Rezension Rezension (5/5*) zu Tausend Monde von Sebastian Barry.

Daphne1962

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23. Mai 2020
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Tausend Monde sind eine lange Zeit

Tausend Monde sind für ein Indianermädchen eine sehr lange Zeitberechnung. Während der furchtbaren Indianerkriege haben die beiden Soldaten Thomas McNulty und John Cole ein Lakotamädchen adoptiert und ihr den Namen Winona gegeben. Sie wächst behütet und auf einer Farm auf. Dort leben mit ihnen noch die befreite Sklavin Rosalee und ihr Bruder Tennyson und Lige Magan. Rosalee ist wie eine Mutter für
Winona. Es ist ein schweres und gefährliches Leben, was sie führen. Thomas und John sind ein Paar und dann noch die befreiten Sklaven, die immer noch Freiwild für viele Menschen sind. Sie müssen immer auf der Hut sein. Wissen nicht, wen sie zu ihren Verbündeten zählen können.

Dieses Mal ist es Winona, die hier ihre Geschichte erzählt, die sich in etwa im Jahre 1873 abgespielt haben. Sie erzählt von Jas Jonski, ihrer ersten Liebe und vielleicht auch ihr Vergewaltiger und wie sie sich an ihre Kindheit bei ihrem Stamm erinnert, wie es war bei den beiden Männern aufzuwachsen, die vielleicht ihre Familie getötet haben könnten. Aber sie liebt diese beiden doch sehr. Wie sie sich aber fühlt als NICHTS.

Als Mensch der nicht mal zur 2. Klasse für das amerikanische Volk zählt. Nur ihr Arbeitgeber, der Anwalt Briscoe weiß Winonas Talente zu schätzen und stellt sie ein, die Büroarbeit zu verrichten. Winona hat eine ordentliche Schule besucht und ist in seinem Haus gern gesehen.

Sebastian Barry hat für sein Buch hervorragend recherchiert. Oder. wenn man an Wiedergeburt glaubt, dann kommt einem der Verdacht auf Sebastian Barry hat alles selbst schon einmal erlebt, er sei quasi dabei gewesen. So authentisch erzählt, als sei es wirklich passiert. Mich fesselt und faszinieren seine Bücher sehr. Es ist einfach die Art, wie er in seinen Büchern erzählt, so poetisch und die Worte so liebevoll gewählt. Dieses ist eine Fortsetzung von "Tage ohne Ende", den man unbedingt vorab lesen sollte.

Der Übersetzer Hans-Christian Oeser hat dabei auch seinen Part beigetragen. Ganz hervorragende Arbeit. Er hat Erfahrung mit namenhaften Schriftstellern, wie Scott F. Fitzgerald, Ian McEvan oder William Trevor.

 

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