Auch die vierte Frauenfigur hält die Spannung aufrecht.
Malika scheint die schwächste Frau im Buch zu sein. Sie leidet an starken Minderwertigkeitskomplexen. Ihre Mutter hat eine Musiker-karriere für die Tochter vorgesehen, die diese aber nicht einschlagen wollte. Seitdem gilt Malika im Elternhaus als Versagerin. Nur die Schwester Jorinde (nächste und letzte Frauengestalt) gilt etwas. Sie ist erfolgreich als Schauspielerin, noch dazu hat sie Mann und Kinder.
Als Götz Malika endgültig wegen Brida verlässt , muss sie sich psychiatrisch behandeln lassen, sie geht immer noch in Therapie.
Spannend gestaltet Krien auch diesen Erzählstrang: die Gegenwart, in der Malika einen ungeliebten Besuch bei ihrer Familie vor sich hat, wechseln mit Sequenzen aus der Vergangenheit.
Besonders spannend das Auseinanderbrechen ihrer Beziehung mit Götz: Eine ganze Weile hat Malika zugeschaut und still ertragen. Dann Entspannung über ein paar Wochen (in denen Brida bei ihren Eltern im Norden war), dann der Hirschbraten und das endgültige Aus. Brida hatte ja verlangt, Erstfrau zu sein.
Auch aus Malikas Perspektive wird deutlich, dass sie menschlich wahrscheinlich besser zu Götz gepasst hätte (das war dessen Meinung ja auch), aber seine sexuellen Vorlieben teilte sie nicht. Täglicher Sex war ihr zuviel, bei einigen seiner Wünsche hat sie sich verweigert.
Zum Ende des Kapitels steht sie vor einer neuen Weichenstellung: will sie das Kind ihrer Schwester aufziehen oder nicht?
Sämtliche Frauen berühren mich. Die Schriftstellerin hat die Charaktere wirklich gut beschrieben und auch die Berührungspunkte untereinander glaubwürdig herausgestellt.