Rezension (4/5*) zu Max und Moritz - Was wirklich geschah von Johannes Wilkes

Bibliomarie

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10. September 2015
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Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe

Tante Dörte macht sich große Sorgen um Max und Moritz. Ihr Vater hat die Witwe Bolte aus Finsterwalde in der tiefsten Mark Brandenburg geehelicht und ist nur kurz nach der Eheschließung verstorben. Seine beiden Jungs, die auf Betreiben der Stiefmutter in ein Internat verfrachtet wurden, sind nach der Beisetzung spurlos verschwunden. Auch ein seltsames Testament macht Tante Dörte stutzig. So bittet sie Karl-Dieter und dessen Freund Mütze, passenderweise Kriminalkommissar, mal nach dem Rechten zu sehen.

Finsterwalde – der Name passt, es gibt eine Mühle, eine Schneiderwerkstatt, das Gasthaus und die Kirche und die kleine Pension der Witwe. Schon bald stoßen die Freunde auf allerlei Ungereimtes und Gereimtes und kommen einer Geschichte auf die Spur, die so ganz anders war, als uns die Reime vorgaukeln.

Max und Moritz von Wilhelm Busch sind schon oft Thema von Neuinterpretationen gewesen und wurden auch schon aus strafrechtlicher Sicht untersucht. Das ist durchaus ein Zeichen von Anerkennung und der Leser, der seinen Wilhelm Busch kennt, wird die Abenteuer von Karl-Dieter und Mütze und nicht zu vergessen dem Spitz der Witwe Bolte, mit Vergnügen lesen.

Ein ausführliches Nachwort zur Entstehungsgeschichte und ein wenig aus den Jugendjahren Wilhelm Buschs – einige Streiche sollen dem jungen Wilhelm und seinem Jugendfreund Erich eingefallen sein – runden die Hommage an Max und Moritz ab.

Eine vergnügliche kleine Kriminalgeschichte.

 
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