Gidget. Mein Sommer in Malibu: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Gidget. Mein Sommer in Malibu: Roman' von Frederick Kohner
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Gidget. Mein Sommer in Malibu: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:176
Verlag: S. FISCHER
EAN:9783103975406

Rezensionen zu "Gidget. Mein Sommer in Malibu: Roman"

  1. Ein Sommer in den 50ern

    Frederick Kohners Geschichte eines Sommers in den 50er Jahren fängt auf perfekte Weise Zeitgeist, Summerfeeling, Freiheit und Aufbruchstimmung ein. Überraschend modern in Sprache und Ereignissen ist der kurze Roman auch die Betrachtung einer Emanzipation, eines Coming-of-Age und des Zaubers des Glaubens an die erste Verliebtheit. Gidget, die Titelfigur, für die Kohners Tochter Pate stand, stellt sich im Kreise einer männlichen Surfercrew im wahrsten Sinne des Wortes auf eigene Füße, testet ihre Grenzen aus und lernt ihre Unsicherheiten und das Erwachsensein kennen.

    Der Roman fesselt den Leser von den ersten Zeilen an. Überaus überzeugend, authentisch und glaubhaft gelingt es dem Autor, die jugendliche Sprache der Ich-Erzählerin auf die Seiten zu bannen. Gidgets Stimme ist lebendig, ehrlich und fast hörbar. Ihre Auseinandersetzung mit ihren Gefühlen und Wünschen, ihre Pläne und Ränke, um ihre Ziele zu erreichen sind für eine Fünfzehnjährige absolut passend und nachvollziehbar. Großartig ist vor allem die Darstellung des Konflikts zwischen angestrebter weiblicher Reife, z.B. wenn Gidget eifersüchtig versucht, die Nummer Eins im Leben ihres Schwarms zu werden, und kindlich-naivem, überfordertem Verhalten, wenn ihr nach dem ersten Kuss bereits der Satz „Ich liebe dich“ auf den Lippen brennt. Sie ist mittendrin im atemlosen Sommer ihres Lebens – auch wenn sie die Geschichte angeblich für später aufzeichnet – und der Leser ist es mit ihr. Neben der sehr lebhaften und lebensechten Erzählerin fängt der Text auf feinste Weise das Lebensgefühl eines endlosen, kalifornischen Sommers am Malibu Beach ein. Lange sonnendurchflutete Tage, warme Nächte, Gemeinschaft, Surfen und Parties prägen den Erzählfluss – wie Gidget fühlt man auch als Leser die Anziehungskraft von Malibu Beach.

    Ein wunderbarer, sommerlicher, jugendlicher und gar nicht mal so leichter (wenn man etwas tiefer blickt) Sommerroman, der allein schon durch seine vorwitzige, weibliche Erzählfigur ein Klassiker sein sollte.

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  1. Der große Traum vom Surfen...

    Der Roman fühlte sich bereits vom Klappentext und von der Optik her wie ein richtiger Sommerroman an und so war meine Neugier groß.

    In der Geschichte geht es um Gidget, die in Malibu unbedingt surfen lernen will, nur leider machen das keine jungen Frauen, sondern ausschließlich Männer. Sie versucht immer wieder Kontakt zu den ansässigen Surfern aufzunehmen, bis diese dann Erbarmen haben und sie in ihrer Runde aufnehmen. Wird sie als eine der ersten Frauen das Brett beherrschen? Und was machen die vielen Schmetterlinge da in ihrem Bauch?

    Die Handlung wird über Gidget als Ich- Erzählerin dem Leser nahegebracht und es fühlte sich sogar eher so an als würde man heimlich ihr Tagebuch lesen, weil es doch schon sehr intim ist und tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt bietet.

    Der Ton und die Sprache sind die einer jungen Frau, die bereits versucht sich sehr weiblich und erwachsen auszudrücken, denn genau das möchte sie sein und dennoch klingt immer wieder ihre kecke, freche Art durch, was ich ungemein an ihr mochte.

    Gidget ist eine Figur, die einen bereits auf den ersten Seiten für sich gewinnt, wenn sie über ihren vermeintlich schlauen Lehrer herzieht und einfach nur ihren eigenen Kopf haben möchte.

    Der Roman ist ansonsten nicht nur eine Liebeserklärung an das Surfen, sondern auch eine Coming of Age Geschichte mit all den neuen Erfahrungen, die das Erwachsenwerden mit sich bringt.

    In meinen Augen eignet sich das Buch für jung und alt, da einfach jeder angesprochen wird und die Story so frisch und unterhaltsam ist. Zudem spürt man absolut nicht, dass der Titel bereits in den 50ern erschienen ist. Zeitlos eben.

    Fazit: Ein kurzweiliger Roman, den ich nur jedem wärmstens empfehlen kann. Klasse!

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