hatte nicht dieses Täterbild
Ist es nicht oft so, dass man nach einem Verbrechen denkt, das hätte ich nie von dem Mensch erwartet.
Lars kam bisher schon als Mensch herüber, der zu Liebe fähig ist, aber auch einer, der seine Interessen und Bedürfnisse durchsetzt.
Er schafft es ohne Probleme bei Frauen anzukommen.
Das eine schließt das andere nicht aus.
Die Differenzen wundern mich nicht. Ein Altersunterschied spaltet auch. Am Ende sind es Kleinigkeiten, die das Fass zum Überlaufen bringen.
Es war eine Verliebtheit, eine gegenseitige Anziehungskraft, aber letztendlich sind die beiden zu verschieden, das gibt auf Dauer Probleme. Yvonne verlässt für ihn die Stadt, zieht an die Küste, obwohl er das Meer nicht mag. Und für Lars ersetzt dieser Ort nicht seine Heimat. Das schafft Frustrationen, die man dem anderen vorwirft. Da fehlt nur der letzte Tropfen…
Nein. Ich war auch schockiert. Aber so ist das Leben: wie oft kommt Vergewaltigung/Missbrauch/Gewalt in scheinbar intakten Verhältnissen vor, wo man es niemals gedacht hätte? Diese Männer haben zwei Gesichter. Er hatte Lust auf Martha, wusste, dass sie keinen Schutz durch Vater oder Mutter genießt, und hat sie sich genommen. Das tun manche Männer, auch wenn sie andere sexuelle Möglichkeiten haben. Spontan. Lust an der Macht. Lust am Unversehrten. Lust am Kind. Wäh!!!
Lars ist ein Lustmensch. Wenn es ihm hier nicht mehr gefällt, geht er woanders hin... Verantwortung ist ein Fremdwort für ihn, er braucht die Abwechslung. Insofern bin ich schockiert, finde die Figurenkonstellation aber stimmig und vorstellbar.
Du ordnest die Tat richtig ein. So sehe ich das auch. Insofern ist die Charakterisierung von Lars stimmig .
dass mich das Buch mehr beschäftigt,
Das stimmt. Es beschäftigt mich auch, erzähle meinem Mann ständig irgendwelche Episoden aus dem Buch ( ob es ihn interessiert, sei mal dahingestellt).
Keine Mutter würde die Insel ohne ihr 9-jähriges Kind verlassen. Egal, was andere sagen.
Das habe ich auch gleich gedacht. Nie wäre ich auf das Schiff gegangen ohne mein Kind.
Gerade wenn eine Autorin wie Kurtto von der Lyrik herkommt, ist dann so eine Formulierung nicht Künstlerfreiheit? Und darf sich ein Übersetzer darüber hinwegsetzen und "ausbügeln"?
Natürlich ja und natürlich nicht.
Es ist die Freiheit eines Künstlers, sich auszudrücken, wie er möchte. Ob das als gelungen betrachtet wird, ist eine andere Sache. ( In diesem Fall finde ich den aufgehenden Morgen besser als die gewöhnliche Sonne.) Und ein Übersetzer ist zuerst dem Originaltext verpflichtet. Er muss überlegen, welcher Ausdruck passender ist aber verbessern geht nicht.