Oh... diese Philosophen

Philosophen sind alte Männer, die in ihrem Kämmerlein, wahlweise Regentonne, sitzen und sich Sprüche ausdenken, die wahnsinnig weise klingen, aber gefühlt mit dem richtigen Leben soviel zu tun haben, wie der berühmte Fisch mit dem Fahrrad. So! Und da nützt mir auch kein Buch nix, lieber Herr Precht!
Wie Sie sich dann doch mein Interesse erschlichen haben, grenzt schon fast an Täuschung. Munter plappern Sie drauflos, verknüpfen Ihre Kapitel mit Ortsnamen die mich neugierig machen, wie zum Beispiel Bielefeld (gibts das?) und Omicron Ceti III (Mr. Spock lässt "gefühlsecht" grüßen) und erzählen dann auch immer eine spannende Szene, die einen fast von ganz allein auf allerlei philosophische Fragen kommen lässt. Gekonnt streuen Sie dann die Meinungen der "alten Männer" ein und wenn man fast meint, mit einer Idee vollkommen konform zu sein - BAM - hauen Sie auch gleich mit den Gegenargumenten zurück.
Aber so glimpflich kommt man nur im ersten Teil des Buches davon. Im zweiten Teil stellen Sie dann ganz unverblümt die wirklich schwierigen Fragen des Lebens. Darf man Tiere töten? Darf man Menschen töten? Mit einem einfachen Ja, oder Nein ist es auch hier nicht getan. Sterbehilfe ist auch eine Tötung. Aber vielleicht ist es erlaubt, unser Gehirn soweit zu manipulieren, dass wir keine Konflikte mehr austragen müssen. Ach, und wenn wir schon beim Denkorgan sind, wie wäre es, wenn wir uns gleich die richtigen Menschen züchten, oder zumindest von Anfang der ersten Zellteilung an, strengstens kontrollieren und eingreifen, wenns schief läuft?
Antworten gibts nicht, nur Erinnerungshilfen von den "alten Männern".
Im dritten und letzten Teil dann, setzte ich mich gefühlt in mein eigenes kleines Kämmerlein und dachte über Liebe, Freiheit, den Sinn des Lebens und Glück nach.
Sie Schelm! Sie haben mir die Frage, wer ich bin und vor allen Dingen wie viele, nicht beantwortet. Sie haben mich nicht nur auf eine philosophische, sondern auch auf eine psychologische, neurowissenschaftliche und literarische Reise geschickt und das sehr geschickt. Lange habe ich Sie ignoriert und liegengelassen, sorry, aber wer konnte denn sowas ahnen?
Und wer weiß, vielleicht bleibt ja auch etwas von Aristoteles bis Wittgenstein bei mir hängen.
Philosophen sind alte Männer, die in ihrem Kämmerlein, wahlweise Regentonne, sitzen und sich Sprüche ausdenken, die wahnsinnig weise klingen, aber gefühlt mit dem richtigen Leben soviel zu tun haben, wie der berühmte Fisch mit dem Fahrrad. So! Und da nützt mir auch kein Buch nix, lieber Herr Precht!
Wie Sie sich dann doch mein Interesse erschlichen haben, grenzt schon fast an Täuschung. Munter plappern Sie drauflos, verknüpfen Ihre Kapitel mit Ortsnamen die mich neugierig machen, wie zum Beispiel Bielefeld (gibts das?) und Omicron Ceti III (Mr. Spock lässt "gefühlsecht" grüßen) und erzählen dann auch immer eine spannende Szene, die einen fast von ganz allein auf allerlei philosophische Fragen kommen lässt. Gekonnt streuen Sie dann die Meinungen der "alten Männer" ein und wenn man fast meint, mit einer Idee vollkommen konform zu sein - BAM - hauen Sie auch gleich mit den Gegenargumenten zurück.
Aber so glimpflich kommt man nur im ersten Teil des Buches davon. Im zweiten Teil stellen Sie dann ganz unverblümt die wirklich schwierigen Fragen des Lebens. Darf man Tiere töten? Darf man Menschen töten? Mit einem einfachen Ja, oder Nein ist es auch hier nicht getan. Sterbehilfe ist auch eine Tötung. Aber vielleicht ist es erlaubt, unser Gehirn soweit zu manipulieren, dass wir keine Konflikte mehr austragen müssen. Ach, und wenn wir schon beim Denkorgan sind, wie wäre es, wenn wir uns gleich die richtigen Menschen züchten, oder zumindest von Anfang der ersten Zellteilung an, strengstens kontrollieren und eingreifen, wenns schief läuft?
Antworten gibts nicht, nur Erinnerungshilfen von den "alten Männern".
Im dritten und letzten Teil dann, setzte ich mich gefühlt in mein eigenes kleines Kämmerlein und dachte über Liebe, Freiheit, den Sinn des Lebens und Glück nach.
Sie Schelm! Sie haben mir die Frage, wer ich bin und vor allen Dingen wie viele, nicht beantwortet. Sie haben mich nicht nur auf eine philosophische, sondern auch auf eine psychologische, neurowissenschaftliche und literarische Reise geschickt und das sehr geschickt. Lange habe ich Sie ignoriert und liegengelassen, sorry, aber wer konnte denn sowas ahnen?
Und wer weiß, vielleicht bleibt ja auch etwas von Aristoteles bis Wittgenstein bei mir hängen.
Was ist Stille? Wo ist sie? Warum ist sie heute wichtiger denn je? Lange hat Erling Kagge sich mit diesen drei Fragen beschäftigt. Angeregt durch Freunde und Wegbegleiter wie Marina Abramovic, Jon Fosse, Elon Musk, Børge Ousland und Oliver Sacks, ist er in seinem Buch zu dreiunddreißig Antworten gekommen. Entstanden ist ein Wegweiser für den modernen Menschen auf seiner Suche nach Stille, Ruhe, Frieden – überall dort, wo es laut ist.
»Die Natur sprach zu mir, indem sie sich als Stille präsentierte. Je stiller es wurde, desto mehr hörte ich ... eine ohrenbetäubende Stille.« Der Weltwanderer Erling Kagge musste weit gehen, um ein Gut zu finden, das in unserer Zeit immer wichtiger wird: Stille. Auf seinen Expeditionen – zum Süd- und zum Nordpol, auf den Mount Everest – hat er sie gefunden.
Aber ist Stille auch in der Stadt zu erfahren? Im turbulenten Oslo, wo er lebt? Ja, wenn man bereit ist, die Welt auszusperren und eine Reise in sein Inneres anzutreten, kann man auf dem Weg zur Arbeit, beim Lesen, Stricken, Musikhören, beim Abwaschen, beim Yoga »seinen eigenen Südpol finden«, denn »Stille ist überall«.
Dieser Roman - oder auch Wegweiser, wie es so schön am schlicht weißen Cover heißt - ist recht schnell gelesen, denn er hat nur 125 Seiten. Und nein, darin findet sich keine Geschichte im eigentlichen Sinne, es ist mehr eine Autobiografie. Denn autobiografisch ist es in jedem Fall, was Erling Kagge da geschrieben hat.
~ Ja, reden, genau das soll die Stille tun. Sie soll reden, und du sollst mit ihr reden und das Potenzial nutzen, das darin liegt. ~
(S. 20)
Der Autor hat sich hierin durch und durch über die Bedeutung der Stille ausgelassen.
Was ist das eigentlich genau, diese Stille? Hat sie einen Wert? Hat der "moderne" Mensch in der heutigen Zeit überhaupt noch die Chance, absolute Stille zu erfahren? Wenn nein, wie oder wo ist das dennoch möglich? - Das sind nur ein paar der vielen Fragen, denen Kagge in diesem kleinen Büchlein nachgeht. Und ja, er liefert Antworten dazu. Antworten, die - welch Überraschung - irgendwie still werden lassen. Antworten, die man erst fassen und sich auf der Zunge zergehen lassen muss.
Wenn man ein Buch liest, dann kann man ja meist irgendwie wahrnehmen, in welchem Ton der Inhalt geschrieben wurde, was sich dann auf den Leser überträgt. Und beim Lesen von "Stille" wurde ich nachdenklich, melancholisch, aber auch still. Das Geschriebene hat also durchaus eine gewisse Wirkung bei mir erzielt. Nur ums Stillwerden geht es aber gar nicht. Man muss in weiterer Folge auch verstehen und erfahren wollen, was dann passiert. Im Grunde beschreibt Kagge in seinem Buch auf sehr eindrucksvolle Weise und durch persönliche Erlebnisse das gesamte Wirkungsspektrum von Stille. Für mich war der Buchinhalt hochinteressant und das, obwohl ich mit der Thematik bereits vertraut bin.
~ Die Stille um dich herum kann viel enthalten, aber für mich ist die interessanteste Stille diejenige, die in mir ist. Eine Stille, die ich in gewisser Weise selbst schaffe. ~
(S. 33)
Für jemanden, der noch nie über Stille nachgedacht hat und/oder über das, was mit selbiger einhergeht, dürfte dieses Buch ein kleiner Schatz sein, den es zu entdecken und zu bestaunen gilt. Von mir gibt es dafür also eine unbedingte Leseempfehlung!
Liebe auf den ersten Blick war es weiß Gott nicht - so lässt sich der Beginn der Romanze zwischen Adam und Eva beschreiben, wenn wir uns nicht auf die Genesis, sondern auf die Tagebücher berufen, die Mark Twain (1835-1910) seinen biblischen Protagonisten in die Federn diktierte. Mit ebenso humor- wie liebevoller Nachsicht verhandelt der weltberühmte amerikanische Autor hier die keineswegs paradiesischen Unzulänglichkeiten der Geschlechter am Beispiel des ersten Traumpaars der Geschichte. Dass die beiden schließlich doch noch zueinanderfinden, ist ein seltenes Glück für die Menschheit - und für den Leser!
Adam: "Ich habe keine Veranlassung, irgend etwas von mir aus zu benennen. Dieses Geschöpf benennt einfach alles, was ihm vor die Augen kommt, bevor ich noch Einspruch erheben kann. Und immer gebraucht es dafür die gleiche Rechtfertigung: 'Es sieht eben so aus.'" (S. 8)
Augenzwinkernd enthüllt Mark Twain in diesem Büchlein urmenschliche Irrungen und Wirrungen, die sich fortsetzen bis auf den heutigen Tag. Bereits zu Beginn aller Zeiten war klar: Mann versteht Frau nicht, Frau versteht Mann nicht...
Eva: "Ich versuche mich so nützlich wie möglich zu machen, damit er mir mehr Aufmerksamkeit schenkt. In den letzten Tagen habe ich ihm die ganze Arbeit des Benennens abgenommen. Das war eine große Hilfe für ihn, und er ist mir sehr dankbar, denn ihm fehlt jegliche Begabung für diese Tätigkeit. Ihm fällt nie ein vernünftiger Name zur rechten Zeit ein, aber ich lasse mir nicht anmerken, daß mir seine Unfähigkeit aufgefallen ist." (S. 46)
Sei es Evas großer Hang zum Reden, der Adam nervt, Evas Faszination an schönen Dingen, ihre Neugierde, die Liebe zu ihrem Spiegelbild - sei es Adams Ignoranz von Evas Bemühungen, sein fehlendes Taktgefühl und Einfühlungsvermögen oder auch sein alleiniges und pragmatisches Interesse an praktischen und rein notwendigen Dingen: Mark Twain verschont hier keines der Geschlechter. Doch diese Klischees sind amüsant zu lesen, nicht schulmeisterlich, sondern liebevoll verpackt und mit leiser Ironie gewürzt.
Besonders gelungen fand ich Adams große Verwirrung angesichts gewisser neuer Entwicklungen nach der Vertreibung aus dem Paradies: "Wir haben es Kain genannt (...) Schon der Größenunterschied läßt darauf schließen, dasß es sich um eine andere, möglicherweise neue Tierart handelt - vielleicht um einen Fisch." (S. 23) Als das Wesen zu wachsen beginnt und sein Aussehen immer wieder verändert, wächst Adams Verwirrung noch. Ein Känguru? Ein Bär? Erst Jahre später ist auch ihm endlich klar: Kain und Abel sind Jungen!
Ich habe eine alte Ausgabe des Buches, die erste Auflage des Herder Verlages aus dem jahr 1994, wunderschön bebildert mit Ausschnitten aus Gemälden von Henri-Julien Félix Rousseau (1844-1910), einem bedeutenden Vertreter der Naiven Malerei. Diese Gesamtkomposition hat mir wirklich gut gefallen, und das einzige Manko des Buches ist für mich: es ist zu kurz!
Zum Selberlesen für eine schöne Stunde und ein wirklich hübsches Geschenk für jeden Bücherfreund!
© Parden
Philosophen
Philosophen und ich - passt das bzw. welche kenne ich eigentlich? Einige kenne ich dann doch, dies habe ich dann schnell beim Lesen festgestellt. Aber irgendwie kenne ich sie dann doch nicht so richtig, also bin ich total unvorbereitet in dieses Buch eingestiegen.
Das erste was mir bei diesem Buch aufgefallen ist, waren die Zeichnungen von Helme Heine, die dieses Buch immer wieder auflockern.
Auch schön ist die Aufteilung in Antike, das Katholische Zeitalter und die Neuzeit. Auch wird erklärt, was das besondere an der Philosophie des jeweiligen Zeitalters ist und dies immer wieder sehr sehr erheiternd, aber auch informativ.
Über die einzelnen Philosophen gibt es immer ein Bild, welches den betreffenden Philosophen beschreibt, aber auch irgendwie lustig anzusehen ist.
Des Weiteren gibt es immer wieder eine Beschreibung des Philosophen, zwischen eine und drei Seiten lang, wo einem schnell das wichtigste über den betreffenden Menschen erzählt wird.
Alles in allem ist es ein schönes Geschenkbuch für Menschen, die Helme Heine mögen, und zwar nicht nur die Freunde Bücher aus Mullewapp, sondern auch die anderen Bücher des Autoren.
Aber auch für Menschen, die einfach mal schnell etwas über Philosophen erfahren möchten. Man stellt dann doch sehr schnell fest, und dies sagt ja auch Helme Heine immer wieder, dass man die Werke der Philosophen in den wenigsten Fällen auch selbst gelesen hat, man denke nur an die drei Bücher des Kapitals von Marx, um nur ein Beispiel genannt zu haben.
Es ist ein Buch voller Wissen, aber man vergisst das Lachen oder Schmunzeln nicht. Dieses Buch ist kurz und beschränkt sich auf kurze und wichtige Angaben über den Philosophen und macht einfach Lust auf mehr.
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