Ich habe keine Probleme damit, und ich bin 65. Allerdings trage ich seit ein paar Jahren multifokale Linsen - beste Entscheidung ever. Ich kann ohne Anstrengung medizinische Beipackzettel lesen.Übrigens finde ich die kleine Schrift unglaublich anstrengend zu lesen - schaffe ich nur mit Maximalbeleuchtung oder Sonnenschein auf dem Blatt. Das Format ist nichts für Ältere - dabei sind wir doch die Zielgruppe, oder?
Wie sind etwa gleichaltrig - aber ich habe extrem trockene Augen. Ohne Augentropfen kriege ich manchmal morgens nicht mal die Augen auf. Linsen leider keine Option.Ich habe keine Probleme damit, und ich bin 65. Allerdings trage ich seit ein paar Jahren multifokale Linsen - beste Entscheidung ever. Ich kann ohne Anstrengung medizinische Beipackzettel lesen.
HB? Warum gleich in die Luft gehen?Zu alasca : Ich kann das HB empfehlen.
Ich erwähnte ja bereits, dass dieses Buch einer der ersten "Erwachsenenromane" war, die ich als Kind gelesen habe. Die Szene in der Kutsche hat mich damals tief beeindruckt. Wie Schagerström nachts auf der Straße steht und zu sich sagt: "Ist das Charlotte Löwensköld gewesen??" - das ist ein einzigartiger Moment der Erkenntnis, in der das ganze Denken plötzlich vom Kopf auf die Füße gestellt wird.Schwung in die Erzählung bringt die Kutschen-Episode. Charlotte merkt, dass Schagerström Sympathie und mehr für sie empfindet.
Ich stand sowas von auf dem Schlauch. Liegt daran, dass ich keine Hörbucher höre ...HB? Warum gleich in die Luft gehen?
Die Pröpstin könnte ich sowieso knuddeln: wie sie in die Kutsche steigt und den Scherz macht mit den zwei schönen Kavalieren! (Hätte ich auch sein können! )Dagegen der skeptische Dompropst und die Pröpstin, sehr sympathische Figuren.
Schon von Willam Shakespeare ist der Spruch überliefert: "Um ernst zu sein, genügt Dummheit, während zur Heiterkeit ein großer Verstand unerlässlich ist." (Und Charlotte musste da nicht lange überlegen! )Charlotte bekommt mit, dass es Schagerström ist, der da zusteigt, hat sofort ein "Possenspiel" parat,
Wo steht das, dass sie das nicht hört?hört aber nicht, wie Schagerström beim Verlassen der Kutsche aufgeklärt wird, wer seine Mitreisenden waren.
Die Pröpstin schätze ich so pfiffig ein, dass sie sich weiterhin schlafend gestellt und sich dabei köstlich amüsiert hätte!Die Pröbstin hätte ja auch aufwachen und alles auffliegen lassen können.
Wo steht das, dass sie das nicht hört?
Die Pröpstin schätze ich so pfiffig ein, dass sie sich weiterhin schlafend gestellt und sich dabei köstlich amüsiert hätte!
D U denkst Dir das! Ich mir nicht!Nirgends, also denken wir uns das?!
Warum? Jeder schätzt das doch anders ein! (Und je nach Lebenseinstellung sieht er/sie das positiv oder negativ! )Oh, das ist gut, das hätte dann aber in den Text gehört.
Wobei ich das Einmischen der Eltern mit dem Geldgeben von Karl-Artur auch total daneben finde! Aber total!!!! Als Sohn wäre ich da auch stocksauer gewesen! Aber als Pastor müsste er auch die Fähigkeit zum Verzeihen haben. Karl-Artur ist aber nur sowas von selbstgerecht!vor allem Anna Svärst, die Hausiererin. Sie wird sehr positiv beschrieben, zwar Analphabetin (was man leicht ändern könnte) und Pfeifenraucherin (skurril!), aber auch sehr intelligent und wach. Darüber hinaus auch integer, denn das Geld der Ekenstedts hat sie nur genommen, weil sie keine andere Möglichkeit sah und letztlich K-A nicht schaden wollte.
Also die Szene mit den Gedanken beim Anblick der Amorette waren mir etwas zu heftig! (Damit konnte ich nichts anfangen! )Und natürlich auch Charlotte, die sich auf ihre Ratio verlässt und ermutigt ist, nachdem sie erkannt hat, dass es die unglückselige Liebe der Frau Sunderer ist, die ihre Misere verursacht hat.
Gefiel mir auch sehr! Auch der Oberst und Schlagerström punkteten bei mir!Mir gefiel auch die psychologisch sehr moderne Analyse dessen, was bei der Erziehung von K-A schiefgegangen ist. Der Oberst macht Punkte bei mir;-) Schagerström auch.
Ich schon! (Habe ich auch schon öfters erlebt! ) Drum finde ich es auch wahnsinnig wohltuend, das Buch zu lesen, abseits des üblichen ICH, ICH, ICH!ich glaube nicht an Selbstlosigkeit.
An ihm zeigt die Autorin, dass man auch ein guter, liebesfähiger Mensch sein kann, wenn man selbst wenig Liebe und Anerkennung erfahren hat. Diese Leidserfahrung macht ihn sensibel genug für den Kummer und die Sorgen anderer.Er war in der Familie ungeliebt, er sieht nicht gut aus und neigt zu Schwermut. Seine erste geliebte Frau (herzergreifende Liebesszene) hat er verloren, und er ist wie die Autorin sozial eingestellt.
Was für Ablenkung von Alltagssorgen gab es denn damals für die einfachen Menschen. Natürlich blüht hier Klatsch und Tratsch.Ich hätte gedacht, dass Alltagssorgen und Lebensunterhalt etwas mehr Aufmerksamkeit beanspruchen und man keine Zeit zum Hinterherspionieren, Spielchen treiben und sonstiges hat
Da bin ich ganz bei Dir. Es gibt auch heute noch Menschen, die nicht zuallererst an sich und ihren Vorteil denken und es tut gut, von solchen zu lesen.Ich schon! (Habe ich auch schon öfters erlebt! ) Drum finde ich es auch wahnsinnig wohltuend, das Buch zu lesen, abseits des üblichen ICH, ICH, ICH!
Wobei er danach das sich Kümmern wieder anderen überlässt. Aber er ist nicht nur ein bigotter, selbstgerechter Mensch. So ein einfach gestricktes Weltbild hat Selma Lagerlöf nicht. Keiner ist nur gut oder nur böse, sondern jeder angenehme und weniger angenehme Seiten.Erschütternd und aufwühlend empfand ich ja die Armenauktion! Wie die genutzt wird, zu billigen Arbeitskräften zu kommen!
(Also da ist Karl-Artur mit seiner Haltung echt in meiner Achtung gestiegen! Respekt!
Dass die Frau Oberstin kurzerhand ihre Tochter verlobt, um sich selbst und Karl Artur eine öffentliche Bekanntgabe seiner Prüfungsschlappe zu ersparen, hat wohl eine verheerende Wirkung auf sein Ego gehabt. So verlangt er ja später ganz selbstverständlich, dass seine Schwestern in Zukunft "den Armen und Kranken dienen sollen". Das ist die Bedingung für seine Versöhnung mit der Mutter, nachdem die halbe Familie ihm stundenlang kreuz und quer durch die Stadt hinterhergelaufen ist. Dass der Oberst darauf mit "Unsinn!" reagiert (S.368), ist eigentlich noch viel zu sanft - in meiner alten Übersetzung ruft er übrigens "Gewäsch!"Heute geht man in der Pädagogik davon aus, dass ein Kind Liebe und Vertrauen erfahren muss, um selbst Liebe geben zu können. Das steht aber nicht im Widerspruch zu Lagerlöfs Menschenbild. Kritiklose Vergötterung von Kindern führt zu Egoisten. Elternliebe muss auch Grenzen aufzeigen und Empathie wecken für andere.
Es verursacht mir Gänsehaut. Von mir aus darf jede und jeder glauben, was sie oder er will, aber ich reagiere äußerst empfindlich, wenn man mir meine Form des Glaubens vorschreiben möchte. K.-A. ist fest überzeugt, die allein seligmachende Form der christlichen Religion entdeckt zu haben. Was er von seinen Eltern verlangt ("Wenn mein Vater und meine Mutter ihre weltliche Lebensweise ändern..." S. 367) ist an Anmaßung und Überheblichkeit nicht zu überbieten. Diese Haltung empört mich geradezu, sie ist für viel Unglück in der Welt verantwortlich.Das sind nun wieder Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Dieser Abschnitt ist die reinste Religions-/Kirchensatire. Wie der junge Ekenstedt abdreht, seine pompösen Erleuchtungsauftritte, das selbstgefällige Sendungsbewusstsein - herrlich.
Sind das Kontaktlinsen statt Gleitsichtgläsern? Ich wusste gar nicht, dass es das gibt!Ich habe keine Probleme damit, und ich bin 65. Allerdings trage ich seit ein paar Jahren multifokale Linsen - beste Entscheidung ever. Ich kann ohne Anstrengung medizinische Beipackzettel lesen.
Neben dem unfreiwilligen Haarschnitt für Thea Sundler.Die Kutschenszene gehört zu meinen Highlights bei der bisherigen Lektüre.
Bei mir überwiegt eindeutig der K...-Anteil. Wofür kann man ihn bewundern? Selbst die Szene mit der Kinderauktion ist falsch. Klar, er ersteigert sie und schickt sie nach Hause, aber was erreicht er damit? Wovon werden sie in Zukunft satt? Es ist nur falsch verstandene Sozialromantik, keine Lösung.(Also da ist Karl-Artur mit seiner Haltung echt in meiner Achtung gestiegen! Respekt! Boah, das ist so ein Wechselbad der Gefühle mit Karl-Artur: in dem einen Moment denke ich Wow und im nächsten finde ich ihn zum K....... ! Selma Lagerlöf macht das echt raffiniert! Langweilig wird's nicht!