Schettino am 13. Jan. 2012 als einer der ersten, schon bei der Evakuierung das Schiff 'Costa Concordia' vor der Insel Giglio verlassen wollen. 'Den Schettino machen' soll inzwischen in Italien ein geflügeltes Wort für Feigheit in Italien sein!Ja, er hätte den Job auf jeden Fall verloren.
Auf Verständnis stößt man leider dabei selten weil es ganu so ist wie Du schreibst - man erwartet das von einem der vier Streifen auf den Schultern trägt, dessen goldenen Knöpfe blinken in der Sonne, der die Mütze auf dem Kopf trägt und vielleicht auch den Bart im Gesicht stehen hat, schließlich hat er ja sein Patent dafür erhalten.
Ganz logisch. Aber da muss man erstmal drauf kommen.Ich schlug ihr vor, von jedem Design und Farbe doch jeweils ein kleines und ein großes Paar zu kaufen und sie dann passend zusammenzustellen.
Oh ja, sehr gutes Beispiel ABER ein Kapitän ist auch nur ein Mensch und hat eine Seele. Keine Frage was Scettino da gemacht hat, war absolut nicht tragbar, aber da hängt auch noch ein bisschen mehr mit dran was die Medien nicht so erzählen oder gern verdrehen. In unserer „Seefahrer-Welt“ wurde da viel darüber gesprochen, viele Details wurden ausgewertet, viel hat sich auf den Brücken der Schiffe dadurch verändert….da waren Dinge dabei, die nicht an die Öffentlichkeit gekommen sind. Dennoch: der Mann hat mit der Concordia damals etwas „vollbracht“ was wieder passieren wird…das ist leider so. Das war eines der schlimmsten Geschehnisse in der aktuellen Seefahrt.Ich sehe außerdem immer noch das Bild in einem alten Film (Titanic?) von einem Kapitän, der mit seinem Schiff untergeht. (Boah, das ging unter die Haut!!!!) Als letzter von Bord gehen! Und nicht wie Kapitän Schettino am 13. Jan. 2012 als einer der ersten, schon bei der Evakuierung das Schiff 'Costa Concordia' vor der Insel Giglio verlassen wollen. 'Den Schettino machen' soll inzwischen in Italien ein geflügeltes Wort für Feigheit in Italien sein!