Was kostet es, das eigene Leben in die Hand zu nehmen?
Mit Mitte zwanzig hat er schon mehrere Leben hinter sich: Eine Kindheit in extremer Armut, die Scham über die eigene Herkunft, die Flucht vom Dorf in die Stadt, den Aufbruch nach Paris. Er macht sich frei von den Grenzen seiner Herkunft, nimmt einen neuen Namen an, liest und schreibt wie ein Besessener, probiert sich aus, will alle Leben leben. Immer neue Welten erschließen sich ihm. Mit unbändiger Energie erfindet er sich wieder und wieder, schließt Freundschaften und hinterfragt doch die radikale Selbstveränderung, die sich nie ganz vollendet. Édouard Louis hat ein großes Buch geschrieben darüber, was man zurücklässt, wenn man bei sich selbst ankommt.Kaufen
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Ich bin völliger Neuling bei den Romanen von Édouard Louis und so stolperte ich bei dieser Lektüre eher ins kalte Wasser.
Im Buch blickt der Autor zurück sowohl auf seine Kindheit und Zeit als Unbekannter als auch auf seine Zeit als Debütautor und gibt tiefe Einblicke in sein bisheriges Leben. Schonungslos und sehr offen taucht der Leser ein und man fragt sich bei der Lektüre oft: Könnte ich auch so mutig sein und wäre es mir die Veränderung überhaupt wert? Wäre ich dann noch ich selbst?
Durch den Roman fühlte ich mich selbst ein wenig gezwungen zu schauen wie meine Erziehung, Familie und Freunde auf mich einwirken und siehe da, auch hier gibt es Punkte, die änderungswürdig sind. Ich mag es, wenn Bücher mich nachdenklich stimmen und mich zur Selbstreflexion nötigen. Das schafft nicht jeder.
Gut zur Geltung kommt wie die Gesellschaft und das Außen auf einen ungewollt einwirken und mitunter verhindern man selbst zu sein, weil es nur menschlich ist gefallen zu wollen.
Fazit: Keine leichte Kost und dennoch für mich etwas mit Tiefgang. Prädikat gut.
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