Rezension Rezension (5/5*) zu Die Kinder von Nebra: Historischer Roman von Schiewe, Ulf.

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Es gibt doch immer neues zu entdecken


Es gibt doch immer neues zu entdecken

Das Buch: "Die Kinder von Nebra", von Ulf Schiewe, behandelt ein Thema, dass mich selbst sehr interessiert. Es ist ein Roman über die Entstehung der Himmelsscheibe von Nebra, und die Menschen, so wie sie damals gelebt haben könnten. Diese Geschichte ist obendrein etwas aus dem man lernen kann und sollte. Warum macht sich die Menschheit seit Jahrtausenden Gedanken über das was sie bewegt? Warum will die Menschheit von jeher immer die höchsten Ziele erreichen? Warum spielt Macht immer eine große Rolle? Dies alles und die Nutzung der Himmelsscheibe, die dem Volk helfen soll, macht das Buch so interessant.
Es ist oftmals so, dass in Museen die Zeugnisse der Vergangenheit ausgestellt werden, erklärt und erläutert, nur wer steht dahinter? Wie kann man sich ein ein reales Bild der Menschen von damals machen? Ulf Schiewe schafft dies, er haucht den Menschen Leben ein.
Wer einmal gesehen hat wie Bronze gegossen wurde vor langer Zeit, erlebt hat wie versucht wird das Leben vor 4500 Jahren nachzustellen, der wird froh sein, durch diesen Roman das Gefühl zu bekommen mittendrin zu sein.

Zum Buch
Die Hauptperson der Geschichte ist Rana, Tochter einer Hohepriesterin und eines Schmiedes.Sie lebt im heutigen Mitteldeutschland, zwischen Saale und Unstrut, im Schatten des Harz. Es ist eine Zeit des Wandels, die eher friedvollen Götter die von den meisten Menschen verehrt werden, werden durch den Kult des Gottes der Unterwelt unterdrückt. Der dominierende Klan presst die Bevölkerung aus, Menschenopfer gehören zu den Dingen,die vielen nicht gefallen.
Das Werk ihres Vaters, eine geheimnisvolle Scheibe aus Bronze und Gold bringt Rana dazu sich dem Kampf für die Freiheit zu widmen. Gemeinsam mit ihren Gefährten beginnt sie für die Göttin des Lichts und des Lebens zu streiten, um nicht in der Dunkelheit leben zu müssen.

Mehr möchte ich zum Inhalt nicht sagen. Interessierte sollten sich ein eigenes Bild von der Sogwirkung machen und selbst in die Geschichte eintauchen.
Ulf Schiewe hat mit seinem neuen Werk wieder bewiesen, dass er nicht nur gut schreiben kann, sondern sich auch sehr gut vorbereitet. Anschaulich wird beschrieben wie die Himmelsscheibe entstanden sein könnte. Er kreiert eine Geschichte aus geschichtlichen Fakten, geschmückt mit einer Hand voll Menschen, die wunderbar hineinpassen, und ein fast reales Bild liefern, wie in etwa es damals zugegangen sein könnte.

Die von ihm beschriebenen Charaktere sind vielschichtig, zeigen zumindest mir, dass sich nicht soviel geändert hat in 4500 Jahren, zumindest was die Streitigkeiten und deren Gründe anbelangt.
Zur Seite gelegt habe ich das Buch nicht oft. Es war einfach zu leicht sich darin zu verlieren. Es ging mir fast so, als wäre ich in der Geschichte und schaue zu, als wäre ich ein Teil der Handlung.


 
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