Zuhause: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Zuhause: Roman' von Marilynne Robinson

Inhaltsangabe zu "Zuhause: Roman"

Format:Hardcover
Seiten:432
Verlag: S. FISCHER
EAN:9783100024589
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Selfies

Buchseite und Rezensionen zu 'Selfies' von Jussi Adler-Olsen
3.5
3.5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Selfies"

In einem Park in Kopenhagen wird eine alte Frau ermordet aufgefunden, fast zeitgleich begibt sich ein durchgedrehter Autofahrer auf die tödliche Jagd nach jungen Frauen. Und irgendwo da draußen werden weitere, perfide Verbrechen geplant. Während das Sonderdezernat Q Spuren von den aktuellen Morden zu einem alten Fall verfolgt, ist Rose in ihrem aktuellen psychischen Zustand weit davon entfernt, Carl und Assad helfen zu können. Die Wurzeln ihrer desaströsen Verfassung reichen zurück in ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit, eingesperrt in einen Raum, einen ganz besonderen Raum ...



Doch es muss dem Sonderdezernat Q einfach gelingen, all die schrecklichen Verbrechen in Kopenhagen zu stoppen. Wer nimmt sich das Recht zu entscheiden, wer leben darf, wer sterben muss?



Bizarre Morde und tragische Frauenschicksale – darunter auch Roses bewegende Geschichte …

Format:Paperback
Seiten:592
EAN:9783423217712
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Rezensionen zu "Selfies"

  1. 3
    26. Mär 2024 

    Sonderdezernat Q minus Rose

    Carl Mørck könnte sich wirklich aufregen. Angeblich hat mit seinem Sonderdezernat im Keller nur eine Aufklärungsquote von fünfzehn Prozent und seine Abteilung soll aufgelöst werden, mindestens die Stelle von Rose eingespart werden. Und ausgerechnet Rose hat den letzten Bericht nicht abgegeben. Dabei ist die Quote über sechzig Prozent. Und ein paar richtige Fälle gibt es auch. Einem ehemaligen Kollegen ist aufgefallen, dass ein alter Fall einem aktuellen Mord sehr ähnelt. Und nun müssen sich Carl und Assad etwas einfallen lassen, weil sie eigentlich nicht in laufenden Fällen ermitteln dürfen.

    Bei diesem siebten Fall von Carl Mørck und seinem Team ist es wirklich schwierig für die Kollegen. Rose, die seit der Hypnose mit Problemen zu kämpfen hat, fällt aus. Trotz der Sorgen, die sich Carl, Assad und Gordon um sie machen, müssen die drei ihr Dasein rechtfertigen, indem sie gute Arbeit leisten. Zusätzlich müssen sie versuchen, an Informationen zu kommen, die sie eigentlich nicht haben sollen. Also haben sie alle Hände voll zu tun, um sich zwischen allen Hindernissen durchzuwinden und die Ermittlungen im Blick zu behalten. Nicht zu vergessen, dass sie Rose helfen wollen.

    Am Anfang des Romans bekommt man es mit allerhand ausgesprochen unsympathischen Leuten zu tun. So sehr, dass die Lektüre schon beinahe schwierig wird. Natürlich werden die Menschen nicht auf einmal nett, aber irgendwann greifen die Informationen langsam ineinander und man wird doch gefesselt. Wenn sich herausstellt, dass dieser Krimi doch sehr geschickt konstruiert ist, macht das Lesen noch richtig Spaß. Allerdings dauert es bis dahin etwas lange, bis Carl und diesmal hauptsächlich seine Mannen mit ihren Qualitäten punkten können. Positiv ist hervorzuheben, dass sich Assad ein wenig emanzipiert und dass Hardy wieder ein ruhender Pol ist. Wie immer bilden die Mitglieder des Sonderdezernat Q ein tolles Team, das mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und abgesehen von den Anlaufschwierigkeiten einen guten Job macht.

    3,5 Sterne

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  1. Überflüssige Menschen?

    »Selfies«, der 7. Fall für Carl Mørck und sein Team vom Sonderdezernat Q (Assad, Rose und Gordon), hat mich, um ehrlich zu sein, nicht komplett von den Socken gehauen.
    Der Autor hat in der Vergangenheit schon mehrfach gezeigt, dass er ein Händchen bei der Kreierung absonderlicher Charaktere und kranker Persönlichkeiten hat. Auch in vorliegendem Buch hat er diesbezüglich wieder ganze Arbeit geleistet. Denn nicht nur einmal habe ich mich gefragt: »Sind denn hier alle des Wahnsinns?«. Besonders die Buchfiguren, die ausschließlich in diesem Band auftauchen, haben alle (mehr oder weniger) einen an der Waffel. - In meinen Augen ein wenig zu viel der Wahnsinnigen.

    Zum einen gibt es hier die Sozialarbeiterin Anneli, die normalerweise die Wohlanständigkeit in Person ist, sich andererseits aber auch einen irren Plan zur "Reinigung" der Gesellschaft ausgedacht hat, den sie nicht müde ist, in die Tat umzusetzen. Schließlich hat sie ja auch nicht mehr viel zu verlieren - mit ihrer Krebserkrankung ... - Erinnert hat mich ihr Vorhaben ganz stark an das Horror-Buch »Population Zero« von Wrath James White. Die Idee ist gut und schafft Aufmerksamkeit - keine Frage - ich fand lediglich die Umsetzung bzw. die Herangehensweise, die die Täterin gewählt hat, um ihre Opfer um die Ecke zu bringen, etwas fad. Da hat sich Adler-Olsen wohl ein bisschen zu sehr ein Beispiel am Tathergang von Band 6 (Verheissung) genommen ... Schade.

    ~ Was zum Teufel bedeuteten ein paar Morde an Sozialschmarotzern verglichen mit dem Mord am Ruf einer ganzen Nation! ~
    (S. 149)

    Ganz zu Beginn des Buches lernen wir eine Großmutter kennen, die ebenfalls alles andere als gutmütig ist. Omis kennt man in der Regel ja nur als herzengute Wesen, die ihren Enkeln jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Das großmütterliche Wesen in »Selfies« ist hingegen eine Dame, die sich eher mit einer Giftspritze vergleichen lässt. - Einfach eine provokante, abwertende und erniedrigende Person, mit der man am liebsten nichts zu tun haben möchte. Dass die Alte wegen ihren Charakterzügen (durch Nachhilfe) schon bald das Zeitliche segnet, war (für mich) schon beinahe zu erwarten gewesen.
    Von den anderen eigensinnigen Gestalten in diesem Fall möchte ich gar nicht erst beginnen, das würde den Rahmen dieser Rezension sprengen.

    Warum ich hier so offen über ein paar der Charaktere schreibe? Weil ich eben finde, dass der Fokus im Buch sehr stark auf den einzelnen Protagonisten liegt und ich das gerne verdeutlichen möchte. Also, der 7. Band wird, wie auch seine Vorgänger, aus mehreren Sichtweisen erzählt. Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden vergessen, aber ich denke, dass sind alle Buchfiguren, aus deren Sicht man abwechselnd lesen kann: Carl, Rose, die Sozialarbeiterin Anneli und Denise, eine ihrer Klientinnen.

    Anders als in anderen Thrillern oder Krimis, ist hier von Anfang klar, wer aller eine gestörte Persönlichkeit aufweist bzw. wer es aufs Morden abgesehen hat. Wir begleiten den Täter ja sogar bei seinen Handlungen, haben Einblick in seine Gedankenwelt und können so außerdem ein wenig verstehen, warum er auf diese Art versucht, seine Angelegenheiten zu regeln. Wir schlüpfen also quasi direkt in seine kranke Rolle. - Manchen gefällt das, manchen nicht. Ist Geschmackssache. Ich finde, das und das hat seine Vor- und Nachteile. Auf diese Weise war es vielleicht nicht ganz so spannend, wie ich mir das für ein Buch, das als Thriller ausgewiesen wird, wünschen würde.

    ~ »Das ist wie bei den Kamelen. Keiner hat die leiseste Ahnung, warum sie tun, was sie tun.«
    »Ich weiß nicht, ob mir der Vergleich gefällt, Assad.«
    »Das liegt daran, dass du Kamele nicht genügend respektierst, Carl. Dabei sind sie es, die uns Menschen heil durch die Wüste bringen, vergiss das nicht.« ~
    (S. 146)

    Unser guter Assad, der mit seinen häufigen Wortverdrehern oder Aussagen (über Kamele), vor allem in den vorherigen Bänden, für den starken Gebrauch der Lachmuskeln gesorgt hat, war mir im 7. Band leider etwas zu unwitzig bzw. war seine Witzigkeit nicht ganz so stark ausgeprägt wie sonst immer.

    Der "Mord" an Roses Persönlichkeit

    Und zum Schluss möchte ich gerne noch kurz etwas zu Rose sagen. Auf der Buchrückseite steht, dass Roses Geheimnis dunkler ist, als alles, was das Sonderdezernat Q bislang erlebt hat. - Klar, so eine Aussage macht natürlich wahnsinnig neugierig, aber man erwartet dadurch eben auch viel ... das meiner Ansicht nach nicht ganz erfüllt wird. Dass mit Rose "etwas nicht stimmt" weiß man ja schon aus den vorherigen Bänden. In »Selfies« werden wir über ihre Eigenartigkeit nun endlich (nach und nach) aufgeklärt und können diese auch verstehen. Soooo dunkel, wie man das erwarten würde, finde ich Roses "Geheimnis" allerdings nicht. Ein bisschen übertrieben finde ich den Satz auf der Buchrückseite also schon.

    Alles in allem war ich zufrieden mit dem neuen Sonderdezernat Q - Band. Spannung war ausreichend vorhanden, hätte für meinen Geschmack jedoch ruhig noch mehr sein können. Die wahnsinnigen Buchfiguren waren mir einen Ticken zu viel, ansonsten bin ich mit der Charakterskizzierung mehr als glücklich gewesen. Adler-Olsen hat es echt drauf, was die Besonderheiten und den Wiedererkennungswert seiner Protagonisten betrifft. Die Idee/der Grundgedanke des Buches und die verschiedenen Baustellen, die nach und nach ein gemeinsames Bild ergeben, fand ich ebenfalls großartig. Nur die Umsetzung, wie oben schon erwähnt, fand ich ein wenig einfallslos, da es diesbezüglich Ähnlichkeiten zum 6. Band gibt.

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Dich schickt der Himmel: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Dich schickt der Himmel: Roman' von Sophie Kinsella

Inhaltsangabe zu "Dich schickt der Himmel: Roman"

Format:Paperback
Seiten:528
EAN:9783442487905
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Bevor der Kaffee kalt wird

Buchseite und Rezensionen zu 'Bevor der Kaffee kalt wird' von Toshikazu Kawaguchi

Inhaltsangabe zu "Bevor der Kaffee kalt wird"

Format:Taschenbuch
Seiten:240
EAN:9783426879146
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Die Hochzeiterin

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Hochzeiterin' von Olaf Maly

Inhaltsangabe zu "Die Hochzeiterin"

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:268
Verlag: Zeilenfluss
EAN:9783967140224
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Die Zeit im Sommerlicht

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Zeit im Sommerlicht' von Ann-Helén Laestadius

Inhaltsangabe zu "Die Zeit im Sommerlicht"

Schweden in den 1950er Jahren. Else-Maj ist sieben Jahre alt, als sie das vertraute Leben im Sámi-Dorf und die wärmende Gegenwart ihrer geliebten Rentiere hinter sich lassen und in ein sogenanntes Nomadeninternat gehen muss. Hier trifft sie auf Jon-Ante, Marge und andere Sámi-Kinder, die wie Else-Maj von nun an all das verleugnen sollen, was sie von der Welt kennen. Allein die gutmütige Erzieherin Anna, eine Sámi wie sie, hält eine schützende Hand über die Kinder. Doch eines Tages verschwindet sie ohne jede Spur. Erst viele Jahre später erfahren die einstigen Schüler die Antwort und mit ihr endlich eine Chance auf Genugtuung – und Heilung.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:480
EAN:9783455017083
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Astrids Vermächtnis

Buchseite und Rezensionen zu 'Astrids Vermächtnis' von Lars Mytting

Inhaltsangabe zu "Astrids Vermächtnis"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:653
Verlag: Insel Verlag
EAN:9783458644200
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Hundswut

Buchseite und Rezensionen zu 'Hundswut' von Daniel Alvarenga
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Hundswut"

Format:Taschenbuch
Seiten:368
EAN:9783365006726
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Rezensionen zu "Hundswut"

  1. Eindrucksvoll packender Psychothriller

    REZENSION – Erst nachdem Daniel Alvarenga (37) die Dreharbeiten seines nach eigenem Script selbst produzierten Kinofilms „Hundswut“ abgeschlossen hatte, schrieb er als „Buch zum Film“ seinen gleichnamigen Roman, der im Februar als sein literarisches Debüt im Verlag HarperCollins erschien. Dies war eine gute Entscheidung. Denn während der Film wohl nur in bayerischen Kinos läuft, ist sein packender Psychothriller nun überall zu lesen. Nur seien allzu zart besaitete Leser gewarnt!
    Der seit seiner Jugend in Bayern wohnende Autor schildert einen fiktiven Vorfall aus dem Jahr 1932 in einem kleinen Bergdorf in der tiefsten bayerischen Provinz. Man lebt dort, als sei die Zeit irgendwann stehen geblieben. Mit der Großstadt München will man nichts zu tun haben und schon gar nichts von dem wissen, was die Nazis dort neuerdings treiben. Alles bleibt im Dorf und wird von Bürgermeister Bernhard „Hartl“ Aichinger und Großbauer Georg Steiner geregelt. Dies gilt auch, als eines Tages vier Kinder bestialisch ermordet und zerfleischt im Wald gefunden werden. Eine Meldung nach München kommt für den Bürgermeister nicht in Frage: „Bevor i dene wos meld und dann oan vo dene Nazis im Dorf hob, regel i's liaber selber.“ So beginnt er seine Ermittlung, unterstützt von Großbauer Steiner, Landgendarm Xaver und Gastwirt Lugg.
    Anfangs glauben die Dörfler noch, ein Wolf könne für die grausame Bluttat verantwortlich sein. Die Dorfälteste setzt im Waschhaus das Gerücht in die Welt, es sei ein Werwolf: „Wenn di a kranker Wolf beißt, und due überlebst as, dann host du die Hundswuat a. Dann bist du verfluacht und musst wia a Wolf lebm.“ Doch weder einen Wolf noch einen Werwolf, sondern einen Menschen hält der Bürgermeister für den Mörder: „Mir wissn olle ganz genau, das des koa Wolf war! Aa koa tollwütiger! A Wolf jagt, wenn er Hunger hod! A Wolf zerfetzt ned vier Kinder und lassts dann im Wald verrecken. Und a Wolf vergeht si aa ned an am junga Madl, bevor ers umbringt. … Des war koa Viech, des war a Mensch!“
    Schon bald gibt es weitere Mordfälle gleicher Brutalität. Ein Mörder muss schnell gefunden werden, um das Dorf zu beruhigen. Als Verdächtigen machen Bürgermeister und Großbauer den ohnehin schon von allen Dörflern misstrauisch beäugten Einsiedler Joseph Köhler aus, der seit dem Tod seines Sohnes und später auch seiner Frau schwermütig ist und mit Tochter Mitzi einsam am Wald wohnt. Man verschleppt ihn in den Bierkeller des Wirtshauses, um ihm den Prozess zu machen. Obwohl Köhler standhaft seine Unschuld beteuert, sind sich die Dörfler schnell einig, den Schuldigen gefunden zu haben. „Nichts hielt eine Gemeinschaft so effektiv zusammen wie der gemeinsame Hass auf jemand anderen.“ Als aber alle Versuche scheitern, Köhler zu einem Geständnis zu bewegen, meint Dorfpfarrer Hias Lechner in ihm einen vom Teufel besessenen Hexer zu erkennen, und zieht den aus dem Mittelalter berüchtigten „Hexenhammer“ zu Rate. Köhler soll nach Kirchenrecht als Werwolf angeklagt und verurteilt werden. Die Stimmung im Dorf nimmt nun eine bedrohliche Wendung: Der Wahn erfasst auch die eigentlich vernünftigen Bewohner und die Gewalt setzt sich durch. Als der Fall für das Dorf endlich abgeschlossen ist, geht das normale Leben weiter, als habe sich niemand schuldig gemacht, „weil es das immer tat, weil es das musste“.
    In drastischen Bildern schildert Alvarenga sehr plastisch und authentisch den allmählichen, durch haltlose Gerüchte angefeuerten Gesinnungswandel unter den einfachen, meist ungebildeten Dorfbewohnern, wie sie sich in ihrer Bigotterie vom Pfarrer leicht beeinflussen und zum Äußersten treiben lassen. Sehr glaubhaft, in ihrer Düsternis ungemein realistisch und lebendig wirkt die erschreckende Handlung nicht zuletzt durch die drastischen Dialoge in bayerischer Mundart. Die wirklichkeitsnahe Schilderung macht in ihrer erschütternden Brutalität auch vor den grausamsten Szenen nicht Halt, wovon mancher Leser sich vielleicht abgestoßen fühlen kann. Doch andererseits ist es gerade diese Direktheit in der szenischen Darstellung sowie die psychologisch tiefgreifende Charakterisierung der Personen, wodurch Daniel Alvarengas Debütroman „Hundswut“ so eindrucksvoll ist, seine Leser so fasziniert und packt.

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Unter dem Regenbogen: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Unter dem Regenbogen: Roman' von Gert Eckel
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Unter dem Regenbogen: Roman"

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:250
Verlag: Osburg Verlag
EAN:9783955103453
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Rezensionen zu "Unter dem Regenbogen: Roman"

  1. Rezension zu "Unter dem Regenbogen"

    Inhaltsangabe:

    Melanie Adams ist einer der erfolgreichsten Fernsehmoderatorinnen in New York. Sie ist durchaus glücklich mit ihrem Leben, sie hat ihre Zwillinge Val und Jessica, ein gemütliches Zuhause und ihre Freunde. Nur einen Ehemann hat sie nicht. Nach so vielen Jahren des Alleinseins mit ihren Kindern mag sie sich eine Ehe nicht mehr zutrauen. Für ihren Job muß sie für ein paar Tage nach Kalifornien reisen. Sie hat eine Herzoperation für ein kleines schwerkrankes Mädchen arrangiert und begleitet diese mit einem Kamerateam. Dort lernt sie den Spezialisten Peter Hallam kennen.

    Nur langsam freunden sie sich an und begegnen einander mit Respekt. Sie haben harte und schwierige Jobs. Peter hat drei Kinder, die er allein mit der Haushälterin Mrs. Hahn großzieht. Seine Frau Anne verstarb vor zwei Jahren. Trotz der Fürsorglichkeit spürt Melanie, daß Anne für Peter noch lebt. Auch seine drei Kinder halten ihr Bild in Ehren, vor allem seine Tochter Pam scheint sehr an ihrer Mutter zu hängen. Obwohl es ihnen unvernünftig erscheint, versuchen sie eine Beziehung aufzubauen sie verlieben sich leidenschaftlich ineinander. Und nur einige Monate nach ihrem Kennenlernen nimmt Melanie seinen Heiratsantrag an und gibt ihr altes Leben auf. Sie siedelt mit ihren Zwillingen zu den Hallams über und heiratet. Doch die Familienidylle trügt schnell. Peter und Melanie haben von Anfang an ihre Probleme und die fünf Kinder beanspruchen sie sehr. Und ihr neuer Job wird Mißgunst erschwert. Auch der Geist der toten Anne schwebt noch in dem Haus unf für Melanie ist es ein harter Kampf, allem gerecht zu werden. Als sie schließlich feststellt, daß sie schwanger ist, gerät alles aus den Fugen. Sie flüchtet vor ihrer Familie nach New York. Gibt es noch eine Chance für die Familie?

    Mein Fazit:

    Es ist ein sehr leidenschaftliches Buch von Danielle Steel. Und es zeigt einem Otto-Normal-Verbraucher, daß auch reiche Menschen durchaus ihre Probleme haben können. Ich denke, daß die Autorin sehr viel von sich mit eingebracht hat und vielleicht ihre eigenen Erfahrungen nieder geschrieben hat. Ein wunderschönes Buch über die Auseinandersetzung zwischen zwei Menschen, die sich lieben, aber Probleme haben, einander zu arrangieren.

    Anmerkung: Die Rezension stammt aus Mai 2000.

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Zukunftsmusik: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Zukunftsmusik: Roman' von Katerina Poladjan
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Zukunftsmusik: Roman"

Format:Taschenbuch
Seiten:192
EAN:9783596709397
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Rezensionen zu "Zukunftsmusik: Roman"

  1. 4
    20. Nov 2022 

    Zwangs-WG und Trauermarsch...

    Die Geschichte eines Aufbruchs: In der sibirischen Weite, tausende Werst östlich von Moskau, leben in einer Kommunalka auf engstem Raum Großmutter, Mutter, Tochter und Enkelin unter dem bröckelnden Putz einer vergangenen Zeit. Es ist der 11. März 1985, Beginn einer Zeitenwende, von der noch niemand etwas ahnt. Alle gehen ihrem Alltag nach. Der Ingenieur von nebenan versucht, sein Leben in Kästchen zu sortieren, Warwara hilft einem Kind auf die Welt, Maria träumt von der Liebe, Janka will am Abend in der Küche singen. (Klappentext)

    Im Radio erklingt am 11. März 1985 der Trauermarsch von Chopin - ein untrügliches Zeichen dafür, dass im Politbüro schon wieder jemand gestorben ist. Der letzte ZK-Generalsekretär der alten Garde, Konstantin Tschernenko, ist tot, kein Jahr nach seinem Antritt dieses Postens. Katerina Poladjan erzählt in ihrem Roman vom Alltag der Menschen in einer Kommunalka an eben diesem Tag in einer namenlosen Stadt tausend oder mehr Kilometer östlich von Moskau. 

    Kommunalka - das ist im Grunde eine Zwangs-WG, eine Gemeinschaftswohnung, in der den Bewohnern von staatlicher Seite her wenige Quadratmeter zugeteilt werden, kaum Privatsphäre, Küche und Bad müssen geteilt werden. Zudem ist dies eine Wohnform, die schon im 19. Jahrhundert im Zarenreich aus Mangel an Wohnraum entstanden ist und daher auch später typisch für die Sowjetunion wurde.

    Die Autorin stellt in ihrem Roman einige der Bewohner der Kommunalka vor, andere werden lediglich erwähnt und spielen keine große Rolle. Vor allem die Großmutter Warwara (übergriffig aber mit Geheimnissen), die Mutter Marija (vom Mann verlassen, Aufseherin im Naturkundemuseum und voller Sehnsüchte), die Tochter Janka (Fabrikarbeiterin mit eigenem Kopf und musikalisch talentiert) sowie die dreijährige Enkelin Kroschka (angepasst und zurückhaltend), die sich ein einziges Zimmer teilen, stehen hier im Mittelpunkt des Geschehens, daneben noch der Zimmernachbar Matwej Alexandrowitsch (Ingenieur und staatstreuer Kommunist, der aber als junger Student die Willkür des Systems erfuhr).

    Fünf Klobrillen hängen auf der Toilette an der Wand, in der Küche der Wohnung stehen fünf Herde, man versucht sich so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, doch immer wieder branden kleine Konflikte auf, wird sich am Eigentum der anderen bedient. Bildet sich vor einem Geschäft eine Schlange, stellt man sich an, ohne zu wissen, was es zu kaufen gibt - aber: es gibt immerhin etwas zu kaufen, und irgendetwas wird man damit schon anfangen können. 

    Auf so engem Raum wie in der Kommunalka werden Toleranz und Geduld auf eine harte Probe gestellt, es ist schwer, Dingen auszuweichen, die einen stören. Resignation und Melancholie durchwabern die Räume, ebenso wie die allgegenwärtige Angst vor einer möglichen Denunziation (nur die Gedanken sind frei), doch irgendwie schaffen es alle irgendwie, sich mit den Wohnverhältnissen und dem System zu arrangieren. Dennoch gibt es da bei jedem auch den Wunsch nach Freiheit und die Sehnsucht nach Glück, teilweise sich selbst gegenüber kaum eingestanden, manchmal jedoch auch nahezu offeniv. So will die junge Janka am Abend in der Küche ein Konzert geben, die Lieder genau davon handelnd.

    Obwohl sie bereits als Kind die Sowjetunion mit ihren Eltern verließ, gelingt es Katerina Pladjan, das Lebensgefühl jener Zeit wachzurufen und authentisch darzustellen. Sie schreibt dazu selbst: 

    "Am Anfang und im Zentrum stehen für mich Menschen, die in einem solchen komplizierten Beziehungsgeflecht leben – im Verhältnis zur Familie, zur Gemeinschaft, zum Kollektiv und letztendlich zum politischen System. Was nehmen die Menschen als Freiheit wahr? Wo fühlen sie Beschränkung? Was bedeutet persönliche Entfaltung unter widrigen Bedingungen?"

    Die Kommunalka stellt demnach ein Sinnbild der sowjetischen Gesellschaft im März 1985 dar. Nicht wissend, wer oder was nach dem Tod von Tschernenko erfolgt, erleben die Bewohner der Gemeinschaftswohnung dennoch einen Aufbruch. Es bröckelt der Stuck, im Dach ist ein Loch, nun muss renoviert oder umgebaut werden - Perestrojka bedeutet: Umbau, Umgestaltung. Und eben jene folgt auf Tschernenkos Tod, was zu diesem Zeitpunkt aber noch niemand weiß. Und so brechen die Bewohner der Kommunalka in diesem Roman am Ende in einem surrealen Szenario in eine neue, ungewisse Zukunft auf.

    Der Spagat zwischen Staatstreue und Freiheitswunsch im Augenblick eines historischen Neubeginns. Ein kleiner, feiner Roman.

    © Parden

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