Statt Rendite Feingeistiges, Dichtung, Musik.Jahre später fragte sich Thomas, ob der Entschluss des Vaters, statt der brösligen Tochter eines heimischen Schiffmagnaten oder einer alteingesessenen Kaufmanns- und Bankiersfamilie Julia da Silva-Bruhns zu ehelichen, deren Mutter dem Vernehmen nach Blut südamerikanischer Indianer in ihren Adern hatte, nicht der Beginn des Verfalls der Manns gewesen war, der Beweis dafür, dass in den Geist dieser Familie ein Bunger nach dem prächtig Fremdartigen eingedrungen war - (10)
Der erste Hinweis auf Thomas Homosexualität ausgerechnet in Bezug auf seinen Bruder ? Das scheint mir unwahrscheinlich.Heinrich, der damals achtzehn war, merkte offensichtlich, dass er von seinem jüngeren Bruder beobachtet wurde. Ein, zwei Sekunden lang musste er auch erkannt haben, dass dieser Blick ein Moment von unbehaglichem Begehren enthalten hatte. (18)
Ich denke, dass Colm Tóibín, selbst bekennender Homosexueller, vor allem die unterdrückte Homosexualität Thomas Manns besonders interessiert bzw. angesprochen hat und er deshalb diese Seite des Schriftstellers betont.Für mich persönlich betont der Autor die (auch der Nachwelt bekannten) sexuellen Neigungen schon des jungen Thomas zu sehr, seine Schwärmerei für die die gleichaltrigen Freunde.
Danke, jetzt ist mir alles klar, das wusste ich nicht.Ich denke, dass Colm Tóibín, selbst bekennender Homosexueller, vor allem die unterdrückte Homosexualität Thomas Manns besonders interessiert bzw. angesprochen hat und er deshalb diese Seite des Schriftstellers betont.
Genau so ging es mir auch. ich frage mich manchmal, ob die Nachwelt die homosexuellen Neigungen Manns nicht über- und ausinterpretiert hat. Letztlich war der Mann verheiratet, seine Frau stand fest an seiner Seite und zahlreiche Kinder gab es auch... Aber ich lasse mich gerne überraschen. Allerdings den Bruder in sexueller Hinsicht anregend zu finden, ist nun wieder noch eine Steigerung.Der erste Hinweis auf Thomas Homosexualität ausgerechnet in Bezug auf seinen Bruder ? Das scheint mir unwahrscheinlich.
Danke, RuLeka. So wird ein Schuh draus. So können wir uns vorstellen, wohin uns die Fiktion treiben mag.Ich denke, dass Colm Tóibín, selbst bekennender Homosexueller, vor allem die unterdrückte Homosexualität Thomas Manns besonders interessiert bzw. angesprochen hat und er deshalb diese Seite des Schriftstellers betont.
Der Begriff "Verfall" wird häufig genannt in Anlehnung an die Buddenbrooks. Mir geht es wie der Häsin, ich sehe auch, dass der Autor sich bemüht, sich an Manns Schreibstil anzulehnen. Manche Sätze sind schon recht verschachtelt. Das war auch für die Übersetzung kein leichtes Unterfangen.In Lübeck waren manche der Ansicht, dass die Brüder tatsächlich nicht nur Indizien eines Verfalls innerhalb ihrer eigenen Familie waren, sondern zugleich Vorboten einer sich ausbreitenden allgemeinen Schwäche, die in diesem Teil Deutschlands, der einst so stolz auf seine Mannhaftigkeit geesen war, umso mehr ins Auge fiel. S. 19
Was die Syntax angeht, kann ich euch nur zustimmen. Habe mich mehrmals dabei ertappt, dass ich denke, ich lese einen Thomas Mann Roman .Manche Sätze sind schon recht verschachtelt. Das war auch für die Übersetzung kein leichtes Unterfangen.
Der Romananfang erinnert mich darüber hinaus extrem an Manns Erstling „Die Buddenbrooks“, in dem er die Geschichte seiner eigenen Familie verarbeitet. Ob Toíbín das beabsichtigt hat?
Der erste Hinweis auf Thomas Homosexualität ausgerechnet in Bezug auf seinen Bruder ? Das scheint mir unwahrscheinlich.
Mich würde sehr interessieren, worauf sich der Autor im einzelnen gründet. Diese Szenen mit "Willri" - woher weiß er das? Oder kann man annehmen, sie sind erfunden?
Ich habe gelesen, er stütze sich auf mehrere Biografien, trotzdem ist sicherlich einiges Fiktion.Na ja, es ist ein „Roman“. Ich nehme an, dass er viel hinzugedichtet hat. Er kann den Wortlaut einzelner Gespräche beispielsweise nicht kennen und auch heimliche Gedanken nicht erahnen.
Ich denke, ja.Der Romananfang erinnert mich darüber hinaus extrem an Manns Erstling „Die Buddenbrooks“, in dem er die Geschichte seiner eigenen Familie verarbeitet. Ob Toíbín das beabsichtigt hat?
Fiktion.Der erste Hinweis auf Thomas Homosexualität ausgerechnet in Bezug auf seinen Bruder ? Das scheint mir unwahrscheinlich.
Sind sie erhalten? Hätte interessiert.Heinrichs unterschiedliche Reaktion auf die Gedichte des Bruders sind begründet in Eifersucht?
Fiktion. Es war keiner dabei in seinem Schlafzimmer.Mich würde sehr interessieren, worauf sich der Autor im einzelnen gründet. Diese Szenen mit "Willri" - woher weiß er das? Oder kann man annehmen, sie sind erfunden?
Frauen waren gut fürs Bett und zum Repräsentieren - sie hatten aber nix zu sagen.Dass die Witwe im Buch quasi entmündigt und die Firma weit unter Preis verkauft wurde -
43 ist nun wirklich noch kein Alter.scheint sich dabei allerdings der Jugend anzudienen.
Ist mir nicht aufgefallen. Ein schöner Lesefluß.Manche Sätze sind schon recht verschachtelt.
Ja, ich auch. Das Erste, was ich gelernt habe.Ich bin erstaunt, dass Thomas so ein lausiger, aufmüpfiger Schüler war. Nur die Schülerzeitung betreibt er mit Interesse.
Die Mutter traut sich nicht, ihm von seinem neuen Job zu erzählen. Oder ist es ihr im Grunde egal? Ist sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt?
Habe bis jetzt keine Längen entdeckt - war alles interessant.Etwas weniger ausführlich wäre in Ordnung,
Toni BuddenbrookWelche Figur wohl seine Tante Elisabeth darstellt?
Dass Thomas Mann homosexuelle Neigungen hatte, ist eigentlich unumstritten. Es ist immer die Rede von unterdrückten Neigungen, da er in einer festen Ehe gelebt hat.Seine homophilen Neigungen sind jedoch fiktiv.
Ja, das sehe ich auch so. Allerdings ist das ein Bereich seines Lebens, den er für sich behalten haben wird. Homosexualität galt ja noch als pervers und stand unter Strafe. Insofern halte ich die zahlreichen diesbezüglichen Anspielungen tatsächlich überwiegend für fiktional. Das schmälert meinen Lesegenuss bislang aber nur wenigDass Thomas Mann homosexuelle Neigungen hatte, ist eigentlich unumstritten. Es ist immer die Rede von unterdrückten Neigungen, da er in einer festen Ehe gelebt hat.
Er hat sich jedoch in seinen Tagebüchern dazu bekannt, habe gerade noch einen Buchtipp dazu gefunden:Ja, das sehe ich auch so. Allerdings ist das ein Bereich seines Lebens, den er für sich behalten haben wird. Homosexualität galt ja noch als pervers und stand unter Strafe. Insofern halte ich die zahlreichen diesbezüglichen Anspielungen tatsächlich überwiegend für fiktional. Das schmälert meinen Lesegenuss bislang aber nur wenig