Es ist interessant, dass auf den ersten Seiten des Buches überhaupt nur Frauen vorkommen und Männer zu Nebenfiguren degradiert werden.
Mich bringt das Buch ja immer wieder auch zum Lachen. Das erste Mal auf Seite 7 Die Oberistin hatte auch einen Oberst....
und als sich der Goldjunge als Lotterstudent entpuppt
Selma Lagerlöf hat eine sehr feine Klinge, wenn sie Sätze mit so großem Bedauern beginnt und am Schluss eine Spitze dran setzt, wie bei dem misslungenen Lateinexamen. Ach die Professoren mit ihren hohe Anforderungen, aber vielleicht war es ja doch nur, weil Karl-Artur keine einzige Vorlesung besucht hat.
Später wandelt dich Karl-Artur zu keinem sehr angenehmen Zeitgenossen, was wohl Charlotte an ihm wirklich liebenswert findet?
Mit dem zweiten Kapitel kommt ein Zeit- und Ortsprung. Man kann such natürlich zusammenreinem, dass es sich bei dem jungen Hilfspfarrer um Karl-Artur handelt.
Die Verlobten müssten doch einen entfernten Verwandtschaftsgrad haben. Die Oberistin war eine Löwensköld von Hedersby. Adrian Löwensköld (der im Ring eine Rolle gespielt hat9 ist Adrians Onkel. Sind Adrian und Beate Geschwister? aus welchem Löwensköldzweig und über wie viel Ecken kommt Charlotte daher?
In den ersten Seiten des Kapitels "Der Heiratsantrag" hört man ganz genau eine übergeordnete Erzählstimme. S. 44 "Aber was hat denn das alles...."...."Auf die Art kommen wir ja ganz weg von Schagerström..."
Mit dem Satz...ich habe dich wirklich gern, aber wenn Schagerström um meine Hand anhält nehme ich ihn..." löst Charlotte bei Karl-Artur große Eifersucht aus. (auch ein bisschen zu recht, würde ich meinen) Sie will, dass Karl-Artur voran kommt und nicht als Vikar auf der Stelle tritt, weil sie ihn dafür für zu klug hält. Eigentlich ein Kompliment, aber Karl-Artur versteht alles falsch und glaubt, sie will ihn nur, wenn er ein Aufsteiger ist.
"Denn wenn Wünsche Macht besäßen, dann sehe es auf Erden mit Sicherheit anders aus." Damit hat Selma Lagerlöf freilich recht. Aber wie das Sams schon sagte, man muss schon ganz genau wünschen.
So, nach dem ersten Leseabschnitt bin ich sehr verliebt in das Buch.