Heißes Blut: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Heißes Blut: Thriller' von Un-Su Kim
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Heißes Blut: Thriller"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:584
EAN:9783958902381

Rezensionen zu "Heißes Blut: Thriller"

  1. 3
    04. Jan 2021 

    Gangster

    Die südkoreanische Hafenstadt wird von Gangs beherrscht, Gebiete und Tätigkeitsfelder sind aufgeteilt und die kleinen Gangster haben Abgaben an die Großen zu leisten. Großer Bruder Huisu war einmal ein hoffnungsvoller Boxer, der nationale Wettkämpfe bestreiten konnte. Inzwischen ist er vierzig Jahre alt und arbeitet schon seit 20 Jahren für Vater Son, dessen eigene Familie bereits verstorben ist. Huisu ist unzufrieden, in den 20 Jahren hat er nicht viel erreicht. Er hat Schulden und ist immer noch Vater Sons Handlanger. Auch mit seiner großen Liebe hat es nicht geklappt. Entschlossen schmiedet Huisu Pläne. Es muss sich etwas ändern.

    Das Wirtschaftsleben ist genauestens geregelt in diesem Thriller. Huisu und seine Kumpane saufen, schlagen und erpressen, wobei Huisu allerdings hervorsticht, da er manchmal über seine Handlungen nachdenkt und sich auch überlegt, was er eigentlich vom Leben will. Er ist Vater Son dankbar, dass er ihn unter seine Fittiche genommen hat. Allerdings will Huisu was Eigenes auf die Beine stellen. Der Weg dahin ist jedoch beschwerlich. Es kommt zu kleinen Scharmützeln unter den Gangs, doch Vater Son plädiert dafür, Ruhe zu bewahren. Manchmal ist es besser, wenn es bleibt wie es ist. Huisu will das nicht so sehen.

    Sehr eindringlich schildert der Autor die Handlungen der rivalisierenden Gangs. Gewalttätig, versoffen und düster erscheinen die Gangster, aber auch die Entspannung am Meer genießend, intelligent und empfindsam. So interessant das ungewöhnliche Setting, so mitunter ausschweifend beschrieben ist der eintönige Alltag. Es scheint als sei Huisu erst mit 40 zum Rebellen geworden und man nimmt ihn den spät pubertierenden nicht so ganz ab. Die Sprachwahl gibt dem Roman eine Leichtigkeit, die der Thematik entgegensteht. Hierdurch bekommt die Lektüre eine besondere etwas aberwitzige Note. Auch wenn die Sterberate letztlich recht hoch ist, so ist die Handlung doch geschickt aufgebaut und überraschend.
    3,5 Sterne

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