H wie Habicht
Inhaltsangabe zu "H wie Habicht"
* #1 in Großbritannien* NEW YORK TIMES Bestseller
* Das preisgekrönte Buch jetzt auf Deutsch
»Um einen Greifvogel abzurichten, muss man ihn wie einen Greifvogel beobachten, erst dann kann man vorhersagen, was er als Nächstes tun wird. Schließlich sieht man die Körpersprache des Vogels gar nicht mehr – man
scheint zu fühlen, was der Vogel fühlt. Die Wahrnehmung des Vogels wird zur eigenen. Als die Tage in dem abgedunkelten Raum vergingen und ich mich immer mehr in den Habicht hineinversetzte, schmolz mein Menschsein von mir ab.«
Schon als Kind beschloss Helen Macdonald, Falknerin zu werden. Sie eignete sich das komplizierte Fachvokabular an, mit dem sich die Falkner wie in einer Geheimsprache untereinander verständigen, und las die Klassiker der Falknereiliteratur. Ihr Vater unterstützte sie in dieser ungewöhnlichen Leidenschaft, er lehrte sie Geduld und Selbstvertrauen und blieb eine wichtige Bezugsperson in ihrem Leben.
Als ihr Vater stirbt, setzt sich ein Gedanke in Helens Kopf fest: Sie muss ihren eigenen Habicht abrichten. Sie ersteht einen der beeindruckenden Vögel, ein Habichtweibchen, das sie auf den Namen Mabel tauft, und begibt sich auf die abenteuerliche Reise, das wildeste aller wilden Tiere zu zähmen.
Ein Buch über die Erinnerung, über Natur und Freiheit - und über das Glück, sich einer großen Aufgabe von ganzem Herzen zu widmen.
wenig Neues
Marlene Dietrich und Ernest Hemingway, zwei schillernde Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts. Sie, die glamouröse Filmdiva, die nicht nur durch ihre Filmrollen Berühmtheit erlangt hat, sondern auch durch ihre männlichen Eroberungen. Er, der begnadete Schriftsteller, ein "echter Kerl", der sich vorzugsweise mit Hobbies beschäftigt hat, bei denen er seine Männlichkeit unter Beweis stellen konnte. Hochseefischen, Großwildjagd, Stierkampf, schöne Frauen... nichts hat er ausgelassen.
Marlene und Ernest lernen sich 1934 auf einer Schiffspassage von Europa nach USA kennen. Es knistert zwischen den beiden. Dieses Knistern wird auch nie aufhören. Es wird aber nie zu einer Affäre kommen. Marlene erkennt, dass sie in Ernest einen Seelenverwandten gefunden hat, und dass die Freundschaft zu ihm so viel mehr bedeutet als eine weitere flüchtige Affäre.
Die beiden werden über einen Zeitraum von 25 Jahren in Kontakt bleiben, indem sie sich Briefe schreiben und sporadisch irgendwo auf der Welt treffen. Sie unterstützen sich gegenseitig im Kampf gegen den "Rest der Welt". Beide leiden darunter, dass ihr Leben der Öffentlichkeit ausgeliefert ist.
Was bedeutet den beiden diese Freundschaft?
Ernest ist für Marlene eine Vaterfigur. Bei ihm kann sie sich "ausweinen", wenn sie von der Öffentlichkeit mal wieder für ihre Eskapaden abgewatscht wurde. Er ist verständnisvoll, er tröstet und er schmeichelt.
Sie ist für ihn der weibliche Kumpel, dem er nichts vorspielen muss. Insbesondere seinem ständigen Drang, seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen, muss er bei seinem "Buddy" Marlene nicht nachgeben. Gleichzeitig ist sie die ehrliche Kritikerin seiner Werke, von der er auch gerne die Kritik annimmt.
"'Die Dietrich war eine sehr resolute Dame';...'Sie konnte sehr glamourös und sie konnte sehr urwüchsig sein. Ich habe gesehen, wie sie wie ein hungriger Terrier an einem deutschen Würstchen herumnagte, aber sie konnte ebenso einen großartigen Auftritt hinlegen, der sogar einer regierenden Königin die Schau gestohlen hätte.'" (S. 34)
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Ähnlich wusste Marlene mit Hemingways Schwächen umzugehen. Befand sie sich in dem für Schauspielerinnen nicht gerade komfortablen Stadium zwischen Jugend und Alter, so war es bei ihm ständig der Drang, seine Männlichkeit zur Schau zu stellen, sei es durch besonders rüde Ausdrucksweisen oder durch Prahlereien mit seiner sexuellen Potenz." (S. 57)
Eigentlich ein interessantes Thema für ein Buch. Ich hatte mir jedoch erhofft, dass man mehr über das direkte Zusammenspiel zwischen den beiden erfährt. Gerade der Hinweis in dem Vorwort hat mich neugierig gemacht.
"Hans-Peter Rodenberg wertet den erstmals in seiner Gesamtheit zugänglichen Briefwechsel der beiden Ikonen des 20. Jahrhunderts aus und entwirft mit Marlene und Ernest ein ebenso facettenreiches wie intimes Porträt einer außergewöhnlichen Freundschaft." (S.3)
Leider kommt bei Rodenberg's Auswertung das Zusammenspiel zwischen den beiden ein wenig zu kurz. Der Autor legt seinen Schwerpunkt auf die Beschreibung der einzelnen Personen. Er liefert im Grunde genommen 2 Biografien in einem Buch. Wenn man sich im Vorfeld schon ein bisschen mit den beiden Persönlichkeiten befasst hat, erfährt man leider nicht viel Neues über das Leben der beiden. Zwischendurch findet man zwar Auszüge aus dem Briefwechsel. Doch diese gehen leider in dem Überschuss an Informationen unter.
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