Herrn Haiduks Laden der Wünsche

Buchseite und Rezensionen zu 'Herrn Haiduks Laden der Wünsche' von Florian Beckerhoff
4
4 von 5 (4 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Herrn Haiduks Laden der Wünsche"

Er kam der Liebe wegen nach Berlin: Herr Haiduk. Er blieb, die Liebe nicht. Seitdem betreibt der in die Jahre gekommene Herr seinen winzigen Kiosk, in dem es fast alles gibt: Zeitungen und Kaffee, Geschichten und Lottoscheine. Er genießt sein ruhiges Leben, bis eines Tages die scheue Kundin Alma das Jackpot-Los über 13 Millionen Euro vor dem Laden findet und den rechtmäßigen Gewinner ermitteln möchte. Gemeinsam mit Herrn Haiduk und seinem Gehilfen Adamo macht sie sich auf die Suche: Wer ist der Glückliche? Und kann er so viel Glück überhaupt vertragen?

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:256
Verlag: HarperCollins
EAN:9783959671347
read more

Rezensionen zu "Herrn Haiduks Laden der Wünsche"

  1. Auf der Suche nach dem Glück

    Herr Haiduk, ein libanesischer Flüchtling, betreibt in Berlin einen kleinen, schmalen Kiosk, den er selbst gerne als Nadelöhr bezeichnet. In dem Laden, in dem es Zeitungen, Zeitschriften, Zigaretten und einiges mehr gibt, genießt er ein ruhiges Leben. Doch eines Tages findet eine schüchterne Stammkundin, die Französin Alma Bonnefoi, vor dem Kiosk eine Lotto-Quittung. Auf den Gewinner wartet ein Jackpot über 13 Millionen Euro. Gemeinsam machen sich die beiden mit Herrn Haiduks Mitarbeiter Adamo auf die Suche nach dem Glücklichen.

    Mit „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ hat Florian Beckerhoff einen anrührenden Roman voller Wärme geschrieben.

    Meine Meinung:
    Erzählt wird aus der Ich-Perspektive in 16 Kapitel – aus der Sicht eines ehemaligen erfolglosen Autors, der die Geschichte von Herrn Haiduk erzählt bekommt. Rückblicke aus der Vergangenheit wechseln sich dabei mit Episoden aus der Gegenwart ab.

    Auffallend sind der angenehme, ruhige und liebevolle Erzählstil sowie die detaillierten Beschreibungen. Die Handlung ist nicht so spannend, wie es zunächst klingt. Die Geschichte braucht etwas, um Fahrt aufzunehmen. Dennoch wurde es mir beim Lesen nicht langweilig und ich habe den Verlauf der Handlung gerne weiterverfolgt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Lediglich das Ende hat nicht ganz meinem Geschmack entsprochen.

    Gut gefallen haben mir auch die vielfältigen Charaktere. Herr Haiduk und Alma waren mir schnell sympathisch. Daneben tauchen auch einige andere Personen auf, die die Gier auf das Geld verbindet. Sie wirken authentisch und bieten interessante Einblicke in die Gesellschaft. Dabei wird die Frage aufgeworfen, ob Geld wirklich glücklich macht. Durch die unterschiedlichen Charaktere regt der Roman zum Nachdenken an, sorgt jedoch auch für lustige Momente.

    Das Cover ist meiner Ansicht nach passend zur Geschichte gewählt.

    Mein Fazit:
    „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ ist ein Buch der eher leisen Töne, das mich bewegen konnte und zum Nachdenken gebracht hat. Der Roman hat mir vergnügliche Lesestunden beschert. Ich kann ihn definitiv empfehlen.

    Teilen
  1. Geld allein macht nicht glücklich

    "Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich." (André Gide)
    Seit nun 35 Jahren erfüllt Herr Haiduk in seinem kleinen, unscheinbaren Kiosk, ihre Wünsche. Von Zeitungen, Süßigkeiten, Zigaretten, Feuerzeuge, Kaffee bis hin zur Lottoannahmestelle alles findet man bei ihm. In Neapel, New York oder Casablanca scheine solche Läden ja normal zu sein, aber in Berlin war dieser eher eine Seltenheit. Eigentlich hatte er sich damals wegen der Liebe entschieden nach Berlin zu kommen, aber leider hatte ihn diese schnell verlassen. Stattdessen eröffnete er diesen kleinen Laden, so klein wie ein Nadelöhr. Viele Stammkunden hat er die täglich zu ihm kommen, da ist die gläubige Frau und die Kumpel Karl und Erwin. Doch am meisten fasziniert Hr. Haiduk die stumme französische Studentin Alma, die stundenlang in Magazinen blättert. Eines Tages kommt Alma mit einer Lottoquittung, die sie gefunden hat zu Hr. Haiduk und ausgerechnet diese Quittung hat den Jackpot von 13 Millionen gewonnen. Alma möchte unbedingt den Besitzer dieses Lottoscheines finden und sie ist sich sicher, dass sie diesen erkennen wird. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer und schnell wird klar, die Suchen nach dem Besitzer wird nicht einfach werden.

    Meine Meinung:
    Das Buch von Florian Beckerhoff ist kein Sensationsbuch, vielmehr geht es um die Suche nach dem Glück bei den Menschen. Nun denkt man, mit 13 Millionen könnte man doch glücklich sein. Aber die Protagonistin Alma offenbart recht schnell, wo bei jedem einzelnen ihr Glück fehlt und das sie dies mit Geld nicht kaufen können. Der Schreibstil ist sehr flüssig und eher ruhig unterhaltsam, ein wenig erinnert mich das Buch an François Lelord Bücher von Hector. Vom Titel hätte ich mir allerdings noch etwas mehr erwartet gehabt, da hat mich das Buch schon ein wenig enttäuscht. Den mit dem Laden der Wünsche hatte es ja nicht unbedingt was zu tun. So denke ich, das dieses Buch auch nicht jedermanns Geschmack sein wird. Das Cover dagegen ist sehr schön gestaltet und man kann sich sofort den Kiosk von Hr. Haiduk vorstellen. Ich hätte mir ein bisschen mehr Tempo, noch mehr Gefühle und vielleicht auch ein anderes Ende für diese Geschichte gewünscht. Am besten hat mir die Beschreibung von Hr. Haiduks Hinterhof gefallen. Ich gebe diesem Roman 3 1/2 von 5 Sterne.

    Teilen
  1. Jackpot

    Herr Haiduks kleiner Laden ist wie eine Insel der Geborgenheit im quirligen Berlin. Klein, dunkel fast wie eine Höhle ist eine Anlaufstelle für viele Sonderlinge. Haiduk beobachtet, kennt seine Kunden und mischt sich doch nie in ihr Leben ein. Da ist Alma, eine scheue junge Frau, die nie ein Wort spricht, sich lange durch Zeitschriften blättert und sich fast unsichtbar macht, bis sie mit einem Magazin und einem Päckchen Kaugummi wieder. Es gibt einen Kettenraucher, einsame Alte und viele mehr. Doch plötzlich ändert sich alles, Alma findet einen Lottoschein, einen Jackpotgewinn und möchte den Besitzer finden. Als sie einen Aushang macht, wird sie plötzlich von allen möglichen Kunden belagert. Herr Haiduk greift ein um sie zu schützen. Die Suche nach dem Gewinner bringt ganz neue Seiten seiner Kunden zum Vorschein, die Aussicht auf das große Geld macht sie zu Lügnern und gierig.

    Ein Schriftsteller der schon längst seine Hoffnungen auf einen Durchbruch aufgegeben hat und nun zurück nach Berlin kommt, besucht aus Sentimentalität den Laden und es scheint, dass nur Herr Haiduk den Glauben an seine Berufung nicht verloren hat. Er begrüßt ihn, wie einen alten Freund, als ob er nie fortgewesen wäre und beginnt ihm die Geschichte von Alma und dem Lottogewinn zu erzählen. Gleichzeitig gibt er ihm Notizbücher mit und den Auftrag die Geschichte aufzuschreiben.

    Die leise, stille Geschichte wirkt wie aus der Zeit gefallen, es ist ein Märchen und zusammen mit dem erfolglosen Autor entwickelt sich aus dieser Rahmenhandlung der Roman. Es ist eine Geschichte voller Sympathie für die Sonderlinge, die Erfolglosen und die Menschen, die noch nicht ihren Platz gefunden haben.

    Florian Beckerhoff erzählt in einfacher, aber gelungener Sprache von diesen Menschen. Es ist ein warmherziger Roman, in den man eintauchen kann. Die Empathie, mit der er Herrn Haiduk ausstattet, zeigt seine Sympathie für seine Figuren. Auch wenn die Aussicht auf Geld ihre unerfreulicheren Charaktereigenschaften zu Tage bringt, bleiben die Beweggründe verständlich und menschlich.

    Ganz zum Schluss hatte ich das Gefühl, dass das Ende des Romans etwas forciert und überhastet wirkt.

    Teilen
  1. Putziger Feel-Good-Roman

    „Herrn Haiduks Laden der Wünsche“ von Florian Beckerhoff ist ein charmanter Roman mit teils skurrilen Charakteren, der gut unterhält und sich flüssig lesen lässt.

    Die tatsächliche Geschichte ist in eine Rahmenhandlung verpackt: Herr Haiduks ehemaliger Stammkunde Paul kehrt nach langer Abwesenheit in den Laden. Er hatte früher einen Roman veröffentlicht – mit überschaubarem Erfolg – und die Schreiberei danach aufgegeben. Herr Haiduk sieht in ihm jedoch weiterhin den Schriftsteller und erzählt ihm nun die Geschichte über das gefundene Lotto-Los und die Suche nach dem Besitzer.

    So ziemlich jeder Charakter hat in diesem Buch seine bizarren bis lustigen Eigenheiten, wodurch sich die Handlung zu einer kleinen Parade skurriler Begegnungen entwickelt. Natürlich behaupten viele Menschen, dass ihnen das Lotto-Ticket gehört, so dass nicht nur angenehme Momente entstehen.

    Die Geschichte ist wirklich unterhaltsam, nur halt nicht besonders tiefschürfend. Wir lernen kaum einen Charakter wirklich gut kennen: Der Leser erfährt ein bis zwei auffällige körperliche Merkmale sowie zwei bis drei ungewöhnliche persönliche Eigenschaften, so dass die jeweilige Person leicht wiederzuerkennen ist. So entstehen interessante Charaktere mit individuellen Eigenheiten, von denen ich zum Teil gerne mehr erfahren hätte. Die Geschichte ist sehr kurzweilig geschrieben und hat bei mir eine positive Stimmung ausgelöst. Immerhin sind die Protagonisten nicht an der eigenen Bereicherung interessiert, sondern wollen das Richtige tun (auch wenn jeder eine andere Definition davon hat, was richtig ist). Da das Buch dabei meist an der Oberfläche verharrt, hat mich die Wendung/Auflösung am Ende jedoch nicht so richtig überrascht oder bewegt. Herr Haiduk bietet gute Unterhaltung, nicht mehr, nicht weniger.

    Teilen
 

Glück hat tausend Farben

Buchseite und Rezensionen zu 'Glück hat tausend Farben' von Titus Müller
3
3 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Glück hat tausend Farben"

"Wir leiden darunter, dass das Leben an uns vorbeirauscht. Wir arbeiten, schlafen, essen, arbeiten, schlafen, essen - und wünschen uns, wieder zu hören, wie am Morgen eine Amsel singt. Wir wünschen uns, die Ameise zu sehen, die eine Tannennadel schleppt. Wir wollen den Wind spüren, der über unsere Wangen streicht. All das ist jeden Tag da, die Amsel, die Ameise, der Wind. Nur wir sind blind geworden durch unsere Lebensgeschwindigkeit." Titus Müller Es gibt eine Kraftquelle, die nur wenige kennen. Obwohl sie jederzeit erreichbar ist. Es ist gut, sich im Trubel des Alltags Zeit zu nehmen. Zeit für die kleinen und unscheinbaren Dinge. Titus Müller zeigt, wie wir längst verlorene Schätze wieder neu entdecken. Die Kunst des Wartens. Die Kunst der Gelassenheit. Die Kunst, sich keine Sorgen zu machen. Die Kunst, einen Augenblick bewusst zu erleben.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:160
Verlag: adeo
EAN:9783942208574
read more

Rezensionen zu "Glück hat tausend Farben"

  1. 3
    13. Aug 2017 

    Netter Ratgeber, jedoch phasenweise zu bemüht...

    Es gibt eine Kraftquelle, die nur wenige kennen. Obwohl sie jederzeit erreichbar ist. Es ist gut, sich im Trubel des Alltags Zeit zu nehmen. Zeit für die kleinen und unscheinbaren Dinge. Titus Müller zeigt, wie wir längst verlorene Schätze wieder neu entdecken. Die Kunst des Wartens. Die Kunst der Gelassenheit. Die Kunst, sich keine Sorgen zu machen. Die Kunst, einen Augenblick bewusst zu erleben.

    Wer sehnt sich nicht nach Zufriedenheit, Geborgenheit, Sinnhaftigkeit, Glück? Genau: diese Gedanken kennt doch jeder. Doch in unserer Zeit der Leistungsgesellschaft, des zunehmenden Stresses, der Schnelllebigkeit, der Reizüberflutung, der zahllosen Ablenkungsmöglichkeiten, der Oberflächlichkeit ist dies leichter gesagt als getan. Titus Müller zeigt hier seine eigenen Gedanken und seinen persönlichen Weg auf, auf dem er sein Leben in eine positive Richtung zu ändern versucht.

    In meist kurzen Kapiteln widmet sich der Autor jeweils einem anderen Schwerpunkt, mit dem er sich gedanklich beschäftigt hat. Glaubhaft zeigt er auf, wie wichtig es beispielsweise ist, zwischendurch zur Ruhe zu kommen, sich auf Kleinigkeiten zu konzentrieren statt sich von der Gesamtheit der noch zu erledigenden Aufgaben erdrücken zu lassen, seinen eigenen Körper zu pflegen und sich etwas Gutes zu tun, sich nicht allein am Wert der eigenen Leistung zu orientieren, die Wahrnehmung zu schulen und dabei nicht wie gewohnt auf das Negative zu richten sondern auf das Positive usw. Titus Müller selbst nutzt auch das Gebet und die Gedanken an Gott, um sich glücklicher zu fühlen, aber er zwingt dem Leser diesen Aspekt nicht auf, sondern versteht es eher als ein Angebot.

    Bis etwa zur Hälfte des Buches habe ich die Lektüre genossen, folgte gerne den Gedanken und Vorschlägen des Autors und habe mich in dem ein oder anderen Abschnitt auch durchaus wiedergefunden. Danach allerdings begannen sich Gedanken, Ansätze und Empfehlungen zu wiederholen, und ich wurde des Lesens zunehmend überdrüssig. Ein wenig drängte sich der Gedanke auf, dass es Müller entweder sinnvoll erschien, mantramäßig gewisse Lehrsätze zu wiederholen - oder aber das Buch sollte an Umfang noch etwas zulegen. Insgesamt wirkte der zweite Teil manchmal für meinen Geschmack einfach zu bemüht.

    Aber da ich mich - wie gelernt - jetzt nicht auf das Negative konzentrieren möchte, bleibt mir positiv in Erinnerung, dass sich die meist kurzen Kapitel größtenteils flüssig lesen ließen und dass das Buch zwar nicht viel Neues für mich bereit hielt, dass es mir aber vieles einfach noch einmal bewusst machte, was im Alltag nur zu rasch wieder schleifen gelassen wird und gar in Vergessenheit gerät.

    Insgesamt also ein netter Ratgeber, wenn auch phasenweise zu bemüht.

    © Parden

    Teilen
 

Search Inside Yourself

Buchseite und Rezensionen zu 'Search Inside Yourself' von Chade-Meng Tan

Inhaltsangabe zu "Search Inside Yourself"

Optimiere dein Leben durch Achtsamkeit
Broschiertes Buch
Google zählt weltweit zu den Konzernen mit der höchsten Mitarbeiterzufriedenheit. Eines der Erfolgsprinzipien ist das revolutionäre Selbstentwicklungsprogramm Search Inside Yourself, das Google-Veteran Chade-Meng Tan zusammen mit renommierten Wissenschaftlern wie Jon Kabat-Zinn und Daniel Goleman entwickelte. Kern des Acht-Wochen-Kurses ist ein leicht umsetzbares Achtsamkeitskonzept, das auf drei einfachen Prinzipien basiert: Aufmerksamkeitstraining, Selbsterkenntnis sowie der Aneignung nützlicher geistiger Gewohnheiten. Wer regelmäßig übt, wird im Beruf wie im Privatleben zufriedener, gelassener, kreativer und schließlich auch erfolgreicher - und das nicht nur bei Google.

Format:Taschenbuch
Seiten:352
EAN:9783442221134
read more
 

Glück kommt selten allein ...

Buchseite und Rezensionen zu 'Glück kommt selten allein ...' von Dr. Eckart von Hirschhausen
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Glück kommt selten allein ..."

Lesung. 147 Min.
Audio CD
"Wer zu ihm in die Sprechstunde kommt, hat garantiert viel zu lachen." FOCUS

Mit dem Glück ist es wie mit Diäten oder Erkältungskrankheiten: tausend Rezepte - aber keine überzeugenden Erfolge. Gar keine? Deutschlands lustigster Arzt findet die Trüffel der Glücksforschung, das Kuriose, Komische und Menschliche. Endlich spricht einer aus, was keiner wahrhaben will: Wir sind von Natur aus bestens geeignet, das Glück zu suchen, aber eklatant schlecht darin, zufrieden zu sein. Muss das sein? Wer die evolutionären Webfehler in unseren Wünschen kennt, hat gut Lachen. Ein erfrischend provokanter Perspektivenwechsel auf Finanzkrise, Partnerwahl und Erdbeermarmelade.

Format:Audio CD
Seiten:0
EAN:9783867178662
read more

Rezensionen zu "Glück kommt selten allein ..."

  1. 4
    04. Jun 2017 

    Glück ist machbar...

    Schon immer suchen die Menschen nach dem Glück, doch es ist unbeständig und flatterhaft. Hunderte von Ratgebern versuchen zu erklären, wie das Glück zu finden ist. Diese CD von Eckart von Hirschhausen ist aber kein typischer Ratgeber. Auf unterhaltsame Weise berichtet der promovierte Mediziner von Erkenntnissen, persönlichen Erlebnissen und Forschungsergebnissen, und wenn eines deutlich wird, dann dies: ein großes Stück weit hat man es selbst in der Hand, glücklich zu werden. Und Lachen ist ein probates Mittel auf dem Weg dazu...

    Eines wird rasch klar: Je mehr wir über die Arbeitsweise unseres Hirns wissen, desto deutlicher wird: wir sind nicht dazu geschaffen, auf Dauer glücklich zu sein. Aber vieles ist eine Frage der Perspektive, und von Hirschhausen zeigt auf, was es ausmachen kann, diese Perspektive einmal zu wechseln und die Dinge aus einer ganz anderen Richtung zu betrachten.

    "Wenn ich die Situation nicht ändern kann - ich kann mein Haltung ändern!"

    Nun besteht das Hörbuch nicht nur aus solchen Allgemeinplätzen, sondern nähert sich dem Begriff des Glücks aus verschiedenen Richtungen. Gleich fünf Sorten des Glücks präsentiert von Hirschhausen hier:

    das Glück der Gemeinschat (Freunde, Familie, Liebe)
    das Glück des Zufalls (günstige Gelegenheiten, lustige Begegnungen, der Euro auf der Straße)
    das Glück des Momentes (Sinnliches wie Schokolade, Massage, Zärtlichkeit, der erste Schluck Bier - Zeit nehmen, spüren, genießen)
    das Glück der Selbstüberwindung (den Schweinehund schlagen, sich herausfordern, anstrengen, ins Kalte springen)
    das Glück der Fülle (Schönheit der Natur, der Schöpfung, Stille aushalten)

    Das Hörbuch selbst ist die Aufzeichnung einer Live-Lesung des Autors aus dem Tivoli-Theater Hamburg (2 Stunden 28 Minuten). Auch wenn einige Sprechpausen und Publikumsreaktionen schwer verständlich sind (Gestik und Mimik des Kabarettisten fehlen hier), schafft es von Hirschhausen, seine Botschaft informativ und gleichzeitig amüsant zu vermitteln. Schon allein das doppelte Vorwort bricht das Eis: ein Vorwort für Optimisten und eines für Pessimisten - herrlich!

    "Wer es liest, muss nicht glücklicher werden. Wer will, kann auch anschließend unglücklicher sein - aber auf höherem Niveau. Pessimisten behalten öfter Recht - aber will man Recht behalten oder glücklich sein? Beides geht nicht."

    Glück kommt selten allein ist ein kurzweiliges Hörbuch mit vielen "Aha-Momenten" und Überraschungen. Es lädt zum Mehrmals-Hören ein und lässt einen in jedem Fall mit einem Lachen zurück...

    © Parden

    *********************************************************

    In einem Interview zu seinem Buch meinte von Hirschhausen:

    Die unliebsame Wahrheit ist: Wir sind gut darin, das Glück zu suchen. Aber immanent schlecht darin, es zu behalten. Mit einfachen Glücksrezepten ist es wie mit Diäten oder Erkältungsmitteln: Gäbe es ein gutes Rezept für alle - es hätte sich schon herumgesprochen. Meine zentrale Idee lautet: Glück ist paradox. Viele Glücks-Gurus, Philosophen und Ratschlag-Austeiler versuchen Glück auf EINE Formel zu bringen. Ich mache das genaue Gegenteil: Für mich ist das Widersprüchliche interessant. Glück ist nicht ein Gefühl, sondern mindestens fünf verschiedene, deshalb gibt es auch 5 Kapitel: Zum Zufall, der Gemeinschaft, dem Genuss, dem Tun und dem Lassen.
    Der Hauptunterschied zu vielen Gurus ist, dass mein Buch nicht einfach etwas behauptet, sondern über fünf Jahre Recherchearbeit darin stecken. Und dabei bin ich auf kuriose Dinge gestoßen: Schönheit macht traurig, Sex wird überschätzt, und lange Ladenöffnungszeiten lähmen die Kauflust. Dafür macht Geld glücklich, beim Ausgeben, nicht beim Verdienen. Der größte Unterschied zu anderen Glückbüchern ist: Es gibt viel zu lachen. Über unsere Macken, unsere Suche nach dem Glück an den falschen Orten und über mich.

    Teilen
 

Weshalb die Herren Seesterne tragen

Buchseite und Rezensionen zu 'Weshalb die Herren Seesterne tragen' von Anna Weidenholzer
2
2 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Weshalb die Herren Seesterne tragen"

Karl, ein pensionierter Lehrer, macht sich eines Tages auf, herauszufinden, was das Glück sei. Einen nur leicht veränderten Fragebogen im Gepäck, mithilfe dessen seit 1979 das ›Bruttonationalglück‹ in Bhutan ermittelt wird, lässt sich der Glücksforscher in einem schneelosen Skiort nieder, dessen Bewohner er nun in unbekanntem Auftrag nach ihrer Lebenszufriedenheit befragen will. Das Hotel Post, in dem Karl als einziger Gast unterkommt, wird bewirtschaftet von einer namenlosen Frau und ihrer Hündin Annemarie. Von hier aus beginnt er seine Forschungen, unterbrochen von konfliktgeladenen Telefongesprächen mit seiner Frau Margit. Bald erhält seine Reise Züge einer Flucht, und der Fragende wird unmerklich zum Objekt der Befragung anderer.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:192
EAN:9783957573230
read more

Rezensionen zu "Weshalb die Herren Seesterne tragen"

  1. 2
    04. Mai 2017 

    Ein toller Titel macht noch lange kein gutes Buch

    Der Titel dieses schmalen Büchleins fiel mir gleich ins Auge: Ja weshalb tragen denn die Herren Seesterne? Wenn es dazu noch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises steht, dann muss sich die Lektüre doch lohnen, oder ;-) ?
    Um es kurz zu machen: eher nicht. Die Hauptfigur ist Karl, ein pensionierter Lehrer, der im Gegensatz zu seiner Ehefrau Margit nicht so recht etwas mit sich anzufangen weiß. Er möchte die Welt verstehen, die Menschen, "... woher diese Unzufriedenheit kommt, diese Angst, die manche in die falsche Richtung treibt." Auf der Grundlage des Fragebogens zum bhutanischen Bruttonationalglück will er seine eigene Befragung starten und fährt los, ohne Margit zu informieren. In einem kleinen Dorf quartiert er sich in einem Gasthof ein und versucht, sein Projekt umzusetzen. Doch es geht nur stockend voran...
    Der Aufbau der Geschichte ist anders als meine Zusammenfassung es hier vermutlich suggeriert. Es wird konsequent Alles aus Karls Sicht berichtet und zwar nicht chronologisch, sondern mit Sprüngen in diverse Vergangenheiten. Zu Beginn ist Karl bereits wieder auf der Rückreise, auf der er sich das Geschehene nochmals durch den Kopf gehen lässt. Dabei springt er in seinen Erinnerungen auch in Zeiten davor, sodass man Margit und ihren Sohn Helmut kennenlernt (ohne ihnen im Buch als realistische Figuren zu begegnen), seine Nachbarn daheim, aber auch eine Jugendliebe.
    Eine richtige Geschichte ist es eher nicht, denn der Aufenthalt im Dorf plätschert so dahin und die weiteren Erinnerungen sind eher Stückwerk. Auf mich wirkte es wie die Darstellung eines furchtsamen Mannes, der versucht zu erfahren, wie man glücklich, besser: zufrieden leben kann. Denn auch wenn er seine Frau Margit offensichtlich liebt, machte er auf mich während der ganzen Lektüre weder einen glücklichen noch zufriedenen Eindruck. Zwar ist es deutlich, dass sie die Dominante in der Ehe ist, es wird aber nie explizit dargestellt und Karl scheint nicht darunter zu leiden (oder wenn, dann nur still und leise). Vielmehr hatte ich das Gefühl, als hätte er stets Angst, seine Frau zu verärgern oder zu verlieren, ohne dass es dafür einen konkreten Hinweis gibt.
    Die Autorin versteht es durchaus, eine Atmosphäre aufzubauen und schöne Sätze zu schreiben ("Ich möchte in einer Gesellschaft leben, die so gut ist, dass keine Hoffnungen auf ein Leben nach dem Tod aufgespart werden müssen."), doch sie alleine machen ein Buch noch nicht lesenswert. Es fehlt einfach eine Geschichte, ein Ansatz, an dem sich die eigene Phantasie entlanghangeln könnte. Karl, sein Umfeld und auch sein Projekt bleiben derart farblos, dass ich vermute, dass ich Alles beim nächsten Buch schon wieder vergessen haben werde.
    Und weshalb tragen die Herren nun Seesterne? Hm, tja, ich befürchte, ich weiß es schon nicht mehr so genau. War auch nicht so wichtig.

    Teilen
 

Der Trick mit dem Glück

Buchseite und Rezensionen zu 'Der Trick mit dem Glück' von Emma Seppälä
4
4 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Der Trick mit dem Glück"

Immer besser, schneller und effizienter macht uns nicht glücklich. Umgekehrt, indem wir einen Gang herunterschalten, uns Zeit für uns selbst nehmen, sind wir leistungsfähiger. Wir erreichen mehr durch weniger tun. Die Stanford-Professorin Dr. Emma Seppälä zieht Erkenntnisse der Neurowissenschaften, Psychologie, Resilienz- und Achtsamkeitsforschung sowie ihre eigenen Untersuchungen heran, um zu erklären, woraus persönlicher und beruflicher Erfolg gemacht ist. In diesem praktischen und eingängigen Ratgeber zeigt sie sechs wissenschaftlich nachgewiesene Wege zu mehr Wohlbefinden und Erfolg im Leben auf.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:240
Verlag: Knaur Balance
EAN:9783426675311
read more

Rezensionen zu "Der Trick mit dem Glück"

  1. 4
    03. Feb 2017 

    Die Wissenschaft vom Glück...

    66 Lesezeichen - so viele Post-Its zieren nach der Lektüre tatsächlich das schmale Buch, und ich stehe vor der undankbaren Aufgabe, hierzu nun eine Rezension zu schreiben. Das Buch selbst stellt ja schon die Essenz der wissenschaftlichen und persönlichen Erkenntnisse der Autorin dar - wie soll ich da in einfachen Worten formulieren, worum es hier geht?

    Vorab vielleicht ein wenig zur Person der Autorin: Emma Seppälä hat einen Doktortitel in Psychologie und ist wissenschaftliche Leiterin des Zentrums für Mitgefühl und Altruismusforschung an der Stanford University, San Francisco, sowie führende Experitin auf dem Gebiet der Gesundheitspsychologie, des Wohlbefindens und der Resilienz. Wie man im Anhang des Buches erfährt, ist es Seppäläs Ziel, die Wissenschaft vom Glück auf das Leben der Menschen zu übertragen. Sie hat bereits Hunderte von Studenten in Glückskursen unterrichtet, wofür sie mit dem Lyons Award der Stanford University ausgezeichnet wurde.

    Manchmal bekommt man ja schon eine Idee, was einen erwartet, wenn man das Inhaltsverzeichnis überfliegt. Hier bereitete mich das Verzeichnis allerdings zwar darauf vor, dass ich es tatsächlich mit einem wissenschaftlichen Sachbuch zu tun hatte, jedoch nicht wirklich, um was es bei den einzelnen Punkten ging. Ich beschloss jedoch, mich davon nicht abschrecken zu lassen, sondern mich in dieses Thema zu vertiefen.

    Wir leben in einer schnelllebigen Zeit voller Informationen und Anforderungen. Nie enden wollende To-do-Listen, ständige Signale von Handys und anderen elektronischen Kommunikationsgeräten beherrschen unseren Alltag - wir stehen rund um die Uhr parat und versuchen, alles unter einen Hut zu bekommen. Eine ständige Überlastung wird als normal akzeptiert, und da jeder hier Schritt halten zu können scheint, geben wir uns selbst die Schuld dafür, wenn wir uns bei diesem Tempo gestresst, ausgelaugt und überlastet fühlen.

    Überhaupt scheint Stress unausweichlich zu sein, wenn man erfolgreich sein will: zielstrebig im Job, als Eltern vorbildlich, ein guter Partner, dazu ein regelmäßiges Pflegen des Freundeskreises - die Anforderungen sind vielseitig. Doch was ist eigentlich, wenn man das Gefühl hat, in einem nie stillstehenden Hamsterrad aus zu erledigenden Aufgaben gefangen zu sein, keine Zeit für die Dinge zu haben, die man eigentlich gerne tun würde?

    Das kennt phasenweise doch fast jeder, und hier setzt Emma Seppälä an. Sie entlarvt die Prämissen von 'Disziplin', 'Talent', und 'Stress' und zeigt auf, wie kontraproduktiv es ist, sich beim Streben nach Erfolg daran zu orientieren. Nur wenn man sich wohl fühlt, glücklich ist, kann sich der Erfolg in den verschiedenen Bereichen überhaupt erst einstellen. Die Autorin zeigt auf, wie das persönliche Glücksempfinden die eigene Widerstandskraft stärkt, ebenso wie Kreativität, Produktivität und Charisma. Mehr erreichen ohne chronischen Stress - das ist die Devise.

    Sechs Schlüssel zu Glück und Erfolg zeigt Seppälä hier auf, und auch wenn es in der Zusammenfassung noch nicht viel erklärt, möchte ich diese Schlüssel hier nicht vorenthalten:

    1. Im Hier und Jetzt leben (und arbeiten) - Konzentration auf die Gegenwart, nicht auf das, was alles noch erledigt werden muss
    2. Aus seiner Resilienz schöpfen - Übungen für das Nervensystem, um Rückschläge leichter wegstecken zu können (Meditation, Atemübungen usw.)
    3. Sorgsam mit seiner Energie umgehen - sich nicht in ausufernden Gedanken und Gefühlen verlieren, sondern ruhig und bei der Sache bleiben; auch dies kann trainiert werden
    4. Nichts tun - Tätigkeiten, die hohe Konzentration erfordern, sollten sich abwechseln mit solchen, die automatisch ablaufen oder eher der Muße und dem Spaß dienen; so werden Kreativität und Einfallsreichtum gesteigert
    5. Gut zu sich selbst sein - keine übertriebene Selbstkritik, eine Abkehr vom Perfektionismus, wohlwollender Umgang mit sich selbst; so lernt man aus etwaigen Fehlern, statt sich dafür zu verurteilen
    6. Empathie für andere zeigen - Mitgefühl und Interesse an seinen Mitmenschen (und Kollegen) stützt die Beziehung untereinander, steigert die Loyalität und das Engagement, wodurch wiederum auch die eigene Leistung steigt

    Wenn man die genannten Punkte so überfliegt, möchte man meinen: nichts Neues. Und doch stellt Emma Seppälä hier wissenschaftliche Fakten und persönliche Erfahrung gegenüber, die ihre Thesen noch einleuchtender erscheinen lassen - sowohl was den gängigen, aber offensichtlich falschen Weg anbelangt, sein Leben möglichst erfolgreich und glücklich zu gestalten, als auch was die Alternative betrifft. Ihr Buch hat mir geholfen, mir die Fakten und Zusammenhänge deutlicher vor Augen zu halten, und gleichzeitig aufgezeigt, dass es nie zu spät ist, um das Umdenken zu lernen.

    Wie so häufig bei Sachbüchern habe ich auch dieses nicht einfach hintereinander weg gelesen, sondern immer mal wieder ein Kapitel oder zwei. Eine durchaus anspruchsvolle Lektüre, die Konzentration erfordert, auch wenn die Autorin (manchmal etwas mantramäßig) die wichtigesten Erkenntnisse häufiger wiederholt.

    Ich habe mich jedenfalls gefreut, auf dieses Buch gestoßen zu sein und werde sicherlich künftig darauf achten, die genannten Ratschläge mehr zu beherzigen. Ob ich meiner Chefin das Buch zukommen lassen sollte? Die könnte hier jedenfalls auch noch eine Menge lernen - zur Verbesserung unserer aller Zufriedenheit...

    © Parden

    Teilen
 

Das Irrenhaus: Roman

read more

Rezensionen zu "Das Irrenhaus: Roman"

  1. »Ich bin freier Philosoph.«

    »Das Irrenhaus« war mein erstes Buch von Michael Krüger und ich muss gestehen, dass ich vom Autor bisher auch noch nichts gehört habe. Glücklicherweise durfte ich hiermit nun eine Geschichte lesen, die mich einerseits gut unterhalten und andererseits zum Philosophieren gebracht hat.

    Der (namenlose) Protagonist ist eher ein Mensch der einsamen Sorte, verbringt viel Zeit alleine, stellt sich die eine oder andere tiefsinnige Frage über das Leben und beschäftigt sich, zumindest am Anfang noch, ganz bewusst mit dem Thema Langeweile bzw. inwiefern man selbige aushält ...
    In seinem Alleinsein bleibt natürlich viel Raum für Gedanken - tiefsinnige, aber zum Teil auch überflüssige und irre. Wobei man sagen muss, dass der eine oder andere wahnwitzige Gedanke bestimmt durch die Umgebung und die Leute in seinem Umfeld beflügelt wurde.

    ~ Ein Leergelassensein von der Welt, das wollte ich erreichen. ~
    (S. 7)

    Jedenfalls hat man schnell gemerkt, dass das Haus, das der Protagonist geerbt hat, nicht ganz das ist, was er erwartet hat. Es ist aufgefallen, dass die Bewohner - ausnahmslos alle - irgendwie einen an der Waffel haben. Jetzt könnte man vermuten, dass die Geschichte um den Ex-Archivar doch sicher recht amüsant zu lesen war! Das stimmt, war sie auch - zumindest zu großen Teilen. Die Bewohner waren allesamt eigenartige Vögel, der Schriftsteller, in dessen Wohnung der Protagonist nun wohnt, war ein in meinen Augen ganz besonders irres Exemplar. Es verwundert nicht, dass man in so einer Umgebung, und wenn man dann auch noch meint, man müsse das Leben des Vormieters führen, selbst ein wenig dem Wahnsinn verfällt.

    ~ Wir laufen alle in die Irre, dachte ich, aber wenn der einzige Unterschlupf für alle Irrenden mein Haus sein sollte, dann ist es ein Irrenhaus. ~
    (S. 128)

    Geschrieben ist »Das Irrenhaus« auf jeden Fall recht anspruchsvoll, also in einer gehobeneren Sprache und unter anderem auch in langen, verschachtelten Sätzen, mit denen ich manchmal meine Mühe hatte. Gefallen hat mir aber vor allem genau das: der Schreibstil, der wirklich volle Aufmerksamkeit erfordert hat.
    Die Handlung fand ich manches Mal leider etwas zäh, nichtsdestotrotz wurde sie durch zeitweilige witzige Szenen und Gespräche aufgepeppt und zum Ende hin entstand sogar noch richtig Psycho-Spannung, denn da schien es, als würde der Protagonist um sein Leben bangen müssen ...

    Liebhabern der gehobeneren Literatur und die Tiefsinnigkeit, aber auch ein wenig Witz und Spannung zu schätzen wissen, ist dieses Buch auf jeden Fall zu empfehlen.

    Teilen
 

Das Irrenhaus: Roman

read more

Rezensionen zu "Das Irrenhaus: Roman"

  1. »Ich bin freier Philosoph.«

    »Das Irrenhaus« war mein erstes Buch von Michael Krüger und ich muss gestehen, dass ich vom Autor bisher auch noch nichts gehört habe. Glücklicherweise durfte ich hiermit nun eine Geschichte lesen, die mich einerseits gut unterhalten und andererseits zum Philosophieren gebracht hat.

    Der (namenlose) Protagonist ist eher ein Mensch der einsamen Sorte, verbringt viel Zeit alleine, stellt sich die eine oder andere tiefsinnige Frage über das Leben und beschäftigt sich, zumindest am Anfang noch, ganz bewusst mit dem Thema Langeweile bzw. inwiefern man selbige aushält ...
    In seinem Alleinsein bleibt natürlich viel Raum für Gedanken - tiefsinnige, aber zum Teil auch überflüssige und irre. Wobei man sagen muss, dass der eine oder andere wahnwitzige Gedanke bestimmt durch die Umgebung und die Leute in seinem Umfeld beflügelt wurde.

    ~ Ein Leergelassensein von der Welt, das wollte ich erreichen. ~
    (S. 7)

    Jedenfalls hat man schnell gemerkt, dass das Haus, das der Protagonist geerbt hat, nicht ganz das ist, was er erwartet hat. Es ist aufgefallen, dass die Bewohner - ausnahmslos alle - irgendwie einen an der Waffel haben. Jetzt könnte man vermuten, dass die Geschichte um den Ex-Archivar doch sicher recht amüsant zu lesen war! Das stimmt, war sie auch - zumindest zu großen Teilen. Die Bewohner waren allesamt eigenartige Vögel, der Schriftsteller, in dessen Wohnung der Protagonist nun wohnt, war ein in meinen Augen ganz besonders irres Exemplar. Es verwundert nicht, dass man in so einer Umgebung, und wenn man dann auch noch meint, man müsse das Leben des Vormieters führen, selbst ein wenig dem Wahnsinn verfällt.

    ~ Wir laufen alle in die Irre, dachte ich, aber wenn der einzige Unterschlupf für alle Irrenden mein Haus sein sollte, dann ist es ein Irrenhaus. ~
    (S. 128)

    Geschrieben ist »Das Irrenhaus« auf jeden Fall recht anspruchsvoll, also in einer gehobeneren Sprache und unter anderem auch in langen, verschachtelten Sätzen, mit denen ich manchmal meine Mühe hatte. Gefallen hat mir aber vor allem genau das: der Schreibstil, der wirklich volle Aufmerksamkeit erfordert hat.
    Die Handlung fand ich manches Mal leider etwas zäh, nichtsdestotrotz wurde sie durch zeitweilige witzige Szenen und Gespräche aufgepeppt und zum Ende hin entstand sogar noch richtig Psycho-Spannung, denn da schien es, als würde der Protagonist um sein Leben bangen müssen ...

    Liebhabern der gehobeneren Literatur und die Tiefsinnigkeit, aber auch ein wenig Witz und Spannung zu schätzen wissen, ist dieses Buch auf jeden Fall zu empfehlen.

    Teilen
 

Das Irrenhaus: Roman

read more

Rezensionen zu "Das Irrenhaus: Roman"

  1. »Ich bin freier Philosoph.«

    »Das Irrenhaus« war mein erstes Buch von Michael Krüger und ich muss gestehen, dass ich vom Autor bisher auch noch nichts gehört habe. Glücklicherweise durfte ich hiermit nun eine Geschichte lesen, die mich einerseits gut unterhalten und andererseits zum Philosophieren gebracht hat.

    Der (namenlose) Protagonist ist eher ein Mensch der einsamen Sorte, verbringt viel Zeit alleine, stellt sich die eine oder andere tiefsinnige Frage über das Leben und beschäftigt sich, zumindest am Anfang noch, ganz bewusst mit dem Thema Langeweile bzw. inwiefern man selbige aushält ...
    In seinem Alleinsein bleibt natürlich viel Raum für Gedanken - tiefsinnige, aber zum Teil auch überflüssige und irre. Wobei man sagen muss, dass der eine oder andere wahnwitzige Gedanke bestimmt durch die Umgebung und die Leute in seinem Umfeld beflügelt wurde.

    ~ Ein Leergelassensein von der Welt, das wollte ich erreichen. ~
    (S. 7)

    Jedenfalls hat man schnell gemerkt, dass das Haus, das der Protagonist geerbt hat, nicht ganz das ist, was er erwartet hat. Es ist aufgefallen, dass die Bewohner - ausnahmslos alle - irgendwie einen an der Waffel haben. Jetzt könnte man vermuten, dass die Geschichte um den Ex-Archivar doch sicher recht amüsant zu lesen war! Das stimmt, war sie auch - zumindest zu großen Teilen. Die Bewohner waren allesamt eigenartige Vögel, der Schriftsteller, in dessen Wohnung der Protagonist nun wohnt, war ein in meinen Augen ganz besonders irres Exemplar. Es verwundert nicht, dass man in so einer Umgebung, und wenn man dann auch noch meint, man müsse das Leben des Vormieters führen, selbst ein wenig dem Wahnsinn verfällt.

    ~ Wir laufen alle in die Irre, dachte ich, aber wenn der einzige Unterschlupf für alle Irrenden mein Haus sein sollte, dann ist es ein Irrenhaus. ~
    (S. 128)

    Geschrieben ist »Das Irrenhaus« auf jeden Fall recht anspruchsvoll, also in einer gehobeneren Sprache und unter anderem auch in langen, verschachtelten Sätzen, mit denen ich manchmal meine Mühe hatte. Gefallen hat mir aber vor allem genau das: der Schreibstil, der wirklich volle Aufmerksamkeit erfordert hat.
    Die Handlung fand ich manches Mal leider etwas zäh, nichtsdestotrotz wurde sie durch zeitweilige witzige Szenen und Gespräche aufgepeppt und zum Ende hin entstand sogar noch richtig Psycho-Spannung, denn da schien es, als würde der Protagonist um sein Leben bangen müssen ...

    Liebhabern der gehobeneren Literatur und die Tiefsinnigkeit, aber auch ein wenig Witz und Spannung zu schätzen wissen, ist dieses Buch auf jeden Fall zu empfehlen.

    Teilen
 

Das Irrenhaus: Roman

read more

Rezensionen zu "Das Irrenhaus: Roman"

  1. »Ich bin freier Philosoph.«

    »Das Irrenhaus« war mein erstes Buch von Michael Krüger und ich muss gestehen, dass ich vom Autor bisher auch noch nichts gehört habe. Glücklicherweise durfte ich hiermit nun eine Geschichte lesen, die mich einerseits gut unterhalten und andererseits zum Philosophieren gebracht hat.

    Der (namenlose) Protagonist ist eher ein Mensch der einsamen Sorte, verbringt viel Zeit alleine, stellt sich die eine oder andere tiefsinnige Frage über das Leben und beschäftigt sich, zumindest am Anfang noch, ganz bewusst mit dem Thema Langeweile bzw. inwiefern man selbige aushält ...
    In seinem Alleinsein bleibt natürlich viel Raum für Gedanken - tiefsinnige, aber zum Teil auch überflüssige und irre. Wobei man sagen muss, dass der eine oder andere wahnwitzige Gedanke bestimmt durch die Umgebung und die Leute in seinem Umfeld beflügelt wurde.

    ~ Ein Leergelassensein von der Welt, das wollte ich erreichen. ~
    (S. 7)

    Jedenfalls hat man schnell gemerkt, dass das Haus, das der Protagonist geerbt hat, nicht ganz das ist, was er erwartet hat. Es ist aufgefallen, dass die Bewohner - ausnahmslos alle - irgendwie einen an der Waffel haben. Jetzt könnte man vermuten, dass die Geschichte um den Ex-Archivar doch sicher recht amüsant zu lesen war! Das stimmt, war sie auch - zumindest zu großen Teilen. Die Bewohner waren allesamt eigenartige Vögel, der Schriftsteller, in dessen Wohnung der Protagonist nun wohnt, war ein in meinen Augen ganz besonders irres Exemplar. Es verwundert nicht, dass man in so einer Umgebung, und wenn man dann auch noch meint, man müsse das Leben des Vormieters führen, selbst ein wenig dem Wahnsinn verfällt.

    ~ Wir laufen alle in die Irre, dachte ich, aber wenn der einzige Unterschlupf für alle Irrenden mein Haus sein sollte, dann ist es ein Irrenhaus. ~
    (S. 128)

    Geschrieben ist »Das Irrenhaus« auf jeden Fall recht anspruchsvoll, also in einer gehobeneren Sprache und unter anderem auch in langen, verschachtelten Sätzen, mit denen ich manchmal meine Mühe hatte. Gefallen hat mir aber vor allem genau das: der Schreibstil, der wirklich volle Aufmerksamkeit erfordert hat.
    Die Handlung fand ich manches Mal leider etwas zäh, nichtsdestotrotz wurde sie durch zeitweilige witzige Szenen und Gespräche aufgepeppt und zum Ende hin entstand sogar noch richtig Psycho-Spannung, denn da schien es, als würde der Protagonist um sein Leben bangen müssen ...

    Liebhabern der gehobeneren Literatur und die Tiefsinnigkeit, aber auch ein wenig Witz und Spannung zu schätzen wissen, ist dieses Buch auf jeden Fall zu empfehlen.

    Teilen
 

Seiten