- Ich und Jimmy
- Die Flucht
- Tagtraum und Trunkenheit einer jungen Frau
- Die Nachfolge der Rose
- Alles Gute zum Geburtstag
Bisher wurden alle Geschichten aus der Sicht einer Frau geschrieben und bei "Ich und Jimmy" ist die Reihenfolge vielleicht eine vorweggenommene Herausforderung, mal die andere Seite zuerst zu sehen.Dass hier die Reihenfolge verkehrt ist (und ihre lapidare Haltung zur Sache), weist für mich darauf hin, dass für die Erzählerin Jimmy die Nebensache und sie die Hauptsache ist.
Das Messer in der Tasche ist mir ja aufgeklappt bei der Aussage von Jimmy auf S. 9: ich sei nichts als eine Frau, unbeständig und flatterhaft wie alle anderen. (Mit so einer Aussage käme er heute nicht mehr durch!)Ha! Ein fulminanter Start. Gleich die erste Geschichte ist die Buchtitelgebende. Und so kurz, aber überzeugend. Denn, "Männer stellen für sich gern andere Theorien auf als für Frauen." Damit ist doch eigentlich alles gesagt.
Ich fand das typisch - ein Mann macht sich da nicht so viele Gedanken!Sehr viel unbefriedigender war dann doch die "missglückte", weil abgebrochene Flucht. Und der Usurpator, der Verursacher, der eigentliche Grund, hat noch nicht einmal etwas davon mitbekommen. Oh Mann!!
Das konnte ich auch nicht nachvollziehen! (Aber das ist wahrscheinlich der Zeit geschuldet, in der es geschrieben wurde!)Und warum lässt sie sich zweimal "zum Teufel schicken" und schickt nicht Jimmy zum Teufel? Warum bezeichnet sie ihre Untreue als "Verbrechen"?
Na ja, ich finde diese Geschichte viel tragischer als sich nur einen Tag eine Auszeit zu nehmen. Die Erzählerin ist offensichtlich unglücklich und fühlt sich in ihrer Ehe gefangen und nicht wahrgenommen. Tragisch fand ich, dass sie den Absprung nicht schafft wegen eines einzigen Grundes, nämlich dass sie 12 Jahre bereits "abgesessen" hat. Dies ist ja ganz häufig ein Grund für Frauen, bei ihrem Partner zu bleiben, und das kann ich nicht nachvollziehen.Ich fand das typisch - ein Mann macht sich da nicht so viele Gedanken!
Ich fand das gut, dass die Erzählende einen ganzen Tag für sich hatte - tut einfach gut! (Ich habe immer die Seminare von GöGa genutzt, mitzufahren und einen ganzen Tag für mich zu haben! Meine Mutter nahm GottseiDank dann die Kinder! Und so handhabten wir das auch bei unseren Kindern, als sie stark in der Familienphase steckten und nahmen ihnen die Kinder ab, dass sie mal 'durchschnaufen' konnten.)
Och nöööö, 'tragisch' finde ich das nicht! In jeder Ehe gibt es mal einen Tiefpunkt, wo einer mal alles hinschmeißen möchte. (Und danach heilfroh ist, dass diesem Wunsch nicht nachgekommen wurde! )Na ja, ich finde diese Geschichte viel tragischer als sich nur einen Tag eine Auszeit zu nehmen. Die Erzählerin ist offensichtlich unglücklich und fühlt sich in ihrer Ehe gefangen und nicht wahrgenommen. Tragisch fand ich, dass sie den Absprung nicht schafft wegen eines einzigen Grundes, nämlich dass sie 12 Jahre bereits "abgesessen" hat.
Da war noch irgendetwas mit Insulin. Eine Essstörung in Verbindung mit Diabetes? Zumindest scheint sie nicht gut mit sich umgegangen zu sein, hat vielleicht sogar versucht, sich etwas anzutun, so dass ihr Mann seine Erleichterung kaschieren muss, wenn er zur Tür reinkommt und sieht, dass mit ihr alles in Ordnung ist. (S. 66)Aber was ist das für eine merkwürdige Krankheit, die mit einem Glas Milch im Zaum zu halten ist?
Das habe ich völlig übersehenNormalerweise würde man doch "Jimmy und ich" sagen.
Da die Frauen in den bisherigen Geschichten nur als Beiwerk zu ihren Männern dargestellt werden, unterstelle ich ihnen dauerhaftes Unglücklichsein ohne Perspektive auf Besserung. Sein Leben überhaupt so zu betrachten, ist schon tragisch. Dieses „das hat man mal, das wird schon wieder“ ist sicherlich ein probater Spruch. Doch wenn „das wird schon wieder“ bedeutet, dass man auch weiterhin Beiwerk des Mannes bleibt und damit alles gut wird, dient dieser Spruch nur dem Mann und nicht der Frau.Och nöööö, 'tragisch' finde ich das nicht! In jeder Ehe gibt es mal einen Tiefpunkt, wo einer mal alles hinschmeißen möchte.
(Und das zieht sich ja dann durch - eines kommt zum anderen und sie sieht alles nur noch unter dieser Perspektive!)Sein Leben überhaupt so zu betrachten, ist schon tragisch.
Und in vielen Ehen wird das auch wieder! Und solche Tiefpunkte haben ja nicht nur die Frauen!Dieses „das hat man mal, das wird schon wieder“ ist sicherlich ein probater Spruch.
Das stimmt! Aber wir dürfen auch nicht den Zeitpunkt des Schreibens dieser Geschichte vergessen. (Und da war es schon das Übliche! Und doch kenne ich auch andere Geschichten, auch aus der eigenen Familie, wo die Frau auch in dieser Zeit alles andere als das 'Beiwerk' des Mannes war! )Doch wenn „das wird schon wieder“ bedeutet, dass man auch weiterhin Beiwerk des Mannes bleibt und damit alles gut wird, dient dieser Spruch nur dem Mann und nicht der Frau.
*Lach* ich auch nicht! Ich dachte dauernd, da kommt noch was!„Tagtraum und Dunkelheit" war ebenfalls keine Geschichte für mich. Inhaltlich ist nicht viel bei mir hängengeblieben: eine unzufriedene Frau, die Selbstgespräche führt. Doch weswegen ist sie unzufrieden? Ich verstehe es nicht.
Was für eine bemitleidenswerte, aber gleichzeitig nervige Person. Dieses innerliche Ringen um die Rosen hat mir den Rest gegeben.
Ich befürchte, dass mir in diesem Buch noch viele derartige Frauen begegnen werden, die meine Geduld strapazieren,
Allerdings wirken auf mich diese sprachlichen Auffälligkeiten wie auch die zahllosen Bilder etwas überladen. Dies wird in der dritten Geschichte noch auffälliger.
Auf S. 56 spricht sie noch dazu von sich als 'seiner kleinen Frau'! *aufjaul*Das Bild, das dabei von Laura entsteht, ist aber alles andere als vorteilhaft: eine Frau, die es als Erfüllung ansieht, die Frau an der Seite eines Mannes zu sein, wobei sie eigentlich lieber hinter ihm stehen würde, damit sie nicht auffällt.
Dieses Streben nach Unscheinbarkeit wird noch betont durch ihr braunes Kleidchen mit dem Spitzenkragen, das sie wie eine Rüstung trägt.
Was für eine bemitleidenswerte, aber gleichzeitig nervige Person. Dieses innerliche Ringen um die Rosen hat mir den Rest gegeben.
Unbedingt, so würde ich das auch sehen.Normalerweise würde man doch "Jimmy und ich" sagen. Dass hier die Reihenfolge verkehrt ist (und ihre lapidare Haltung zur Sache), weist für mich darauf hin, dass für die Erzählerin Jimmy die Nebensache und sie die Hauptsache ist.
Schön und gut, aber die Frau wolte nicht einen Tag ausspannen. Sie wollte ihren Mann verlassen. Sie beginnt nach 12 Jahren wieder sich selbst zu spüren. Beginnt wieder statt zu fallen und alles im Fallen zu erleben,, dass sie wieder einer Schwerkraft unterliegen kann. Doch dann wird sie schwach, geht ihre Möglichkeiten durch. Kein Geld, keinen Ort wo sie hingehen könnte. Es kommt der Point of Return, alles wieder beim Alten.Ich fand das gut, dass die Erzählende einen ganzen Tag für sich hatte - tut einfach gut! (Ich habe immer die Seminare von GöGa genutzt, mitzufahren und einen ganzen Tag für mich zu haben! Meine Mutter nahm GottseiDank dann die Kinder! Und so handhabten wir das auch bei unseren Kindern, als sie stark in der Familienphase steckten und nahmen ihnen die Kinder ab, dass sie mal 'durchschnaufen' konnten.)
Ich habe bei dieser Geschichte sehr viele Fragezeichen. Diese Frau sitzt zunächst vor dem Spiegel. Der Mann und die Kinder nicht zuhaise. Später verbringt sie ganze Tage im Bett, lässt sich von ihrem Mann keinen Kuss geben.„Tagtraum und Dunkelheit" war ebenfalls keine Geschichte für mich. Inhaltlich ist nicht viel bei mir hängengeblieben: eine unzufriedene Frau, die Selbstgespräche führt. Doch weswegen ist sie unzufrieden? Ich verstehe es nicht.
Die Geschichte mochte ich auch. Genauso, wie beschrieben.Meine bisher liebste Geschichte ist allerdings die Geburtstagsfeier der 89jährigen Anita. Tochter Zilda hat gefälligst die Mischpoke einzuladen und zu bedienen, während die Jubilarin scheinbar teilnahmslos dabeisitzt, bis ihr innerer Vukan "Bande von Schwuchteln, Hornochsen und Flittchen" ausbricht. Herrlich! Schockiert fehlt der versammelten Verwandtschaft die Worte und jeder geht mit einme mulmigen Gefühl nach Hause, dass die Alte wohl auch noch 90 Jahre alt werden will. Dabei "war ihr der Tod [doch nur] ein Rätsel". Die Geschichte hat was Bittersüßes.