The Silence
Inhalt:
13 Kriminalfälle aus aller Welt. Alle wahr, ungelöst und hochspannend! Im Wassertank eines Hotels schwimmt die Leiche einer vermissten Studentin. Auf einem Bauernhof in Oberbayern werden sechs Menschen nachts mit einer Hacke erschlagen. Zwei Mädchen fotografieren einen fremden Mann und posten es auf Snapchat - wenig später sind sie tot. Nur: Was war geschehen? Und wer war der Täter?
Über den Autor (Quellen: Portrait im Buch und Amazon):
Julian Hannes, geboren 1996 bei Frankfurt/Main, ist seit 2011 Vollzeit-Youtuber und befasst sich in seinen Videos mit gruseligen und mysteriösen Vorfällen.
Persönlicher Eindruck:
Julian Hannes greift in seinem Buch 13 ungelöste Kriminalfälle auf. Die meisten haben sich in den USA oder Deutschland ereignet, die ältesten liegen über 100, die neuesten erst wenige Jahre zurück. Jedem Fall werden 10 bis 20 Seiten gewidmet. Der Autor beschreibt zunächst das Geschehen, wobei er den Tonfall flüssig und insgesamt angenehm sachlich hält. Wo erforderlich, werden Gegebenheiten der Zeit oder des Landes kurz erklärt. Im Anschluss setzt der Autor sich mit möglichen Antworten auf die ungeklärten Fragen auseinander; dabei geht er überwiegend auf bereits bestehende Theorien ein und analysiert, was dafür und was dagegen spricht. Angesichts der Bekanntheit der meisten Fälle dürfte es allerdings auch schwierig sein, ohne neue Anhaltspunkte Theorien zu entwickeln, die nicht schon diskutiert worden sind, und der Autor erhebt auch keinen Anspruch darauf, neue Lösungen zu präsentieren. Alles in allem werden die Fälle meiner Meinung nach solide aufbereitet für Leser, die die Fälle nicht oder nur flüchtig kennen. Für Leser, die sich mit den jeweiligen Fällen schon einmal beschäftigt haben, hält sich der Erkenntnisgewinn dagegen zwangsläufig in Grenzen.
Fazit:
Solide Darstellung der bekannten Fakten und verbreiteten Erklärungsversuche ohne Effekthascherei.
"Die Ablehnung dessen, was in deinem Leben ist, baut eine steinerne Mauer um dein Herz, durch die die Liebe nicht dringen kann." (Irina Rauthmann)
Stephan Harbort langjähriger Kriminalhauptkommissar, Kriminologe und seit 2012 Dozent an der BTU Cottbus zeigt uns hier in diesem Buch eine neue Lebensgeschichte des Serienmörders Joachim Kroll auf. Ich frage mich was interessiert ihn an diesen Serienmördern? Ich denke, es ist das Ungewisse warum jemand solche Taten begeht, die den Autor immer wieder reizt, in die Köpfe dieser Menschen zu blicken. Diesmal hat er Deutschlands Jahrhundertmörder durchleuchtet, aber Joachim Kroll war nicht immer ein Mörder. Joachim Kroll geboren am 17. April 1933, er wuchs als sechster von acht Geschwistern in Hindenburg auf. Sein Vater war Bergarbeiter und die Familie musste unter sehr bescheidenen Verhältnissen in einem Bergarbeiterhaus leben. Allerdings war er schnell zu Hause aber auch in der Schule ein Außenseiter, Sündenbock und Schlusslicht, bis er immer weiter abrutschte und sitzen blieb. So blieb es auch nicht aus, das auf ihn eingeprügelt wurde, hauptsächlich durch den Vater. Er arbeitet dann an verschiedenen Stellen, aber auch dort hatte er immer wieder Anpassungsprobleme. Eigentlich wollte er immer Elektriker werden stattdessen musste er Ställe ausmisten. Doch dann kam die Pubertät und seine körperlichen Lüste, die er nirgends befriedigen konnte und sich deshalb Abhilfe suchte. Der Tod der Mutter 1955 hat ihn dann tief erschüttert, da sie sein einziger Halt war. Vielleicht war dieser aus der Auslöser für seine erste Tat oder aber die ständigen Ablehnungen bei den Frauen? Insgesamt mordete er 20 Jahre lang mehrere Frauen und Mädchen und wurde auch als "Der Kannibale vom Rhein" tituliert.
Meine Meinung:
Auch in diesem Buch beschäftigt sich der Autor wieder detailliert um den Täter. Anhand Akten, Protokollen und Interviews erkennt der Leser nicht nur die gestörte Kindheit des Täters, sondern auch die Problematiken der damaligen Zeit, aber auch den Fehlern vonseiten der Polizei. Der Schreibstil ist sehr gut und so tauchte ich in die Gedankenwelt eines Menschen, der sicher nicht alleine für seine Taten strafbar gemacht werden sollte. Es liegt aber auch viel an Stephan Harborts Darstellung, das man das Buch nur unschwer aus der Hand legen kann. Das Buch ist wirklich wie ein Roman geschrieben, teils auch mit Frage und Antwort Teilen, bei dem der Täter selbst interviewt wurde. Wieder bin ich hin- und hergerissen ob ich einem Täter mehr Mitgefühl einräumen soll, als den vielen Opfern die ihm in die Arme gelaufen sind. Aber ich konnte auch hier wieder einmal sehen das viele Täter nicht alleine zu Mördern werden, sondern oft zu ihnen gemacht werden. Am meisten hat mich aber das Protokoll des Grauens ab Kap. 41 entsetzt und ich fragte mich, kann eine schlechte Vergangenheit einen Menschen so prägen? Aber man merkt auch an dem Buch wie viele Fehler vonseiten der Polizei entstanden, maßgeblich auch dadurch da die Analysen, Forensik und anderes zu der Zeit noch nicht soweit war. Ich wüsste nicht, ob dies heute noch möglich wäre, das man einem Täter solange nicht auf die Spur kommt. Auch der Prozess von Joachim Kroll wird geschildert, bei dem er für 8 Morde verurteilt wurde, bis er selbst dann 1991 in der Haft an einem Herzinfarkt verstarb. Ein Buch für alle, die einmal in den Kopf eines Mörders blicken wollen, aber auch hinter die Kulissen von Ermittlungen, Vernehmungen. Ich kann das Buch nur jedem der Krimis liest und liebt empfehlen, gebe 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
Max Lerm, Jg. 1973, ist, seit er denken kann, Nachbar. Er hat bereits in vielen Städten Deutschlands gewohnt und landauf wie landab die kuriosesten Streitigkeiten unter Nachbarn beobachtet. Ob im Treppenhaus, in der Waschküche, auf dem Dachboden, dem Anwohner-Parkplatz oder direkt vor der Wohnungstür – Max Lerm hat alle Kriegsschauplätze genau studiert. Seit einigen Jahren setzt er sich aktiv mit seinem Schicksal auseinander und hat die Perlen seiner Karriere als Nachbar in diesem Buch zusammengefasst. Er könnte auch dein Nachbar sein.
Nachbarschaft kann schön sein. Aber auch problematisch. Und weil es manchmal schwierig ist, das persönliche Gespräch zu suchen, gibt es immer wieder gerne die Zettelwirtschaft. Dieses Buch bietet eine kuriose Sammlung mehr oder weniger origineller Mitteilungen, die einen staunen oder auflachen lassen können.
Vielleicht einige Beispiele gefällig?
"Katzeklo, Katzeklo, ja das macht die Katze froh" - Aber bitte in der Wohnung, nicht im Hausflur!
Welcher Depp aus den oberen Stockwerken trinkt morgens seinen Kaffee (mit Milch!) auf seinem Balkon und schüttet dann die halbleere Tasse über Bord? Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass unsere Wäsche auf dem Trockenständer völlig verdreckt wurde. Schluss damit!!!
Wir wohnen jetzt seit vier Jahren in der Wohnung unter Ihnen. Das Schlafzimmer ist unter Ihrem Musikzimmer. Wir möchten Ihnen gut zusprechen, nach 4 Jahren "Für Elise", den Mut für ein zweites Klavierstück zu finden. Aufmunternde Grüße...
Liebe Nachbarn, über Sie müsste man ein Buch schreiben. Der Titel "Suche: Wahre Liebe, Finde: Nichts als Ärger". Bitte verschonen Sie uns mit Ihren Beziehungsproblemen!
Natürlich ist nicht alles witzig, aber es ist eine nette kleine Unterhaltungslektüre, und zuweilen kommt der Gedanke auf, dass ein eigenes kleines Häuschen ohne direkten Nachbarn doch auch nett wäre...
Empfehlen würde ich die Lektüre des 'echten' Buches, da manche der Schilder im e-book-Format doch sehr klein geraten. Sicher auch ein nettes Mitbringsel oder als sog. 'Klobuch' geeignet...
© Parden
Sind wir im Zweife nicht alle ein bisschen Torero?
"Von den Akademikern beanspruchen die Juristen den ersten Rang, und niemand ist so eingebildet wie sie“, spottete schon Ersamus von Rotterdam. Vieles wird uns Juristen nachgesagt, Arroganz, Herzlosigkeit, keinen Hang zu Zahlen. Aber dass Juristen durchaus auch Humor haben können, das beweist dieses Büchlein mit juristischen Stilblüten. Der Verfasser, Dr. Wilfried Ahrens war bis 2016 Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Göttingen. Wer also glaubt, bei diesem Staatsanwalt hätte man nichts zu lachen, befindet sich auf dem „Holzdampfer“.
Mögen dem Laien juristische Formulierung manches Mal spanisch vorkommen. Im alltäglichen Kampf um die richtige Formulierung sind wir im Zweifel wohl alle ein bisschen Torero. So bekam diese Sammlung von Stilblüten, Wortverdrehern und verpatzten Formulierungen ein Stammplätzchen auf meinem Schreibtisch. Zur Unterhaltung der werten Kollegenschaft gibt es von nun an den „Witz des Tages“.
Auch bei den schlimmsten Diktatverhörern, handschriftlichen Einlassungen oder dem Versuch besonders professionell zu protokollieren und nur dass keine Missverständnisse aufkommen: „Falsa demonstraio non nocet.“