Gefährliche Mittsommernacht: Ein Schären-Krimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Gefährliche Mittsommernacht: Ein Schären-Krimi' von Christoffer Holst
4.5
4.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Gefährliche Mittsommernacht: Ein Schären-Krimi"

Endlich entspannen und ihren Liebeskummer vergessen, denkt Journalistin Cilla Storm, als sie auf Bullholmen ankommt. Und wo sollte das besser gehen als auf einer idyllischen Schäreninsel, die nach den leckeren Zimtschnecken benannt ist? Doch als ein junges Mädchen am Morgen nach dem Mittsommerfest tot im Meer treibt, ist es vorbei mit der Urlaubsstimmung. Denn Cilla war die Letzte, die das Mädchen lebend gesehen hat. Dass ausgerechnet der attraktive Sohn ihrer Nachbarin die Ermittlungen leitet, macht die Sache auch nicht leichter. Dann erschüttert ein zweiter Mord die beschauliche Insel.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:219
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Gefährliche Mittsommernacht: Ein Schären-Krimi"

  1. Erfrischende Selbstironie

    Erster Eindruck

    Krimi oder Romanze? Auch als Autor mit analysierendem Blick auf Inhalt und Stil wird mir erst zur Mitte des Romans klar, wo der Genre-Schwerpunkt dieses Cross-Over-Romans von Christoffer Holst liegt oder liegen soll. Dafür werden sofort wohltuende Assoziationen wach: Von Smørrebrød (dem Klang der Ortsnamen wegen, obwohl die Geschichte in Schweden spielt) hin zu Bestsellern aus dem Heyne-Verlag. Wegen der Ich-Perspektive und der Ironie, die einem aus jeder Zeile entgegenlacht, vergleiche ich die »gefährliche Mittsommernacht« unwillkürlich mit Karsten Dusses Reihe »Achtsam morden«.

    Inhalt ohne Spoiler

    Aus Frust über das Ende ihrer Beziehung entflieht die Journalistin Camilla Storm, genannt Cilla, der Großstadt Stockholm auf die winzige Insel Bullholmen, wo sie in ein Schrebergartenhäuschen einzieht. Gleich in der ersten, der Mittsommernacht beobachtet sie den heftigen Wortwechsel eines jungen Paares. Am nächsten Morgen wird die Leiche des Mädchens am Badestrand aus dem Wasser geborgen, und Cilla muss dem Polizisten Adam Rede und Antwort stehen. Das Knistern zwischen ihr und dem attraktiven Ermittler macht die Lösung des Falles nicht einfacher. Weder von der Suche nach Spuren und Motiv noch von der Achterbahn ihrer Gefühle her. Auch nicht nach einem zweiten Mord.

    Schreibstil

    Christoffer Holst wagt viel. Sein lockerer Schreibstil mit den vielen Dialogen und Gedanken, die zusammen gefühlt 80% des Buches füllen und oft wenig bis nichts mit den Morden zu tun haben, konkurriert mit der einem Krimi innewohnenden Spannung. Selbstzweifel und die Sehnsüchte Cillas nach einem geordneten Leben und ihre Gedankenschnipsel etwa über ihren Schrebergarten oder andere Nebensächlichkeiten lenken immer wieder von den Mordfällen ab. Das macht das Lesen unaufgeregt, denn das Entsetzen wird verdrängt, der lockere Plauderton scheint oft unangemessen. Holst nutzt unvollständige Sätze, häufige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart oder verschiedene Schrifttypen, um Stimmungen zu transportieren. Die wirre Gefühlswelt einer 30jährigen wird durch ständige Gedankensprünge und plötzlich auf Petitessen gelenktes Augenmerk vorzüglich charakterisiert. Genau in der Mitte des Buches ändert sich das alles, Holst greift zu einem neuen Stilmittel: Furcht. Konzentriert beschrieben aus dem Blickwinkel Cillas. Zwar treten Lösung und Unhold gegen Ende ein wenig als Deus ex Machina in Erscheinung, aber wer besonders die Rückblenden aufmerksam las, wird nickend zustimmen. »Natürlich, da hätte ich auch drauf kommen können!«

    Fazit

    Krimiliebhaber müssen sich an den lockeren Schreibstil gewöhnen, und sie kommen erst in der zweiten Hälfte voll auf ihre Kosten. Vielleicht brauchen skandinavische Krimis die aufheiternde Stimmung eines Sommers, die sich im Stil widerspiegeln muss. Wer Romantik mag, ist mit der »gefährlichen Mittsommernacht« von Anfang an gut bedient. Keineswegs schnulzig, sondern mit der detaillierten Besinnung Cillas auf sich selbst, auf Adam und nicht zuletzt mit ihrer liebevollen Betrachtung der farbenfrohen Umgebung entführt der Roman seine Leser*Innen in eine Idylle, die alle zehn Jahre durch eine Bluttat gestört wird. Wenn ich dem sympathischen Buch dennoch nur vier wohlverdiente Sterne zuspreche, dann deshalb, weil Holst beim Spagat zwischen Schauer und Romanze zu lange unentschlossen bleibt, das erste halbe Buch in diesem Sinne zu ausschweifend ist und nicht auf den Punkt kommt. Ab der Mitte verdichten sich Inhalt und Sprache, haben mich gefesselt und für die streckenweise bezugs- und spannungslose Leichtfüßigkeit vorher entschädigt.

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  1. Ein spannender Krimi aus Schweden

    Mittsommer,Stockholm 2017:Cilla fährt zum ersten Mal zu ihrem kürzlich gekauften Schrebergarten auf die kleine Insel Bullholmen.Nach dem Mittsommerfest wird eine junge Frau auf der anderen Seite der Insel tot aufgefunden. Cilla war die letzte die das neunzehnjährige Mädchen lebend gesehen hatte. Ausgerechnet der gutaussehende Sohn ihrer neuen Nachbarin Rosie ist Kommissar und leitet die Ermittlungen.Aber Rosie und Cilla bleiben auch nicht untätig.Bis ein neuer Mord geschieht.

    Ich bin sehr gut in das Buch hineingekommen da der Schreibstil flüssig,locker und leicht zu lesen ist. Die Protagonisten sind ansprechend und gerade Cilla war mir auf Anhieb sehr sympathisch.Die Spannung nimmt kontinuierlich zu dabei verläuft der Spannungsbogen genau richtig Zwischendurch blitzt auch mal der Humor durch.

    Fazit:Die einzelnen Kapitel sind nicht allzu lang und es wird meistens aus Sicht Cilla's berichtet.Sie ist witzig und wird sehr natürlich beschrieben aber auch Rosie habe ich gleich in mein Herz geschlossen.Drei,vier mal geht es zehn Jahre zurück in die Vergangenheit daher ist das Ende auch umso fesselnder. Dieser Krimi ist eine Mischung aus Thriller, Krimi und Humor.Es ist von allem etwas dabei und das fand ich richtig gut.Der Autor hat dies auch wunderbar festgehalten.
    Schweden,Sommer,Bullholmen,die Schären und die Ostsee, ich war mittendrin im Geschehen.Die ganze Zeit über hatte ich Bullerbü und Pipi Langstrumpf vor Augen.Es ist ein unterhaltsamer und kurzweiliger Krimi für laue Sommerabende.Dies ist der erste Band einer bisher vierteiligen Reihe .Er ist in sich abgeschlossen.

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Der Trauermantel - Ein Norwegen-Krimi

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Trauermantel - Ein Norwegen-Krimi' von Unni Lindell

Inhaltsangabe zu "Der Trauermantel - Ein Norwegen-Krimi"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:375
Verlag:
EAN:
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Berlin Heat: Thriller

Buchseite und Rezensionen zu 'Berlin Heat: Thriller' von Johannes Groschupf
3.75
3.8 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Berlin Heat: Thriller"

Berlin ist kochend heiß im ersten Sommer nach der Pandemie. Die Touristen sind zurück in der Party City, überall wird exzessiv gefeiert, die Menschen genießen die Zeit nach dem Lockdown. Gut für Tom Lohoff, der für das Partyvolk aus aller Welt Wohnungen, Drogen aller Art, Sex und Zugang zu Top-Clubs im Angebot hat. Und hohe Spielschulden bei einem fiesen Gangster. Tom braucht Geld, egal woher, auch wenn er lügen und betrügen muss. Auch politisch geht es in der Stadt heiß her. In ein paar Wochen sind Bundestagswahlen, die Rechten inszenieren die Entführung eines ihrer Politiker als False-Flag-Operation, um auf Stimmenfang zu gehen, und Tom hat ihnen versehentlich eine seiner Wohnungen vermietet. Die Dinge geraten außer Kontrolle. Atemlos hetzt Tom durch Berlin, immer unter Druck, immer in Gefahr, immer auf der verzweifelten Suche nach Geld. Und da sind noch ein psychotischer Nazi und eine ausgekochte Polizistin. Gewitter krachen über der Stadt, und am Brandenburger Tor und über dem ehemaligen Führerbunker kommt es zu einem blutigen Showdown.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:196
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Berlin Heat: Thriller"

  1. 3
    05. Jun 2021 

    Vielleicht bin ich zu alt für dieses Berlin ...

    Vorweg: Ich mag die Bücher von Johannes Groschupf. Berlin Prepper fand ich klasse und seine Jugendbücher sind auch für Erwachsene sehr lesenswert. Doch mit seinem neuen Buch habe ich mich wirklich schwer getan.
    Wieder mal zeigt uns Groschupf ein Berliner Milieu, das normal Sterbliche wie unsereins vermutlich höchstens vom Hörensagen kennen. Und das wahrscheinlich auch nur wenig Interesse weckt, sich außerhalb der Literatur näher damit zu beschäftigen.
    Die Hauptfigur, der liebenswerte Tom, der seine Spielsucht mit der Vermietung der halblegalen Wohnungen seines Ex-Stasi(?)-Vaters finanziert, hat dummerweise Schulden bei einem ziemlich üblen Gangster. Um diese zurückzahlen zu können, lässt er sich auf die Entführung eines entführten Rechtsaußen-Politikers ein - und dann geht irgendwie nur noch Alles schief.
    Das hört sich schräg an? Stimmt, aber es wird noch schräger. Während die erste Hälfte des Buches sich vorwiegend der Beschreibung des Milieus und der Personen widmet (was zwar viel Atmosphäre bringt, aber etwas langatmig wird), nimmt die Geschichte im zweiten Teil so richtig Fahrt auf und wartet mit allem auf, was das irre Berlin an solch verrückten heißen Tagen nach Corona zu bieten hat: Entführung, Nazis, Drogen, Nachtclubs, Amoklauf. Und dazwischen immer voll coole Leute und der liebe Tom, den auch die ermittelnde Polizistin/Kommissarin ganz süß findet (immerhin diskutiert sie während der Vernehmung mit ihm über ihre BH-Größe).
    Trotz der wirklich originellen Idee mit der Entführung-Entführung war mir die Geschichte zu abgedreht - aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt für dieses durchgeknallte Berlin. Möge der Sommer in Berlin nicht so heiß werden ;-)

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  1. Vom Zocken und der Weltverschwörung.

    Kurzmeinung: Solide, aber langweilig.

    Da ich den Roman „Berlin Prepper“ von Johannes Groschupf ziemlich gerne gelesen hatte, habe ich zu einem weiteren Milieukrimi dieses Autors gegriffen. Wieder beschäftigt sich Johannes Groschupf mit den Randexistenzen der Gesellschaft. Allerdings greift er diesmal zurück auf das Übliche, auf das Erwartbare, er katapultiert sich und uns Leser ins Zockermilieu. Tom Lohoff hat Spielschulden und eine Deadline. Und jeder weiß, was passiert, wenn er das Geld nicht rechtzeitig auftreibt.

    „Berlin Prepper“ punktete mit einem außergewöhnlichen Thema und einer ausgefeilten Charakterstudie, "Berlin Heat" dagegen enttäuscht. Kleinkriminelle sind per se thematisch langweilig. Tom Lohoff ist da leider keine Ausnahme. Auch das Zockermilieu ist ausgelutscht. Skrupellosen Geldeintreibern möchte man nicht begegnen, aber literarisch sind sie so was von öde. Deshalb peppt der Autor seine Story mit einem zweiten Handlungsstrang auf. Bravo! Um ihre Quote zu pushen, läßt die Rechte einen ihrer Politiker abtauchen und behauptet, er sei entführt worden.

    Der Kommentar:
    Leider läßt der Autor diese interessante Konstellation fast sofort wieder verpuffen. Anstatt ein wenig tiefer in politische Zusammenhänge einzutauchen, um Wählertäuschungen aller Parteien ins Visier zu nehmen und deren Manipulationen aufs Korn zu nehmen und aufzuzeigen, agieren in seinem Roman ziemlich tumbe, gewaltbereite Toren und er verliert sich in den Allmachtsphantasien rechter Kräfte, die vermeintlich die Pläne für die Weltherrschaft längst in der Tasche haben. Phfft.

    Fazit: Der politische Touch hätte den Kriminalroman aus der Masse der mittelmäßigen Krimis herausheben können, so war es es sicherlich auch gedacht, aber alles, was der Autor dazu schreibt, ist ziemlich stereotyp. Schade.

    Kategorie: Kriminalroman
    Verlag: Suhrkamp, 2021

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  1. Lohoffs Berlin nach der Pandemie

    Das Cover beamt den Betrachter mitten in die Sommer- Hitze Berlins. Das knallrote Titelcover, mit direktem Blick auf den Fernsehturm, versinnbildlicht heiße Sommertemperaturen & die teilweise turbulenten Geschehnisse der Story.
    Inhalt: Die Pandemie ist vorbei! In Berlin ist es heiß. Der Sommer ist hier und trotz der gelungenen Pandemiebekämpfung hat sich das Leben, der Mitbürger nicht großartig geändert... Tom Lohoff hat sich einige finanzielle Standbeine schaffen müssen. Er liebt es zu zocken & hat dadurch einiges an Schulden angehäuft. Die Vermietung von Wohnungen an Party-hungrige Touristen, läuft für ihn ganz gut. Aufgrund seiner Schulden ist er jedoch sehr unter Druck & muss unbedingt sehr schnell, viel Geld generieren. Inmitten dieser Anstrengung, läuft der Wahlkampf in Berlin auf Hochtouren. Ein Angebot für viel Geld ganz schnell aus den Miesen zu kommen, nimmt Tom an. Er weiß nicht worauf er sich eingelassen hat...
    Fazit: Der Autor Johannes Groschupf hat ein Werk geschaffen, dass mit unseren Zukunftsvisionen- nach Corona- geschickt spielt.
    Spannend & teilweise sehr rasant, den Leser nicht schonend, nimmt er uns mit auf die gefährlichen Aktionen, welche Tom mehr Geld & Unabhängigkeit bescheren sollen.
    Ich habe es genossen. Die Pandemie ist endlich vorbei. Politische Verwicklungen, die bedrückende Atmosphäre bedingt durch den Klimawandel & die sozialen Nöte einer Gesellschaft gepaart mit ganz alltäglichen Problemen. Gut erzählt, mit vielen real anmutenden Szenen. Eine sehr gute 4 Sterne Bewertung!

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  1. Thriller mit prophetischem Anstrich

    Während andere Autoren fleißig Coronabücher schreiben, ist Johannes Groschupf schon einen Schritt weiter, gibt sich prophetisch und behauptet, Corona ist vorbei. Punkt.

    Es ist Sommer, Berlin schwitzt bei mörderischen Temperaturen und gewöhnt sich daran, keine FFP2 Masken mehr tragen zu müssen. Und auch wenn es wohl ein Blick in eine sehr nahe mögliche Zukunft ist, immerhin regiert noch Frau Merkel, kommt es einem vor wie Science Fiction, schräg, gewagt, aber auch hoffnungsvoll.

    Die Pandemie ist vorbei, trotzdem hat die Welt noch mit den Folgen zu kämpfen. Es geht noch längst nicht jedem gut und Tom hat Spielschulden bei einem Kredithai. Er ist eine Art Eventmanager, der Touristen Wohnungen mit individuellen Extras vermittelt. Die Coronakrise hat er wenig erfolgreich mit Zocken überbrückt. Ihm steht das Wasser eh schon bis zum Hals, als er auch noch in einen Entführungsfall verwickelt wird.

    Es macht großen Spaß, sich in diese Nach-Corona-Zeit hineinzudenken, die der Autor mit Konsequenz und Einfühlungsvermögen detailliert vor uns ausbreitet. (Natürlich sind dann die Bierpreise gestiegen, müssen doch Bars die Defizite aufholen, klar, logisch.) Genauso einfühlsam versetzt er den Leser in die Zockerszene Berlins, wo sich heruntergekommene Gestalten am Rande der Kleinkriminalität bewegen, Drogen aller Arten kursieren und rechte Schlägerbanden aufräumen. Die Szene, die Tom in ihren Fängen hat, ist gnadenlos, genau wie die Spielsucht, die sein Handeln bestimmt.

    Dieses Buch entführt einen in die finstersten Ecken und wirkt dabei durch und durch realistisch. Es ist viel auf einmal: Der anrührende Schicksalsbericht eines Zockers, ein spannender Politthriller, lebendiges Berlin und ein prophetischer Ausblick auf das, was uns vielleicht bald erwartet.

    Ich bin beeindruckt und nehme mir vor, das Buch in 10 Jahren noch einmal zu lesen, das ist bestimmt aufschlussreich.

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Todesspiele: Thriller (Die Todes-Trilogie 3)

Buchseite und Rezensionen zu 'Todesspiele: Thriller (Die Todes-Trilogie 3)' von Karen Rose
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Todesspiele: Thriller (Die Todes-Trilogie 3)"

Autor:
Format:Kindle Ausgabe
Seiten:641
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Todesspiele: Thriller (Die Todes-Trilogie 3)"

  1. Der letzte Teil der Vartanian-Reihe

    Kurzfassung

    In einem Bunker stößt Ermittler Luke Papadopoulos auf die bestialisch zugerichteten Leichen mehrerer minderjähriger Mädchen. Sie alle wurden sexuell missbraucht, physisch und psychisch gequält und misshandelt. Schon bald wird klar, dass sie Opfer eines Menschenhändlerrings wurden, dessen Hintermännern die Flucht gelang. Die Spuren führen erneut nach Dutton, Georgia, jener Stadt, die so unzertrennlich mit dem Schicksal der Familie Vartanian verwoben ist. Luke Papadopoulos setzt alles daran, dieses Gewirr aus
    Eskapaden, Erpressungen und Gewalt zu entschlüsseln, zumal nun auch Susannah Vartanian, die attraktive Schwester seines besten Freunds Daniel, im Mittelpunkt der Ereignisse zu stehen scheint. Nach und nach wird deutlich, dass die Verbrechen der Vergangenheit und jene der Gegenwart zusammenhängen, und es Einwohner in Dutton gibt, die über all die Jahre hinweg ein perfides und nahezu undurchdringliches Netz aus Intrigen und Gewalt erschufen. Doch wer hält noch immer all die Fäden in der Hand, und wie kann man ihn stoppen?

    Handlung

    Das dritte und letzte Buch der Vartanian-Reihe "Todesspiele" knüpft nahtlos an die Ereignisse des zweiten Buches an. Während Special Agent Daniel Vartanian sich von seinen schweren Verletzungen erholt, ermitteln sein bester Freund Luke Papadopoulos und sein Team fieberhaft den Verbleib der restlichen Opfer des Mädchenhändlerrings und versuchen, den Hintermännern auf die Spur zu kommen. Nach und nach wird klar: die aktuellen Geschehnisse hängen mit den Morden aus dem ersten und zweiten Band und darüber hinaus mit Ereignissen zusammen, die vor mindestens dreizehn Jahren ihren Lauf nahmen, und die erneut mit der Familie Vartanian verbunden sind.

    Charaktere

    Eigentlich gelingt es Karen Rose sonst leicht, den Charakteren ihrer Geschichten Leben einzuhauchen. Meist sind es Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich normalerweise um so menschlicher. Leider verliert sich der Plot von "Todesspiele", ebenso wie der Vorgängerroman "Todesbräute" so sehr in einer Vielzahl von Akteuren, Verdächtigen und deren Verstrickungen, dass ich beim Lesen nahezu den Überblick verloren habe. Durch die schiere Anzahl an Protagonisten ist eine Charakterentwicklung leider oftmals nur rudimentär gegeben. Anders als in "Todesbräute" jedoch bekommen glücklicherweise die Hauptfiguren wieder etwas mehr Raum, so dass ein Mitfiebern, Mitleiden und Miterleben bei mir zwar nicht völlig ausblieben, jedoch bei weitem nicht so ausgeprägt waren wie bei den Büchern der Chicago-Reihe.

    Schreibstil

    Der Schreibstil von Karen Rose ist wie immer leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden und möchte das Prickeln der Spannung erleben. Dies gelingt in "Todesspiele" leider selten, denn die Handlung wirkt übertrieben konstruiert. Man kann sagen, dass bei den Einwohnern von Dutton nichts so ist wie es auf den ersten Blick erscheint und während der Ermittlungen das gesamte soziale Gefüge dieser Stadt auseinanderbricht. Jedes noch so schmutzige Geheimnis kommt ans Licht, jede noch so alte Verfehlung.

    Fazit

    Auch in ihrem dritten Roman aus der Vartanian-Reihe, "Todesspiele", bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema treu: zwei attraktive, intelligente und liebenswerte Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen zufällig aufeinander und fühlen sich magisch voneinander angezogen, während eine Verbrechensserie ihren Lauf nimmt und auch vor mindestens einer der Hauptfiguren keinen Halt macht. Errettet aus größter Gefahr, bekennen sich die beiden Personen zu ihren Gefühlen und schwören, sich nie wieder loszulassen. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose im Allgemeinen gut bedient. Erfreulicherweise nimmt dieses Mal die Liebesgeschichte der beiden Hauptprotagonisten nicht allzu großen Raum ein, auch die sonst oftmals schwülstigen Sexszenen sind nahezu nicht existent. Nachdem ich bereits alle sechs Bände der Chicago-Reihe und die ersten beiden Bände der Vartanian-Reihe gelesen habe, muss ich dennoch sagen, dass "Todesspiele" für mich zwar etwas stärker als der zweite Band "Todesbräute" ist, jedoch bei weitem nicht an die Dynamik und Raffinesse der Romane der Chicago-Reihe heranreichen kann. Dies liegt vor allem an der schieren Anzahl an Protagonisten, den häufig schwach gezeichneten Charakteren und dem sehr, sehr konstruierten Plot. Die Enthüllung der Hintermänner all dieser Verbrechen und vor allem die Aufklärung der zugrundeliegenden Kausalitäten ist für mich mehr als unglaubwürdig und an den Haaren herbeigezogen.

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Eisblut: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Eisblut: Kriminalroman' von Nadine Petersen
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Eisblut: Kriminalroman"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:290
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Eisblut: Kriminalroman"

  1. 5
    31. Mär 2021 

    Grausame Morde, aufgrund ?-

    Das Cover:
    zeigt ein wirklich anziehendes Photographie-ähnliches Bild des Münchner Justizpalasts. Der Titel könnte auf viele verschiedene Szenarien deuten & bleibt eher geheimnisvoll.

    Der Inhalt: Im dritten Band der "Eis" Reihe von Nadine Petersen, dreht sich alles um die Mordermittlungen in einem Münchner Villenviertel. Drei Menschen wurden hingerichtet. So der erste Eindruck der Ermittler. Zu Ermittlungsbeginn führen die Indizien und Fakten, die Ermittlerin Linda & ihren Partner Lewandowski, zu einem Knäul voller Verwirrung, Korruption, Mafiastrukturen & menschlicher Verzweiflung. Kommissarin Lange "beißt" sich fest & will den Kern der Tat ermitteln. Dadurch gerät sie in große berufliche und physische Gefahren. Eine spannungsreiche Ermittlung nimmt seinen Lauf!
    Fazit:
    Dieser Roman ist im Genre Kriminalroman angesiedelt.

    Hier passt alles sehr gut zusammen. Die Charaktere der verschiedenen Akteure wurden sehr genau und gut erzählt, ohne Langeweile zu kreieren.

    Ein stetiger Spannungsbogen wurde aufgebaut & gehalten. Der gesamte Roman ist ein Lesegenuss. Der Leser bekommt die Möglichkeit seine Realität beiseite zu legen & sich bei der Lektüre zu entspannen.

    Wie bei jedem gutem Kriminalroman, wird der Leser zum "mit-ermitteln & -denken animiert.

    Klare Leseempfehlung mit ausgezeichneten 5 Sternen.

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Gründlich abgetaucht: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Gründlich abgetaucht: Kriminalroman' von Jürgen Seibold
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Gründlich abgetaucht: Kriminalroman"

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:265
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Gründlich abgetaucht: Kriminalroman"

  1. Für ein Lesewochenende genau richtig

    Gottfried Froelich der von Beruf Bestatter ist,übernimmt die Bestattung des ermordeten Markus Carsten.Aber immer mehr interessiert ihn die Vorgeschichte seines"neuen Kunden".Auch der Vorbesitzer des Bestattungsunternehmens der immer mal wieder aushilft,benimmt sich komisch.

    Die Protagonisten sind authentisch dargestellt.Mir gefiel Gottfried Froelich sehr gut mit seiner fröhlichen und sympathischen Art.Der Schreibstil ist etwas dichter,ruhig und flüssig zu lesen.Die Spannung zieht sich durch das ganze Buch hindurch aber eher auf einer Linie die sich dann leicht erhöht.

    Fazit:Der Regionalkrimi fängt am 25. Oktober an und hört am Donnerstag den 10. November auf.Die Story spielt mitten im Herbst,der Schauplatz ist in der Nähe von Stuttgart und zwar in Esslingen.Der schwäbische Dialekt kommt leider sehr selten zum Vorschein.Als z.B.Felice,der italienische Restaurantbesitzer,anfängt schwäbisch zu reden war ich hin und weg.Ich hätte mir davon schon mehr gewünscht.Es gibt verschiedene Handlungsstränge die sich immer mal wieder überkreuzen.Der Autor versteht es gut dass die Story dabei nicht allzu kompliziert wirkt. Der Humor kommt auch zur Geltung aber sehr fein eher wie ein Windhauch.Zumindest auf den ersten Kapiteln.Was mir gut gefiel. Er gibt diesem Regionalkrimi noch zusätzlichen Touch.Im Laufe des Buches wird es zunehmend ernsthafter.Das Ende ist heftiger als ich es mir vorgestellt hatte.Dieses Buch hat mir gut gefallen und für ein Lesewochenende ist es genau richtig.

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Finstere Havel: Kriminalroman

Buchseite und Rezensionen zu 'Finstere Havel: Kriminalroman' von  Tim Pieper
4
4 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Finstere Havel: Kriminalroman"

Ein Auto wird aus der Havel geborgen, am Steuer eine tote Frau. Beging sie Selbstmord, war es ein Unfall oder wurde sie umgebracht? Die Ermittlungen führen Hauptkommissar Toni Sanftleben in den Naturpark Westhavelland, wo die Biologin an einem großen Flussprojekt mitarbeitete und in ihrer Freizeit den Nachthimmel erforschte. Doch am dunkelsten Ort Deutschlands ist es so finster, dass man die Gefahr nicht kommen sieht.

Format:Kindle Ausgabe
Seiten:310
Verlag:
EAN:
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Rezensionen zu "Finstere Havel: Kriminalroman"

  1. 4
    18. Apr 2021 

    Unfall, Selbstmord oder Mord?

    Ein Auto wird aus der Havel geborgen, am Steuer eine tote Frau. Beging sie Selbstmord, war es ein Unfall oder wurde sie umgebracht? Die Ermittlungen führen Hauptkommissar Toni Sanftleben in den Naturpark Westhavelland, wo die Biologin an einem großen Flussprojekt mitarbeitete und in ihrer Freizeit den Nachthimmel erforschte. Doch am dunkelsten Ort Deutschlands ist es so finster, dass man die Gefahr nicht kommen sieht.

    Erster Satz (S. 7): “Lautlos kam das Auto aus der Dunkelheit, rollte den Fähranleger hinunter und klatschte in die Havel.”

    Mit ‘Finstere Havel’ legt der Autor Tim Pieper bereits den fünften Band seiner Regionalkrimi-Reihe um Hauptkommissar Toni Sanftleben vor. Zwar lassen sich die Krimis unabhängig voneinander lesen, da sie in sich abgeschlossen sind, jedoch würde ich allein schon der Entwicklung der Charaktere wegen empfehlen, die Bücher in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

    Der fünfte Band der Havelkrimis hat es wahrlich in sich. Melanie Berndt heißt die junge Frau, die tot aus der Havel geborgen wird, angeschnallt in ihrem Auto. Bis zum Schluss bleibt dabei unklar, ob es sich bei ihrem Tod um einen Unfall handelt, um einen Selbstmord oder um einen Mord. Die Ermittlungen laufen daher in alle Richtungen, und da tun sich schon bald mehr Abgründe auf als anfangs zu vermuten war.

    Die junge Biologin war hypersensibel, versuchte ihren Stress durch zu viele Sinneswahrnehmungen mit Alkohol zu betäuben und verließ schließlich Mann und Kind. Durch die Anonymen Alkoholiker schaffte Melanie es dann aber, vom Alkohol loszukommen, und tat auch sonst alles, um bei der nächsten Gerichtsverhandlung die Chance zu wahren, ein unbeschränktes Umgangsrecht für ihre kleine Tochter zu erhalten.

    Auch wenn Melanie Berndt Menschen meist mied und sich im Umgang mit ihnen oftmals unsicher und unbeholfen benahm, zeugten viele ihrer Verhaltensweisen dennoch von einem großen Einfühlungsvermögen. Wenn etwas gegen ihre Prinzipien verstieß, reagierte sie allerdings sehr spontan und kompromisslos, ohne über die möglichen Folgen nachzudenken. Dies brachte ihr nicht nur Freunde ein. Beruflich war sie aber trotz ihrer Mankos erfolgreich, was sie v.a. ihrem Chef Professor Wendschneider verdankte, der ihre Fähigkeiten zu schätzen wusste und der sie stets unterstützte.

    Je intensiver Toni Sanftleben und seine Kollegen ermitteln, desto mehr wird deutlich, dass die hypersensible und sozial unbeholfene Melanie einigen Männern in ihrem Umfeld eine große Angriffsfläche bot. Sei es ihr Mann, der die Trennung nicht akzeptieren wollte und der das Umgangsrecht mit dem Kind als Druckmittel nutzte, sei es der Professor, dessen großzügige Unterstützung womöglich so uneigennützig nicht war, oder sei es ein boshafter Nachbar oder auch dessen Cousin, die Melanie in der Vergangenheit bereits einige Male verärgert hatte. Jeder von ihnen könnte der Täter sein – wenn es denn ein Mord war…

    Durch einen stetigen Perspektivwechsel zwischen den Ermittlungen bzw. dem Geschehen um die Ermittler in der Gegenwart und mit ‚Vor einiger Zeit‘ überschriebenen Kapiteln aus der Vergangenheit sorgt Tim Pieper immer wieder für kleine Cliffhanger im Geschehen, die die Spannung aufrecht erhalten. Die Abschnitte aus der Vergangenheit bieten zudem für den/die Leser/in einen kleinen Wissensvorsprung vor Toni und seinem Team, ohne dass sie dabei zu viel verraten.

    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, so dass sich die Seiten trotz des sehr dicht gedrängten und kleinen Schriftbildes zügig lesen lassen. Gerade die Naturbeschreibungen erscheinen sehr bildhaft und lassen Landschaften vor dem inneren Auge entstehen – teilweise gibt es da richtiggehend poetische Sätze, was ich für einen Krimi schon außergewöhnlich finde:

    „Irgendwo zersprang der Morgen, und das erste Sonnenlicht splitterte durch das Geäst." (S. 103)

    Gefallen hat mir auch, dass Tim die Charaktere unbeeinflusst von jeglicher Pandemie agieren lässt und damit auf einen Bezug zur aktuellen Lage verzichtet. So hat es mich richtig gefreut, als Tonis Kollegin einem Feuerwehrmann die Hand schüttelte – so herrlich normal, jenseits aller Rühr-mich-nicht-an-Regeln… Das mag verrückt klingen, aber mich hat das richtig erleichtert. Was mich allerdings ab und an irritierte, das ist so eine punktuelle superkorrekte Ausdrucksweise, was sich nicht nur auf die Ermittlungen bezieht und dann sozusagen unter sperrigem ‚Beamtendeutsch‘ läuft, sondern auch an anderen Stellen auftaucht, was das Ganze etwas hölzern wirken lässt. Wörter wie ‚Wirkungstreffer‘ oder ‚Blutanhaftungen‘ sind für mich einfach kein Alltags-Vokabular sondern eher Fachtermini (hier aus dem Boxsport bzw. aus einem Polizeibericht), die mich zumindest kurz stutzen lassen.

    Toni Sanftleben ist dem/der Reihenleser/in in seinem fünften Fall bereits bestens vertraut, und auch die Entwicklung des Charakters konnte bis dahin verfolgt werden. Auch wenn der Hauptkommissar immer schon eigenwillig und keinesfalls unkompliziert war, wirkt er hier trotz seiner unbestreitbaren Fähigkeiten als Ermittler nun zunehmend unausgeglichen. Er begeht Anfängerfehler (lässt in einer undurchsichtigen Situation sein Handy im Auto, trägt ungeeignetes Schuhwerk bei einer Verfolgungsjagd) und hat seine Emotionen zeitweise kaum noch unter Kontrolle. So beschimpft er nicht nur Zeugen, sondern kann von seinen Kollegen teilweise gerade noch daran gehindert werden, auf brutalste Art handgreiflich zu werden. Dies fand ich schon irritierend bis bedenklich, und tatsächlich scheint eine längere Auszeit für Toni nicht die schlechteste Idee zu sein…

    Alles in allem ist dieser fünfte Band aber auch wieder ein überzeugender Krimi voller Fragezeichen, die erst am Ende aufgelöst werden, und bis dahin wird der/die Leser/in wie ein Hase über das Feld der Verdächtigen gejagt, kreuz und quer durch alle möglichen Theorien, die gleich darauf doch wieder verworfen werden müssen. Tim Pieper versteht es eben, den/die Leser/in an der Nase herumzuführen.

    Glücklicherweise verriet der Autor bereits, dass es mindestens noch einen weiteren Fall für Toni Sanftleben geben wird, das wird alle Fans freuen. Mich auch.

    © Parden

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  1. Unterm Sternenhimmel an der Havel lauert der Tod

    Wo fange ich an? Bei Tim Pieper? Oder bei Otto Sanftleben? Vielleicht bei Toni Sanftleben? Das ist im Laufe der Jahre nicht so einfach. Bleiben wir besser bei den Havel-Krimis, deren fünfter nun bereits vor uns liegt.
    Die Havel, so sagt es uns Wikipedia ist der „längste rechtsseitige Fluss der Elbe“. Sie hat eine Länge von 394 Kilometer wobei es zwischen Quelle und Mündung nur einen Abstand von 94 Kilometer Luftlinie gibt. Sie entspringt bei Ankershagen in Mecklenburg-Vorpommern, was ich hier schon einmal erwähnte, und mündet in de Nähe der Stadt Havelberg in Sachsen-Anhalt in die Elbe. Es gibt die Obere, die Mittlere, die Untere Havel. Außerdem gibt es noch die Schnelle Havel.

    Dabei tut der Flusslauf der gesamten Havel eigentlich nichts zu Sache, denn Tim Pieper betrachtet in seinen Havelkrimis „nur“ kleine Gebiete in der Nähe von Potsdam oder Werder oder Babelsberg, diesmal bewegt sich Toni Sanftleben, Kriminalhauptkommissar, etwas weiter nach Westen, bis hoch in die Nähe des Naturparks Westhavelland und den dortigen Sternenpark.

    Nur der Autor kann in etwa nachvollziehen, warum Tim Pieper von nacheinander von der Dunklen, der Kalten, der Tiefen, der Stillen und nun von der Finsteren Havel schreibt. Das hat er selbst zugegeben...
    Schauen wir, was vor uns liegt.

    Die Geschichte. Finster ist es ganz sicherlich in dem Auto am Fährhafen bei Schmergow, welches da auf dem Grund der Havel liegt. In dem Auto befindet sich die Leiche einer jungen Frau, Melanie. Geschieden, Mutter einer Tochter, Biologin, wohnhaft in Rathenow, wo es den schönen Optikpark gibt. Den Ereignisort, ob es ein Tatort ist, wissen wir noch nicht, ob der Krimi, wie es sich gehört, mit einem Mord ausgeht, wissen wir auch nicht, könnt ihr auf dem folgenden Bild sehen.

    Einige Ermittlungszeit später findet sich am Nadelwehr Grütz, 98,8 km(!) vom Fähranleger bei Schmergow entfernt eine weitere Leiche namens Martin Schwarz, die schon eine Weile im Wasser treibt.

    Ob diese Ereignisorte, Tatorte sind, wissen wir noch nicht, ob der Krimi, wie es sich gehört, mit einem Mord ausgeht, wissen wir auch nicht. auf dem obigen Bild könnt ich sie sehen.

    Kriminalistisch stellen sich folgende Fragen:

    Wie sind Melanie Berndt und Martin Schwarz ums Leben gekommen? Gewaltsam durch Tötung oder durch Unfall? Wieso findet sich bei Schmergow ein Kuscheltier, das dem kleinen Sohn des Schwarz gehört? Was hat es mit dem völlig unbewohnten Mädchenzimmer im Haus von Melanie Berndt auf sich? Was hat die für seltsame Nachbarn?

    Das ist der Fall, den Toni Sanftleben mit seinen Kollegen Gesa und Phong zu lösen hat. Wie immer bei Tim Pieper sind die persönlichen Befindlichkeiten des Teams mit dabei, Gesa verliebt sich und Phong will plötzlich vom Computer auf die Straße. Wie das wohl zusammenhängt? Da Sanftlebens eigene Biografie immer der zweite Strang der Romanhandlungen war, ist dies auch hier so. Die Beziehung, die er zu Staatsanwältin Caren aufgebaut hat, ist noch relativ neu und die Bedrohung der attraktiven Juristin durch einen Stalker ist nicht vorbei.

    Das Buch. Tim Pieper streift mal wieder durch eine sehr schöne Landschaft, die er auch anschaulich beschreibt. Sternenhimmel wie am Mittelmeer? Gibts. Dieser Sternenpark im Naturpark Westhavelland liefert diese Bilder. Einfach deswegen, dass der Himmel durch wenige Lichtquellen ringsum nicht „lichtverschmutzt“ wird.
    Oder das Nadelwehr Grütz. Eine seltene interessante Anlage, davon hatte ich auch noch nie etwas vernommen und Wikipedia kann man bekanntlich nicht durchlesen.

    Regelmäßig sind die 64 Kapitel mit „Vor einiger Zeit“ überschrieben. In diesen Kapiteln können die Leserinnen und Leser die vorherigen Ermittlungsergebnisse „nachvollziehen“, denn in diesen erfahren wir, was dieser Melanie stückweise widerfuhr. Mit der Zeit wurde es nämlich ziemlich verworren, damit brachte der Autor mich Leser oft auf die Linie zurück.

    Zum Schluss bleibt, dass ich mir ein anderes Ende gewünscht hätte. Dies hier zu erläutern würde einen Spoiler zu großen Ausmaßes bedeuten. Hinzu kommt, dass diese Melanie, psychisch selbst nicht stabil, in der Masse mit teilweise verabscheuungswürdigen Männern zu tun hatte, über die "Mann" nur den Kopf schütteln kann. Der weinerliche Ex, der Chef, der seine Hände nicht bei sich lassen kann, ein Nachbar, der Tiere quält und Hassbriefe schreibt und dessen unmöglicher Cousin. Auch den Liebhaber kann ich nicht als Lichtblick betrachten. Es ist halt ein Krimi, an dieser Stelle aber nur traurig. Die jeweils genaue Rolle müssen Leserinnen und Leser schon selber herausfinden.

    Es war wieder eine spannende Geschichte, die ich gern gelesen habe. Es ist auch ein Lichtblick, dass das Hausboot, in dem Toni wohnt nun mal ablegt und die Havel in Begleitung entlang schippert. (Wann hat der Eigner das in Schuss gebracht?) Schippert er zu seinem nächsten Fall? Oder kommt doch erst mal ein „Otto“? (Das nennt man wohl einen kleinen Seitenhieb.)

    Auf jeden Fall bedanke ich mich für das Rezensionsexemplar beim Verlag und bei Tim, der der Leserunden-Community treu bleibt, die immer wieder alte Leserfreunde und -freundinnen zusammen führt.

    Übrigens bezeichnet sich der Verlag auf seiner Webseite als weltweit regional. Da gibt´s noch andere "Orte, die man gesehen haben muss". In Mecklenburg, wo die Havelquelle liegt und auch in Brandenburg.

    (Wer das Ganze bebildert sehen möchte, suche im Blog)

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