Rezension Rezension (4/5*) zu Beatrice - Rückkehr ins Buchland von Markus Walther.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Beatrice - Rückkehr ins Buchland von Markus Walther
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Die Krümmung der Fiktion

Nach ihren Abenteuern im Buchland leben Beatrice und Ingo relativ zufrieden. Beatrice führt ihren schönen Buchladen, doch ins Buchland steigt sie nicht so oft hinunter. Es scheint etwas Leben in die Nachbarschaft zu kommen als ein Kuriositätenladen eröffnet wird. Der Besitzer Quirinus zeigt Interesse an Beatrice und ihrem Buchgeschäft. Sollte er etwas im Schilde führen? Als er Beatrice bittet, auf seine kleine Cousine Chaya aufzupassen, denkt sie sich nichts weiter dabei. Das Kind wirkt nett, allerdings ein wenig seltsam. Doch Chayas großes Interesse an Büchern macht sie unbedingt sympathisch. Jedenfalls bis das erste verliehene Buch in so bestürzendem Zustand zurückkommt, dass es Beatrice beginnt im Nacken zu kribbeln wie ein Unheil, das seine Vorboten schickt.

Noch einmal beschäftigt sich Beatrice mit ihrem Buchland. Auf welchen Weg wird sie sich begeben? Wird sie sich von Quirinus auf einen Pfad leiten lassen, von dem sie später bedauern wird ihn eingeschlagen zu haben? Steht es zwischen ihr und Ingo wirklich so gut? Welche Bedeutung bekommt die kleine Chaya für Beatrice, was projiziert sie in das Bild des Kindes hinein? Eine abenteuerliche Reise durch die Unendlichkeit des Buchlandes beginnt. So lernen wir zum Beispiel den blinden Buchbinder Markus kennen und Herrn Bünde und den Thesaurus und etliche weitere skurrile Gestalten.

Es fühlt sich an wie das Beschreiten eines Weges. Beatrice hat mit der Tragik ihres Lebens nie abgeschlossen. Sie hat Ingo geholfen und sich vielleicht selbst vergessen. Doch nun muss sie sich auf den Weg machen. Wie es einem jeden ergehen kann, durchschreitet Beatrice ein Tal, doch als Leser wird man von der Hoffnung geleitet, dass doch eigentlich immer das Gute gewinnt. Und so nimmt man Seite für Seite dieser vor Ideen und kleinen Anekdoten strotzenden Geschichte auf. Beinahe als ob man selbst das Buchland durchwanderte. Viele Sätze habe eine doppelte Bedeutung oder beinhalten Hinweise, die zum darüber sprechen oder zum googeln einladen. Mit diesen schönen Buch ist man nach der ersten Lektüre gewiss nicht fertig, viele interessante Kleinigkeiten wollen wieder und wieder entdeckt werden. Wirklichkeit und Fantasy sind zu einer außerordentlich stimmigen Geschichte verwoben, die zum Glück im dritten Band weitergehen wird.

4,5 Sterne