Die Erfindung des muslimischen Anderen
Sisonke Msimang erzählt in „Und immer wieder aufbrechen“ sehr persönlich und reflektiert aus ihrem Leben, das untrennbar mit der Geschichte Südafrikas verbunden ist. Ihre Eltern gehörten einer revolutionären Gemeinschaft an, die für das Ende der Apartheid und ein unabhängiges, demokratisches Südafrika kämpften. In Südafrika geboren, im Exil lebend ist es für Sisonke und ihre beiden jüngeren Schwestern von Anfang an normal, dass befreundete Freiheitskämpfer in ihrem Haus ein- und ausgehen, dort über Rassismus und Apartheid diskutieren und Zukunftsvisionen für ein befreites Südafrika und einen freien afrikanischen Kontinent entwerfen. Sisonke wächst in Sambia, Kenia und Kanada auf, schreibt sich an einer us-amerikanischen Universität ein und betritt als junge Frau mit einem kanadischen Pass erstmals Südafrika, den Ort ihrer Sehnsucht.
Sehr offen beschreibt Sisonke Msimang ihre Erfahrungen mit Rassismus, Diskriminierung, Gewalt und Sexismus. „Selbst heute noch, wenn ich bei meinen eigenen Kindern sehe, wie sie immer belastbarer werden, fahre ich manchmal mit den Fingerspitzen über die Stiche, die mir die scharfen kleinen Zähne des Rassismus zugefügt haben.“ (S. 96)
Besonders gut hat mir gefallen, wie reflektiert Msimang ihre eigene sehr priviligierte Kindheit und später auch ihrer Erfahrungen in Südafrika bewertet. Ihre Identitätssuche, die Abnabelungsprozesse von ihren Eltern und deren Moralvorstellungen, der Kampf um Freiheit, der Wunsch politisch und sozial etwas zu verändern, die Suche nach Heimat und der familiäre Zusammenhalt sind für mich gut nachvollziehbar und haben mich berührt. Das offizielle Ende der Apartheid hat den Diskriminierungen in vielen Bereichen kein Ende gesetzt und auch Schwarze Politiker haben daran leider nichts geändert. Das zu erkennen ist ein schmerzhafter Prozess für die Autorin und es bleibt nur ein „und immer wieder aufbrechen“. Das Buch bietet zahlreiche interessante Einblicken in eine mir unbekannte Welt und behandelt global relevante Themen auf einer sehr persönlichen Ebene. Eine Leseempfehlung für alle, die sich für die jüngere südafrikanische Geschichte, Rassismus, Sexismus, Entwurzelung, Migration und Identitätssuche interessieren.
Als Mutter einer erwachsenen Tochter und als Oma zweier Enkelinnen hat mich das Thema sofort angesprochen ( wobei ich für das Cover und den englischen Titel wohl nicht die richtige Zielgruppe bin).
Susanne Mierau ist Pädagogin, Mutter von drei Kindern, Autorin und erfolgreiche Bloggerin ( „ geborgen-wachsen.de ) . Ihr neuestes Buch ist kein simpler Ratgeber, keine einfache Gebrauchsanweisung für Mütter, sondern weit mehr.
Das Buch ist gut strukturiert; eingeteilt in vier Großkapitel.
Zuerst beleuchtet die Autorin die historische und die aktuelle gesellschaftspolitische Situation. Dabei geht es um die Frage, inwieweit sich das Patriarchat auf die Erziehung unserer Töchter, auch heute noch, auswirkt.
Das zweite Kapitel beleuchtet die eigene Sozialisation. Hier ist Selbstreflexion und Aufarbeitung gefragt, denn diese beeinflusst maßgeblich unser Verhalten als Erziehende. Getreu dem Satz von Karl Valentin: „ Es hat keinen Sinn, Kinder zu erziehen, sie machen sowieso alles nach.“
Im dritten Kapitel geht es um die Rolle, die Männer im Erziehungsprozess unserer Töchter einnehmen, sei es als Väter, Partner oder Brüder.
Und der vierte und letzte Teil handelt davon, wie wir unsere Töchter stärken, indem wir ihr Selbstwertgefühl aufbauen, Resilienz und Selbstbewusstsein vermitteln.
Trotz vieler Fakten und wissenschaftlicher Erkenntnissen liest sich das Buch leicht und flüssig. Comicartige Illustrationen lockern den Text auf und ergänzen bzw. vertiefen den Inhalt. Praxisberichte, Berichte von Müttern illustrieren an vielen Beispielen die Thematik. Zahlreiche Anregungen laden ganz konkret zur Selbstreflexion ein. Hier kann die Leserin überprüfen, wo sie selbst steht. Beispiel: Um festzustellen, wie gut die eigenen Bedürfnisse in unserer Kindheit erfüllt wurden, soll man sich daran erinnern, wie Mutter und Vater oder die Großeltern auf unsere Wünsche und Bedürfnisse reagiert haben. Oder : Um die Frage zu beantworten, wie gerecht man die eigenen Kinder behandelt, soll man überlegen, welche Aufgaben man ihnen erteilt, ob man mit jedem Kind gleich viel spricht, ab wann man ihnen bestimmte Dinge erlaubt usw. Macht man hier Unterschiede bei Sohn und Tochter?
Gerade diesen Bereich der Selbstreflexion fand ich sehr hilfreich.
Nicht alles war neu für mich. Einiges wusste ich vor dreißig Jahren schon und habe versucht, es bei meiner Tochter richtig zu machen. Manches war damals sogar einfacher. Die Babywelt war noch nicht so extrem in rosa und hellblau eingeteilt, Mädchen nicht gnadenlosen Schönheitsidealen unterworfen und die Welt war noch offline.
Trotzdem kann ich dieses Buch jeder Mutter, jedem Vater empfehlen. Etwas theoretisch zu wissen ist die eine Sache, das Ganze im Alltag umzusetzen, eine andere. Da hilft es, sich immer wieder bestimmte Dinge vor Augen zu führen, vieles zu hinterfragen und sich selbst zu stärken bei der Aufgabe, selbstbewusste, freie und eigenständige Töchter zu erziehen.
„ New Moms for Rebel Girls“ ist ein hilfreiches Buch für alle Mütter, alle Väter und sämtliche Pädagogen/ Pädagoginnen , ein ständiger Begleiter vom Babyalter bis in die Jugendzeit.
Im Buch geht es um die feministische Betrachtung von Mutter-Tochter-Beziehungen und es werden Ansätze gegeben, wie man feministisch in diesem Beziehungskonstrukt handeln kann.
Das Buch ist sehr ausführlich und unterstützt die eigenen Positionen immer mit Quellen. Es werden weitreichende Themen angesprochen, welche gut aufgeschlüsselt sind.
Auch wenn Intersektionalität thematisch nicht das Hauptaugenmerk des Buches ist, wird diese immer angesprochen und auch andere Arten der Diskriminierungen werden konkret benannt. Vor allem Adultismus, die Diskriminierung von Kindern, wird immer wieder herangezogen. Die Themen sind gut miteinander verbunden und es wird flüssig von einem zum nächsten übergeleitet.
Die Arbeit der Autorin auf sozialen Plattformen, auch oft Geschichten von Betroffenen in den Situationen, fließt mit ein, was eine neue Perspektive gibt. Die persönlichen Geschichten sind immer wieder in den Text eingestreut, was meiner Meinung nach zu einem greifbareren Verständnis der dargelegten Probleme führt.
Die Autorin hat einen empathischen Blick auf Mutterschaft und es gibt viele Reflexionsübungen, welche ich persönlich sehr passend finde.
Manchmal hat mich das Buch auch ganz schön zum Nachdenken gebracht, sodass ich es für einen Moment zuschlagen musste, um meinen Gedanken nachzuhängen.
Etwas schwierigere oder gar englische Begriffe werden im laufenden Text und auch am Ende noch einmal erklärt, sodass man auch etwas mit den Begriffen anfangen kann.
Wer ein Buch sucht, dass einem einen guten Überblick über den Feminismus verschafft, speziell wenn es um die Einflüsse auf Kinder, hier hauptsächlich Töchter, geht, dem würde ich dieses Buch empfehlen. Es bietet einen guten Überblick.
Klappentext:
„Rassismus ist eine der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte. Er wirkt bis in kleinste Zusammenhänge globaler und lokaler Strukturen hinein – und zwar als Ergebnis seiner viel zu langen Geschichte.
In ihrem aufrüttelnden Buch analysiert und problematisiert Susan Arndt diese Machtstrukturen von ihren Anfängen bis in unsere Gegenwart und zeigt, wie wir über Rassismus reden können, ohne ihn zu reproduzieren. Anti-Rassismus erfordert aktives Handeln und entsprechende Kompetenzen. Dafür braucht es Wissen und Argumente. Dieses Buch liefert sie.
Wie Rassismus entstand und warum er die Welt in Atem hält
Geschichte und Gegenwart des Rassismus
Wer Rassismus bekämpfen will, muss ihn erstmal begreifen.“
Autorin Susan Arndt nimmt sich einem sehr schweren Thema an. Leider ist es selbst heute noch, in unserer vermeintlich zivilisierten Gesellschaft, ein zu zu großes Thema. Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Arndt geht in diesem Buch den Ursachen auf den Grund und genau die sollte man erstmal verstehen, bevor man „mitredet“. Wir tauchen hier in die Geschichte ein und können eigentlich nur staunen, seit wann es dieses, um es lapidar auszudrücken, „Problem“ überhaupt gibt. Weiter geht es dann in die Weiterentwicklung in vielerlei Hinsichten. Ich will hier gar nicht zu tief in die Materie gehen. Ich möchte lieber über die Art und Weise noch kurz berichten wie Arndt dieses Thema beschreibt: ihre Worte sind treffend und perfekt gewählt, ihre Ausdrucksweise ist passend und sie gibt keine Wertung ab.
Wenn man Rassismus verstehen will, sollte man dieses Buch lesen. Ich kann es nur empfehlen! 4 von 5 Sterne
Die deutschlandweit bekannte Comedienne Carolin Kebekus hat ein Buch geschrieben – zusammen mit Mariella Tripke. Ist das also ein weiteres Buch, welches einfach nur die Comedy von der Bühne zwischen zwei Buchdeckel holt, aber eigentlich nichts Neues zu bieten hat? Nein, überhaupt nicht. Denkt man auf den ersten Seiten noch bei der ein oder anderen flapsigen Bemerkung, oh oh, da kommt jetzt viel Klamauk, steht dies in keinster Weise für den Inhalt des gesamten Buches.
Carolin Kebekus beschäftigt sich äußerst breit gefächert und tiefgründig mit dem Thema der Benachteiligung von Frauen in unserer Gesellschaft sowie den Weg zur Chancengleichheit in ebendieser. Dazu beschreibt sie zunächst das Bild von Frauen in der alten sowie der neueren Geschichte. So kann in ersterem Kapitel es um die Darstellung von Frauenfiguren in der Bibel gehen und in zweiterem um Frauen in Film und Fernsehen. Sie erörtert die historisch evozierten Rivalitäten zwischen Frauen und warum u.a. dies sie daran hindert, zusammen doch viel stärker zu sein. Nach einer durchweg quellenbasierten Herleitung inwiefern wir immer noch in einem handfesten Patriarchat leben und Frauenhass an der Tagesordnung ist (siehe Gewalt in Partnerschaften und Femizide), ruft sie zur Frauensolidarität und Lösungen, ganz ohne den im Zusammenhang mit dem Feminismus oft fälschlicherweise vermuteten „Hass auf alle Männer“, auf.
Dabei bewegt sich Kebekus ausdrücklich in Themenbereichen, über die sie auch etwas zu sagen hat. Es geht ihr nicht darum einen globalen Vergleich von Frauenrechten, Chancengleichheit, Gewalt gegen Frauen usw. zu ziehen. Wir bleiben mit diesem Sachbuch in Deutschland, hier gibt es noch genügend Bereiche, die einer oder mehreren Verbesserungen bedürfen.
Natürlich lässt Carolin Kebekus den Spaß in ihrem Buch nicht gänzlich beiseite. Häufig unterfüttert sie ihre Thesen mit lässig, witzigen Kommentaren und Beispielen. Das macht einfach Spaß zu lesen, keine Frage. Aber es ist wichtig dieses Buch nicht als ein Comedy-Buch zu unterschätzen. Hinter den Inhalten stecken knallharte Recherchen sowie 135 im Anhang befindliche Quellenangaben. Auch wenn durchaus das ein oder andere Mal ein persönliches Beispiel zur Verdeutlichung genutzt wird, bleibt dies ein wissenschaftlich korrektes Sachbuch. Gerade diese Verquickung gelingt der Autorin wirklich meisterhaft. Während ich viel gelernt habe, konnte ich auch häufiger schmunzeln, ohne dass der Ernst der Sache jemals in den Hintergrund getreten ist. Erfrischend lebhaft und gleichzeitig knallhart präsentiert die Autorin ihre feministische Bestandsaufnahme und macht dieses Buch damit zu einem wahren Lesegenuss.
Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung. Meines Erachtens macht sich das Buch auch super als Geschenk für Interessierte, die einen leichten Einstieg in den Themenbereich suchen.
5/5 Sterne
Das Buch „Frauen & Macht“ von Mary Beard wird an verschiedensten Stellen als „Manifest“ bezeichnet, im Klappentext als „ein leidenschaftlicher Aufruf an Frauen, sich jetzt die Macht zu nehmen.“ Leider kann ich heute, einen Tag nach dem internationalen Frauentag, dem Buch diese Zuschreibungen nicht attestieren.
Das Problem, warum die Stimmen von Frauen durch die Menschheitsgeschichte, von der Antike bis hinein in die Gegenwart, so schwer zu finden sind, ist Thema dieser Veröffentlichung. Wie vielen Leser:innen bekannt sein sollte, gibt es – so auch laut Beard – „in der westlichen Geschichte eine radikale – reale, kulturelle und imaginäre – Separierung der Frauen von der Macht.“ So weit, so schlimm. Beard rekapituliert nun in ihrem schmalen Büchlein, welches nur 90 Seiten inhaltlich relevanten Text beinhaltet und mit vielen Abbildungen bestückt ist, recht kurz angebunden, wie Frauen in ihrer Redefreiheit und Machtausübung bisher eingeschränkt wurden. Leider nennt sie zwar viele Beispiele, geht diesbezüglich jedoch seltenst in die Tiefe, sodass die Ausmaße der historisch untermauerten Paradigmen nicht wirklich zur Geltung kommen. Auch liest sich der Text (eventuelle auch aufgrund einer holprigen Übersetzung?) nicht flüssig. Hier scheint mir auch das Layout der Seiten eine Rolle zu spielen. Durch das kleine Format des Buches, die Schriftgröße usw. schaffen es im Schnitt nur acht Wörter auf eine Zeile. Schachtelsätze lassen sich so nur stockend lesen. Auch werden die dargelegten Gedanken auf fast jeder zweiten Seite von Abbildungen unterbrochen, die nicht in den Text eingefügt sind, sondern – unabhängig von deren Maße – immer eine ganze Seite blockieren. Mitunter passen infolgedessen die Abbildungen inklusive ausführlichen Abbildungsbeschreibungen entweder noch nicht oder nicht mehr zum Gelesenen. Das alles fördert den Lesefluss nicht gerade, sodass der nötige Schwung für ein mitreißendes Manifest verlorengeht und die Aussage hinter dem Text verpufft.
Im Nachwort der Autorin erfährt man dann erst, dass es sich bei diesem Buch um zwei verschriftlichte Vorträge der Autorin handelt, welche das erste und zweite (und damit schon letzte) Kapitel des Buches ergeben haben. Sie habe „der Versuchung widerstanden, drastische Veränderungen vorzunehmen, neue Themen einzuführen oder einige der Ideen, die hier nur angedeutet werden, ausführlicher darzulegen.“ Meines Erachtens hätten genau diese Ergänzungen dem Text durchaus sehr gut getan. Auch machen somit die vielen Abbildungen im Kontext von Vorträgen sehr viel mehr Sinn, da sie sicherlich während der Präsentation im Hintergrund in das Gesagte eingewoben worden sind.
Insgesamt kann ich mich den Worten des Lobes, die ich vor dieser Lektüre in anderen, inspirierenden Büchern („FRAUEN LITERATUR“ von Nicole Seifert und „Handbuch für Zeitreisende“ von Kathrin Passig und Aleks Scholz) über „Frauen & Macht“ gelesen habe und die mich dazu animierten mir die Primärliteratur zuzulegen, nicht anschließen.
Laut Wikipedia ist ein Manifest „eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten, oftmals politischer Natur.“ Es seien „Sprechakte, die das Ziel hätten, die Welt zu verändern.“ Dieses Ziel hat die Autorin vielleicht auch bei Veröffentlichung im Sinn gehabt, meine Person hat sie damit aber nicht „leidenschaftlich aufrufen“ können. Sicherlich handelt es sich hier um ein geschichtswissenschaftlich solides, lesenswertes Werk für Interessierte. Hinter dem Ofen hervorlocken konnte es jedoch leider nicht so richtig.
Unbedingt lesen!
Klappentext:
„Frederick Douglass ist eine Ikone des afroamerikanischen Befreiungskampfes – mit seiner 1845 erschienenen Autobiographie, die jetzt in einer neuen Übersetzung vorliegt, wurde er schlagartig berühmt. Darin blickt er auf sein Leben in der Sklaverei zurück. Er erzählt vom Alltag der Ausgebeuteten, den Herrschaftsstrukturen auf den Plantagen und den kleinen Fluchten, die ihm das Leben als Diener einer Familie ermöglichte. Als Junge lernte er heimlich Lesen und erfuhr so immer mehr über Unterdrückung und Ausbeutung der Schwarzen. Schließlich gelang ihm die Flucht – und eine aufsehenerregende Karriere als Aktivist gegen die Sklaverei und als Politiker begann.
Seine Schilderungen führen auf die Tabakplantagen Marylands und in die Häfen Baltimores. Dabei beschreibt Douglass die Brutalität der Aufseher, die Lebensumstände der Sklaven, ihre Solidarität untereinander – und nicht zuletzt seinen mühseligen Weg in die Freiheit. Ganz nebenbei entsteht das Porträt einer starken Persönlichkeit, die sich schon in jungen Jahren für Freiheit und Gerechtigkeit einsetzt – mit einer unverwechselbaren Stimme.“
Wenn eine Buch über 177 Jahre hinweg so einen Hype erlebt, zählt es wohl zurecht in die Rubrik „ganz besondere Weltliteratur“ und genau das ist es auch. Das was man hier liest, liest man nicht einfach nur mal so, man verinnerlicht es sich, man staunt, man ist geschockt, man ist sprachlos, fassungslos und weiß eigentlich gar nicht mehr wohin mit sich. Das Menschen anderen Menschen so ein Leid zufügen (ich verzichte hier bewusst auf das Wort „konnten“, denn Apartheid und Rassendiskrimierung ist leider immer noch viel zu aktuell) ist einfach nicht zu glauben. Douglass‘ Aufzeichnungen sind schwere Kost aber sie mahnen und sind Zeitzeugnis einer anderen Zeit. Die wachen Geister unter uns werden dennoch so einige Vergleiche in der heutigen Zeit ziehen können und es stellt sich einfach die Frage nach dem Warum. Warum maßen wir Menschen uns an über eine Hautfarbe (oder eine Herkunft oder….) einen Menschen zu diskriminieren? Damals wie heute ist das Thema noch aktuell und genau aus diesem Grund erhält dieses Buch beim Verlag Reclam wieder eine neue Stimme. Dennoch bleibt immer wieder ein Tenor in Douglass Worten: Kämpfen für die Freiheit! Besser hätte man es nicht festhalten können. Sein Werdegang raus aus der Sklaverei war besonders und wahrlich beeindruckend. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und verzichte hier weiter auf inhaltliche Angaben. Es ist einfach nur lesenswert! 4 von 5 Sterne.
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