Die Welt schmecken und entdecken

Das Buch ist ein kleines Juwel, ein literarischer-kulinarischer Genuss. Die graphisch minimalistischen, scherenschnittartigen Illustrationen von Zenji Funabashi, die jedem Kapitel vorangestellt sind, gefallen mir sehr gut.
Doris Dörrie nimmt uns mit auf eine sehr persönliche Reise durch ihre Kindheitserinnerungen und kulinarischen Entdeckungen späterer Lebensphasen. Ich kann es förmlich schmecken und riechen, wenn sie in die Kruste eines frisch gebackenen Brotes beißt. Beim Lesen zieht der Duft von selbst gebackenem Zwetschgenkuchen und Hefeteig in meine Nase. Das Buch liest sich wie eine Liebeserklärung an Pasta, Pizza und die Vielfalt der Kartoffel, aber auch Erbsen, Kohlrabi, Kohl, Birnen und Granatapfel kommen nicht zu kurz. Wenn Doris Dörrie über japanische Reisbällchen und die Kunst, diese zu essen schreibt, so möchte ich auf der Stelle nach Japan reisen. Vor Ort müsste ich natürlich DAS Tofu-Restaurant ausprobieren und mich in ungeahnte kulinarische Welten entführen lassen. Auch kritische Töne bezüglich Tierhaltung, Umweltverschmutzung und Ernährungstrends werden nicht ausgespart. „Die Welt auf dem Teller“ ist ein wunderbares Buch für alle, die Freude an der Sinnlichkeit des Essens und dessen Zubereitung haben. Da die Kapitel nur wenige Seiten lang, die erzählten Anekdoten und Gedanken zu den einzelnen Gerichten und Lebensmitteln sehr lebendig geschrieben sind, eignet es sich wunderbar auch für eine kurze Pause zwischendurch. Ich bin mir sicher, dass ich dieses Buch noch häufiger in die Hand nehmen und bestimmt auch verschenken werde.
Kochen und gleichzeitig Land und Leute kennen lernen
Da dieses Kochbuch größer ist als herkömmliche Bücher ist auch die Gestaltung des Inhalts sehr übersichtlich.Die Bilder und Illustrationen sind kunterbunt auch die Schrift ist mit verschiedenen Farben versehen.Dabei ist sie unterschiedlich groß gehalten und auch die Schriftarten sind immer wieder anders.Der Schreibstil ist sehr leicht und kindgerecht.Die Gerichte sind sehr einfach so dass kleinere Kinder sie mit Hilfe gut nachkochen können.Da es um die ganze Welt geht habe ich mir stellvertretend von den dreizehn Kindern und Ländern das Land Äthiopien ausgesucht:Feven ist 10 Jahre alt und berichtet von sich,ihrer Familie und Schule.Ich fand es auch sehr schön dass kleinere Wörter in die jeweilige Landessprache übersetzt werden.So wie hier auf Amharisch.Es werden auch die verschiedenen landestypischen Gewürze erklärt darauf folgt dann ein entsprechendes Gericht-hier ist es z.B.Alicha Wot.Die Gerichte werden Schritt für Schritt erklärt mit den dazugehörigen Bildern.
Meiner Meinung nach kann das Kind mit diesem Buch nicht nur die verschiedensten Gerichte nachkochen sondern es lernt zusätzlich noch Land und Leute kennen.Auch für mich war dieses Buch sehr interessant und informativ zu lesen.Und da hat mir persönlich das Land Italien mit seinem Insalata Caprese und Bruschetta sehr gut gefallen.Ich finde dass dieses Kochbuch lehrreich,kurzweilig und sehr detailliert ist.Dieses Buch macht meiner Meinung nach das Kind neugierig auf das Kochen und den jeweiligen Ländern.Empfohlen wird dieses tolle und schöne Kochbuch für Kinder von 6 bis 12 Jahren.Ich vergebe dafür sehr gerne sehr gute fünf Sterne.
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