Mir gefällt der schnelle Ton, die Sprache und der Inhalt dieser ersten Seiten sehr gut.
Meine Bedenken, es handele sich um einen Entwicklungsroman, sind schnell verflogen. Die Gedanken dieses 17jährigen interessieren mich, was aber daran liegen mag, daß sie manchmal sehr erwachsen klingen. Egal, man nimmt diesem Pubertierenden seine widerstreitenden Gefühle ab.
Er spürt Verzweiflung und Wut, über seine Situation, sein Aussehen, das mangelnde Geld, das Verhalten von Mutter, Vater und Großmutter. Gleichzeitig empfindet er Empathie, er hat Mitleid mit der aus ihrer Heimat herausgerissenen Großmutter, der wurzellosen Mutter, die in ihren naiven Glauben fliehen. Sogar die Flucht des Vaters zu Billard, Frauen und Wein versteht er, schließlich wird der Vater den erträumten Aufstieg nie schaffen und immer der arme Mauerer bleiben.
Diesen Weg will Dom nicht einschlagen. Er hat ihn noch diesen Traum, er träumt von einer Baseballkarriere, zu der ihm Der Arm verhelfen wird. Sein „gesegneter, heiliger, (...) von Gott gegebener Arm“ ist sein Gott und Baseball sein Gebet. Vom Glauben an Gott entfernt er sich rasant. Zu Beginn wendet er sich noch an einen Gott mit zehn Fingern, doch diese Naivität legt er mit jeder Seite mehr ab: „Glaube ich wirklich daran (S. 9), „Fiel ich von meinem Glauben ab?“ (S. 11)
Ich bin gespannt, wie es weitergeht, ahne aber nichts Gutes. Hoffentlich tritt die Großmutter noch einmal auf und gegen einige Erbauungsaufsätze für die Nonnen hätte ich auch nichts einzuwenden.