Bleistiftherz

Buchseite und Rezensionen zu 'Bleistiftherz' von Elin Hansson
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Bleistiftherz"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
Verlag:
EAN:9783747800416

Rezensionen zu "Bleistiftherz"

  1. 4
    15. Okt 2021 

    Erste Liebe und Skateboard wider Willen

    Liv ist fast 13 Jahre alt und macht nach dem Tod Ihrer Oma und dem Wegzug Ihrer besten Freundin gerade keine einfache Zeit durch. Mit der Ankunft von Frans, dem Sohn einer Freundin ihrer Mutter, und dem daraus entstehenden Beschluss, einen Skateboard-Kurs zu machen, werden die Sommerferien dann doch noch ganz schön aufregend.
    Liv mochte ich wirklich auf Anhieb. Sie ist einerseits keine typische 12jährige und denkt auch schon recht selbständig – und auf der anderen Seite hat sie trotzdem die alterstypischen Sorgen und Zweifel, so dass sie sehr authentisch wirkt. Gleichaltrigen wird es sicher leichtfallen, sich mit ihr zu identifizieren. Gleichzeitig fand ich aber auch schön, dass Liv und ihre Situation relativ zeitlos geschrieben sind. So hat die Autorin es geschafft, dass selbst ich – und ich bin schon länger nicht mehr 12 – mich noch gut in Livs Lage versetzen konnte.
    Liv beweist außerdem noch unglaublich guten Geschmack, denn Frans (mit den grünsten Augen der Welt) ist wirklich toll und gar nicht nur der coole Skater-Typ, wie man vielleicht zunächst annehmen könnte. Das Kennenlernen der beiden im Laufe der Geschichte ist wirklich zuckersüß und die gemeinsamen Momente waren auf jeden Fall meine Highlights im Buch.
    Die eigentlich mit einfachen Worten, aber stellenweise geradezu poetisch geschriebene Geschichte vor der schönen Kulisse Oslos hat mir insgesamt richtig gut gefallen. Einen kleinen Abzug gibt es, weil ich mir das „Finale“ mit Liv und Frans etwas ausführlicher gewünscht hätte. Für die empfohlene Altersgruppe ab 11 gibt es von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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  1. Ein Skateboard verändert alles

    Autorin
    Elin Hansson, geboren 1985 lebt heute in Kongsberg, Norwegen. Am Norwegischen Kinderbuchinstitut studierte sie kreatives Schreiben.2019 veröffentlichte sie mit Bleistiftherz ihren ersten Kinderroman. Neben dem Schreiben spielt sie leidenschaftlich gern Geige und arbeitet auch als Journalistin und Fotografin.
    Quelle: 2021 Hummelburg Verlag

    Inhalt
    „Es ist Dienstag mitten in den Sommerferien. Graues Wetter. Graue Wände. Graue Stimmung.“

    Der erste Satz spiegelt Livs Stimmung wider. Liv hat es nicht so einfach mit Gleichaltrigen. Sie hat einen ausgefallenen Kleiderstil und ihre Sprache wirkt altmodisch.
    Ihre beste Freundin ist weggezogen. Mit ihrer Oma hat sie sehr viel Zeit verbracht, aber nun ist ihre Oma verstorben. Trostlose Sommerferien liegen vor Liv.

    „In dieser Nacht bekomme ich Frans nicht aus dem Kopf.“

    Doch da taucht plötzlich Frans auf, der Sohn einer Arbeitskollegin ihrer Mutter. Frans hat eine Zeit lang in den USA gelebt, hat wunderschöne grüne Augen und mit seinem Skateboard wirkt er äußerst cool. Plötzlich ist alles anders als bei allen anderen Jungs, die sie bisher getroffen hat.
    Frans nimmt mit einer Leichtigkeit Livs altmodische Art auf, ja er findet es sogar witzig.

    Stil und Sprache
    „Manche Wörter sind mehr wert als tausend Diamanten.“

    Der Schreibstil ist flüssig, der Jugendsprache angepasst. Durch Frans werden viele englische Redewendungen in seiner Ausdrucksweise mit eingewoben. Insgesamt wird die Geschichte auf zwanzig kurze Kapitel aufgeteilt. Eine Vielzahl von Themen, Empfinden und Prioritäten, was Jugendliche in dieser Zeit oftmals überfordert, werden angesprochen: Verlust, Mobbing, Wechsel in eine neue Schule, Mut haben für Neues, Selbstvertrauen, erste Liebe, Treue und Vertrauen.
    Die Autorin Elin Hanson beschreibt ihre Personen sehr anschaulich, feinfühlig und auch mit Humor, sodass beim Lesen ein lebhaftes Bild entsteht.
    Das Cover des Buches wunderschön und passend gestaltet. Der Titel des Buches wird geteilt durch Bleistift mit Radiergummi als Pfeil durch ein Herz, dargestellt auf einen gemalten Untergrund, so wie Liv gerne gemalt hat.

    Fazit

    „[…]ein roter Bleistift mit einem herzförmigen Radiergummi am Ende. Ein Bleistift mit Herz.“

    Elin Hanson schreibt diese Geschichte wie mit einem Bleistift, sanft und hell, ohne kitschig zu werden. Sie packt Gefühl hinein. Sie zeigt auf, dass das Radiergummi nicht gebraucht wird, um sich selbst zu verstellen. Kleidung ist nicht wichtig, um Aufmerksamkeit von anderen zu bekommen. Bleibe dir treu und das Radiergummi bekommt ein Herz.

    Bleistiftherz" ist eine wunderbare Teenagergeschichte.

    ,Zielgruppe ab 11 Jahre

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