4. Leseabschnitt: Malika

Renie

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4. Leseabschnitt: Malika

Im Arabischen (ملكة) bedeutet der Name Königin. Es ist die weibliche Form von Malik. Der Name ist besonders in Nordafrika verbreitet.
Malika ist eine Schreibform von Mallika (Hindi/Sanskrit: मल्लिका), einem weiblichen Vornamen, der vornehmlich in Indien, aber auch in Japan verbreitet ist. Die Bedeutung ist: Duft des Jasmin.

Quelle: Wikipedia
 

Literaturhexle

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Auch die vierte Frauenfigur hält die Spannung aufrecht.
Malika scheint die schwächste Frau im Buch zu sein. Sie leidet an starken Minderwertigkeitskomplexen. Ihre Mutter hat eine Musiker-karriere für die Tochter vorgesehen, die diese aber nicht einschlagen wollte. Seitdem gilt Malika im Elternhaus als Versagerin. Nur die Schwester Jorinde (nächste und letzte Frauengestalt) gilt etwas. Sie ist erfolgreich als Schauspielerin, noch dazu hat sie Mann und Kinder.
Als Götz Malika endgültig wegen Brida verlässt , muss sie sich psychiatrisch behandeln lassen, sie geht immer noch in Therapie.

Spannend gestaltet Krien auch diesen Erzählstrang: die Gegenwart, in der Malika einen ungeliebten Besuch bei ihrer Familie vor sich hat, wechseln mit Sequenzen aus der Vergangenheit.
Besonders spannend das Auseinanderbrechen ihrer Beziehung mit Götz: Eine ganze Weile hat Malika zugeschaut und still ertragen. Dann Entspannung über ein paar Wochen (in denen Brida bei ihren Eltern im Norden war), dann der Hirschbraten und das endgültige Aus. Brida hatte ja verlangt, Erstfrau zu sein.
Auch aus Malikas Perspektive wird deutlich, dass sie menschlich wahrscheinlich besser zu Götz gepasst hätte (das war dessen Meinung ja auch), aber seine sexuellen Vorlieben teilte sie nicht. Täglicher Sex war ihr zuviel, bei einigen seiner Wünsche hat sie sich verweigert.

Zum Ende des Kapitels steht sie vor einer neuen Weichenstellung: will sie das Kind ihrer Schwester aufziehen oder nicht?

Sämtliche Frauen berühren mich. Die Schriftstellerin hat die Charaktere wirklich gut beschrieben und auch die Berührungspunkte untereinander glaubwürdig herausgestellt.
 

Querleserin

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Wadern
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Bisher erscheint Malika tatsächlich als schwächste Frau. Ich fand es interessant das Auseinanderbrechen der Beziehung mit Götz aus ihrer Perspektive zu lesen und auch Götz selbst in einem anderen Licht zu sehen.
Die mangelnde Anerkennung ihrer Eltern scheint eine schwere Bürde für die junge Frau zu sein, so dass die Trennung bis heute (?) nicht verkraftet hat.
Um Götz nahe zu sein, liest sie Bridas Bücher...
 

Leseglück

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Nach dem Kapitel Malika habe ich noch mal die Kennenlernszene zwischen Brida und Götz gelesen (s. 121). Diese liest sich jetzt, mit dem Wissen, was im Kopf von Götz vorgeht, noch mal interessanter.
Das Kinderbett, der Schrank, der ohne Schrauben auskommt und das Wildfleisch. Diese Dinge kennen wir schon vom Kapitel Brida. Sie tauchen jetzt noch mal im Kapitel Malika auf. Die beiden Kapitel sind enger verbunden als die anderen...schließlich haben beide Frauen eine Zeit lang den selben Mann.
Malika hat mir beim Lesen leid getan. Sie scheint mir die am meisten beschädigte Person zu sein. Sie wurde von ihrer Mutter nicht wahrgenommen. Zunächst weil die Mutter noch studiert hat, als sie ein Baby war und später weil sie gegen ihre lebhafte Schwester nicht bestehen konnte. Der Vater scheint hier keine Rolle gespielt zu haben.

Tragisch, dass sie mit Götz kein Kind bekommen hat. Dann hätte die Beziehung sicher eine Chance gehabt. Denn eine klassische Familie bzw. ein Heim zu haben, das war der Wunsch von Götz und von Malika...sie hätte gern ihre Interessen zurück gestellt.

Malikas Schwester bittet sie, ihr Kind großzuziehen. Das klingt für mich wie grausame Ironie des Schicksals.
 

MRO1975

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Malika ist eine wirklich traurige Person. Von ihren Eltern wurde sie zurückgesetzt und von Götz verlassen. Ihr Kinderwunsch hat sich auch (noch?) nicht erfüllt. Jorinde hat offenbar die Liebe ihrer Schwester gesucht, aber Malika war als Kind/Jugendliche nicht in der Lage das zu erkennen. Vllt. war sie auch zu verletzt, um es erkennen zu können.
 
G

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Auch die vierte Frauenfigur hält die Spannung aufrecht.
Malika scheint die schwächste Frau im Buch zu sein. Sie leidet an starken Minderwertigkeitskomplexen. Ihre Mutter hat eine Musiker-karriere für die Tochter vorgesehen, die diese aber nicht einschlagen wollte. Seitdem gilt Malika im Elternhaus als Versagerin. Nur die Schwester Jorinde (nächste und letzte Frauengestalt) gilt etwas. Sie ist erfolgreich als Schauspielerin, noch dazu hat sie Mann und Kinder.
Als Götz Malika endgültig wegen Brida verlässt , muss sie sich psychiatrisch behandeln lassen, sie geht immer noch in Therapie.

Spannend gestaltet Krien auch diesen Erzählstrang: die Gegenwart, in der Malika einen ungeliebten Besuch bei ihrer Familie vor sich hat, wechseln mit Sequenzen aus der Vergangenheit.
Besonders spannend das Auseinanderbrechen ihrer Beziehung mit Götz: Eine ganze Weile hat Malika zugeschaut und still ertragen. Dann Entspannung über ein paar Wochen (in denen Brida bei ihren Eltern im Norden war), dann der Hirschbraten und das endgültige Aus. Brida hatte ja verlangt, Erstfrau zu sein.
Auch aus Malikas Perspektive wird deutlich, dass sie menschlich wahrscheinlich besser zu Götz gepasst hätte (das war dessen Meinung ja auch), aber seine sexuellen Vorlieben teilte sie nicht. Täglicher Sex war ihr zuviel, bei einigen seiner Wünsche hat sie sich verweigert.

Zum Ende des Kapitels steht sie vor einer neuen Weichenstellung: will sie das Kind ihrer Schwester aufziehen oder nicht?

Sämtliche Frauen berühren mich. Die Schriftstellerin hat die Charaktere wirklich gut beschrieben und auch die Berührungspunkte untereinander glaubwürdig herausgestellt.

Malika hat mir fast am meisten leidgetan. Erst diese lieblosen Eltern und dann Götz. Auch die daraus resultierende psychiatrische Behandlung war keine Überraschung für mich. Für Malika steht auch eine große Aufarbeitung des Erlebten an, dass sie Geigenspielen unterrichtet und daraus Kraft schöpft ist ein Lichtblick.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

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Bisher erscheint Malika tatsächlich als schwächste Frau. Ich fand es interessant das Auseinanderbrechen der Beziehung mit Götz aus ihrer Perspektive zu lesen und auch Götz selbst in einem anderen Licht zu sehen.

Die mangelnde Anerkennung ihrer Eltern scheint eine schwere Bürde für die junge Frau zu sein, so dass die Trennung bis heute (?) nicht verkraftet hat.
Um Götz nahe zu sein, liest sie Bridas Bücher...

Diesen anderen Blick auf Götz fand ich auch sehr interessant.

Dieses sich nicht lösen können, empfand ich als eine Liebe im Ernstfall. Traurig! Aber auf Grund der Entwicklung im Elternhaus leider als nachvollziehbar.
 

Renie

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Um Götz nahe zu sein, liest sie Bridas Bücher...
Interessanter Ansatz. Für mich war das Lesen von Bridas Büchern eher die Suche nach einer Antwort auf die Frage "Was ist das für eine Frau, die sich meinen Mann wegschnappt?".
Aber du hast Recht. Tatsächlich geht es ihr dabei um Götz. Wenn sie ihn nicht haben kann, versucht sie, ihm auf diesem Weg nahe zu sein.
 

Literaturhexle

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Interessanter Ansatz. Für mich war das Lesen von Bridas Büchern eher die Suche nach einer Antwort auf die Frage "Was ist das für eine Frau, die sich meinen Mann wegschnappt?".
Aber du hast Recht. Tatsächlich geht es ihr dabei um Götz. Wenn sie ihn nicht haben kann, versucht sie, ihm auf diesem Weg nahe zu sein.
Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Sie will auch der neuen Beziehung auf die Schliche kommen. Sie sucht ja förmlich nach Figuren, die Götz ähneln, um eine Zustandsbeschreibung seiner neuen Ehe zu bekommen und autobiografische Züge aufzuspüren.