Inhaltsangabe zu "Djihad"
DJIHAD
Saudi Arabien kauft U-Boote in Deutschland. Israel verfolgt den Kauf aus eigenem Sicherheitsinteresse mit Argusaugen.
Ein Mitarbeiter des US-Heimatschutzes, Lt. Cdr. Carl Almaddi, entdeckt, dass ein saudischer Prediger bei einer als Nest der Taliban bekannten Koranschule in Pakistan um Hilfe bei den U-Booten bittet. Der Mossad erhält Hinweise auf einen mit dem ersten U-Boot zu einem bestimmten Jahrestag geplanten Anschlag auf eine US-Einrichtung oder -Person „Nummer fünf“. Mossad und US-Behörden rätseln, was die Nummer fünf sein soll. Almaddi findet als einzig plausible Erklärung einen Raketenangriff auf das Pentagon.
Das erste, Tzabeh – Schlange- benannte Boot wird vorzeitig und überraschend nach Saudi Arabien geholt. Die US-Navy stellt entgegen aller vorherigen Beteuerungen fest, das lautlose Boot nicht orten zu können. Zum hellen Entsetzen der US-Experten übergibt die saudische Marine akustische Beweise, dass die Tzabeh unbemerkt in unmittelbarer Nähe amerikanischer Atom-U-Boote unterwegs war.
Dann wird die Tzabeh unter dem Kommando des als Ausbilder verpflichteten pakistanischen Marineoffiziers Naqui ul Haq aus der Basis in Dharan entführt. Ul Haqs Familie war Jahre zuvor von der CIA ausgelöscht worden. Auch die übrigen Männer an Bord haben triftige Gründe für ihren Hass auf die USA.
Djihad, der heilige Krieg. Überwachungsvideos zeigen die brutale Ermordung mehrerer Menschen bei der Kaperung des Bootes und die Verbringung scharfer Waffen an Bord. Damit sind letzte Zweifel an einem geplanten Selbstmordanschlag ausgeräumt. Die intensive Suche nach der Tzabeh beginnt. Langsam wird klar, was ul Haq und seine Helfer tatsächlich planen. Eine Gruppe amerikanischer, deutscher und israelischer Experten unter der Führung Almaddis versucht, den Anschlag im letzten Moment zu verhindern.
Spannend mit mäßigem Ende
Ein Londoner Dozent für russische Geschichte steckt in der Lebenskrise: Seine Ex-Frau ist mit Tochter nach Portugal ausgewandert, die Schule des gemeinsamen Kindes ist teuer, dazu kommen Unterhalt, Kredite, etc., die finanziellen Sorgen sind groß. Nur ein spannendes Buchprojekt könnte ihm das Geld einbringen, das er so dringend braucht. Aber es muss ein Knaller werden, der für Schlagzeilen taugt. Wie praktisch also, dass eine alte Freundin ihm erzählt, sie sei gerade im Begriff, eine ungeheure Spionageaffäre aufzudecken, und er könne doch das Buch dazu schreiben. Damit geht sie los, die rasende Recherchereise: Von London erst ins Umland, dann nach Berlin nach Moskau nach Lissabon nach Wien. Und egal wo unser Held hinkommt, überall pflastern Leichen seinen Weg, dahin gemeuchelt vom russischen Geheimdienst, angeleitet von einem Ex-Agenten namens Platow, der einst in Dresden für den KGB spionierte und mittlerweile zum russischen Staatspräsidenten aufgestiegen ist. Parallelen zur Realität sind unvermeidbar. Das Ganze ist durchaus spannend konstruiert und erzählt, wenn es auch zwischendurch schwer fällt, im Namensgewirr diverser Ex-Spione den Überblick zu behalten. Und ob es tatsächlich beim Geheimdienst gängige Praxis sein sollte, mit einer Prise Rattengift im Trinkwasser tödliche Herzinfarkte hervorzurufen, da behalte ich meine Zweifel. Nein, ich hätte dem Buch durchaus vier Sterne gegeben, wenn das Ende nicht ganz so beiläufig unspektakulär (und polit-pragmatisch) gewesen wäre. Aber so bleibt am Ende ein Gefühl der leichten Blutleere.
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