Die Einladung: Roman
Alex ist verschuldet und ihr Ex Dom setzt ihr zu wegen etwas, das sie getan hat. Sie hat sich nun im Sommerhaus bei dem älteren Simon eingenistet und hofft, dass sie am Ende des Sommers, der sich dem Ende zuneigt, bei Simon bleiben kann. Doch dann passiert etwas und sie wird vor die Tür gesetzt. Aber sie hofft, dass sie am Ende der Woche bei Simons Gartenparty wieder zurückkehren kann.
Die Autorin Emma Cline ist eine gute Beobachterin der Menschen und ihrer Abgründe. Ihr Schreibstil lässt sich gut lesen. Dennoch hat mich diese Geschichte nicht wirklich fesseln können.
Alex ist eine ziemlich unsympathische Person. Sie nimmt andere Menschen aus, damit sie selbst es gut hat. Dabei setzt sie ihren Charme und ihren Körper ein. Sie lügt sehr gut und ist manipulativ, so dass die anderen es erst einmal nicht merken. Simon nimmt sie auf und belohnt sie mit kleinen Geschenken, aber er denkt nicht daran, es zu einer festen Beziehung werden zu lassen. Für ihn ist sie ein Sommerflirt. Aber Alex hat keinen Ort und keine Freunde, zu denen sie kann, als Simon sie wegschickt.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wie Alex zu so einem Menschen wurde. Wie sah ihre Vergangenheit aus? Oder ist es einfach nur ihr Charakter, der sie antreibt? Ich konnte ihr Handeln jedenfalls nicht nachvollziehen.
Aber auch die anderen Personen, die den Sommer in den Hamptons verbringen, waren mir nicht unbedingt sympathisch. Manche der jungen Leute leben komfortabel auf Kosten ihrer Eltern, die ihre Brut zwar mit allem versorgen, sich aber kaum um sie kümmert. So fällt es auch oft nicht auf, wenn etwas verschwindet.
Am Ende kommt es, wie es kommen muss. Wie Alex‘ Zukunft aussehen könnte, kann man sich selbst ausmalen.
Ich hatte mir mehr von diesem Roman versprochen, der mich streckenweise gelangweilt hat.
Die junge attraktive Alex, 22 Jahre alt und Luxus Escort Girl, wird vom reichen Simon, der doppelt so alt ist wie sie, in sein Anwesen auf die Hamptons eingeladen. Die Hamptons, das ist die Sommerresidenz einer superreichen Elite auf Long Island nahe New York, einer eingeschworenen exklusiven Gesellschaft.
Alex hofft, mit der Einladung ein Teil dieser Welt werden zu können. Das erweist sich als Trugschluss. Simon setzt Alex nach knapp zwei Wochen vor die Tür. Fortan geistert Alex, meist zugedröhnt mit Schmerzmitteln, Alkohol und sonstigen Drogen, obdachlos durch die Hamptons. Sie ist auf der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten, um sechs Tage bis zu einer Party zu überbrücken, die Simon am Labour Day geben wird. Sie ist überzeugt, Simon wird sie, sobald sie auf der Party erscheint, wieder aufnehmen.
Bis zum Rausschmiss ist der Aufenthalt von Alex in Simons Villa mit Pool und Strandzugang äußerst behaglich und luxuriös. Sie wird mit Designermode und teurem Schmuck verwöhnt und steht Simon uneingeschränkt sexuell zu Diensten. Allerdings klaut sie hin und wieder Gegenstände und dem Leser wird klar, Alex ist ein Luxus Escort Girl mit Tendenz zur Kleinkriminellen.
Der Roman wird aus Alex' Perspektive erzählt. Ihr Blick auf die Superreichen ist verachtend und neidvoll, ohne jegliche Empathie. Sie will nur eins: Dazugehören. Der Pool, der Strand, die zahlreichen Zimmer in den Villen, ausgestattet mit Kunst, hochwertigem Mobiliar, Bettwäsche, Handtücher, Kleidung, alles rein gewaschen, wie die Nahrung und Getränke alles teuer und im Überfluss vorhanden.
"Es waren bescheuerte Dinge, einzeln betrachtet, aber zusammengenommen waren sie ein überzeugender Ersatz für ein Leben. Ein Leben, wo Leid keinen Platz zu haben schien, wo etwas wie Schmerz oder Unglück zu zerfasern begann und weniger wahrscheinlich wirkte." Das ist das Leben, das Alex haben will. Zwar erkennt sie, dass auch diese Welt nicht schmerzfrei ist. Sie will dennoch Einlass, der Preis: Totalanpassung, totale Selbstverleugnung und Abhängigkeit von Schmerzmitteln aller Art.
Eine eigene Identität scheint Alex nicht zu haben, sie ist keine "echte" Person, es gibt viele Versionen ihrer selbst. Über ihren Werdegang erfährt der Leser fast nichts. Bislang hat sie sich als Callgirl, mit Diebstählen und Betrügereien über Wasser gehalten. Immer auf der Suche nach einem gut situierten Mann, der sie aushält. Sie hat eine untrügliche Antenne für die Stimmungen der jeweiligen Gesellschaft, in der sie sich gerade befindet, und der sie sich wie ein Chamäleon anpassen kann. Meistens zum Nachteil dieser Menschen, die sie skrupellos auszunutzt.
Alex ist eine Figur, mit der man sich nicht identifiziert, geschweige denn mit der man sympathisiert. Das Faszinierende an diesem Roman ist, dass man Alex' Trip durch die Hamptons dennoch gefesselt, ja gebannt verfolgt. Alex Weg wird unterhaltsam, aber nicht trivial beschrieben. Die Autorin beschreibt zwischenmenschliche Schwingungen sehr genau. Wie verändert sich eine Mimik, eine Gestik, was löst welche Handlung beim Gegenüber aus ? Das weiß Alex genau und wird von der Autorin nuanciert dargestellt. Darüberhinaus blickt der Leser gespannt auf das luxuriöse Leben der Superreichen, wo diejenigen, die nicht dazu gehören, dezent vom Platz gewiesen werden. Und Alex gehört keinesfalls dazu, denn sie fällt nicht zuletzt dadurch auf, dass sie ohne Kick, ohne Thrill nicht existieren kann. Das zumindest scheint Teil ihrer Persönlichkeit zu sein. Die Totalanpassung hat insofern ihre Grenzen. Sie eckt immer wieder an.
Wen soll der Leser nun mehr verachten: die Superreichen mit ihrer exaltierten, privilegierten Lebensart, ihren verwöhnten, überbehüteten Kids und luxusverwahrlosten Teenagern oder Alex, die auch kein Engel ist, ganz und gar nicht.
Mir hat dieser Roman außerordentlich gut gefallen. Die farbenreiche Beschreibung dieses wohl wunderschönen Landstrichs, der Dünen, des Meeres, des Sommers dort, der Villen und Gärten hat mich fasziniert. Dazu im krassen Gegensatz stehend: verlorene Seelen auf beiden Seiten. Auf Alex' Seite und auf der Seite der in ihrer closed community Lebenden, wobei die Verlorenheit aufseiten der Letzteren wohl keine existenzielle ist. Man kann den Roman als Gesellschaftskritik sehen, was aber m. E. durch die ambivalente Darstellung der Alex nicht ganz passt. Der Roman ist vor allem eins: sehr gute Unterhaltung !
Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Die attraktive 22-jährige Alex arbeitet seit einiger Zeit als Escort Girl. In dieser Branche muss man sich perfekt auf seinen jeweiligen Auftraggeber einstellen sowie seine Wünsche und Bedürfnisse im Voraus erahnen, um erfolgreich zu sein. Entsprechend hat Alex eine beeindruckende Beobachtungsgabe. Sie kann schon kleinste Bewegungen in Gestik und Mimik deuten, um adäquat darauf zu reagieren. Ein Dauerlächeln umkreist ihr Gesicht. Ein Lächeln freilich, das nicht immer die Augen erreicht, aber auf solche Feinheiten kommt es bei ihrem Gegenüber nicht an. Alex spielt eine Rolle und die spielt sie gut. Ihr unbändiger Wunsch, mit den Schönen und Reichen in ihrer Kundschaft mithalten zu können, hat sie unehrlich werden lassen. Sie schnorrt, lügt, unterschlägt und stiehlt, was nicht niet- und nagelfest ist. Meist hat das außer verlorenen Freundschaften keine Konsequenzen, aber mit Einsamkeit kann Alex gut umgehen. Einzig Dom macht ihr Sorgen, ein Typ aus der Halbwelt New Yorks, der hinter ihr her ist, um sie zur Rechenschaft zu ziehen – wofür bleibt lange im Unklaren, unschuldig scheint Alex aber nicht zu sein, denn sie hält ihn telefonisch immer wieder hin, will ihn unbedingt aus ihrem neuen Leben fernhalten.
Ihr neues Leben, das ist Simon, ein mindestens doppelt so alter, wohlhabender Kunsthändler, der sie in sein Anwesen in die Hamptons mitgenommen hat, einer Gegend, in der die New Yorker ihre Sommer verbringen und die nicht auf Kontinuität ausgelegt ist. Dort leben Alex und Simon zusammen. Er sitzt im Büro, sie geht zum Schwimmen an den Strand oder pflegt den Müßiggang. Luxus pur, teure Lokale, schicke Geschenke – so könnte es für immer weitergehen… Doch Alex macht einen einschneidenden Fehler, als sie auf einer Party die Etikette verletzt. Simon setzt sie mit aller Konsequenz vor die Tür und Alex hat keine Ahnung, wo sie hinsoll. Gebetsmühlenartig redet sie sich ein, nur ein paar Tage überbrücken zu müssen, bis Simons große Feier anlässlich des Labor Day stattfindet. Dort will sie ungeladen erscheinen und ist überzeugt, dass er sie freudig wieder in die Arme schließen wird.
Während dieser Woche der Obdachlosigkeit begleiten wir Alex auf Schritt und Tritt. Die personale Erzählperspektive lässt den Leser tief in ihre Gedankenwelt blicken, so dass er sich (im Gegensatz zu den Opfern) über ihren manipulativen, berechnenden Charakter völlig im Klaren ist. „So geschah es jedes Mal; Alex, die sich weit genug aufdrängte, damit die Leute aufmerkten, damit sie nervös wurden. Es war einfach, diese Nervosität in Adrenalin, Interesse, Nachgiebigkeit zu verwandeln.“ (S. 88) Alex versteht es zu flirten, zu animieren und zu reizen, Grenzen setzt sie sich dabei nicht. Allerdings lassen die Mengen an Alkohol, Tabletten und Drogen vermuten, dass sie sich selbst nur im Rausch ertragen kann, einem Rausch, der sie aus der Realität trägt, ihr eine geisterhafte Existenz verleiht, der Erinnerungslücken gräbt und einer Flucht gleich kommt.
Man kann keine Sympathien zu Alex hegen. Sie ist eine wahre Anti-Heldin. Wo sie geht, hinterlässt sie eine Schneise der Verwüstung. Sie benutzt gutmütige, hilfsbereite Menschen, scheut nicht, diese mit ihren Machenschaften in Bredouille zu bringen. So wechselt sie wie ein Hans im Glück die Aufenthalts- und Schlafplätze. Ihre neuen Bekanntschaften sind teilweise mindestens ebenso bedürftig wie sie, doch darauf kann sie keine Rücksicht nehmen. Zwischendrin funkeln auch Momente schonungsloser Erkenntnis in ihr auf oder so etwas wie Reue – allerdings nie nachhaltig und ohne Konsequenzen. Zu tief ist Alex bereits ins Milieu verstrickt, bürgerlichen Werten hat sie sich entfremdet. Einzig im Element Wasser spürt sie etwas Existentielles, dort tankt sie ihre Lebensgeister wieder auf.
Emma Cline beschreibt Alex´ Erlebnisse in einer absolut präzisen, fesselnden Sprache, die sowohl das dekadente Umfeld der Superreichen beschreibt wie auch die Sphäre der wohlstandsverwahrlosten jungen Leute in deren Dunstkreis, denen sich Alex anschließt. Man bekommt ein Gefühl von Atmosphäre und Stimmung. Wir sehen diese Welt mit den Augen von Alex, die ihren Blick auf die Details und Widersprüchlichkeiten legt, aber immer auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist. Sie kann sich bis zur Unkenntlichkeit anpassen, eine echte Identität sucht man vergebens, zumal wir nur wenig über ihre Vergangenheit erfahren. Doch auch ohne Sympathie folgt man Alex und ihren überheblichen Gedanken und empathielosen Taten gebannt. Man verurteilt, bleibt aber neugierig. Dass das gelingt, schreibe ich der Schreibkunst der Autorin zu.
Man kann den Roman als Sozialkritik verstehen, denn die Diskrepanz zwischen Arm und Reich ist in den Staaten noch augenfälliger als hierzulande. In meinen Augen steckt aber mehr dahinter. Hier wird das Psychogramm einer verlorenen Seele geschildert, die so gerne dazu gehören möchte und dafür bereit ist, alles zu tun und aufzugeben. Die subtile Spannung wird konsequent gehalten, obwohl man wenig über die Protagonistin erfährt. Man lebt mit ihr überwiegend im Hier und Jetzt. Das ist ungeheuer geschickt gemacht. Der Stil ist ansprechend, keinesfalls plakativ, hin und wieder finden sich auch wiederkehrende literarische Symbole. Dialoge wirken authentisch. Der Text lädt zum Nachdenken ein, hat durchaus Tiefgang, auch wenn er an sich leicht verständlich daherkommt. Bestimmt kann man trefflich über den Roman diskutieren. Das Ende wurde aus meiner Sicht genial konzipiert und lässt Interpretationsspielraum offen.
Emma Cline ist ein bemerkenswerter Roman gelungen, der mich ebenso begeistert hat wie ihr letzter Roman „The Girls“ (2016). Auch an der Übersetzung von Monika Baark habe nichts auszusetzen. Wer sich auf eine unübliche Anti-Heldin einlassen will und keine Pretty-Woman-Geschichte erwartet, dem möchte ich diesen faszinierenden Pageturner ans Herz legen.
Als die 22-jährige Alex gegen Ende des Sommers von ihrem reichen und viel älteren Liebhaber Simon vor die Tür gesetzt wird, scheint ihr bisheriges Leben vorbei zu sein. Nach ihrer Zeit als Escortgirl schien Simon wie die Chance auf einen Neuanfang - und wie der Eintritt in die Welt der Reichen und Schönen in den Hamptons. Doch nach mehreren Fehlern der jungen Frau ist die gemeinsame Zeit abgelaufen. Während Alex sich irgendwie durchschlagen muss, rückt der Tag näher, auf den sie all ihre Hoffnungen setzt: der Labour Day, an dem Simon eine große Party schmeißen möchte. Alex muss auf diese Party kommen, um mit Simon Versöhnung zu feiern - koste es, was es wolle...
"Die Einladung" ist nach "The Girls" der zweite Roman der Kalifornierin Emma Cline, der jetzt in der deutschen Übersetzung von Monika Baark bei Hanser erschienen ist. Ihm dürfte eine ebenso große Aufmerksamkeit und Kontroverse gewiss sein wie dem Debüt. Denn "Die Einladung" ist alles andere als ein Wohlfühl- oder Sommerroman mit einer liebenswerten Hauptfigur.
Vielmehr ist Alex eine klassische Antiheldin. Sie lügt, stiehlt und nutzt ihre Mitmenschen ganz nach ihrem Belieben aus, um an ihr Ziel zu gelangen. Und trotzdem gelingt es Emma Cline verblüffenderweise, dass man eine Art Komplizenschaft mit ihr eingeht. Man hofft nämlich, dass Alex mit all diesen Dingen durchkommt, bangt mit ihr, dass ihr erneuter Fehltritt keine Konsequenzen haben wird. Vornehmlich erreicht Cline dies mit ihrem einnehmenden und flüssigen Schreibstil. Man folgt dieser jungen Frau auf Schritt und Tritt. Am Ende wird Cline sie kein einziges Mal aus den Augen gelassen haben. Selbst vergangene Momente werden aus der Gegenwart heraus erzählt, so dass die Erzählstimme ins unliterarische Plusquamperfekt wechselt, nur um die gegenwärtige Alex nicht allein stehen zu lassen. Dabei erzeugt die Autorin nicht besonders viel Empathie für ihre Hauptfigur und bringt ihr selbst auch keine entgegen. Auch der eher nüchterne Stil trägt zu diesem Empfinden bei. Umso erstaunlicher, dass trotzdem diese Bindung zur Protagonistin erreicht wird.
Alex' Geschichte ist im Grunde eine tieftraurige, auch wenn wir über ihre weiter zurückliegende Vergangenheit kaum etwas erfahren. Sie wirkt wie eine verlorene Seele, irrt heimatlos umher wie ein Geist, als den sie sich selbst manchmal bezeichnet. Und in der Tat erinnert "Die Einladung" in gewissen Momenten an eine abgebrühtere Variante des genialen David Lowery-Films "A Ghost Story", in dem ein Gespenst sich ein Bettlaken umlegt, um zumindest für das Publikum sichtbar zu sein. Auch Alex bleibt über weite Strecken des Romans unsichtbar bishin zur kompletten Selbstaufgabe ihrer Identität. Sie ordnet sich unter, um zu gefallen, setzt in den unpassendsten Momenten ein Lächeln auf. Nur in ganz wenigen Momenten schimmert die echte Alex durch die glatte Oberfläche: Immer dann, wenn Alex im Pool oder im Meer schwimmen geht, scheint sie ganz bei und für sich zu sein.
Durch den immer wieder aufblitzenden subtilen Humor ist "Die Einladung" zudem auch eine Gesellschaftskritik. Die Scheinwelt der Reichen und Schönen besticht durch ihre Oberflächlichkeit, durch die Ausgrenzung der Menschen, die nicht dazugehören können oder wollen. Das ist zwar nicht neu, doch wie Emma Cline ihre Protagonistin als Wandlerin zwischen den Welten - da ist wieder das Geistmotiv - einsetzt, gibt dem Roman etwas zutiefst Eigenständiges.
Clever ist auch, wie lässig Cline die Spannung aufbaut. Erst nach und nach erzählt sie, wie Alex eigentlich in diese offenbar ausweglose Situation hineingeraten konnte. Dazu bedarf es nicht vieler Worte, manchmal reicht ein einfaches Auflegen von Alex' Gesprächspartnern am Telefon.
Möchte man etwas an dem Roman kritisieren, ist es vielleicht die fehlende Entwicklung der Protagonistin in der zweiten Hälfte. Trotz diverser Rückschläge bleibt Alex mit Ausnahme der Wasserszenen eigentlich immer gleich. Vielleicht passt das aber eben auch umso besser zu einer Figur, die ihre Identität ohnehin schon nahezu aufgegeben hat. Sprachlich schien mir zudem die Übersetzung an der einen oder anderen Stelle etwas zu knirschen.
Insgesamt ist "Die Einladung" aber ein sehr überzeugender und hochaktueller Roman, denn die Scheinwelt der Reichen und Schönen lässt sich sehr gut auch auf die Sozialen Medien und ihre Auswirkungen auf Kinder und junge Leute übertragen. Zudem ist er mehr als eine schnöde Gesellschaftskritik, weil er mit Blick auf Alex als verlorenes Individuum psychologisch subtil, aber dennoch tief in die Seele seiner Hauptfigur hineinschaut, ohne mit ihr zu fühlen, aber auch ohne sie zu verurteilen. Um es auf die Leserschaft zu übertragen: Man bangt mit Alex und man ärgert sich über sie, aber sie lässt einen nie kalt. Das ist das Hauptverdienst von Emma Cline.
Selten hat mich eine Protagonistin so in ihren Bann geschlagen wie Alex, die in Emma Clines „Die Einladung“ einige Tage der Obdach- und Mittellosigkeit mitten im Überfluss der Hamptons auf Long Island überbrücken muss, nachdem ihr gutsituierter, älterer Liebhaber sie vor die Tür gesetzt hat.
Dabei haben es mir weder der Roman noch Alex zu Beginn besonders einfach gemacht: die ersten 50 Seiten vergingen quälend langsam, ich kam kaum in die Geschichte rein. Doch dann packte es mich: Clines subtiler Spannungsaufbau, der ganz existenzielle Kampf von Alex um die nächste Übernachtungsmöglichkeit und das nächste Mittagessen hat mich völlig gefangengenommen und tatsächlich sehr interessiert. Und dies, obwohl Alex weder sympathisch noch (zumindest für mich) einen Hauch von Identifikationspotenzial bietet.
Der Roman lebt tatsächlich zu einem sehr großen Teil davon, dass Alex eine Frau ohne Eigenschaften ist. Wie ihre zahlreichen Liebhaber auch erfährt man so gut wie nichts über ihre Herkunft oder Vergangenheit, man hat keine belastbaren Hinweise, wie sie sich in dieser Position wiederfinden konnte und würde sich äußerst schwertun, sie zu charakterisieren. Sie ist die vollkommene Opportunistin, die die Rolle spielt, die Männer von ihr erwarten, mit dem Ziel möglichst lange ausgehalten zu werden und ihr Überleben zu sichern. Um dieses Leben ertragen zu können, trinkt Alex und nimmt Schmerzmittel und Drogen, was sie sehr passiv und bisweilen apathisch wirken lässt. Darüber hinaus ist sie, in einem verzweifelten und unbewussten Versuch sich von dem Schmutz ihres Daseins zu befreien, süchtig nach Schwimmen – vorzugsweise in Pools.
An dieser oberflächlich betrachteten Geschichte einer kaputten Existenz, die in einer verfahrenen Situation durch den enormen Luxus einer sehr privaten Gesellschaftsschicht treibt, hat mir besonders die Symbolik gefallen. Zahlreiche Aktionen und Begegnungen sind mit einer tieferen Bedeutung aufgeladen, die sich aber nur bei genauer Betrachtung entschlüsseln lässt. Ebenso überzeugend ist das Motiv der grünen Welt um Alex herum oder das Reh, das immer mal wieder zwischen den Buchseiten erscheint. So schafft Emma Cline einen sozialkritischen Roman, der über eine ungeahnte Tiefe verfügt und feine literarische Qualitäten besitzt.
Auch wenn der Roman genau wie zu Beginn im vorletzten Viertel schwächelt und unter der beständigen Wiederholung Pool-Schmerzmittel-Sex in Langatmigkeit abzugleiten droht, kann das Ende des Textes doch wieder voll überzeugen. „Die Einladung“ ist allein thematisch sicherlich kein Roman für jeden Geschmack – ich selbst bin noch immer erstaunt, dass er mich so mitgerissen hat – aber eine Lektüre, die sich aufdrängt und beschäftigt.
Alex, eine junge Frau lebt davon, andere auszunutzen. Doch bei Simon einem viel älteren vermögenden Mann, hält sie sich nicht an die Regeln und steht plötzlich wieder auf der Straße. Ziellos und ohne Geld streift sie durch die Straßen um sich bis zu Simons großer Sommerparty durch zu schnorren.
Alex wird in dieser Story als Anti-Heldin dargestellt mit einem Hang zur Kleptomanie und ihrer Sucht nach Schmerzmitteln. Sie ist berechnend und lügt sich durchs Leben. Leider blieb sie mir durch ihre oberflächliche Art eher blass. Auch dadurch, dass ich eigentlich so gut wie gar nichts von ihrer Vergangenheit erfahren habe, konnte ich mit ihrer Person nicht viel anfangen. Eigentlich kann sie einem nur leidtun, denn ihr Leben ist total verkorkst, alles was sie anfängt geht irgendwie schief. Auch die anderen Charaktere werden in dieser Geschichte interessant dargestellt.
Hervorzuheben ist auf jeden Fall der Schreibstil der Autorin, der mich an die Handlung gefesselt hat. Spannung sucht man hier jedoch vergebens. Beim Ende der Story überlässt es Emma Cline dem Leser den Ausgang der Story zu interpretieren, das war nicht so meins, ich mag es lieber wenn der Plot ohne viele Fragezeichen auserzählt wird.
Das Escort Girl Alex ist aus ihrer WG geflogen, wird von einem mafiösen Exfreund bedroht, ist pleite und hat ein Drogenproblem. Die letzte Rettung scheint Simon zu sein, Kunsthändler in seinen 50ern und „Berufsgesunder“. Er nimmt sie mit in sein Haus in den Hamptons - wenn es ihr gelingt, ihn zu bezirzen, so hofft sie, kann dies vielleicht etwas „Echtes“ werden. Aber dann blamiert sie ihn auf einer Party und bekommt den Laufpass. Sie redet sich ein, ihn zurückgewinnen zu können – dazu muss sie eine Woche lang bis zu seiner Labour Day Party durchhalten und einen überzeugenden Auftritt hinlegen. Nur wohin bis dahin? Alex schleicht sich in eine Feriengruppe ein, wird Partycrasher, schläft am Strand, immer eine Nacht nach der anderen, irgendwoher Essen bekommen, eine Dusche.
Alex ist keine sympathische Figur. Sie lügt, stiehlt, manipuliert. Bürgerliche Werte scheinen für sie nicht zu gelten. Warum ist das so? Die Frage drängt sich auf, aber Cline verweigert die gängigen psychologischen Deutungen: „Aber wie sollte Alex erklären, dass es keinen Grund gab, dass ihr nie etwas Schlimmes widerfahren war. Es war alles ganz normal gewesen.“
Die klassische Weiterführung der Story ginge a la Pretty Woman, die moderne Version so: Alex durchläuft diverse Krisen, erlangt Erleuchtung durch bedeutsame Begegnungen, geht auf´s College, verwirklicht sich in einem tollen Job und kriegt ihr Leben in den Griff.
Nicht in diesem Roman. Selbstverwirklichung ist unmöglich für Alex – wenn sie je ein Selbst hatte, hat sie es sich abtrainiert. „Keine Reibungsfläche bieten“ ist eine ihrer Regeln. Sie verkauft Fiktion. „Fast alle bevorzugten die Geschichte. Alex hatte gelernt, sie zu liefern, hatte gelernt, wie man die Leute in den Bann zog mit einer Vision ihrer selbst, erkennbar, aber zehn Stufen höher gedreht, verstärkt zu etwas Besserem.“ Alex ist nichts weiter als eine Hohlform für Weiblichkeit, eingekauft, um beliebig gefüllt zu werden.
Auch Erleuchtung ist nicht zu haben, außer in der Lektüre von Jack, einem depressiven Teenager, mit dem sie in ein Poolhaus einbricht. Er liest ihr aus Hesses „Siddharta“ vor – aber auch das rauscht an Alex vorbei, wie alles, was zu Kontakt mit der Realität führen könnte. In der oberflächlichen und materialistischen Welt, in der Alex sich bewegt, ist alles ein Tauschgeschäft. Begegnet Alex ein netter Mensch, sucht sie sofort nach dem materiellen Grund für die Nettigkeit – denn die kann nicht echt sein. Einzig ein junger Hund kommt ihr vor „wie ein Gesandter aus einer anderen, besseren Welt.“ Ihre lebendigsten Momente hat sie, wenn sie Neid empfindet. Neid ist für sie „… wie Adrenalin, ein schneller Flash, der ihr geradewegs zu Kopf stieg. Manchmal war es besser, nicht zu wissen, dass bestimmte Dinge existierten.“
Die Ironie an Alex´ Geschichte ist, dass sie sich unsichtbar macht, um besser gesehen zu werden. Cline lässt sie auch darin scheitern – Alex gelingt es einfach nicht, so glatt zu sein wie sie sein müsste, obwohl das ihr erklärtes Ziel ist. Sie hat keinen Plan und entscheidet ad hoc, und meistens falsch.. Sie sucht bei Simon das Echte und ist dabei so unecht wie nur möglich. Sie sucht Zuverlässigkeit und ist selbst unzuverlässig. Es gibt keine Verbindlichkeit in ihrer Welt. Man kann nicht umhin, an den Kosmos von Instagram & Co. zu denken.
Was sich zunächst wie ein Thriller liest, ist alles andere als typische Strandlektüre, auch wenn ein großer Teil der Handlung am Strand spielt. Wer einen Roman mit klassischen Erzählstrukturen erwartet, wird hier ebenfalls enttäuscht, aber dennoch hat die Story einen beklemmenden Sog. Es gibt kein Happy End, aber auch kein krachendes Thriller-Finale. Stattdessen ein offenes Ende – dessen Ausgang man sich leicht denken kann.
Man könnte den Roman als Kritik an der exklusiven Welt der Reichen lesen oder an der enormen Schere zwischen Arm und Reich in den USA, aber das wäre zu platt und greift zu kurz. Auch Alex´ „normale“ Welt in NY, abseits der Reichen und Schönen, dreht sich nur um äußerliche und materielle Dinge: Der vermarktbare Grad an Attraktivität, gestohlene Schmerzmittel, Schulden.
Ich lese den Roman als Darstellung existenzieller Verlorenheit in einer sinnentleerten, durch und durch kommerzialisierten Welt. Clines kühle, zurückhaltende Sprache verleiht dem Roman den dazu passenden Sound.
Der englische Originaltitel von Emma Clines Roman „Die Einladung“ ist eigentlich „The Guest“. Meines Erachtens passt dieser Titel dann doch besser als die deutsche Auswahl. Warum? Weil es hier um eine 22jährige, ehemalige Escort-Dame und Hochstaplerin handelt, die sich im Laufe des Romans eine Woche lang durch die High-Society-Strandhäuser in den Hamptons lügt und betrügt. Sie macht sich selbst zum ungebetenen „Gast“, bekommt mitunter nicht einmal eine „Einladung“.
Aufgrund von Drogenkonsum und entstandenen Schulden ist die junge Alex nämlich gerade nicht gern gesehen in „der Stadt“, in New York. Ihr auf den Fersen: der On-Off-Ex-Freund Dom, ein ungemütlicher Geselle, der das Geld wiederhaben möchte, welches sie nach dem letzten Techtelmechtel hat mitgehen lassen. Nun hat sie sich auf eine neue Masche eingestellt. Statt als Escort-Dame von bessergestellten Männer gebucht zu werden, flirtet sie sich an Simon in einer Bar ran. Dieser ist im Kunstmarkt tätig und nimmt sie als seine „Aushänge“-Freundin mit in seine Villa in den Hamptons. Nach einer Meinungsverschiedenheit wird sie von ihm allerdings eine Woche vor seiner großen Labor-Day-Festivität rausgeworfen und feiert, mogelt, vögelt sich nun bis zum großen Tag der von ihr geplanten Versöhnung durch die Villen der Schönen und Reichen.
Emma Cline hat einen mitreißenden Schreibstil, sodass man von ihr eingelullt wird, den Betrügereien der Antiheldin Alex auf Schritt und Tritt zu folgen. Zum einen ist man schockiert von ihrer Kaltschnäuzigkeit, wenn sie sich jegliche Vorteile verschafft und diese Menschen skrupellos ausnutzt, zum anderen freut man sich aber auch ein kleines bisschen darüber, dass diese schamlos reichen Menschen ebenso schamlos abgezockt werden. Denn eins beherrscht Cline perfekt, das Darstellen des klaffenden Unterschieds zwischen arm und reich, zwischen Ober- und Unterschicht. Über den Luxus, den sich die Bewohner der Sommerhäuser leisten, schwebt immer auch das Wissen, wie hart das Leben für einen Großteil der Gesellschaft meistens ist. Immer wieder tauchen Bedienstete auf, die legal dort arbeiten, sich aber ebenso verstellen müssen wie Alex. Alex ist zwar eine Betrügerin, was nicht zur feinen englischen Art gehört, aber sie hat eben auch selbst keine Wohnung mehr, steht vor dem Nichts sollte sie nach New York zurückkehren müssen, hat all ihr Hab und Gut in einer Reisetasche dabei, und selbst dieses besteht fast ausschließlich aus den Kleidungsstücken, die Simon ihr gekauft hat.
Des Weiteren schafft es Cline darzustellen, wie sich diese weibliche Figur Alex in die Köpfe anderer Menschen eingräbt, wie sie in ihrer Zeit als Escort-Dame gelernt hat, sich hundertprozentig auf die Wünsche und Bedürfnisse anderer Menschen einzustellen und sie damit gefügig zu machen. Die tatsächliche Persönlichkeit von Alex verliert sich hinter ihrer Scharade vollkommen. Nie kann man sich beim Lesen des Romans in irgendeiner Weise sicher sein, wie die „wahre“ Alex denkt und fühlt. Vielleicht gibt es sie schon gar nicht mehr hinter den unzähligen Fassaden.
Das Ende des Romans empfand ich zunächst als zu uneindeutig, zu wenig abschließend bis mir klargeworden ist, dass alles nicht anders hätte kommen können. Man kann Alex‘ Geschichte nicht einfach abschließen, denn für sie geht es ja immer irgendwie weiter. Das sollte man nach den vorangegangenen 300 Seiten begriffen haben.
Insgesamt hat mir der Roman sehr gut gefallen und ich würde ihn Leser:innen empfehlen, die Antiheld:innen aushalten und sich von einer Begegnung zur nächsten treiben lassen können, ohne immer alles auserzählt zu bekommen. Hier ist eindeutig der Weg das Ziel und es ist interessant dieser Hochstaplerin auf ihrem Weg zu folgen.
4/5 Sterne
(Über-)Leben in den Hamptons
Cover:
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Das Titelbild wirkt nüchtern mit der ausgestreckten Hand vor grünem Hintergrund. Leider kein Eyecatcher.
Inhalt:
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Alex ist eine getriebene junge Frau. Sie wohnt in der Stadt in einer WG. Ihr Leben scheint von allen möglichen Drogenarten durchzogen, die allergrößte Droge sind jedoch Affären mit Männern, die ihr als Unterhalt dienen und die nie eine dauerhafte Beziehung versprechen. Sie verschwinden genauso schnell, wie sie in ihr Leben traten. Das ändert sich, als Alex Simon kennenlernt. Er ist attraktiv und erfolgreich und lädt sie ein, zu ihm in die Hamptons zu kommen, ein Wohlhabendenviertel außerhalb der Stadt. Er möchte sie als Gast bei einer großen Party, die eine Woche später stattfinden soll. Für Alex scheint es der Sprung raus aus ihrem bisherigen in ein besseres Leben zu sein. Doch dann gibt es Streit, Alex wird rausgeworfen und ein Mann aus ihrer Vergangenheit ist plötzlich hinter ihr her. Doch Alex klammert sich an die Einladung von Simon. Ihr Ziel: Durchhalten bis zum besagten Tag der Party, in der sie Simon sicher wieder in seine Arme nehmen wird.
Mein Eindruck:
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"Sie hatte schon früh gelernt, dass es notwendig war, eine gewisse Distanz zu wahren. Ein paar Unwahrheiten aufrechtzuerhalten. Es war einfach und wurde immer einfacher. Und war es nicht besser, den Leuten zu geben, was sie wollten? Ein Zwiegespräch als reibungslose Transaktion geführt - ein seidenweiches Hin und Her ohne Einbruch der Realität. Fast alle bevorzugten die Geschichte. Alex hatte gelernt, sie zu liefern, hatte gelernt, wie man die Leute in den Bann zog mit einer Vision ihrer selbst, erkennbar, aber zehn Stufen höher gedreht, verstärkt zu etwas Besserem. Hatte gelernt, auf ihre eigenen Begierden anzuspielen, als wären es gemeinsame Begierden. Irgendwo, tief in ihren Hirnen, feuerten die Synapsen und tuckerten in die Richtung, die sie vorgab. Die Leute waren erleichtert, dankbar, sich einzuklinken in etwas Größeres, Leichteres.
Und es tat gut, jemand anders zu sein. Zu glauben, und sei es nur einen halben Moment lang, die Geschichte sei anders. Alex hatte sich ausgemalt, was für eine Person Simon gefallen würde, und das war die Person, die Alex ihm vorgab zu sein. Alex' ganze abgeschmackte Vergangenheit wurde herausgelöst, bis es sogar ihr selbst allmählich so vorkam, als wäre nichts davon je passiert."(S. 26)
Dieser Roman hat von Anfang an einen großen Sog auf mich ausgeübt. Dabei ist der Schreibstil beschreibend und nüchtern. Alex selber ist mir unsympathisch, schon aufgrund ihres Lebensstils. Und dennoch fieberte ich von Kapitel zu Kapitel mit ihr. Zum einen liegt das an ihrem Durchhaltevermögen. Sie klammert sich mit aller Kraft an die Vorstellung, dass sie mit Simon wieder vereint wird und ein besseres Leben führen wird. Zum anderen ist es immer wieder überraschend und auch amüsant, wie sie von einer Situation in die nächste rutscht, Menschen der höheren Gesellschaftsschicht kennenlernt und mit den unausgesprochenen Gepflogenheiten und Erwartungen der anderen spielt. So schafft sie es immer wieder, ihren Aufenthalt in den Hamptons zu verlängern. Ich fieberte die ganze Zeit mit, was als nächstes kommt und vor allem erwartete ich das Finale mit großer Spannung.
"Mh", machte Alex, ein hinreichend wertneutraler Lückenfüller, und dies schien völlig akzeptabel. Unglaublich, wie wenig man tatsächlich geben musste. Die Leute wollten einfach nur sich selbst reden hören, und die Reaktion des Gegenübers war ein Komma zur Gliederung ihres Monologs. (S. 52f)
Besonders gefiel mir an diesem Roman der scharfe und oft ironische Blick der Autorin auf unsere Gesellschaft bzw. vielmehr auf die "High Society" Amerikas. Da werden so viele Klischees aufgedeckt und damit gespielt, dass ich oft schmunzeln musste. Leider war genau zum erwarteten Ende plötzlich die Luft raus und das Ende des Romans ließ mich enttäuscht zurück. So als hätte man die Luft plötzlich aus einem Ballon entweichen lassen. Sehr schade, dafür gibt es einen Punkt Abzug.
Fazit:
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Gesellschaftskritischer Roman über die High Society Amerikas mit hoher Sogwirkung, aber enttäuschendem Ende