Rezension (5/5*) zu Was geschieht in der Nacht: Roman von Peter Cameron

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Was geschieht in der Nacht: Roman von Peter Cameron
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Grandioser Schauerroman

Ein Zug fährt durch die Nacht, irgendwo im nördlichen Europa. Darin sitzt ein namentlich nicht näher genanntes Ehepaar aus New York, um ein Kind aus einem Waisenhaus zur Adoption abzuholen. An einer dubiosen Haltestelle steigen sie aus, gelangen in ihre Unterkunft, dem einzigen Hotel am Platz. Dort begegnen ihnen eigentümlich Gäste und Bedienstete des Hotels. Statt zum Waisenhaus werden Mann und Frau am nächsten Tag zu einem Heiler namens Emmanuel transportiert.

Die Geschichte des Romans „Was geschieht in der Nacht“ von Peter Cameron lässt sich nicht wirklich nacherzählen, genauso eigenwillig wie das Personal ist, der Handlungsverlauf undurchsichtig und surreal.
Peter Cameron führt sein staunendes Publikum stark visuell durch die Geschichte. Beschreibungen der Örtlichkeiten und Personen sind bewundernswert reell.

„Die Halle des Borgarjfaroasysla Grand Imperial Hotel war dunkel und hatte etwas Höhlenartiges, da die Wände in der Düsternis kaum zu erkennen waren….“

Von Beginn weg ist eine atmosphärische Spannung spürbar. Alles wirkt zeitlos, obwohl es durchaus moderne Annehmlichkeiten gibt. Wer den Finger auf die Landkarte legen will, wird vergeblich suchen. Vieles bleibt im Dunklen. Der Autor wiegt die Leserin gerne im Ungewissen. Es geht bald nicht nur mehr darum, wo und wann wir uns befinden, sondern ob Mann und Frau, das Hotel und alles Übrige sich tatsächlich in unserer realen Welt befinden.

Was hier in der Nacht geschieht, zwischen Wachen und Träumen, Leben und Sterben, entpuppt sich als grandioser Schauerroman.



 

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