Rezension Rezension (5/5*) zu Makrelenblues von Ute Haese.

Bibliomarie

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10. September 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Makrelenblues von Ute Haese
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Witzig und spannend

Hanna Hemlokk verdient ihr Geld mit „Sülzletten“, das ist ihr eigener, etwas despektierlicher Ausdruck für Liebesromane im Heftchenformat, die sie unter diversen Pseudonymen verfasst. Doch ihre wahre Bestimmung ist ihre detektivische Spürnase. Als ihre Freundin Marga sie auf Todesfälle im luxuriösen Seniorenpark Elysium aufmerksam macht, die nicht nur gehäuft, sondern auch ziemlich unerwartet kommen, fängt ihre Nase auch an zu kribbeln. Nun sind Todesfälle im Altenheim eigentlich ein Naturgesetz – aber Marga hat schon Recht, irgendwas stinkt da gewaltig.

Freund Harry Gierke hat derweil die Nase voll von den ewigen Berichten aus Tauben- und Kaninchenzüchtervereinen, die sein journalistisches Alltagsgeschäft ausmachen. Er wittert die große Story, denn er hat sich in den Kopf gesetzt, die Wahrheit über den Barschel-Fall herauszufinden. Für Hanna also Stress an allen Fronten.

Der Titel „Makrelenblues“ weist schon die Himmelsrichtung. Hoch im Norden, in der beschaulichen Probstei, nahe der Ostsee, spielt dieser Krimi. Mit viel trockenem Humor und unverwechselbaren Figuren hat er einen besonderen Charme. Hanna Hemlokk, die nun schon zum neunten Mal ihrer Spürnase folgen darf, ist eine überaus sympathische und zupackende Person, Freunde können sich auf sie verlassen. Bei ihren Recherchen ist sie recht unkonventionell, aber als Privatperson hat sie ja auch alle Freiheiten. Schon bald merkt Hanna, dass es gar nicht so ungefährlich ist, sich auf die Ermittlungen im Altenheim einzulassen und hatte Freund Harry vielleicht richtig gelegen, als er von organisiertem Verbrechen faselte? Die Geschichte entwickelt sich zu einem wirklich spannenden Fall, bei dem auch nie die Situationskomik zu kurz kommt. Ute Haese kann beides sehr locker und flüssig verbinden und deshalb machte mir das Lesen auch sehr viel Spaß.

Regionalkrimis leben auch von ihren Landschaften und die hier sind die Beschreibungen sehr farbig und lebendig. Der Küstenwind weht quasi aus den Seiten. Die Autorin hat einen sehr schönen Erzählstil. Ich mag auch in humorvollen und unterhaltenden Krimis eine gute Sprache und das ist oft nicht selbstverständlich, umso schöner, dass hier alles passt.


von: Heinrich Detering
von: Walerjan Pidmohylnyj
von: Annette van den Bergh
 

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