Durch die Nacht: Roman

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Rezensionen zu "Durch die Nacht: Roman"

  1. „Die Welt verhöhnte uns.“

    Karl und Eva führen eine Bilderbuchehe, mit den zwei gemeinsamen Kindern Ole-Jakob und Stine. Da ist ganz viel Liebe, das spürt man beim Lesen immer wieder, doch dann gerät alles aus dem Ruder: Karl verlässt die Familie für ein junges Mädchen, tauscht Liebe gegen flüchtige Lust. Wenig später ist Ole-Jakob tot, vermutlich Suizid, und hinterlässt die Hinterbliebenen mit quälenden Fragen.

    Wer ist schuld? Karl flieht vor dieser Frage, flieht vor sich selbst.

    Stig Sæterbakken erzählt die Geschichte einer Familie, die nach dem Selbstmord des 18-jährigen Sohnes Stück für Stück zerbricht. „Durch die Nacht“ nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Schattengründe von Schuld, Trauer, Scham und Zorn, und das ist keine leichte Kost – umso verstörender, wenn man weiß, dass sich der Autor 2012 das Leben nahm, ein Jahr nach Erscheinen des Romans.

    Wer selbst schon einmal einen geliebten Menschen verloren hat – vor allem zu jung, vor allem unerwartet –, kennt dieses Gefühl der fassungslosen Trauer, das hier geradezu die Seiten tränkt. Wie man neben sich steht. Wie man den Eindruck hat, dass die ganze Welt aus dem Takt geraten ist, während man selber versucht, wieder Halt zu finden.

    Die Trauer des Lesers, selbst wenn sie nur noch als leises Echo widerhallt, gibt dieser Geschichte einen tiefen Resonanzboden, und das macht sie in meinen Augen so universell und zeitlos.

    Schon nach wenigen Seiten beschlich mich das Gefühl, dass ich leicht den Tritt verlor, auf trügerischem Gelände ins Rutschen kam. Für einen Augenblick gefangen zwischen dem Impuls, das Buch zur Seite zu legen, und dem, mich fallen zu lassen, las ich dann doch direkt weiter – in der dumpfen Erwartung, dass das Buch den emotionalen Tiefpunkt noch lange nicht erreicht hatte.

    Und damit lag ich richtig.

    Der Autor schont weder seine Charaktere noch den Leser (und beim Schreiben sicher auch sich selber nicht).

    Zitat:
    „Kälte kam und ging. Wärme kam nie. Es gab nur Kälte und die Abwesenheit von Kälte.“

    Dennoch will man wissen, muss man wissen, wie es weitergeht. ‚Sogwirkung‘ ist ein überstrapazierter Begriff, aber er trifft es am ehesten: dieses Gefühl der Unvermeidlichkeit und gleichzeitig der gespannten Erwartung.

    Sæterbakken schreibt Charaktere, die man sicher nicht immer mögen muss, die sich aber geradezu schmerzhaft authentisch lesen. Selbst in ihren Fehlern und Schwächen sind sie einfach durch und durch menschlich – man kann ihnen als Leser daher alles verzeihen, auch wenn sie sich selbst rein gar nicht verzeihen können.

    Zitat:
    „Tausend Mal am Tag vergaß ich, dass Ole-Jakob tot war. Tausend Mal am Tag fiel es mir plötzlich ein. Beides war unerträglich.“

    Besonders Karl, der trauernde Vater, ist sicher kein strahlender Held. Er setzt seine Familie auf Spiel, wirft die Liebe seines Lebens weg, und wofür? Für eine Affäre, die nicht mehr ist als eine erotische Stichflamme, eine oberflächliche, kurzlebige Verliebtheit. Und dann ist es passiert: Ole-Jakob ist tot und Karl muss sich fragen, ob er seinen Sohn in den Selbstmord getrieben hat. Dennoch konnte ich für ihn nichts empfinden außer ehrliches Mitleid und den Wunsch, er möge in irgendeiner Form seinen Frieden finden – angesichts seiner Trauer wird alles andere bedeutungslos.

    Zitat:
    „Während ich so dastand, ging die Sonne unter, und es wurde Nacht. Seitdem ist Nacht.“

    Tatsächlich verliert er jedoch den Halt und damit jeden Bezug zur Realität.

    Denn sein Freund Boris erzählt ihm von einem Haus in der Slowakei, das man als geläuterter Mensch verlässt – sofern man es im Vollbesitz der geistigen Kräfte überlebt, was nicht gewährleistet ist. Urban Legend? Schauergeschichte? Ammenmärchen? Egal. Karl sieht nur noch diese eine Möglichkeit, die quälenden Schuldgefühle hinter sich zu lassen. So oder so.

    Er bricht auf, dieses Haus zu suchen – den Ort, wo „Hoffnung zu Staub wird“. Die Handlung kippt, während Karl sich zunehmend in Selbstauflösung befindet. Was danach wirklich passiert und was seiner wahnhaften Depression entsprungen ist, dessen kann man sich als Leser nie hundertprozentig gewiss sein.

    Die Geschehnisse lesen sich zunehmend unwirklich und alptraumhaft, Kafka und Edgar Allan Poe lassen grüßen.
    Sæterbakken balanciert gekonnt zwischen Realität und Surrealität, mit ausdrucksstarken Worten voller Dringlichkeit und Atmosphäre. Einfache Antworten liefert er nicht – tatsächlich fühlte ich mich vom Ende im ersten Moment geradezu vor den Kopf gestoßen! –, dafür aber eine Vielzahl möglicher Interpretationen. Zentral steht meines Erachtens auf jeden Fall die Frage, was der Selbstmord eines geliebten Menschen im Leben der Hinterbliebenen anrichtet.

    FAZIT

    Ole-Jakob war erst 18, doch Ole-Jakob ist tot. Zurück bleiben seine Eltern und seine Schwester, die sich fragen müssen, warum er außer dem Freitod keine Lösung sah. Vater Karl geht zugrunde an seiner Schuld, als sein bester Freund ihm von einem geheimnisvollen Haus erzählt, das jeden Besucher von seinen tiefsten Ängsten läutert – oder ihn in den Wahnsinn treibt. Verzweifelt bricht Karl auf zu einer Reise, bei der es für ihn um alles oder nichts geht.

    Das Buch hat mich zutiefst erschüttert – nicht nur, weil ich immer im Hinterkopf hatte, dass sich der Autor etwa ein Jahr nach Veröffentlichung das Leben nahm. Es ist schon ungeachtet dessen sicher keine leichte Lektüre für nebenher. Zum einen atmen die Worte geradezu Trauer und Schmerz, und zum anderen nimmt die Geschichte immer surrealere Wendungen – bis hin zu einem Ende, nach dem ich alles hinterfragte, was ich über die Geschichte zu wissen glaubte.

    Ich erwäge, das Buch direkt noch einmal zu lesen, um zu schauen, wo und wie sich dieses Ende angekündigt hat. Noch einmal durch die Nacht.

    #ThePassionWeShare
    #ReadingThroughTheNight
    #DurchDieNachtLesen

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Danach: Über Ehe und Trennung

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In den Wäldern der Biber: Roman

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Rezensionen zu "In den Wäldern der Biber: Roman"

  1. Wohltuend entschleunigend wie ein Waldspaziergang

    Gestaltung:
    ---------------------
    Das Buch sieht wunderschön aus. Die Bäume in verschiedenen Grüntönen als Titelbild sind leicht haptisch hervorgehoben. Es wirkt beruhigend. Das Hardcover ist hochwertig verarbeitet, die Seiten stabil und das dunkelgrüne Lesebändchen passt perfekt.

    Inhalt:
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    Alina hat sich gerade frisch von ihrem Freund getrennt, Job und Wohnung in Frankfurt verloren und fährt mangels einer Alternative und ohne weiter Nachzudenken zu ihrem Großvater. Dieser wohnt in einem kleinen Dorf namens Spechthausen. Ihr Vater starb, als sie ein Kind war und kurz danach brach der Kontakt zwischen ihrer Mutter und den Großeltern väterlicherseits ab. Nun, nach gut 20 Jahren, steht sie vor seiner Tür. Er nimmt sie auf und gemeinsam arbeiten sie die Vergangenheit auf und Alina kommt endlich an - bei sich und generell.

    Mein Eindruck:
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    "Joggen auf Waldwegen ist wie Schweben, ein Dahingleiten durch eine Welt, die voller Geheimnisse ist." (S. 164)

    Mich konnte die Autorin von Anfang an fesseln. Das liegt weniger an einer spannenden Handlung, sondern vielmehr an der poetischen Sprachgewalt, die dem Roman innewohnt. Frau Fischer versteht es wunderbar, Gefühle zu beschreiben und einen zum Nachdenken zu bringen. Ich konnte mich gut in Alina und ihre Selbstzweifel hineinversetzen, konnte die Annäherungen zwischen ihr und den Personen im Dorf nachspüren, besonders die zwischen ihr und Ihrem Großvater, aber auch die Gefühle zu Elias. Es waren langsame Annäherungen, so dass die Handlung authentisch wirkte und nie ins Kitschige driftete. Bei den Naturbeschreibungen und der Schilderung der Waldspaziergänge fühlte ich mich direkt an den Ort versetzt. Es wirkte entschleunigend und erholsam.

    "Als Kind ist man jeden Tag eine andere Person, jemand, der mehr weiß als das Ich, das man am Vortag war, der mehr kann und mehr versteht und gleichzeitig mehr strauchelt." (S. 182)

    Alina muss vieles in ihrem Leben überdenken und neu ordnen. Dabei helfen ihr die sehr offenen Gespräche mit ihrem Großvater, aber auch mit dem Geschwisterpaar Isabel und Elias, die sie noch aus ihren Ferien in Kindheitstagen kannte. So mischen sich immer wieder Kindheitserinnerungen mit philosophischen Zukunftsüberlegungen in die Handlung ein. Die Autorin hat für mich sehr treffend die Emotionen beschrieben und ich habe mir viele Passagen als Zitate aufgeschrieben.
    Das Ende betreffend ist vielleicht in großen Teilen vorhersehbar, aber letztendlich gefiel mir, dass die Autorin hier nicht vollends in ein kitschiges Happy End abgedriftet ist, sondern ein Plädoyer für eine andere Art von Partnerschaft und Familie gesetzt hat. Anders wäre es für mich nicht glaubwürdig gewesen.
    Ein Buch über Verlust, Vergebung, Kindheit und Erwachsenwerden, aber auch über Liebe und Familie, die nicht den klassisch-gesellschaftlichen Erwartungen entsprechen muss.
    Die Biber spielen eigentlich nur eine Nebenrolle, dennoch sind sie und der Wald der Ort, der Alina entschleunigt und so schließlich die Änderungen ins Rollen bringen. Und nebenher erfährt man dann auch noch ein wenig über das Verhalten und den Schutz der Biber, was mir gut gefallen hat.

    Fazit:
    ---------------------
    Wunderbar geschriebener Roman über den Wald als Ort der Entschleunigung und für Neubeginn - regt zum Innehalten und Nachdenken an

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  1. 2,5 Sterne

    Klappentext:

    „Alina ist an einem Punkt in ihrem Leben angekommen, an dem sie nicht mehr weiterweiß: Ihren Job konnte sie nie leiden, in Frankfurt am Main, der Stadt, in der sie lebt, fühlt sie sich schon lange nicht mehr wohl, und dann geht nach einem heftigen Streit auch noch ihre Beziehung in die Brüche, sodass sie plötzlich ohne Wohnung dasteht. Wohin jetzt? Der einzige Ort, der ihr einfällt, ist Spechthausen, ein kleines Dorf in Brandenburg. Hier lebt ihr Großvater, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat. In seinem viel zu großen, renovierungsbedürftigen Haus am Waldrand nimmt er sie auf, ohne viele Fragen zu stellen.

    Langsam nähern Alina und er sich wieder an. Sie hilft ihm mit den Hühnern und dem Garten; gemeinsam beobachten sie Biber in freier Wildbahn. Dunkel und fast ein wenig unwirklich sind Alinas Kindheitserinnerungen an die Ferien in Spechthausen. Nun, inmitten der Natur, kehren sie nach und nach zurück. Ehe sie sichs versieht, fühlt sie sich heimisch in dem Ort und den umliegenden Wäldern. Endlich hat sie Zeit, darüber nachzudenken, was ist, was war und was sein soll. Außerdem ist da noch ihr Kindheitsfreund Elias, mit dem sie viel verbindet. Doch bevor sie sich ein neues Leben aufbauen kann, gibt es einiges, wovon Alina sich befreien muss.“

    Der Buchtitel sowie der Klappentext lassen eine Geschichte vermuten, die in der Natur spielt, wo die Natur ein gewisser wichtiger Nebendarsteller zu sein scheint, aber leider trifft das nicht ganz zu. Sobald man in der Geschichte rund um Alina feststeckt, bemerkt man, man sucht die Natur, man sucht die Biber und will selbstredend hinter die Gedankengänge von Alina streifen um zu erfahren was sie so, nennen wir es „verwirrt“, verwirrt hat. Schnell stellte sich aber mir die Frage beim lesen, warum um Himmels Willen nimmt denn ihr Großvater sie so ohne weiteres bei sich auf? Gibt es denn da nicht erstmal einen gewissen Klärungsbedarf? Hat er etwas gutzumachen? Warum führt sie diese Flucht aus ihrem Leben zurück in ihre Vergangenheit nach Spechthausen? Warum lässt ihr Großvater alle Veränderungen, die Alina anstrebt, so ohne murren zu? Mir war hier vieles einfach zu verworren, zu undurchsichtig und vor allem zu unglaubwürdig. Wer lässt denn einfach mal so nach langer Zeit der Abstinenz jemanden so mir-nichts-dir-nichts in sein Leben? Man könnte es als Großherzigkeit oder gar Verständnis für das Enkelkind abtun, aber wie gesagt, ich finde es sehr fragwürdig. Und was ist noch fragwürdig an diesem Roman? Man sucht die Natur doch vergebens. Wird erst dem Leser der Mund so wässrig gemacht und dann „sehen“ wir die sowieso schon seltenen Biber nur für einen winzigen Moment.

    Die Geschichte soll wohl eine Art Selbstfindung sein, mit den Erinnerungen der Kindheit aufräumen, mit den aktuellen Problemen lernen umzugehen, Sinnsuche, Achtsamkeitstraining für die geschundene Seele oder so ähnlich. Ich hatte mir etwas anderes davon versprochen und kann einfach nicht mehr als 2,5 Sterne dafür vergeben. Da reißt auch der der Schreibstil oder der Ausdruck nichts heraus.

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Das Weihnachtsbaumwunder: Roman

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Rezensionen zu "Das Weihnachtsbaumwunder: Roman"

  1. Fest der Liebe

    Mina hat den Verlust ihres Vaters noch nicht verwunden, der vor einem Jahr verstorben ist. Sie arbeitet auf einer Weihnachtsbaumfarm und liebt ihren Job. Mit den Söhnen ihres Chefs verbindet sie eine Freundschaft, obwohl diese mehr wollen.
    Holly hat es nicht leicht, denn in der Schule wird sie gemobbt und ihre Mutter ist sehr streng. Als Alfie plötzlich Interesse an ihr hat, kann sie es kaum fassen.
    Angie möchte ihre Ehe retten, doch ihr Mann und ihr Sohn sind davon nicht begeistert.
    Die Autorin Erin Green hat eine schöne Geschichte geschrieben und ihr Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Die Handlung besteht aus drei Strängen, die zunächst parallel verlaufen und zum Ende zusammenfinden.
    Jede der drei Frauen hat mit der Liebe Probleme, obwohl sie unterschiedlich alt sind. Ich konnte mich in sie hineinversetzen, auch wenn ich ihr Handeln nicht immer ganz nachvollziehen konnte, denn man kann nichts erzwingen. Die Darstellung der Charaktere hätte gerne etwas mehr Tiefe haben dürfen. Am besten hat mir Holly gefallen, die authentisch wirkt.
    Es ist nicht gerade eine tiefgründige Geschichte, deren Ende vorhersehbar ist, die aber gut in die wundersame Weihnachtszeit passt. Der Trubel und die Stimmung auf der Weihnachtsbaumfarm haben mir gefallen.

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Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!

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Rezensionen zu "Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!"

  1. Ein tolles Kinderbuch mit tollen Protagonisten

    Freddy Feyerabend und seine große Schwester Flo ziehen mit ihrem Papa und seiner neuen Freundin in die Jüterborger Straße 13 ein.Hinter der Hofmauer beginnt gleich der Friedhof.Freddy glaubt dass es in dem Haus spukt und keine normalen Menschen darin wohnen aber seine Familie glaubt ihm nicht.Also braucht er Beweise.Sber Diese zu beschaffen ist gar nicht so leicht.

    Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen zudem ist die Schrift größer gehalten.Die Protagonisten sind äußerst sympathisch besonders die kleine Hexe Populonia Papadopoulus sind liebenswert dargestellt.Die Spannung erhöht sich langsam und stetig.

    Fazit :Als ich dieses Kinderbuch aufschlug sah ich zuerst das Haus mit seinen Bewohnern dazu gibt es Pfeile wer wo in welcher Wohnung wohnt.Die schwarz-weiß Illustrationen die die Geschichte unterstützen sind großzügig gehalten.Die Handlung spielt sich in Berlin ab und da kommt ab und zu der Dialekt zum Vorschein.Es wird aus der Sicht der verschiedenen Charakteren erzählt.Da es nicht allzu viele sind kommt der kleine Leser meiner Ansicht nach gut mit.Beim lesen musste ich zwischendurch schmunzeln und lächeln.Gerade auch wegen Dr.Mortis,dem Vampir,der Angst vor engen Räumen hat sowieso wenn der Sargdeckel geschlossen ist.Als ich davon erfuhr habe ich ihn gleich in mein Herz geschlossen.Die Geschichte wurde für mich im Laufe des Buches spannend und fesselnd so dass ich immer weiterlesen musste.Ich finde dass es ein kurzweiliges und süßes Buch ist das auch gerade jetzt zur Halloweenzeit genau richtig ist.Die Wörter und Sätze sind verständlich und kindgerecht geschrieben zudem werden sie auch gleich erklärt.In meinen Augen hat die Autorin das sehr gut hinbekommen.
    Dieses überhaupt nicht schaurig-schöne Kinderbuch ist geeignet ab 8 Jahren.Es ist der erste Band einer Reihe.Es ist in sich abgeschlossen.

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Sonntag im Park mit Jo

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Rezensionen zu "Sonntag im Park mit Jo"

  1. Genau auf die Altersgruppe zugeschnittenen Themen

    Franziska ist langweilig. Es ist Sonntag und ihre Eltern sind schon wieder in den Tierpark gefahren.Welch ein Glück dass Jo,Franziska's beste Freundin Zeit hat.Mit Jo ist nämlich immer etwas los.Die zwei gehen in das Schottenringgymnasium und sind zwölf Jahre alt.

    Der Schreibstil ist leicht und zügig zu lesen.Die Protagonisten sind sympathisch dargestellt und passen gut in das Buch hinein.Die Spannung nimmt langsam zu und erhöht sich nach der Hälfte des Buches.

    Fazit:Die Handlung spielt sich in Wien ab.Ich wurde während des lesens fast durch die ganze Stadt mitgenommen. Es wird dabei aus Sicht der Franziska geschrieben.Sie und Jo sind total unterschiedliche Charaktere.Die eine ist die zurückhaltende,die andere die vorlaute.Die Autorin greift in dieser Geschichte aktuelle Themen auf wie z.B.Alkohol,Drogen,das Älterwerden bis hin zu Zukunftsthemen. So ist für den Leser oder Leserin in meinen Augen immer etwas dabei das interessant sein könnte.Zum Ende hin wird es emotional und besonders der letzte Satz in diesem Buch hat mir sehr gefallen und da gebe ich der Autorin vollkommen recht. Es ist eine Geschichte in der immer etwas los ist und dabei die verschiedenen alltäglichen Dinge und Fragen aufkommen.
    Das Lesealter für dieses Kinder-und Jugendbuch wird empfohlen für 10-12 jährige.

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Der Sohn des Odysseus

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Rezensionen zu "Der Sohn des Odysseus"

  1. Der Sohn des Odysseus

    Odysseus ist König von Ithaka und der Held von Troja. Doch sein Sohn Telemachos kennt seinen Vater kaum. Der Trojanische Krieg ist vorbei und der Elfjährige wartet auf die Rückkehr seines Vaters. Während dieses Wartens überlegt Telemachos, ob sein Vater wirklich all die abenteuerlichen Dinge erlebt hat, die erzählt werden. Er fragt, ob sein Vater überhaupt zurückkommt. Natürlich ist Telemachos davon angetan, dass sein Vater als Held betrachtet wird. Er will ihm nacheifern und macht sich auf die Suche, nach Verbündeten, nach Odysseus und nach sich selbst.
    Der Schreibstil lässt sich sehr angenehm lesen. Besonders begeistert aber haben mich das Tolle Cover und die Illustrationen im Buch, die das Erzählte sehr schön unterstreichen.
    In diesem wundervollen Buch wird die Geschichte des Odysseus neu und anders erzählt und doch bleibt der wesentliche Kern erhalten. Die unterschiedlichen Perspektiven sorgen dafür, dass man das Heldenepos einmal anders betrachtet und neue Eindrücke gewinnt.
    Odysseus ist der, an dem sich alles orientiert. Doch es ist interessant, wie Telemachos mit dem Vorbild seines Vaters lebt, davon fasziniert ist, aber auch hinterfragt und dann zu einer eigenständigen Persönlichkeit wird.
    Aber auch das Thema Krieg wird behandelt. Der Krieg bringt Helden hervor, aber er bringt auch Not und Tod und verändert die Menschen. Telemachos Kinderfrau fasst es Knapp zusammen: „Krieg ist das Schlimmste“.
    Ein interessantes und spannendes Buch, dass ich sehr empfehlen kann.

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Die Brooklyn-Revue

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Sara auf der Suche nach Normal

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Rezensionen zu "Sara auf der Suche nach Normal"

  1. Tolles Jugendbuch, was auch schwere Themen aufarbeitet

    „Sara auf der Suche nach Normal“ von Wesley King ist ein etwas anderer Jugendroman. Im Fokus steht die junge Sara, die so ziemlich jede psychische Erkrankung hat, die ich kenne. Das sind zugegebenermaßen nicht viele, aber genug, um Sara das Leben schwer zu machen. Dabei möchte Sara doch nichts lieber als normal sein. Aber was bedeutet normal sein? Sara ist sie da nicht immer sicher. Daher führt sie darüber Buch bzw. sammelt regeln für’s „normal sein“. Eine wesentliche Regel, um normal zu sein, ist es sich mit jemanden anzufreunden. Das ist allerdings nicht besonders einfach, wenn man sehr schüchtern ist und kaum spricht. Eines Tages lern Sara Erin kennen, die ihr erklärt, dass es gar kein „normal“ gibt.
    Mit „Sara auf der Suche nach Normal“ ist Wesely King ein sehr charmanter Jungenroman gelungen, der psychische Erkrankungen thematisiert. Ich finde das wunderbar, denn im Leben ist nicht immer alles rosa mit Wölkchen. Zudem hat Wesley King durch seinen Schreibstil und seiner zauberhaft pragmatischen Sara einen wunderbaren Charakter geschaffen, um auch jungen Lesern Einblick in das Thema zu geben. Insbesondere Saras Gefühle, wenn sie beschimpft und ausgegrenzt wurde, haben mich zutiefst berührt.
    Besonders gefallen hat mir aber Saras Entwicklung über die Seiten hinweg. Ihre neuen Freunde und Bekanntschaften ecken ganz andere Seiten an ihr. Zu Beginn hätte ich ihr nicht zugetraut, dass sie so für ihre Freunde eintritt. Als weiterer Hauptcharakter hat mir Erin sehr gut gefallen. Sie hat in vielerlei Hinsicht eine ganz andere Meinung wie Sara, was den Leser zum nachdenken anregt. Wenn die beiden sich über das „Normal sein“ unterhalten, liest es sich manchmal eher wie ein innerer Konflikt von jemanden, der sich differenziert mit dem Begriff beschäftigt.
    Total niedlich fand ich wie bestimmte Themen im Buch verpackt wurden. Egal ob Blauwalin oder Sternenkinder. Wesley King weiß sich auszudrücken und schwere Themen konsumierbar und Lesergerecht zu verpacken. Auch toll fand ich den Querverweis auf Daniel. Da mir Sara so gut gefallen hat, habe ich nach weiteren Büchern von Wesley King gesucht und bin auf Daniel is Different gestoßen. Jetzt weiß ich ja auch von welchem Daniel die rede ist.
    Von mir gibt es für „Sara auf der Suche nach normal“ eine klare Kaufempfehlung.

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Das alles ist Familie

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Rezensionen zu "Das alles ist Familie"

  1. Familie ist mehr als man denkt

    Inhalt:
    ----------------
    Lars findet vor seinem Haus ein Päckchen, adressiert an eine Familie in seiner Straße. Jedoch kann man Namen und Hausnummer nicht mehr entziffern, da es feucht geworden ist. Damit niemand umsonst auf die Postsendung wartet und vielleicht enttäuscht ist, beschließt Lars, bei allen Häusern der Straße persönlich anzufragen. Dabei lernt er viele seiner Nachbarn kennen, erkennt, dass Familie viele Formen annehmen kann und gewinnt neue Freunde.

    Mein Eindruck:
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    Das Buch spricht einen von den bunten und liebevollen Illustrationen an, die sich nicht nur auf dem Titelbild befinden, sondern über alle Buchseiten erstrecken. Heutzutage sollte es selbstverständlich sein, dass eine Familie nicht immer nur das Modell "Vater, Mutter und Kind(er)" umfasst, sondern aus sehr unterschiedlichen Konstellationen bestehen kann. Dennoch ist dieses alte Rollenmodell immer noch in vielen Köpfen verankert. Der Autor hat es geschafft, in einer locker und ungezwungen erzählten Geschichte dem Leser nahe zu bringen, dass es nicht auf Alter, biologische Zuordnung, Herkunft, Hautfarbe oder sexuelle Orientierung ankommt, ob man sich als "Familie" bezeichnen darf. Da gibt es eine internationale Familie, ein Mehrgenerationenhaus, eine Familie mit Adoptivkindern, eine Patchworkfamilie, Alleinerziehende, homosexuelle Paare mit Kind uvm. Auch Lars merkt, dass er trotz der Scheidung seiner Eltern immer noch in einer Familie lebt. Und mir gefiel, dass er durch diese Aktion erstmals viele seiner Nachbarn kennenlernt und neue Freunde gewinnt. Das ist ein gutes Vorbild, sich mit seiner eigenen Nachbarschaft genauer auseinanderzusetzen.
    Am Ende des Buches werden die einzelnen Familien in Kürze konkreter vorgestellt, das war ein runder Abschluss und half, das Gelesene kurz zu rekapitulieren. Außerdem kommt man dadurch mit seinem Kind auch noch mal ins Gespräch über das Thema. Und man kann sogar ein Bild der eigenen Familie dazu kleben. Toll gemacht!

    Fazit:
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    Wunderschönes Buch über die Vielfalt von Familienkonstellationen, nicht nur für Kinder!

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  1. 5
    04. Mär 2021 

    Kindgerechte Diversität

    Inhalt: „Das alles ist Familie“ wurde von Michael Engler erzählt und von Julianna Swaney gezichnet. Dieses Kinderbuch ist am 01.02.2021 bei arsEdition erschienen.
    Lars findet ein Päckchen. Adressiert ist es „An Familie“ und den Rest kann man dank des Regens nicht mehr erkennen. Gemeinsam mit seiner jungen Nachbarin Lina macht er sich auf die Suche nach der Familie, der das Päckchen gehört. Die beiden lernen die Nachbarschaft kennen und wie eine Familie aussehen kann.
    Einen besseren Titel für dieses Buch gibt es wohl nicht. Er ist kindgerecht und gibt den Inhalt des Buches wieder. Die Farben des Titels sind genauso bunt wie die unterschiedlichen Familienformen. Auch auf dem Cover kann man schon Diversität in der Nachbarschaft erkennen. Diversität ist genau das, worum es in diesem Buch geht. Es geht nicht nur um verschiedene Familienformen, sondern auch um die Diversitäten vom Mensch an sich. Lars und Lina treffen nicht nur auf Patchworkfamilien, gleichgeschlechtliche Eltern und auf Adoptiveltern, sondern auch auf Familien mit einem anderen kulturellen Hintergrund. Es gibt auch ein Kind, das im Rollstuhl sitzt. Im Vordergrund steht natürlich die Suche nach dem Besitzer des Päckchens. So lernt man spielerisch an jeder Haustüre andere Menschen und Familienkonstellationen kennen.

    Fazit: Ich absolviere gerade meine Ausbildung zur Kinderpflegerin. Noch nie habe ich im Kindergarten ein so diverses Buch entdeckt. Leider sind die meisten Bücher mit Menschen nicht wirklich divers. Ich finde das sehr schade, da ich es wichtig finde den Kindern von Anfang an zu zeigen, dass jeder Mensch und jede Familie anders ist. Dieses Buch bietet einiges an Gesprächsstoff mit den Kindern. Man kann schauen, welche Familienkonstellationen man schon kennt und in welchen Personen oder Charakteren die Kinder sich wiederfinden. Hier fühlt sich sicherlich kein Kind bei ausgeschlossen! Das Buch zeigt hervorragend, dass Diversität in Kinderbüchern gar nicht so schwierig ist und, dass es für den Begriff Familie keine festen Regeln gibt. Ich finde, dass dieses Buch für jedes Kind geeignet ist und es bei keinem Kind fehlen darf!

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