Ein Mordsgeschäft

Buchseite und Rezensionen zu 'Ein Mordsgeschäft' von Colin Bateman
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Ein Mordsgeschäft"

Machen wir uns nichts vor: Die Buchbranche ist ein höllisches Geschäft. Vor allem für hypochondrische Krimibuchhändler, die ihre Läden neben Detektivbüros haben und auch gerne mal einen Fall für den verschwundenen Besitzer übernehmen. Damit kann man zwar bei der hübschen Frau vom Laden gegenüber Eindruck schinden, gerät aber auch schnell an ein paar handfeste Mordfälle. Colin Bateman, in Großbritannien schon lange eine Institution in Sachen humorvolle Spannung, legt hier eine pechschwarze, beißend ironische Komödie vor. Und spätestens beim Gastauftritt von John Grisham bleibt kein Auge trocken.

Format:Taschenbuch
Seiten:432
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453435353

Rezensionen zu "Ein Mordsgeschäft"

  1. 4
    20. Aug 2016 

    Kein Alibi

    Er ist Besitzer des besten Krimibuchladens in Belfast, welchen er sinnigerweise „Kein Alibi“ getauft hat. Im Nebenladen residiert eine Privatdetektei, deren Besitzer allerdings seit einiger Zeit verschwunden ist. Und so kommt es, dass immer mehr Kunden des Nachbarn im Buchladen auftauchen und darum bitten, ihre Probleme gelöst zu bekommen. Das gelingt besser als man meinen könnte, obwohl der Inhaber wegen diverser echter und eingebildeter Krankheiten weder die Stadt noch Land kaum je verlässt. Doch als ein Buchverleger in seinem Laden erscheint, der darum bittet, das Verschwinden seiner Frau aufzuklären, scheinen die Grenzen der Kunst erreicht. Und dann ist da noch Allison aus dem Juweliergeschäft gegenüber, die der Inhaber des Buchladens doch allzu gerne näher kennenlernen möchte.

    Amüsiert folgt man dem Buchhändler auf seinen ersten Schritten zum Privatdetektiv. Als begeisterter Krimileser und natürlich auch Verkäufer, müsste er für seinen Nebenjob eigentlich bestens geeignet sein. Doch sein etwas undurchsichtiges Vorleben könnte sich als nicht zu unterschätzendes Hindernis erweisen. Und die hübsche Allison, die am liebsten das Abenteuer, Assistentin eines Privatdetektivs erleben möchte, bietet auch eine willkommene Gelegenheit zur Ablenkung. Dennoch wird so mancher Gedanke gewälzt und viele Seiten im Internet, denn trotz seiner Verschrobenheit, dumm ist der namenlose Buchhändler nicht.

    Dieser Buchhändler ohne Namen ist schon etwas verschroben, seine Angst vor einem Virus oder sonst einer Krankheit ist beinahe größer als bei einer echten Gefahr. An seinen Schwarm traut er sich nicht richtig heran. Und seine Gedankenergüsse sind nicht von schlechten Eltern. Dennoch macht er Spaß. Skurril und ironisch, mit witzigen Anspielungen auf die großen Detektive, unterhält er sehr gut. Schließlich hat er einen Fall am Wickel, der sich packender entwickelt als man zunächst ahnen kann. Und wie es sich für den Beginn einer Reihe gehört, bleiben am Schluss auch genug Fragen zur Person des guten Buchhändlers offen, um ihm noch die Lösung weiterer Fälle zu wünschen.

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