Der Klassiker endlich in einer neuen Übersetzung! Amerikanischer Bürgerkrieg: Ein junger Soldat zieht euphorisch in den Krieg doch die Realität ist schlimmer als jede Vorstellung. Als »Die rote Tapferkeitsmedaille« 1895 erschien, war das eine Sensation. Denn zum ersten Mal sprach der einfache Soldat. Damit gab Stephen Crane all jenen, die zuvor im Schweigen verharrten, eine Stimme und veränderte die Sicht auf den modernen Krieg radikal. Das verleiht dem Text seine Authentizität und erklärt den überragenden Erfolg. Doch Crane denkt weiter: Was wird aus diesen Menschen, wenn der Krieg wieder vorbei ist? Werden sie die Schrecken vergessen können? Der Band enthält ergänzend die Erzählung Der Veteran , in der Henry Fleming, der junge Soldat aus dem Roman, als alter Mann auftaucht. Abgeschlossen wird diese Ausgabe durch ein Nachwort von Thomas Schneider und einem Crane-Portrait von Rüdiger Barth.Kaufen
Kaufen >
Stephen Crane - ein mir bis dato weitgehend unbekannter Autor. Nach der fulminanten (halb-) biografischen Lektüre "Mr. Crane" von Andreas Kollender folgte "Die rote Tapferkeitsmedaille" von eben Stephen Crane.
Nun, unbekannt ist mir der Autor dank beider Bücher jetzt nicht mehr. Ob man ihn versteht, ist etwas anderes *g*.
In dieser Geschichte folgen wir dem jungen Henry in und durch seine erste Schlacht im amerikanischen Bürgerkrieg. Enthusiastisch verlässt er seine Mutter, um sich zum Militärdienst zu melden und wartet voller Spannung auf seinen Einsatz. Als es dann endlich losgeht, schlagen die Gedanken Kapriolen und die geneigte Leserschaft wird hineingezogen in eine Tour de Force der widersprüchlichen Gedanken und Gefühle Henry's.
Mit dieser Form der literarischen Kriegsberichterstattung betrat Stephen Crane damals absolutes "Neuland"; entsprechend vielseitig waren auch die Kritiken bei der Erstveröffentlichung Ende des 19. Jahrhunderts.
Es ist manchmal nicht leicht, den Gedankengängen Henry's zu folgen und trotzdem kann man sich dem Lesesog nicht entziehen. Zu bildhaft und lyrisch sind die Beschreibungen Cranes der jeweiligen Szenerie. Vielleicht zu bildhaft und "beschönigend"? Vielleicht. Tatsache ist jedoch, dass man als Leser so nah dran ist, dass das Kopfkino unweigerlich angeschmissen und so die Lektüre äußerst lebendig werden lässt.
In dieser vom Bielefelder Pendragonverlag veröffentlichten Neuauflage des Bestellers findet sich mit "Der Veteran" eine weitere (Kurz-) Geschichte sowie ein spannendes und kurzweiliges Portrait über Stephen Crane, dass die Erkenntnisse aus "Mr. Crane" noch etwas "vertieft" und man so dem Autor noch etwas näher kommt.
In jedem Fall lesens- und diskussionswert und so gibt es auch eine absolute Leseempfehlung und 5* von mir!
© kingofmusic
Lesern von "Die rote Tapferkeitsmedaille: Roman" gefiel auch...
Gehen, ging, gegangen
von: Jenny Erpenbeck
Zoli
von: Colum McCann
Abtrünniger vor...
von: Edi Matić