Ihr habt schon alles Wesentliche zum letzten Abschnitt geschrieben.
Ist es Mord wenn Charlie mit dem Hammer auf Adams Kopf schlägt um ihn zu stoppen? Wieder stellt uns McEwan vor ein moralisches Dilemma. In meinem Kopf hat sich eine deutliches Bild von dieser brutalen Handlung geformt, so dass mein erster Gedanke war, dass es sich hierbei um Mord handelt. Anderseits konnte Adam seine Persönlichkeit ja speichern und hoffen, dass er wieder hergestellt wird...das fand ich verwirrend, in dem Sinne, dass Adam nun ja nicht endgültig tot ist...oder habe ich da was falsch verstanden?
Früher hatte Adam wiederholt gesagt, dass er sich nicht selbst zerstören wird, wie das andere Roboter getan haben. Zu den Gründen sagt er in diesem Kapitel Genaueres: Er habe die Mathematik, die Gedichte und die Liebe zu Miranda, die ihn davon abhalten Selbstmord zu begehen.
Interessant fand ich, dass Adam das Geld, das er an der Börse verdient hatte, verschenkt hat. Ich bin davon ausgegangen, dass dies eigentlich Charlies Geld ist. Nach diesem Abschnitt stelle ich das allerdings in Frage. Es ist eigentlich Adams Geld wenn man davon ausgeht, dass er eine eigenständige Persönlichkeit ist und nicht nur der Besitz von Charlie. Schön wie uns der Autor da immer wieder ins Grübeln bringt.
Adam richtet mit der strikten Einhaltung der Gesetzte viel Schaden an. Laut McEwan (eigentlich laut Alan Turing) ist es schwer, Maschinen beizubringen was eine Notlüge ist. Ein sehr interessanter Gedanke!
McEwan postuliert als Vorteil der Menschen gegenüber Maschinen die Fähigkeit zu einer flexiblen Auslegen von Regeln und auch eine chaotische- kreative Herangehensweise an das Leben (wie das Kind Mark).
Allerdings wird ja angedeutet, dass auch diese Eigenschaften in Zukunft bei Robotern einprogrammiert werden könnten.
Angedeutet wird dieser Prozess in der politischen Destabilisierung, die Realität, wie McEwan sie schildert, hat erschreckende Ähnlichkeit mit unserer.
Auf den Gedanken bin ich gar nicht gekommen aber du hast vollkommen Recht. Warum sonst sollte McEwan von den politischen Wirrnissen in seiner erfunden Zeit schreiben, es könnte eine Andeutung vom Ende der Führung der Menschen sein...
Keine Maschine, kein Algorithmus sollte über dem Menschen/Maschinenführer stehen.
Ja genau. Ein Roboter, der so massiv in das Leben "seiner Menschen" eingreift, das darf es eigentlich nicht geben...