Geständnisse: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Geständnisse: Roman' von Kanae Minato
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Geständnisse: Roman"

Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt.

Mit immenser Sogwirkung und einem unbestechlichen Blick auf die menschlichen Abgründe erzählt die ehemalige Lehrerin Kanae Minato eine faszinierend-verstörende Geschichte voller unerwarteter Wendungen. Ein packender Roman, dessen Stimmen den Leser noch lange begleiten.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:272
EAN:9783570102909

Rezensionen zu "Geständnisse: Roman"

  1. Abgründig

    Ein kleines Mädchen ertrinkt im Schwimmbad der Schule, wo seine Mutter unterrichtet. Die Lehrerin beschuldigt an ihrem letzten Arbeitstag vor den Sommerferien zwei Schüler ihrer Klasse, für den Tod ihres Kindes verantwortlich zu sein. Es beginnt ein perfides Spiel aus Rache und Vergeltung. Aus dem aufkommenden Irrsinn bleibt bald niemand der Beteiligten unbeschadet.

    Geständnisse ist kein Thriller, es ist ein literarischer Abriss über Wahnsinn, Vergeltung und Selbstjustiz. Dabei ist es gerade die distanzierte, nahezu gefühllose Sprache, die einen nicht kalt lässt. Protokollartig offenbart sich Seite um Seite, zunächst latent, später ganz offensiv, die Bösartigkeit und Abgründigkeit der handelnden Personen bis zur Eskalation. Das Buch setzt sich über alle Grenzen von Moral und Recht hinweg und zeigt menschliche Abgründigkeit in allen Facetten. Dabei ist das Buch beleibe keine Pulp Fiction, kein hirnloser Splatter und kommt ganz und gar blutarm daher. Es ist massiv invasiv, verstörend, geht an die Substanz, setzt gekonnt psycholgische Schraubzwingen an, die dem Druck kaum standhalten. Am Schluss bleibt ein fassungsloser Leser über, froh diesem Strudel an Verkommenheit und Grausamkeit entkommen zu sein.

    Teilen