Die Jahre ohne uns: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Jahre ohne uns: Roman' von Barney Norris
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4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Jahre ohne uns: Roman"

Durch Zufall treffen sie sich, in einer Hotelbar in einer kleinen englischen Stadt: ein Mann und eine Frau in ihren Sechzigern, zwei Fremde, die einander ihre Geschichten erzählen. Sie ist einsam, ihr Leben ist voller unerfüllter Träume, ihre Tage verlaufen stets gleich, einzig bei der Arbeit im Garten findet sie zu sich. Er ist ehemaliger Schauspieler, und seine Geschichte ist die einer endlosen Suche nach jemandem, den er verloren hat. Seit Jahrzehnten führt er ein haltloses Leben im Dazwischen: Wann immer er eine Tür öffnet, droht er, in eine neue Existenz hineinkatapultiert zu werden. Hunderte Leben hat er berührt, niemand ist ihm geblieben. Doch diese Begegnung wird sie beide verändern – und einen Neuanfang bedeuten. ›Die Jahre ohne uns‹ wirft Fragen auf, die uns alle beschäftigen: Warum verletzen wir die Menschen, die wir lieben? Wie machen wir unseren Frieden mit den Entscheidungen, die wir bereuen? Und was passiert, wenn wir die Geister der Vergangenheit wieder in unser Leben lassen? Barney Norris ist ein fesselnder Roman über Liebe, Verlust und die einzigartige Kraft des Geschichtenerzählens gelungen.

Diskussionen zu "Die Jahre ohne uns: Roman"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:272
EAN:9783832181130

Rezensionen zu "Die Jahre ohne uns: Roman"

  1. Wenn Liebe manchmal nicht reicht

    Sie ist Ende 60, einsam und genießt die Gartenarbeit. Er ist in seinen Siebzigern und ein ehemaliger Schauspieler. In einer englischen Hotelbar treffen die beiden zufällig aufeinander. Der Mann erzählt ihr dort die Geschichte einer langen Suche.

    „Die Jahre ohne uns“ ist ein Roman von Barney Norris.

    Meine Meinung:
    Der Roman besteht aus drei Teilen, denen jeweils ein Zitat aus der Literatur vorangestellt ist. Der erste und der dritte Teil werden aus der Sicht der Frau, der zweite aus der Sicht des Mannes erzählt - immer in der Ich-Perspektive. Dieser Aufbau funktioniert gut.

    Der unaufgeregte Schreibstil ist teilweise etwas verschachtelt und erfordert viel Aufmerksamkeit beim Lesen. Er ist aber auch bildstark und atmosphärisch. Darüber hinaus zeugt er von Sprachgewandtheit und einem besonderen Ausdrucksvermögen. Einige Abschnitte sind wie Einträge einer Enzyklopädie formuliert, was ich für eine schöne Idee halte.

    Die beiden Protagonisten sind durchaus interessante und authentisch dargestellte Charaktere. Ein wenig gestört hat mich, dass sie namenlos bleiben. Weitere Figuren treten nur indirekt in Erscheinung.

    Die Geschichte kommt im ersten Teil nur langsam in Gang und ist recht handlungsarm. Der zweite Teil gefällt mir schon besser. Die Wendung zum Schluss war für mich leider bereits ab der Mitte recht vorhersehbar. Insgesamt ist der Roman aufgrund von einigen Ausschweifungen zudem stellenweise etwas langatmig.

    Inhaltlich ist die Geschichte anders als von mir gemäß des etwas irreführenden deutschen Klappentextes erwartet. Allerdings ist sie stark philosophisch angehaucht und regt immer wieder zum Nachdenken an - auch über das eigene Leben. Darin liegt eine Stärke des Romans. Es geht unter anderem um wichtige Entscheidungen, verpasste Chancen und Reue. Außerdem konnte mich die Geschichte immer wieder berühren.

    Das Cover ist erfrischend anders und passt gut zum Inhalt. Der deutsche Titel weicht vom englischsprachigen Original („The Vanishing Hours“) ab und verrät leider recht viel.

    Mein Fazit:
    Auch wenn „Die Jahre ohne uns“ von Barney Norris in meinen Augen mehrere Schwächen aufweist und meine Erwartungen nicht ganz erfüllt hat, ist der Roman durchaus eine besondere Lektüre.

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