Ein Roman mit viel Humor und großem Ernst, der einen nachdenklichen Blick auf das Miteinander in
christlichen Gemeinden wirft.
Als Gemeindeseniorin Agnes nach einer (wieder einmal todlangweiligen) Predigt tot vom Stuhl kippt,
löst dies einen Sturm in der kleinen, verstaubten Kirche aus, die der Single Jan seine Heimat nennt.
Denn zur Beerdigung taucht Agnes' Enkelin Anna-Maria auf, seine Sandkastenfreundin, die vor über 20
Jahren urplötzlich die Stadt verlassen hatte, als sie mit Horst auf dem Motorroller durchgebrannt
ist. Ihr Auftauchen bringt ein dunkles, längst verdrängtes Kapitel der Gemeinde wieder ans
Tageslicht - und neuen Schwung in Jans Hauskreis, der die Jugend von 17 bis 68 Jahren versammelt
(und im Übrigen der einzige weit und breit ist).
Der Hauskreis beschließt, die Gemeinde zu verändern, was direkt zum offenen Konflikt mit der
Gemeindeleitung führt. Jan und seine Freunde müssen bald schon feststellen, dass es hierfür keine
einfachen Rezepte gibt. Doch sie wissen: Aufgeben wollen sie nicht - denn es ist ihr Zuhause, und
das soll endlich einladend werden.Kaufen
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Cover:
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Das Cover erinnert an eine Comicdarstellung. Man sieht den Gemeindesaal, der im Dunkeln liegt und mit dem fehlenden Buchstabe auf der Gemeindetafel etwas heruntergekommen und alt wirkt. Davor eine darauf zulaufende Frau, die modern aussieht. Wenn man den Inhalt kennt, passt dieses Bild hervorragend. Im Buchladen hätte auf den ersten Blick wohl eher an ein Jugendbuch gedacht als an einen Gemeinderoman. Aber es hätte auf jeden Fall erst mal meine Aufmerksamkeit gehabt und passt auf jeden Fall gut zum Humor des Buches.
Inhalt:
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Die Geschichte beginnt mit Jan, der auf seine Nachbarin steht, aber Angst hat, sie seiner verstaubt wirkenden Gemeinde vorzustellen. Dann kippt plötzlich Agnes, eine Seniorin der Gemeinde bei einer dieser todlangweiligen Predigten im Gottesdienst tot von der Kirchenbank. Zu ihrer Beerdigung kommt ihre einzige Verwandte: Anna-Maria, Nichte von Agnes und Jans Sandkastenfreundin. Sie wuchs bei ihrer Tante auf, hat sie wegen ihrer rabiaten Erziehungsmethoden gehasst und ist vor Jahren auf und davon mit einem Jungen aus dem Dorf. Zurück in ihrer Heimat wirbelt sie mit ihrer unkonventionellen Art ordentlich Staub auf. Damit beginnt ein neuer Abschnitt für das Gemeindeleben und das Leben für Jan.
Mein Eindruck
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Was mir sehr gut gefallen hat, ist der teilweise sehr schräge Humor. Obwohl der Tod von Agnes eine ernste Angelegenheit ist, wird diese Szene doch recht humorvoll beschrieben. Die Gemeinde ist schon von sehr überzeichneten Charakteren geprägt. Aber genau dieses Extreme ist eben Teil dieses Humors, teilweise kann man es als satirisch bezeichnen. Ernste Themen im Gemeindeleben, wie z. B. das Aufeinanderprallen konservativer mit moderner Meinungen zur Führung einer Kirche, Glaubensabfall bzw. -bekehrung, aber auch Liebe und Vergebung spielen eine Rolle. Dennoch tragen diese Themen nie zu einer düsteren Stimmung bei, durch den häufig eingestreuten, subtilen Humor behält der Roman stets eine gewisse Leichtigkeit. Alles wirkt hier überzogen, so dass die Charaktere und ihre Handlungsweise stellenweise nicht wirklich glaubwürdig erscheinen. Doch dahinter steckt ein wahrer Kern, über den jeder sich selbst Gedanken machen kann.
Der Aufbau des Buches in den 4 Teilen "Glaube","Hoffnung","Liebe" und "Aber die Liebe ist die Größte unter ihnen" hat mir gut gefallen. Die Überschriften passen sehr gut zum jeweiligen Inhalt. Die Kapitel sind angenehm kurz, so dass man das Buch gut immer wieder zwischendurch zur Hand nehmen kann und schnell voran kommt.
Der Begriff "tragikomischer Blick auf Gemeinde" trifft bei diesem Roman voll ins Schwarze. Er ist flüssig und unterhaltsam geschrieben und gibt durch recht extreme Darstellungen gute Denkanstöße. An einigen Stellen war es mir jedoch zu dick aufgetragen bzw. zu einfach gelöst und leider ließ mich das Ende recht unbefriedigt zurück.
Fazit:
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Denkanstöße für ein anderes Gemeindeleben unter dem Deckmantel einer satirisch-tragischen Geschichte
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