Erebos

Buchseite und Rezensionen zu 'Erebos' von Ursula Poznanski
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Erebos"

In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht - Erebos. Als Raubkopie geht es von Hand zu Hand und wer es spielt, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Spielregeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance, Erebos zu spielen. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und - wer gegen die Spielregeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel auch nicht mehr starten. Merkwürdig ist aber, dass die Aufgaben, die Erebos stellt, nicht in der Welt von Erebos, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Die Fiktion des Spiels und die Realität verschwimmen auf irritierende Weise.

Auch Nick ist süchtig nach Erebos, bis das Spiel ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen. Natürlich führt er diesen Auftrag nicht aus und wird prompt vom Spiel ausgeschlossen. Als auch noch sein bester Freund Jamie schwer verunglückt, begreift Nick: Erebos ist weitaus mehr als nur ein harmloses Computerspiel!

AUSZEICHNUNGEN:
- Deutscher Jugendliteraturpreis 2011 (Jugendjury)
- Ulmer Unke 2010
- Buch des Monats März 2010 (Jubu-Crew Göttingen)

Die Spiegel-Bestsellerautorin, auch bekannt durch ihre Jugendromane "Saeculum" und "Die Verratenen" sowie durch ihre Thriller für Erwachsene: "Fünf" und "Blinde Vögel", erschienen beim Wunderlich Verlag, widmet sich in ihrem Jugendbuchdebüt dem Thema Online-Rollenspiel. Entstanden ist ein fesselnder und spannender Unterhaltungsroman, sogartig wie das beschriebene Computerspiel und dessen Fantasy-Setting, der sich mit den Gefahren der virtuellen Welten und deren Suchtpotenzial auseinandersetzt.
Erebos wurde in mehr als dreißig Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis.

Format:Broschiert
Seiten:488
Verlag: Loewe
EAN:9783785573617

Rezensionen zu "Erebos"

  1. Ein fesselnder Jugendthriller in einer brandaktuellen Thematik

    Dieses Buch hatte ich letztes Jahr beim Schrottwichteln erhalten und lag Sage und Schreibe 1 Jahr auf meinem Nachtkästchen. Nun endlich hatte ich es geschafft in die Hand zu nehmen. Der Name Ursula Poznanski ist mir bereits bekannt, jedoch hatte ich noch keinen Titel von ihr gelesen.

    Coverbild

    Auf einem roten Hintergrund, mit künstlichen Rissen und Abwetzungen versehen, blickt einem ein einzelnes Auge in schwarzer Farbe entgegen. Die Buchstaben des Titels sind in typischer Stempelschrift in großen Lettern platziert. Das Cover vermittelt schon gut das Genre des Thrillers.

    Handlung

    Ein geheimes Computer-Spiel namens Erebos kursiert auf dem Schulhof und immer mehr Klassenkameraden fangen an, sich komisch zu verhalten oder sogar tageweise zu verschwinden. Auch Nicks bester Freund Colin verhält sich ihm gegenüber plötzlich ganz anders und die Freundschaft beginnt zu zerbröckeln. Um dem ganzen auf die Spur zu kommen und die Freundschaft zu retten, versucht Nick an das Computer-Spiel heranzukommen. Doch auch Nick kann sich dem Sog des Spiels nicht entziehen und plötzlich ist das Spiel nicht nur mehr Virtual Reality, sondern wird zur Realität im Leben der Schüler.

    Buchlayout / Haptik

    Das Taschenbuch ist eher schlicht. Die 485 Seiten werden in 35 Kapitel eingeteilt, die jedoch nur mit der Kapitelzahl optisch abgesetzt werden. Die Kapitel an sich haben eine angenehme Länge und teilen die Geschichte in sinnvolle Abschnitte ein.

    Idee / Plot

    Wann wird die virtuelle Spielwelt zur Realität im Alltag? Auch wenn Ursula Poznanski diese Thematik hier in einer überspitzten Form näher bringt, ist dieses Thema so topaktuell. Inwieweit hat uns die virtuelle Realität im Griff und würde uns verleiten Dinge zu tun, die wir eigentlich nicht möchten? Nur um “dabei zu sein”? Was ist mit den viralen Phänomenen auf dem Schulhof, wie die Gruselbilder “Momo”, bei dem die Kinder Albträume bekommen, obwohl es eigentlich nur eine Plastikfigur ist, aber trotzdem die Schüler auf dem Pausenhof damit prahlen es auf ihrem Handy gespeichert zu haben. Oder das Spiel “Fortnite”, bei dem jedes 5 jährige Kind schon die komischen Tänze (Zahnseide, Looser-Tanz) tanzen kann. Wo ist die Grenze zwischen Spaß und Ernst?

    Emotionen / Protagonisten

    Nick ist ein ganz normaler Junge, der die Freundschaft zu seinem besten Kumpel nicht verlieren möchte. Zunächst geht er vernünftig an die Sache ran, und möchte dem Geheimnis auf die Spur kommen, doch um so mehr er sich in den Sog des Spiels begibt, entwickelt auch er den Ehrgeiz in der virtuellen Gemeinschaft anerkannt zu werden. Doch das Spiel zieht ihn immer mehr in die Spirale, der er sich einfach nicht entziehen kann. Aber ein kleiner Funke Skepsis bleibt ihm erhalten und plötzlich merkt er, wie gefährlich Erebos ist. Für mich ist er ein tougher und reflektierter Junge.

    Handlungsaufbau / Spannungsbogen

    Gerade der langsame Aufbau der Handlung, wie Nick in das Spiel verwickelt wird und erst langsam den Ernst der Lage erkennt, hat mir gut gefallen. Die Spannung steigt leicht aber stetig an. Trotz der über 400 Seiten ist der Handlungsaufbau ausgewogen, der Spannungsbogen erfährt in der Mitte und am Ende einen Höhepunkt und lässt den Leser durchweg an das Buch fesseln.

    Szenerie / Setting

    Das Setting eines Schulhofes ist für diese Thematik absolut passend. Denn gerade Kinder lassen sich leichter manipulieren als Erwachsene. Mich erinnert es auch stark an das Buch “Die Welle” von Morton Rhue.

    Sprache / Schreibstil

    Sprachlich gefällt mir Ursula Poznanskis Stil sehr gut. Er ist dem Genre und der Zielgruppe entsprechend richtig eingesetzt. Wir erleben die Geschichte aus Nicks Perspektive als auktorialer Erzähler im Präsens ohne unnötige Wiederholungen oder ausschweifenden Erzählungen.

    FAZIT

    Eine fesselnde und authentische Geschichte, sprachlich ausgereift und flüssig erzählt. Ein Jugendthriller mit einer brandaktuellen Thematik. Dies wird ganz bestimmt nicht der einzige Poznanski-Titel bleiben!

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  1. Geniales Buch mit Suchtpotenzial!

    Nick ist ganz normaler Schüler an einer Londoner Schule. Er geht zum Football-Training und trifft sich gern mit Freunden. Doch eines Tages passieren an seiner Schule eigenartige Dinge. Ein Päckchen wird rumgerecht - darin eine DVD - besser gesagt ein Spiel. Erebos. Es zu spielen setzt Anforderungen voraus: Du hast nur eine Chance. Sprich mit niemanden darüber. Spiel es alleine. Verstoße gegen eine dieser Regeln oder befolge nicht deine Aufträge fliegst du raus. Für immer.
    Das Spiel macht süchtig. Viele Schüler kommen davon nicht mehr los, sie gehen nicht mehr zu Schule und verhalten sich zurückgezogen. Doch Erebos ist mehr als ein Spiel. Es kennt dich, es sieht dich. Und es gibt dir Aufträge in der realen Welt. Und diese können tödlich enden.
    Nick ist süchtig. Jedoch erkennt er langsam, dass Erebos kein einfaches Spiel ist. Es ist böse. Und es will seinen Feind vernichtet sehen.

    http://buecherpfoten.blogspot.de/

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