Es geschah in einer Seitenstraße

Tiram

Bekanntes Mitglied
4. November 2014
3.569
4.590
49
Hallo @Renie, ich habe uns mal zum Plaudern hier ein Thema aufgemacht.

"Es geschah in einer Seitenstraße" habe ich beendet. Ich frage mich, wie man es aushält, damit zu leben, dass man einen Menschen getötet hat und ein zweiter dafür getötet wird.
Und wie kann ich meinem Kind sein Leben lang vorspielen, dass ich es liebe. Nur, um ihm an Ende doch zu zeigen, dass man es hasst.
 
  • Like
Reaktionen: Renie

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.906
12.645
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Ja, die Eltern - insbesondere die Mutter - waren schon ein Kapitel für sich.
Ich hatte mich ja gefragt, was mit Bronwen nicht stimmt. Im Nachhinein ist mir deutlich geworden, dass sie ein Opfer ihrer Erziehung ist. Es ist schon gruselig, wie sehr sie auf ihre Eltern fixiert ist und alles tut, um ihre Eltern zufrieden zu stellen. Als Eltern hat man doch normalerweise den Anspruch, sein Kind auf dem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten und dann irgendwann loszulassen. Das habe ich bei Bronwen's Eltern vermisst. Sie haben Bronwen völlig an sich gebunden. Wichtiger als alles andere war auch die Familienidylle. Das könnte auch ein Grund gewesen sein, warum Bronwen den Mord verschwiegen hat. Sie wollte die Familienidylle nicht zerstören.
 

Tiram

Bekanntes Mitglied
4. November 2014
3.569
4.590
49
Wer weiß, ob es auch so gekommen wäre, hätte sie das schlimme Erlebnis nicht gehabt. Hätte als junge Frau junge Männer kennengelernt usw.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Eltern nach der geplatzten Hochzeit so gar keinen Ärger oder Enttäuschung gezeigt haben.

Und immer wieder frage ich mich, wie die Browden mit dieser Schuld leben konnte. Ich hatte mir den Schluss da ein bisschen anders vorgestellt.
 
  • Like
Reaktionen: Renie

Renie

Moderator
Teammitglied
19. Mai 2014
5.906
12.645
49
Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Ja, die Entwicklung von Bronwen in dem Buch war für mich auch schwierig nachzuvollziehen, wahrscheinlich weil sie in allem anders gehandelt hat, als man es normalerweise tun würde. Daher konnte ich mich auch nicht in sie hinein versetzen. Da stand mir mein gesunder Menschenverstand im Weg.;)
Was mich beim Lesen auch ein Stück weit wütend gemacht hat, war Bronwen 's Umfeld, ich denke da an die Bewohner der Straße. Eine echte Kleinstadtidylle, die sogar während des Krieges aufrechterhalten wird, mit Menschen, die sich zu Hütern von Anstand und Moral aufspielen. Und diese Sittenwächter haben aber kein Problem damit, junge Mädchen zu begrapschen. Fürchterlich :mad:
 
  • Like
Reaktionen: Tiram