Ragdoll

Buchseite und Rezensionen zu 'Ragdoll' von Daniel Cole
3.9
3.9 von 5 (8 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Ragdoll"

Ein Killer versetzt die ganze Stadt in Angst. Dein Name steht auf seiner Liste. Mit dem Datum deines Todes. Dein letzter Tag ist nah. Und fliehen ist zwecklos. Atemberaubender Stoff für Serien-Fans: der Auftakt zur Thriller-Reihe von Daniel Cole!

Autor:
Format:Broschiert
Seiten:480
EAN:9783548289199

Rezensionen zu "Ragdoll"

  1. 2
    18. Jun 2017 

    Als Thriller ziemlich hanebüchen...

    Der umstrittene Detective William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, ist nach seiner Suspendierung wieder in den Dienst bei der Londoner Polizei zurückgekehrt. Wolf ist einer der besten Mordermittler weit und breit. Er dachte eigentlich, er hätte schon alles gesehen. Bis er zu einem grausigen Fund gerufen wird. Sechs Körperteile von sechs Opfern sind zusammengenäht zu einer Art Lumpenpuppe, einer »Ragdoll«. Gleichzeitig erhält Wolfs Exfrau eine Liste, auf der sechs weitere Morde mit genauem Todeszeitpunkt angekündigt werden. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, doch der Ragdoll-Mörder ist der Polizei immer einen Schritt voraus. Und der letzte Name auf der Liste lautet: Detective William Oliver Layton-Fawkes...

    Gerade einmal zwei Tage habe ich zum Lesen der 480 Seiten benötigt, was sicherlich für den flotten Schreibstil spricht, für die kurzen Kapitel, die zum fortlaufenden Weiterlesen motivieren, für die Neugierde, die beim Lesen entsteht: wer oder was steckt eigentlich hinter all dem Grauen, das sich hier offenbart?

    Der Anfang war auch durchaus vielversprechend, die grausige Entdeckung der 'Ragdoll' warf viele Fragen auf - vor allem, wer die einzelnen zerstückelten und aneinandergenähten Opfer überhaupt waren und weshalb sie getötet wurden. Doch rasch gerieten diese Fragen eher in den Hintergrund, weil der Täter einem TV-Sender eine Liste zuspielte, auf der sechs Namen standen - weitere Opfer mitsamt dem jeweiligen angekündigten Todesdatum. In erster Linie galt es daher zu versuchen, den möglichen zukünftigen Opfern ausreichend Schutz zu gewähren - die Ermittlungen in Sachen 'Ragdoll' liefen deshalb eher nebenher. Schon da drängte sich mir der Eindruck von 'zu viel' auf.

    Dieser Eindruck verstärkte sich im Laufe des Lesens noch - zu viele Personen, zu viele Informationen, die nicht alle wirklich relevant waren, zu viele Pannen und Zufälle sowie zu viele Handlungsstränge. Dabei wurde auf die Perspektive des Täters komplett verzichtet, was bei mir wiederum ein Gefühl von 'zu wenig' hervorrief. Auch dieses 'zu wenig' zog sich durch den Thriller - zu wenig tatsächliche Ermittlungsarbeit, zu wenig Hintergrundinformation, und viel zu wenig Plausibilität.

    Eine der großen genannten Schwächen ist die eigentliche Ermittlung - der einzige, der da wirklich am Ball bleibt, ist der 25jährige Edmunds, der gerade aus dem Betrugsdezernat in die Abteilung für Kapitalverbrechen versetzt wurde und entsprechend bislang keine Erfahrungen mit dieser Art von Ermittlungen hat. Ausgerechnet dieser Neuling hat dann die entscheidenen Ermittlungsergebnisse vorzuweisen, erstellt ein Täterprofil und entwirft einige Theorien, die die Kollegen zunächst empören, die sich dann aber bald als stichhaltig erweisen. Edmunds entdeckt Zusammenhänge, die anderen verborgen bleiben, beißt sich hartnäckig wie ein Terrier an kleinsten Spuren fest und sagt schließlich sogar dem Chef, was zu tun ist. Unglaubwürdig? Finde ich auch.

    Die anderen Kollegen haben jedoch zu viel damit zu tun, kleinere und größere Geheimnisse zu verbergen und vor allem damit, ihre Klischees zu erfüllen. Wolf, der Einzelgänger, der schon zu viel Leid und Unrecht gesehen hat und darunter leidet, der, wie der Prolog bereits verrät, schon einmal den Grat zwischen Gut und Böse verlassen hat und dafür zahlen musste (was sucht der eigentlich noch im aktiven Polizeidienst, jetzt ernsthaft mal?), der nichts von Teamarbeit oder Anweisungen von oben hält, der sich aber einige offenbar unverbrüchliche Freundschaften zugute halten kann. Emily Baxter, resolute und toughe Frau, die jedem einen derben Spruch drückt, der ihr vor die Nase kommt, die Einsamkeit in Alkohol ummünzt und die alles tut, um zu demonstrieren, dass sie sich trotz ihrer zierlichen Gestalt durchaus zu behaupten weiß. Der Chef, der sich angesichts der schleppenden Ermittlungen wiederum seinem Vorgesetzten gegenüber ständig rechtfertigen muss und dafür den Druck auf seine Abteilung erhöht, dazu der Kampf gegen die reißerischen Medien... Nichts Neues und in den Rollen vielfach vorhersehbar.

    Abgesehen von den Schwächen der Ermittlungsarbeit (geht es hier überhaupt darum?) und den durchweg klischeehaft besetzten Charakteren hätte der Thriller Potential gehabt. Doch im letzten Drittel der Erzählung habe ich nur noch mit den Ohren geschlackert. Eine Überraschung? In jedem Fall. Allerdings letztlich mit vielen unglaubwürdigen Szenen, gespickt mit zufällig passenden Zufällen und reichlich zurückbleibenden Fragezeichen. Wer wusste was und woher so plötzlich? Hier habe ich oft gestaunt. Zurück bleibt aber auch tatsächlich die Frage, weshalb hier ein Mehrteiler geplant ist. Wie zum T... soll das überhaupt gehen?

    Insgesamt war dieser Thriller für mich ein bemühtes Debüt mit einigen guten Ansätzen, jedoch auch mit vielen Schwächen in der Umsetzung. Letztlich ein Pageturner, der mich etwas ratlos zurücklässt...

    © Parden

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  1. 6 Tote, eine Leiche?

    Die Grundidee lässt den Thriller-Fan direkt in freudiger Erwartung aufhorchen, denn sie ist so originell wie grausig: kaum wurde die erste Leiche des "Ragdoll"-Killers gefunden, bizarrerweise zusammengenäht aus den Einzelteilen von nicht weniger als sechs Opfern, wird der Presse auch schon eine Todesliste mit den Namen der nächsten sechs geplanten Opfer zugespielt. Für die Polizei beginnt ein Rennen gegen die Zeit – besonders für Detective William Oliver Layton-Fawkes, denn der steht ebenfalls auf der Liste...

    Das Highlight des Buches war für mich die schiere Genialität des Serienkillers. Eigentlich müsste die Polizei mit ihm leichtes Spiel haben, denn sie wissen nicht nur, welche Menschen auf seiner Todesliste stehen, sondern sogar ganz genau, an welchem Tag er sie jeweils umbringen will. Was wäre also einfacher, als sie an diesem Tag irgendwo einzusperren und nicht aus den Augen zu lassen? Als Leser knabbert man deswegen gespannt an den Fingernägeln, wie um Gottes willen er es schaffen will, seine Opfer zu töten... Und das ist tatsächlich superspannend, rasant und unterhaltsam, es gibt jede Menge falsche Fährten und Verwicklungen und massenhaft Action. Ich war immer wieder überrascht, wie der Killer sich um das Unmögliche herummanövriert! Manchmal habe ich mich gefragt, auf wessen Seite ich eigentlich stehe...

    Ein paar Sachen fand ich nicht hundertprozentig logisch und in sich schlüssig, aber im Großen und Ganzen war der Fall in meinen Augen solide und gut konstruiert. Man muss allerdings auf die Kleinigkeiten achten, wenn man bis zum Schluss kein Puzzlesteinchen übersehen will.

    Auch den Schreibstil fand ich ansprechend. Der Autor baut einerseits in vielen Szenen eine wunderbar dichte, düstere Atmosphäre auf, andererseits überrascht er immer wieder mit einem bitterbösen Humor, der die Geschichte auflockert und ihr einen unverwechselbaren Tonfall verleiht. Gerade, weil die Morde so grausam und schaurig sind, wirkte der Kontrast auch mich sehr ungewöhnlich und interessant. Besonders die Dialoge sind großartig geschrieben, mal witzig, mal dramatisch, aber immer auf den Punkt.

    Leider muss ich jetzt aber auch auf das eingehen, was für mich das große Manko des Buches war – nämlich die Charaktere, die mir ziemlich klischeehaft vorkamen.

    Im Mittelpunkt steht Detective William Oliver Layton Fawkes, genannt 'Wolf: der typische desillusionierte, in Ungnade gefallene Cop, der aber trotzdem so ein wahnsinnig brillanter Ermittler ist, dass er mit allem durchkommt. Ein richtig harter Kerl, der einem Verdächtigen notfalls beim Verhör die Finger bricht und Beweise fälscht – schließlich weiß er ja ganz genau, wer schuldig ist und wer nicht! Wenn es nicht so läuft, wie er sich das vorstellt, knallt er auch schon mal einen Kollegen dermaßen heftig mit dem Kopf gegen die Wand, dass der genäht werden muss, aber das macht nichts, Teamwork ist eh nicht seine Sache. Dass seine Ehe zerrüttet ist, versteht sich da fast von selbst.

    Seine Entwicklung im Laufe des Buches fand ich dann sogar noch beunruhigender, und besonders gegen Ende fand ich es immer unmöglicher, mit ihm und seiner Egomanie Sympathie zu empfinden. Obwohl ich zugeben muss, dass ich diese Entwicklung sehr verblüffend und unerwartet fand!

    Seine Kollegin Baxter übernimmt die Rolle der zynischen, launischen Frau mit der harten Schale. Sie fährt katastrophal schlecht Auto, trinkt zu viel und hat eine merkwürdige und dennoch irgendwie rührende Beziehung zu Wolf. Ein Charakter mit viel Potential: sie ist loyal, clever, hartnäckig und auf interessante Art zwiespältig, da sie mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Leider wird das Potential meines Erachtens nicht voll ausgeschöpft, so dass sie für mich nicht vollkommen glaubhaft und authentisch wurde.

    Auch Wolfs Ex-Frau Andrea konnte sich für mein Empfinden nicht komplett vom Klischee lösen: sie ist wunderschön, sie liebt ihn irgendwie noch immer, und als Journalistin ist sie hin- und hergerissen zwischen ihren Prinzipien und ihrem beruflichen Ehrgeiz.

    Mein Lieblingscharakter war der junge Edmunds. Zwar ist auch er ein Typ Mensch, der einem öfter in Thrillern begegnet – nämlich der großäugige Newbie, den keiner so richtig ernstnimmt -, aber ich fand ihn sehr sympathisch, und er stellt sich im Laufe des Buches als einfallsreich, hochintelligent und entschlossen heraus. Mit ihm konnte ich wirklich mitfiebern, und er war für mich auch ein starker Charakter, den ich viel lieber als Hauptcharakter gesehen hätte! Gerade, weil er manchmal der einzige zu sein scheint, der Wolf die Stirn bietet und nicht alles hinnimmt, was der sagt und tut.

    Fazit:
    Das Buch hat in meinen Augen einen enormen Unterhaltungswert: ein perfider Killer liefert sich ein Katz- und Mausspiel mit der Polizei und verhöhnt sie geradezu, indem er ihnen vorher schon verrät, wen er als nächstes töten wird und wann. Das Tempo ist rasant, die Spannung lässt kaum einmal nach... Mit schwarzem Humor erzählt Daniel Cole eine Geschichte voller überraschender Wendungen.

    Leider konnten mich die Hauptcharaktere nicht vollends überzeugen, besonders Detective William Oliver-Layton wirkte auch mich sehr klischeehaft – der harte Supercop, der auch gerne im Namen der Gerechtigkeit die Fäuste sprechen lässt.

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  1. Die Todesliste und der Täter ist immer eine Schritt voraus

    "Wer sich mit dem Teufel einlässt, verändert nicht den Teufel, sondern der Teufel verändert ihn."
    Nach seinem letzten Fall vor 4 Jahren, bei dem Detective William Oliver Layton-Fawkes genannt Wolf suspendiert wurde, landete er eine ganze Zeit in einer Psychiatrie. Doch nun ist er zurück und soll sich bewähren und bekommt es sofort mit einem sehr schwierigen Fall zu tun. In einer Wohnung wird eine grausame Leiche gefunden, an Fäden aufgehängt schwebt sie nackt über dem Boden, doch es ist nicht eine Leiche, nein sie besteht aus sechs Leichenteilen. Das einzige was Wolf erkennt, ist der Kopf seines Widersachers Naguib Khalid dem Feuerbestatter aus seinem letzten Fall. Diese Flickenpuppe auch Ragdoll genannt, erweist sich als überaus schwierig, den die Ermittler müssen erstmals die weitere Identität der einzelnen Teile und die Zusammenhänge der Personen miteinander herausfinden. Wenig später findet Wolfs Exfrau Andrea einen Umschlag mit Fotos und einer Todesliste mit den nächsten 6 Opfern in ihrem Briefkasten. Nun beginnt der Wettlauf mit der Zeit, den hinter jedem Namen steht das Todesdatum und Detective Wolf ist das letzte Opfer. Durch Polizeischutz will man die Opfer schützen, doch der Mörder ist schlau und immer einen Schritt weiter als die Polizei. Kann Wolf und seine Kollegen die Todeskandidaten schützen und seinen eigenen Tod verhindern? Wer sind die ersten sechs Opfer des Ragdolls?

    Meine Meinung:
    Ich halte ja nichts von Hype, aber dieser konnte selbst mich größtenteils überzeugen. Ein Debütroman wie ich ihn selten erlebt habe, Daniel Cole hat ein Faible für Thriller und einen spannenden Stoff gefunden. Der Schreibstil ist fesselnd, sehr gut und mit einer Spannung, die leider am Ende ein wenig schwächelt. Auch gab es ein paar kleinere Fehler, wie z. B.: Dass die Ermittler unermüdlich und ohne Essen im Einsatz sind, was körperlich kaum möglich ist. Das wen jemand so viel Blut verliert, wie Baxter wohl sich kaum wieder aufrappeln kann. Vielleicht sollte da der Sanitäter Cole doch noch ein wenig besser recherchieren. Aber für seinen ersten Roman, Chapeau muss ich sagen, er hat es trotzdem hervorragend hinbekommen mich über 400 Seiten zu packen und faszinieren. Das Cover ist brillant, dieser Vogel auf Angriff und die düstere Farbgebung gibt dem ganzen was mystisches und spannendes. Auch die Ermittler sind größtenteils sehr spezielle Charaktere, was dem ganzen eine zusätzliche Würze gibt. Besonders Wolf mit seiner Vorgeschichte steht im Fokus dieses Geschehens, schon dadurch das er das letzte Opfer ist. Das Ende war mir allerdings dann doch ein wenig zu flach, unspektakulär und weist dazu noch auf eine Fortsetzung hin, die man vielleicht nicht unbedingt gebraucht hätte. Trotzdem freue ich mich auf diese und auf eine Verfilmung des Buches und deshalb von mir gute 4 von 5 Sterne für dieses Debüt.

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  1. Spannendes Debüt

    Detectiv William Oliver Layton-Fawkes, kurz Wolf genannt, darf endlich wieder aktiv am Dienst teilnehmen. Bei der Urteilsverkündung des Angeklagten Naguib Khalid prügelte Wolf diesen fast zu Tode, als die Geschworenen ihn für nicht schuldig erklärten. Diese Menge teilte Wolf nicht, er war überzeugt, dass man den Richtigen hat. Natürlich blieb seine Tat nicht ungestraft, er musste sich für alles verantworten. Und auch jetzt, wo doch bewiesen wurde, dass Khalid der Täter war, lastet Wolf ein Ruf an, der alles andere als schön ist, dennoch gehört er mit zu den besten Mordermittlern. Und genau deshalb zieht Simmons ihn hinzu als eine bizarre Leiche gefunden wird.

    Eine Leiche die aus 6 verschiedenen Opfern zusammengesetzt ist, eine Ragdoll. Als wenn dies nicht schon heftig genug wäre, erhält Wolf von seiner Ex-Frau Andrea eine Liste, auf der chronologisch weitere potentielle Opfer aufgelistet sind. Auch Wolf steht auf dieser Liste. Nun setzt die Polizei alles daran die Leute auf der Liste zu schützen. Allen voran der Bürgermeister, der aber trotz der Bemühungen seitens der Polizei auf brutalste Weise ums Leben kommt. Der Täter ist clever, allen immer einige Schritte voraus.

    Dieser Thriller gefiel mir sehr gut. Daniel Cole hat meines Erachtens ein erstklassiges Debüt abgelegt. Der Thriller ist sehr spannend, allerdings muss man dran bleiben, um alles gut verfolgen zu können.

    Die Charaktere sind interessant. Wolf ist ein sehr spezieller Typ, er ist stur und eigensinnig, aber er hat was. Die Vergangenheit hat Spuren hinterlassen, sie zehrt an ihm.
    Seine Kollegin Baxter ist eine schlecht gelaunte Person, die aber sehr gute Polizeiarbeit leistet.
    Der Neuling Edmunds ist ein toller Ermittler, aber man traut ihm leider erstmal wenig zu. Familiär hat er es mit seiner schwangeren Freundin auch nicht leicht, da diese nicht verstehen kann, dass er nicht immer pünktlich nach Hause kommt. In diesem Thriller gefiel er mir sogar besser als die zentrale Figur des Detectiv Wolf.

    Der Autor plant bereits eine Reihe um Wolf, bin gespannt ob er dieses Level halten kann

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  1. 5
    28. Mär 2017 

    Spektakuläres Debüt

    Ohnmächtig vor Hass, außer sich vor Zorn, rasend vor Wut greift Detektive William Oliver Layton-Fawkes, genannt Wolf, im berühmten Gerichtssaal „Court One“ den gerade freigesprochenen Angeklagten Naguib Khalid an, mit dem Ziel ihn zu töten. In letzter Sekunde kann dies verhindert werden. Doch Wolf ist überzeugt das Khalid der Feuerbestatter ist, ein Serientäter der 27 weibliche Opfer zwischen 14- 16 Jahren bei lebendigem Leib angezündet hat. Doch Recht und Gerechtigkeit sind nicht dasselbe und durch geschickte Verfahrensprozesse, vermutlicher Falschaussagen von Zeugen, verunreinigte Beweise und nicht zuletzt die Verfahrensbeschwerden gegen Wolf, wird der Angeklagte von den Geschworenen für nicht schuldig befunden. Wolf wandert in eine psychiatrische Einrichtung, die Medien schlachten sein Leben und seine psychische Verfassung aus , seine Ehe geht in die Brüche und seine Kollegen sind geschockt über Wolfs Verhalten und Khalids Freispruch. Monate später wird Khalid dennoch als der Feuerbestatter verhaftet, neben der brennenden Leiche eines kleinen Mädchens…
    Vier Jahre später, Wolf ist wieder in den Dienst versetzt worden, werden er und seine Kollegen zu einem Leichenfund, ganz in der Nähe von seiner Wohnung gerufen. Eine bizarre Leiche die an fast unsichtbaren Fäden von der Decke schwebt, schnell ist ersichtlich das die Leiche aus unterschiedlichen Leichenteilen, sowohl männlicher wie weiblicher zusammengesetzt wurde, eine Flickenpuppe. Fast gleichzeitig erhält Wolfs Ex-Frau eine Liste mit Namen von Personen und deren genauem Sterbedatum. Eine Todesliste und ganz unten steht Wolfs Name…

    Erkennst du ein Monster wenn du es auf der Straße siehst?
    Erkennst du den „Wolf im Schafpelz“?
    Unter diese Maxime hat der Autor sein Debüt gestellt. Wahrlich ein ganz beachtliches Buch das sich auf dem wohl äußerst umkämpften Markt behaupten wird und Daniel Cole in die Riege namhafter Thrillerautoren katapultiert. Dabei spielt auch er mit den üblichen Klischees dieses Genres. Den brillanten Ermittler, jedoch physisch und psychisch am Ende seiner Kräfte. Die ebenso hart arbeitende Kollegin, zickig und mit extrem spitzen Ellbogen ausgestattet .Ein Kollegen der sich unverhofft als Hilfsprofiler entpuppt sowie die weitere Teammitglieder die irgendwie nicht wie ein Team sondern auf eigene Faust ermitteln ohne Rücksicht auf Verluste, gerade die eigene Gesundheit betreffen. Und doch Daniel Cole vermag mich mit seiner Geschichte und vor allen Dingen mit der Aufklärung überzeugen, gepaart mit einem flüssigen und unterhaltsamen Schreibstil. Gefallen haben mir auch die detaillierten Beschreibungen der Beteiligten ( Cole verfügt über eine sehr gute Beobachtungsgabe, die er sehr verständlich wiedergibt), es werden im Laufe der Geschichte zwar immer mehr, trotzdem behielt ich sehr gut den Überblick.

    Ein fulminanter Thriller an dessen Seiten man förmlich klebt.

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  1. 2
    27. Mär 2017 

    Die Liste

    Detective William Fawkes wird zu einem Leichenfund gerufen, wer kaum zu ertragen ist. Was zunächst wie eine Leiche, die erhängt wurde, entpuppt als eine Art zusammengestückeltes Etwas, das an Schauderhaftigkeit kaum zu überbieten ist. Sechs Menschen wurden ermordet, um dieses Gebilde zu schaffen. Und wieso blickt das Fenster in Fawkes’ Wohnung genau auf diesen Fundort? Fieberhaft beginnt die Polizei mit ihren Nachforschungen.Die Opfer sind unbekannt und es scheint keine Verbindung zwischen ihnen zu geben. Als ob das nicht schon schlimm genug ist, taucht auch noch eine Liste auf, mit der weitere Todesfälle angekündigt werden. Und nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit zur Rettung der Menschen, deren Name auf dieser Liste steht.

    Welch ein Szenario, schlimmer kann es kaum kommen, sechs unbekannte Tode und sechs Namen auf einer Liste, die sich vermutlich in größter Gefahr befinden. Die ermittelnden Beamten gönnen sich keine Ruhe und setzen ihre privaten Beziehungen aufs Spiel. Hintergründig sind teilweise auch die Beziehungen unter den Polizisten. So ist der leitende Ermittler William Fawkes aus einer Suspendierung zurückgekehrt. Er war in psychiatrischer Behandlung und es ist ungewiss, wie gut er die Erkrankung überstanden hat. Und auch scheinen die Kollegen nicht immer optimal zusammen zu arbeiten.

    Mit seinem Erstlingswerk ist dem Autor ein ausgesprochen spannender Thriller gelungen, der einige sehr grausame Szenen aufweist. Ein besonderes Augenmerk wird zusätzlich auf die akribische Ermittlungstätigkeit gelegt, die das Buch sehr spannend macht. Doch manchmal sind die Szenenwechsel etwas abrupt, so dass man einen Moment innehalten muss, um sich kurz noch einmal zu orientieren. Die Namensgebung des leitenden Ermittler als William Oliver Layton-Fawkes kurz Wolf weist zwar zum einen einen gewissen Witz auf, zum anderen ist es aber nicht ganz leicht sich die verschiedenen Versionen seines Namens zu merken und diesen dann auch noch von dem Kollegen Finley zu unterscheiden. Und so ist es manchmal wirklich schwierig am Ball zu bleiben. Weiterhin ist die Handlung hin und wieder wie eine Tour de Force, mit der man sich anfreunden muss. Nicht jedem wird es gelingen. Es kann wohl sein, dass die Zumutung etwas groß gerät. Wieso nach diesem Start noch weitere Bände um Fawkes folgen sollen, bleibt unklar. Leider vermochte dieser zwar mit einer ausgesprochen fiesen und verwickelnden Geschichte punktende Thriller nicht völlig zu überzeugen.

    2,5 Sterne

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  1. 5
    27. Mär 2017 

    Die Liste des Todes

    Ragdoll ist ein spannendes und überraschendes Erstlingswerk, das uns einen Detective präsentiert, der zum Mittelpunkt eines Falls wird, dessen Wurzeln in seiner Vergangenheit verwurzelt liegen. Packend geschrieben, spannend durch und durch, somit eine Leseempfehlung für Thrillerfans.

    Inhalt:
    Ein zusammengeflickter Leichnam wird gefunden, dessen einzelne Körperteile sechs Opfern zugeordnet werden können. Detective Wolf von der Londoner Polizei wird an den Tatort berufen, während seine Ex-Frau eine Liste mit sechs weiteren Namen erhält, die in den nächsten Tagen und Wochen ermordet werden sollen. Persönlich wird der Fall, als Wolf erfährt, dass sein Name als letztes auf der Liste vermerkt ist...

    Setting und Stil:
    London zeigt sich mal wieder von seiner regnerischen Seite, die perfekt zur trüben und düsteren Grundstimmung des Thrillers passt. Den Fall erlebt man hauptsächlich als Wolfs Sicht, wobei auch auf andere Charaktere gewechselt wird. Zeitsprünge in die Vergangenheit dürfen nicht fehlen, um als Leser das völlige Ausmaß dieses besonderen Falls nachvollziehen zu können.

    Charaktere:
    Detective Fawkes aka Wolf als sympatisch zu beschreiben, wäre wohl übertrieben. Man merkt, dass er schon einiges in seinem Leben durchgemacht hat und es viele bleibende Spuren gibt. Er ist ziemlich uneinschätzbar und kann von einem auf den anderen Moment ein völlig anderer sein. Trotzdem ist es spannend, mit der Zeit mehr über ihn zu erfahren und herauszufinden, wodurch er zu dem wurde, was er ist.
    Eine Ex-Frau ist für einen Polizisten ja schon fast ein Muss. Als Journalistin steht sie auf der anderen Seite der Ermittlungen und wird natürlich auch mit in den Fall verstrickt, der ihrem Ex-Mann das Leben kosten könnte.
    Die einzige andere Frau in Wolfs Leben ist eine Kollegin, für die er durchaus mehr als nur ein beruflicher Partner sein dürfte.
    Der Täter, der lange nur durch seine Taten und Ankündigungen in Erscheinung tritt, ist genial bösartig. Gleichzeitig ist seine Motivation durchaus logisch nachvollziehbar.

    Geschichte:
    Der Fall fesselt von der ersten Begegnung mit der Ragdoll bis hin zum unausweichlichen Finale an Wolfs angekündigtem Todestag. Dazwischen liegen viele spannende Seiten, etliche überraschende Wendungen und eine rundum gelungene Geschichte, dich mich nicht loslassen wollte.

    Fazit:
    Daniel Coles gelungenes Debüt kann ich nur jedem Thrillerfan ans Herz legen, der gerne Romane mit etwas anderen Ermittlern lesen. Es ist Wolfs Geschichte und die führt halt auch an Orte, die selbst Wolf gerne vergessen und verdrängt hätte. Jäger und Gejagter schenken sich nichts und während die Zeit verrinnt, wird man als Leser immer tiefer in die Geschichte hineingezogen. Fast 500 Seiten fesselndes Leseerlebnis.
    Gespannt bin ich, wie es nach so einem Buch mit Teil 2 weitergehen kann. Eine echte Herausforderung für den Autor.

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  1. 5
    26. Mär 2017 

    Spannend, beklemmend, Highlight

    Daniel Cole – Ragdoll

    Nach einem langfristigen Klinikaufenthalt ist Detective William Oliver Layton-Fawkes wieder zurück im Dienst. Der Fall des „Feuerbestatters“ Naguib Khalid hat sein Leben nachhaltig verändert.
    Als vier Jahre später eine stark verstümmelte Leiche auftaucht und ein Zusammenhang zu dem alten Fall scheinbar besteht, macht sich Wolf und seine Kollegin Emily Baxter auf der Suche nach dem Täter. Doch der Mörder von mindestens sechs Menschen ist noch lange nicht fertig und spielt der Presse, ausgerechnet seiner Ex-Frau Andrea, eine Todesliste zu. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn der Täter ist erst fertig, wenn er den letzten Namen auf der Liste streichen kann: William Oliver Layton-Fawkes

    Ich bedanke mich herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dies beeinflusst meine ehrliche Meinung nicht.

    Ich habe schon lange nicht mehr so einen rasanten, temporeichen, spannenden und düsteren Thriller gelesen, der mich von der ersten bis zur letzten der über 460 Seiten gefesselt hat.
    Daniel Cole ist mit diesem Thriller ein großartiges, beklemmendes, gruseliges und sehr komplexes Debüt gelungen.
    Seine Charaktere haben diverse Stärken und Schwächen, wirken dadurch lebendiger und authentischer, sind facettenreich und detailliert ausgearbeitet und vereinen gute wie böse Seiten in sich. Man fühlt sich ihnen näher, als man wahrscheinlich möchte, aber genau das macht diesen Thriller so eindrucksvoll.
    Detective William Oliver Layton-Fawkes war mir von Anfang an sympathisch, wenn auch etwas distanziert und vor allem nicht vorhersehbar. Sein „Ausrutscher“ im Gericht, sein anschließender Klinikaufenthalt lassen ihn irgendwie zerstört wirken. Dazu noch die gescheiterte Ehe und Kollegen, die ihn lieber nicht in ihrer Nähe haben wollen.
    Emily Baxter, seine Kollegin hatte es da schon etwas schwerer mich für sich zu gewinnen, teils klingt sie überheblich und abweisend, dennoch ist sie eine gute Polizisten, auch wenn sie etwas abfällig mit ihren ihr neu zugewiesenem Kollegen spricht.
    Auch der Neuling Alex Edmunds konnte mich schnell für sich gewinnen, zielstrebig, verbissen und leider nicht besonders geschätzt in der Abteilung, versucht er allen recht zu machen, allen voran seiner Frau Tia, die über die Arbeitszeiten nicht begeistert zu sein scheint.

    Auch die Handlungsorte sind ebenfalls bildhaft beschrieben, sodass ich mich noch besser in der Story zurecht finden konnte.

    Die wechselnden Perspektiven und die Zeitsprünge zwischen 2014 und 2010 beleuchten nach und nach die Handlung, die abwechslungsreich und viele Überraschungen parat hält.
    Eine Fortsetzung zu diesem Buch und generell über Wolf kann ich mir gut vorstellen, da seine Geschichte noch nicht auserzählt ist und ich gespannt bin, wie es mit ihm weiter geht.

    Das Cover ist ein düsterer, beklemmender Blickfang der im eigentlichen Sinne nicht den Inhalt des Buches wieder spiegelt.

    Fazit: Spannend, beklemmend, Highlight. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne.

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