Das habe ich auch so verstanden. Dieser arme Maler! Wie fürchterlich für ihn, letztendlich wird er nie mit dem zufrieden sein, was er auf die Leinwand bringt. Interessant war für mich auch sein Streben nach dem Gefühl der Bedeutungslosigkeit (S. 95). Damit ist er das komplette Gegenteil seiner Frau. Je unscheinbarer er ist, umso wohler fühlt er sich. Sie hingegen scheint das Gefühl der Bedeutungslosigkeit - wovon sie reichlich hat, glaubt man ihren Äußerungen - in eine Lebenskrise zu stürzen.( Falls ich diesen Gedankengang richtig nachvollzogen habe.)
Ich finde ihr Verhalten schon übergriffig, es grenzt an Bevormundung. Aber wer lässt sich schon gern bevormunden? Damit es nicht so offensichtlich ist, verpackt sie ihre Bevormundung in gutgemeinte Ratschläge und angeblicher Sorge um sein Wohlergehen. Mittlerweile ist sie mir ein Dorn im Auge, sie hängt an ihm wie eine Klette, versucht ihn zu kontrollieren. Dabei hat sie kein Selbstbewusstsein und gibt ihm dafür die Schuld, was natürlich einfacher ist, als die Schuld bei sich zu suchen. Warum sie nicht malt? Ihre Version wäre vermutlich, dass er ihre Kreativität erstickt, weil sie sich um so profane Dinge wie Haushalt kümmern muss, ganz zu schweigen von seinem Wohlergehen. Meine Version: sie hat Angst davor, ihr Talent mit dem ihres Mannes zu messen - wobei sie wahrscheinlich selbst diejenige wäre, die vergleichen würde.ber zugleich versucht sie ihn aufzubauen, zum Arbeiten zu animieren. Ich werde aber auch das Gefühl nicht los, dass sie ihn kontrollieren will und dann sitzt sie stundenlang im Auto und wartet … das ist auch schräg.
Keine Ahnung, ich habe noch keine Idee.Warum sind die Kapitel mit Venus und Merkur betitelt?
Was Hopper sehr sympathisch macht. Er kann gut mit den Jungs.Dabei beobachtet er Hopper und wird kurz danach von Hopper beobachtet.
Für mich sind die Hoppers völlig unterschiedliche Menschen, sobald sie mit den Kindern zu tun haben. Beide kommen sehr sympathisch rüber, wirken ausgeglichen, haben Spaß, sind geduldiger im Umgang miteinander. Was will uns die Autorin damit sagen? Mit Kindern wird das Leben komplett? Oder Kinder sind das beste Mittel um ein Ehepaar zusammenzuschweißen? Ein merkwürdiger und altmodischer Ansatz, zumal der Roman in 2019 geschrieben wurde.Die beiden Kinder scheinen das Leben des Ehepaars Hopper durcheinander zu bringen. Mrs Aitch bekommt ein ganz anderes Bild von ihrem Mann, als er den verletzten Jungen die Treppe hinaufträgt.
Das verstehe ich so. Der Wortwahl ist identisch wie bei der Begrüßung von Mrs. H, bei der die Pflegerin übrigens auch dabei war.Ist Mrs Sultz dement? Oder wie deutet ihr die letzte Szene als sie die Hände der Schwester erfreut an ihre Wange drückt und küsst?
Wir erleben die Beiden nach vielen Jahren Ehe. Wir wissen hier nicht , wie erfolgreich die Ehefrau früher mit ihren Bildern war und ob überhaupt. Aber es gibt einige Künstlerehen, wo die Frau auf ihre weitere Karriere verzichtet zugunsten ihres Mannes. Wenn das so war, wäre ihr Frust verständlich.Dabei hat sie kein Selbstbewusstsein und gibt ihm dafür die Schuld, was natürlich einfacher ist, als die Schuld bei sich zu suchen. Warum sie nicht malt? Ihre Version wäre vermutlich, dass er ihre Kreativität erstickt, weil sie sich um so profane Dinge wie Haushalt kümmern muss, ganz zu schweigen von seinem Wohlergehen. Meine Version: sie hat Angst davor, ihr Talent mit dem ihres Mannes zu messen - wobei sie wahrscheinlich selbst diejenige wäre, die vergleichen würde
Ich glaube nicht, dass es der Autorin um eine solche Aussage geht. Bisher leben die Hoppers sehr isoliert, sind ständig nur mit sich beschäftigt. Durch diesen Einbruch von außen kommt eine neue Dynamik ins Spiel. Kinder sind dafür ein guter Motor, weil sie sich nicht mit Konventionen aufhalten und eher ehrlich sind in ihrem Auftreten.Was will uns die Autorin damit sagen? Mit Kindern wird das Leben komplett? Oder Kinder sind das beste Mittel um ein Ehepaar zusammenzuschweißen? Ein merkwürdiger und altmodischer Ansatz, zumal der Roman in 2019 geschrieben wurde
Szenen, die früher sein Blut in Wallung versetzt hatten, bis ihm die Hände schwitzten, dass er den Pinsel kaum halten konnte. Er fährt einfach vorbei - sie bedeuten ihm nichts. Er gleicht dem Weiberhelden, den kein Rock mehr reizt. 82
Ich glaube nicht!Beschäftigen Sie eine Haushaltshilfe? Da bin ich nicht sicher.
Tolle Szene!Die Frauen (am Auto) sind ja völlig außer Rand und Band vor lauter Bewunderung. Herrlich übrigens, wie dieses Gespräch gestaltet wurde: Diese oberflächlichen Satzschnipsel, aneinandergereiht... Ich konnte mir dieses Hühnergeplapper wunderbar vorstellen!
Ich habe den Eindruck, dass sie auch selbst davon überrascht sind. Sie hätten dem anderen (vielleicht auch sich selbst) einen solchen Umgang nicht zugetraut.Dass gerade das Künstlerehepaar so einfühlsam mit den Jungen umgehen kann, hat mich überrascht.
Die Frage nach der guten Partie ziehe ich zurück. In der Zwischenzeit habe ich ein wenig über Mrs. H. gegoogelt. Mr. und Mrs. H. kannten sich bereits seit 1915 und haben 9 Jahre später geheiratet. Nach 9 Jahren mussten beide eigentlich wissen, woran sie bei dem Anderen sind. Umso mehr verstehe ich nicht, warum sie bei ihrem Alter bei der Hochzeit geschummelt hat. Er war 42 und sie 41 Jahre alt.Was sollte das mit ihrer Angst, dass Mrs. Sultz ausplaudern könnte, dass sie sich bei der Hochzeit jünger gemacht hat, oder dass sie keine Jungfrau mehr war? War Mrs. H. seinerzeit etwa darauf aus, eine gute Partie zu machen?
Sagt das Plappermäulchen Mrs. H. . Ich bin mir nicht sicher, ob diese Aussage nicht ihrer besonderen Sicht auf die Realität geschuldet ist. In dem Alter kann die Leistungsfähigkeit schon mal nachlassen.Am Ende des Abschnitts erfahren wir, dass Hopper einen Eingriff hatte, der seine Libido beeinträchtigt.
Wohl wahr. Das war von mir übertrieben. Vielleicht hätte ein gemeinsames Hobby oder irgendetwas anderes, das sie aus ihrem täglichen Allerlei herausreißt einen ähnlichen Effekt gehabt.Durch diesen Einbruch von außen kommt eine neue Dynamik ins Spiel. Kinder sind dafür ein guter Motor, weil sie sich nicht mit Konventionen aufhalten und eher ehrlich sind in ihrem Auftreten.
Das war bestimmt genau das Richtige für den Mann, der sich nach dem "Gefühl der Bedeutungslosigkeit" sehnt.Die Frauen (am Auto) sind ja völlig außer Rand und Band vor lauter Bewunderung. Herrlich übrigens, wie dieses Gespräch gestaltet wurde: Diese oberflächlichen Satzschnipsel, aneinandergereiht... Ich konnte mir dieses Hühnergeplapper wunderbar vorstellen!
"Und da war es, wie zigtausend dümpelnde Splitter zerhauener Diamanten." Gänsehaut!!!Katherine zeigt Michael das Meer, auch eine schöne Szene.
So gesehen, kann man in der Kunst eigentlich nur schweitern, oder? Ein Werk ist vermutlich nie das exakte Abbild einer Vorstellung davon...Dabei finde ich seine Erklärung zu seiner Kunst sehr interessant und aufschlussreich. Hopper sagt, er liebt die Vision, die er von einem Bild hat und beim Prozess des Malens zerstört er die Vision in seinem Kopf und das Ergebnis ist trotzdem unbefriedigender als seine Vorstellung davon.
Das frage ich mich auch. Keine Ahnung!Warum sind die Kapitel mit Venus und Merkur betitelt?
So habe ich die Situation am Ende des Abschnittes zumindest interpretiert.Ist Mrs Sultz dement?
Das wusste ich gar nicht. Heißt das nicht auch, dass Sie sich ihrer Krankheit in gewisser Weise bewusst sind?Mrs Sultz, ihre "beste, einzige Freundin" (bezeichnend, oder?) ist wahrlich demenzkrank. Diese Menschen versuchen unterbewusst, die Fassade aufrecht zu erhalten und begrüßen jeden, der auf sie zukommt, gleichbleibend freundlich aus Angst, zu zeigen, dass sie jemanden nicht wiedererkennen. Diese Höflichkeitsfloskeln funktionieren auch bei fortgeschrittener Krankheit noch sehr lange.
DitoIch lese sehr gerne weiter!
Eine dementielle Erkrankung fängt ja langsam an. Natürlich spürt der Betroffene, dass er Dinge schneller vergisst, die Orientierung verliert, manche Leute (die später in sein Leben getreten sind oder zu denen nur oberflächlicher Kontakt bestand) nicht mehr erkennt...Das wusste ich gar nicht. Heißt das nicht auch, dass Sie sich ihrer Krankheit in gewisser Weise bewusst sind?
Ich finde, das klingt eher erschreckend!Das klingt lustig (zumeist sind es fremde Besucher anderer Bewohner)- ist es eigentlich aber gar nicht
Die Szene im Heim ist auf alle Fälle sehr realitätsnah und gut recherchiert.