Tage des letzten Schnees: Ein Kimmo-Joentaa-Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Tage des letzten Schnees: Ein Kimmo-Joentaa-Roman' von Jan Costin Wagner
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Inhaltsangabe zu "Tage des letzten Schnees: Ein Kimmo-Joentaa-Roman"

Wagner, Jan Costin: Tage des letzten Schnees, Roman, EA, Köln, Galiani 2014, 315 S., OPbd. m. OU., sehr gut erhalten

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:320
EAN:9783869710174

Rezensionen zu "Tage des letzten Schnees: Ein Kimmo-Joentaa-Roman"

  1. 5
    13. Dez 2014 

    Schnee-Melancholie

    Am Tag des letzten Schnees, am ersten Mai, verunglückt der Vater Lasse Eckholm mit dem Auto. Bei ihm war seine Tochter Anna. Eckholm ist nahezu unverletzt, seine 11jährige Tochter aber stirbt. Obwohl für Unfälle mit Fahrerflucht nicht zuständig, übernimmt Kimmo Joentaa die Sache. Dunkel erinnert er sich an den Namen Eckholms, er kennt die Familie, er kannte auch Anna. Helfen allerdings kann er kaum. Lasse und Kirsti sind wie erstarrt. Wenig später werden zwei Tote auf einer Parkbank gefunden, die offensichtlich keines natürlichen Todes gestorben sind. Ein Fall, der nichts als Rätsel aufgibt, denn die Toten sind nicht dort gestorben, wie aus dem Nichts sind sie aufgetaucht.

    Verschiedene Handlungsstränge führen zu einem schaurig schönen Finale. Kimmo Joentaa, der traurige Kommissar, seine erste Frau bereits vor einigen Jahren verstorben, aber in seinem Herzen unvergessen, seine jetzige Freundin da oder nicht da, immer für eine Überraschung gut. Die abgrundtief trauernden Eltern, Lasse, der sich Vorwürfe macht, weil sein Kind nicht angeschnallt war, der sich noch mehr Vorwürfe macht, weil eine Einladung für seine Tochter, bei einer Freundin zu übernachten, nicht angenommen hat. Die beiden geheimnisvollen Toten, eine junge Frau, ein Mann, wobei die Frau (in Rückblenden) eine eigene Geschichte hat. Und die Geschichten, die nicht erzählt werden oder die woanders stattfinden.

    Wenn man sich auf die Bücher des Autors, die eigentlich immer eine winterlich-melancholische Stimmung hervorrufen, auch wenn sie wie dieses im finnischen Sommer angesiedelt sind, einlassen kann, wird man ein herausragendes stimmungsvolles Leseerlebnis haben. Trauer und Hoffnung beides strömt zwischen den Zeilen und nimmt einen gefangen, lässt einen eintauchen in eine Welt von Helden, denen man ein glücklicheres Leben wünschen würde, die aber an ihrer eingetrübten Welt wachsen müssen, wobei die kommenden Ereignisse den Gewesenen einen Sinn geben, auch wenn man sich noch so sehr gegen die Ungerechtigkeit sträubt. Eine Lektüre, die einen für eine Weile der Welt entrückt.

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