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Gelöschtes Mitglied 2403
Gast
Hier geht es um den 2. Teil des Buches, Kapitel 7 und 8 (Seite 160 bis 229).
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Ja, das war großartig. Ein sehr schöner, schwarzer Humor. Und wie an vielen anderen Stellen sehr lebendig geschildert. Man hat die Marienfigur regelrecht fliegen sehen!Gefallen hat mir hier die Heilige Jungfrau und die sieben Säufer. Einfach herrlich diese Schilderung, oder???
Ja, aber auch ein bisschen unheimlich. Hier wird wieder schön mit den unterschiedlichen Wahrnehmungs- und vielleich sogar Bewusstseinsebenen gespielt.Interessant finde ich auch Father Judes Wahrnehmung von Father Damien, die listige Alte, die hier durchschimmert. Herrlich oder ?!?!
Das Grauen der Spanischen Grippe zu erleben ist furchtbar, gleichzeitig zeigt es aber auch eine Bindung des Father Damien zu den Ojibwa und auch einer Bindung der Ojibwa zu ihm. In dem er bei den Erkrankten bleibt, gefährdet er sich auch selbst und das wird sicher von den Indianern bemerkt.
Ja, das war großartig. Ein sehr schöner, schwarzer Humor. Und wie an vielen anderen Stellen sehr lebendig geschildert. Man hat die Marienfigur regelrecht fliegen sehen!
Interessant, dass du dieses Buch so auffasst. Als so verrückt kommen mir die meisten Figuren gar nicht vor. Eigenartig, verschroben, skurril ja, aber verrückt ist hier in meinen Augen nur ein Charakter. Aber gut, wir sind unterschiedlich und nehmen anders wahr.Ich tue mich noch immer schwer mit diesem Buch und versuche herauszufinden, warum wohl.
Zum Teil liegt es sicher an der unglaublichen Weitschweifigkeit. Man hat das Gefühl, die Autorin ergötzt sich an all den absurden Begebenheiten und kostet das aus. Ja, sie erzählt toll und ihr Ideenreichtum ist unendlich, aber es dauert auch ewig, bis man vom Fleck kommt.
Und dann haben wir hier durch die Bank skurriles Personal. Ich mag skurrile Figuren, aber doch nicht ausschließlich. Man hat den Eindruck, alle Indianer sind halb oder ganz verrückt und selbst wenn dieses Volk sehr eigen sein mag, werden sie doch nicht alle verrückt sein.
Wenn wir hier etwas über indianisches Leben lernen, dann ist das wohl ein eher satirisches Bild der Wirklichkeit.
Wenn wir hier etwas über indianisches Leben lernen, dann ist das wohl ein eher satirisches Bild der Wirklichkeit.
Aber... Satire ist doch skurril überspitzt.Nur satirisch würde ich das gar nicht sehen. Erdrich zeigt uns das Volk der Objiewe als entwurzeltes Volk, das viel vom überlieferten Wissen und Glauben verloren hat, aber sich noch auch nicht ganz mit dem neuen Gott verbunden fühlt. Diese Zerrissenheit führt zu den absurden Begebenheiten. Das ist natürlich überspitzt und mit manchen Szenen auch skurril dargestellt.
Aber... Satire ist doch skurril überspitzt.
Dieses merkwürdige Wettrennen z.B. soll wohl indianische Denkweise und Gebräuche illustrieren. So eine Szene hat nichts mit dem neuen Gott oder mir Zerrissenheit dem anderen Kulturkreis gegenüber zu tun. Da geht es nur um die Eigenart der indianischen Clans, die sich alle gegenseitig hassen und dabei sinnlos über Leichen gehen. Sowas meine ich mit satirischer Darstellung. Man bekommt den Eindruck. diese Indianer sind alle etwas überspannt. Das glaube ich einfach nicht.
Das sind für mich die kleinen Momente, die mich bei Laune halten. Denn ich befürchte mittlerweile, dass der Roman und ich keine Freunde werden.Ja, das war großartig. Ein sehr schöner, schwarzer Humor. Und wie an vielen anderen Stellen sehr lebendig geschildert. Man hat die Marienfigur regelrecht fliegen sehen!
Das geht mir ganz genauso. Ich weiß nie genau, in welcher Generation wir uns gerade befinden.Ich muss jetzt bereits immer wieder den vorne abgedruckten Stammbaum zu Hilfe nehmen, weil über so viele Beziehungen untereinander berichtet wird. I
Das geht mir genauso. Diese Weitschweifigkeit wird durch die episodenhafte Art des Erzählens hervorgerufen. Es gibt keinen fortlaufenden Handlungsstrang, sondern immer nur einzelne Erlebnisse oder Anekdoten aus dem Leben der Protagonisten. Und selbst die Protagonisten sind schwer zu greifen. Ich erwähnte schon, ich weiß nie um welche Generation es gerade geht bzw. welche Person im Besonderen. Die Charaktere bleiben für mich daher fremd. Gut, man kann sagen, dass sie skurril und dadurch speziell sind. Doch dadurch, dass jede(r) ihre/seine persönliche skurrile Macke hat, kann ich sie schon wieder nicht auseinanderhalten. Louise Erdrich erweckt bei mir den Eindruck, dass jeder aus dem Reservat einen an der Klatsche hat. Das kann doch nicht gewollt sein.Ich tue mich noch immer schwer mit diesem Buch und versuche herauszufinden, warum wohl.
Zum Teil liegt es sicher an der unglaublichen Weitschweifigkeit.