Honigkuchen: Erzählung
Robert Falcon Scotts Terra-Nova-Expedition hatte zum Ziel, den Südpol zu erreichen, was ihr (Spoiler) im Januar 1912 gelang, jedoch nicht, wie angestrebt, als erste. Mit an Bord war als jüngster Teilnehmer Apsley Cherry-Garrards, der einige Jahre später seine Erfahrungen in einem Buch veröffentlichte. Dieses wiederum war die hauptsächliche Quelle für Sarah Airriess, neben Briefen und Tagebüchern weiterer Besatzungsmitglieder, für die Graphic Novel „Die schlimmste Reise der Welt“.
Bewundernswert ist der enorme Rechercheaufwand, den sie dafür betrieben hat. Das Buch gewährt in einem Anhang schon einige Einblicke in tiefergehende Details, die auch kleine Abweichungen in der künstlerischen Umsetzung klarstellen. Eine Website geht sogar noch weiter und ermöglicht es, Panel für Panel weitere Details abzurufen.
Band 1, „Ums Kap nach Süden“, stellt die Reise vom ersten Kennenlernen der Crew in Cardiff bis zum Erreichen der Antarktis dar. Wir erleben, wie sich die Männer in ihren Rollen einfinden, einander unter die Arme greifen, feiern, dem Sturm trotzen.
Vierzehn Hauptpersonen werden eingangs namentlich vorgestellt, und jede von ihnen hat spezifische Gesichtszüge, anhand derer sie im weiteren Verlauf identifiziert werden kann. Bei den Zeichnungen gefällt mir, wie die verschiedenen Tageszeiten (z.B. Dämmerung) eingefangen werden, Wasser über den Text schwappt, das Schiff im Querschnitt (von oben nach unten) dargestellt oder die Vorräte einzeln “verstaut” werden.
Der Alltag an Bord wird authentisch in Bildern dargestellt. Ich fieberte mit den Seeleuten mit, besonders als sie erfahren, dass Amundsen sich mit demselben Ziel auf die Reise begeben und einen Wettlauf eingeläutet hat. Das Erreichen des Packeises stellt somit einen Meilenstein dar, während offenbleibt, wie die Expedition am Südpol weitergeht. Bei solch einer ansprechenden Darstellung ist mein Interesse auf jeden Fall geweckt, diese Truppe auch im nächsten Teil zu begleiten.
Auf dem entzückenden Cover sehen wir den kleinen Wix im Wald auf einem Totenkopf sitzen. Im Hintergrund lauert eine unbekannte Gefahr. Der süße Wix mit seinem gespaltenen Öhrchen ist im ersten Teil „Anhaltendes Licht“ mit seinem Rattenfreund Umf auf der Suche nach Futter.
Im Haus, das leider von den Menschen verlassen wurde (denn bei den Menschen ist immer viel Nahrung zu finden), wartet der Rest der Bande auf die Heimkehr des Duos. Natürlich in der Hoffnung, dass die Zwei mit gefüllten Futtertaschen zurückkehren. Aber es gibt nicht viel, leider.
Im zweiten Teil „Bestien des Winters“ beratschlagen die Hausmäuse, wie sie an Futter kommen sollen, denn die Vorräte gehen zur Neige. Und sie erwarten die Heimkehr von Umf und Wix. Ich möchte hier nicht viel mehr vom Inhalt verraten, außer, dass es weitere Protagonisten gibt, die eine Hauptrolle spielen: Die junge Pict, eine niedliche weiße Maus mit heilen Öhrchen, und ihr betagter Vater Orim, der sich nur mit Hilfe eines Stocks fortbewegen kann.
Wie in jeder häuslichen Wohngemeinschaft gibt es auch hier Zank und Streit, Verrat und schlimme Gemeinheiten. Draußen lauern die zahlreichen Feinde, und das sind nicht nur äußerst blutrünstige Katzen.
Das Ganze ist so zauberhaft in Szene gesetzt, dass man sich kaum vorstellen kann, dass ein einzelner Mensch so bravourös zeichnen kann. In der Galerie am Ende sehen wir noch einmal detailliert die vielen Figuren und ihre ganzen Feinde.
Fazit: Höchst verdiente 5 Sterne für diese wunderbare Graphic Novel mit dem verheißungsvollen Ausblick des kleinen Wix. Hier stimmt jedes noch so kleine Detail und ich habe allergrößten Respekt vor so viel Können.
Im Buch geht es um eine Mäusekolonie, die verzweifelt ums Überleben kämpft. Das Futter wird knapp und es scheint keine Menschen mehr zu geben, von denen die Mäuse Essen sammeln können. Eine Gruppe an Mäusen der Kolonie möchte ihr Lager aufgeben und weiterziehen in der Hoffnung auf eine bessere Alternative. Aber die Reise könnte tödlich enden, da es weiter vom Haus entfernt scheinbar noch schlimmere Bestien als die Katzen gibt.
Der Zeichenstil des Comics ist wunderschön. Die Farbgebung ist wahnsinnig toll und die Zeichnungen sind subtil gruselig. Vom Künstlerischen ist der Comic genau mein Fall.
Die Story selber weckt erst einmal das Interesse, da sich die Frage stellt, was genau mit den Menschen passiert ist und ob es irgendwelche fantastischen Einflüsse gibt, bezüglich der Bestien im Wald. Aber in diesem ersten Band wird das alles erst angedeutet und folglich verspricht es erstmal nur Spannung, die aber selbst noch nicht zu hundertprozentig da ist.
Die Perspektive, die Apokalypse aus Sicht der Tiere zu erzählen, finde ich sehr spannend und auf jeden Fall gut gemacht. Es wurden auch schon einige sehr interessante Plotpunkte eingebracht, von denen ich hoffe, dass sie noch mehr ausgebaut werden.
Es ist sehr normal, dass die ersten Comicbände in Comicreihen erst einmal die Welt ausbauen und folglich viele der spannenden Dinge erst einmal eher andeuten. Wer sich dessen bewusst ist, dem kann ich den Comic vor allem aufgrund der absolut wunderschönen Zeichnungen empfehlen.
Nachdem ich die Katze Chi-Reihe komplett mit Begeisterung gelesen habe, war ich hier auch sehr gespannt. Was ich gut fand, dass im Gegensatz zu den Ausgaben von Katze Chi, die ich habe, hier die originale Leserichtung beibehalten wurde.
Die Zeichungen sind wirklich niedlich, ich fand es auch lustig, quasi die Gedanken des Hundes zu "sehen" und man merkt, dasss Potemaru Hitomi viel bedeutet.
Mir persönlich hat etwas die Handlung gefehlt, so war es relativ seicht. Auch finde ich es etwas grenzwertig, dass es so normal wirkt, dass (große) Hunde in so kleinen Wohnungen gehalten werden.
Aber das Manga ist ja auch eher für Kinder :-).
Meine Nichten haben das Manga jedenfalls sehr begeistert gelesen, sie fanden die Hunde "einfach furchtbar süss", und hatten ihren Spaß beim Lesen. Etwas enttäuscht waren sie, dass sie mit dem Weiterlesen noch so lange warten müssen, bis Band 2 erscheint.
Im Manga geht es um Hitome, die mit ihrem Samojedenspitz Potemaru, in eine spezielle Wohnung für Hundehalter gezogen ist. Hitomi ist absolut vernarrt in ihren Hund und in diesem Manga dürfen wir die beiden bei ihrem Alltag begleiten.
Das Buch hat, um ehrlich zu sein, nicht so wirklich viel Inhalt. Es ist sehr niedlich und sehr cozy und wir sehen verschiedene alltägliche Sachen, die unsere Hauptcharakterin und ihr Hund gemeinsam erleben, wie zum Beispiel das Bürsten oder Gassigehen und vieles Weiteres. Ich mochte auch die meisten Nebencharaktere sehr gerne. Sie sind alle sehr vernarrt in ihre Hunde, was auch wieder sehr niedlich ist. Außerdem wird angedeutet, dass es Hitome nicht so wirklich gut ging und ihr ihr Leben nun aber viel besser gefällt, was ich ganz schön fand.
Und auch wenn ich aufgrund der fehlenden Story nicht die beste Bewertung gegeben hätte, war es doch niedlich genug, dass ich es sehr genossen habe. Dann kam aber gegen Ende ein Romantikplot, den ich seltsam und unnötig fand. Den dort vorgestellten Charakter fand ich irgendwie unangenehm. Es war nicht unerträglich, aber mir hat es nicht gefallen.
Das Buch ist sehr niedlich, hat aber sehr wenig Plot. Wer Hundeliebhaber ist und nur mal einen Manga für Zwischendurch haben möchte, der wird hier bedient.
"Die prachtvollsten Blumen blühen oft im Verborgenen"
Klappentext:
„Junpei ist Schriftsteller, seine Spezialität: Kurzgeschichten über unerwiderte Liebe. Das Thema seines Lebens. Seit der Uni ist er in Sayoko verliebt, die seinen besten Freund geheiratet hat. Trotz allem hat die Freundschaft zwischen den dreien Bestand, anders als die Liebe von Sayoko und Junpeis bestem Freund: Sie bekommen eine Tochter namens Sara, trennen sich aber kurz darauf. Mit den Jahren wird Junpei zu einer Art Ersatzvater für Sara. Nach einem schrecklichen Erdbeben leidet sie unter Albträumen. Nur Junpei kann sie beruhigen – mit seinen Geschichten über einen Bären und seinen besten Freund. Und er ist fest entschlossen, für immer über Sayokos und Saras Schlaf zu wachen …
Haruki Murakami ist ein Meister der kurzen Form. In ›Honigkuchen‹ offenbart er sein großes Herz für alle Zögernden und Zaudernden. Kat Menschik hat die warmherzige Geschichte des wichtigsten japanischen Autors unserer Zeit in unvergessliche Bilder gegossen.“
Ja, Haruki Murakami ist ein Meister, er ist ein Meister des Erzählens, der Lyrik und der Beschreibung von Gefühl und Emotionen. Die Geschichte rund um Junpei, Sayoko und Takatsuki geht unglaublich unter die Haut und brennt sich tief ins Hirn des Lesers ein. Warum? Nicht nur Murakamis Schreibstil ist daran schuld sondern seine Art des erzählens und des tiefgründigen Blickes. Junpei und seine Liebe zu Sayoko sind so klar wie das Wasser aber Sayoko hatte sich für Takatsuki entschieden. Er war einfach schneller als Junpei! Alles sah nach „es ist eben so gelaufen aus“ aber es kommt anders und die beiden kommen dennoch in gewisser Weise „zusammen“ (das ist kein Spoiler!) aber dennoch fragt man sich als Leser, ob sich Junpei als Nummer Zwei sieht oder gar immer nur als Ersatz? Sayoko zeigt ihm wie sie es sieht und der ruhige Junpei erfährt das, was er auch verdient. Ja, er ist ein ruhiger, sehr zurückhaltender Charakter und Takatsuki war genau das Gegenteil was wohl Sayoko damals gefallen hat, aber reicht „gefallen“ immer aus? Was sagt das eigene Innere? Murakami hat hier eine klare Botschaft in diesem Roman hinterlassen, die nichtmal versteckt ist, sondern ein klarer Tenor ist: Hört auf Euer Herz und nicht auf den Verstand! Geht Euren Weg egal wie schwierig er ist und verfolgt Euer Ziel! Seit mutig und wagt auch mal das Unmögliche! Ihr werdet belohnt!
Solche Weisheiten erfährt man immer und immer wieder in der japanischen Literatur und genau deshalb verehre ich diese mittlerweile auch sehr. Die Geschichte hat direkt aber auch zwischen den Zeilen enorm viel Gefühl ohne Kitsch oder Klischee. Sie ist zeitlos und so präsent. Es ist eine ruhige Geschichte mit einem positiven Ende! Hier bleibt mir bloß zu sagen: Genießen Sie dieses wunderschöne Buch mit seiner intensive Geschichte! Sie werden belohnt! 5 Sterne für dieses Highlight!
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