Liebe Rock: Roman

Kurzmeinung: Für Leute, die auch böse Geschichten abkönnen.

Timm und Rock und Marc wohnen zusammen in einer WG. Timm ist das enfant terrible unter ihnen. Ich hätte ihn bereits nach wenigen Tagen wieder rausgeschmissen, aber die Bewohner von Timm sind wirklich sehr tolerant und großzügig. Und so nimmt das Verhängnis eben seinen Lauf.

Der Kommentar:
Wenn man etwas über die Handlung verrät, braucht man das Buch nicht mehr zu lesen! Im Großen und Ganzen geht es um die Verhohnepipelung des Büchermarketing. Das ist sehr witzig.

Dann geht es noch um Timm und zu Timm sage ich nichts, denn ihr lieben Leser und Leserinnen, solltet ihn unvoreingenommen kennenlernen so wie ich. Ja, er ist nicht einfach zu nehmen. Vor allem nicht, als er sich in Rock verliebt, denn Rock ist die Verlobte von Marc.

Die Schreibweise ist typisch Zürcher. Flüssig und hat Zug. Ein paar wenige Luftschnapper, die aber nicht ins Gewicht fallen. Was Zürcher auszeichnet, ich mag ihn sehr gerne lesen, das ist seine Art, etwas durch den Kakao zu ziehen. Er kann das. „Liebe Rock“ ist böse und witzig. Das kann kaum einer mehr.

Einen Stern hat der Schluss gekostet oder die Pointe kurz vor Schluss. Oder beides. Auch ein Witzbold muss aufpassen, dass er nicht zu viel des Guten tut. Und das wars leider. Des Guten zuviel. Ein Ticken zuviel. Manchmal muss man auf einen Einfall verzichten. Aber wenn ich darüber reden würde, würde ich euch alles verderben.

Fazit: Toll. Witzig. Genau mein Humor. Ich habe mich gekrümmt vor Vergnügen und werde weitere Zürchers lesen. Doch Zürcher konnte nicht aufhören. Er hats überzogen. Und das kostet einen Stern. Mit mir als Betaleserin wäre das nicht passiert.

Kategorie: Belletristik. Satire
PicusVerlag, 2021