Ich habe es eher so verstanden, dass Gott den Regen schickt als Strafe für Carmelas Verhalten. Esoterisch finde ich es nicht, eher alttestamentlich: Gott straft die Menschen für ihr sündiges Verhalten. Dazu passt auch die Sintflut, die Gott ja gesendet hat, um die Menschen "auszurotten" und anschließend einen Neubeginn zu starten. Hier werden eher althergebrachte Glaubensvorstellungen transportiert, was m.E. zu der ganzen dort dargestellten Gesellschaft passt. Dieser unmittelbare Zusammenhang, Gott schickt gleich die Strafe, bestraft oder belohnt unmittelbar für ein Verhalten, hat für mich was mit mangelnder Bildung zu tun. Wahrscheinlich weil ich mit einem anderen Gottesbild aufgewachsen bin.
Celestes Lesen sehe ich eher als Zeichen für den Willen, diesem Leben zu entgehen. Ich hoffe nur, dass es ihr auch gelingt.
Was mir ansonsten auffällt, sind die zahlreichen religiösen Symbole: das Brot (hier als Brotduft) als Zeichen für Leben und Lebenskraft, das Lamm als Opfertier, das zur Schlachtbank geführt wird (und dann noch als Weihnachtsbaum geschmückt. Das hat mich an Bachs Weihnachtsoratiorium erinnert, in dem er als ersten Choral "Wie soll ich dich empfangen" auf die Melodie von "Oh Haupt voll Blut und Wunden" singen lässt, hier also auch schon in der Weihnachtsfreude einen Ausblick auf die Passion gibt, allerdings weiß ich nicht, ob der Autor hier auch beides in Verbindung bringen will.). Ebenso die Sintflut ... Mich würde wirklich interessieren, was der Autor mit diesen Symbolen bezwecken will. Ich fürchte ja fast, dass das Buch negativ endet ...