Am Rande der Lichtung

Buchseite und Rezensionen zu 'Am Rande der Lichtung' von Robert Dugoni

Inhaltsangabe zu "Am Rande der Lichtung"

Vom Autor des Bestsellers »Das Grab meiner Schwester«.

Finalist für den International Thriller Award 2017.

Detective Tracy Crosswhite von der Mordkommission in Seattle steckt mitten in den Ermittlungen zu einem äußerst seltsamen Mordfall, als eine Kollegin sie bei einem Cold Case um Hilfe bittet. Vierzig Jahre zuvor wurde die junge Kimi Kanasket tot aufgefunden. War es wirklich Selbstmord, wie damals behauptet wurde? Tracy, deren eigene Schwester einem Mord zum Opfer gefallen ist, ist schnell bereit, sich um den alten Fall zu kümmern. Ihre Nachforschungen führen sie direkt in das kollektive Gedächtnis einer Kleinstadt, in der jeder jeden deckt und niemand gern mit der Polizei spricht. Doch Tracy lässt sich nicht abschrecken und recherchiert weiter – auch als sie auf Hinweise stößt, dass der wahre Täter noch immer am Leben ist und sie möglicherweise ins Visier genommen hat. Kann sie Kimis Familie die Antworten liefern, auf die sie schon so lange wartet? Oder ist sie das nächste Opfer?

Alle Bücher der Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Bislang sind erschienen:

»Das Grab meiner Schwester«

»Ihr allerletzter Atemzug«

»Am Rande der Lichtung«

Format:Kindle Edition
Seiten:448
Verlag: Edition M
EAN:
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Die Tote im Käfig

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Tote im Käfig' von Robert Dugoni

Inhaltsangabe zu "Die Tote im Käfig"

Vom Autor des Bestsellers »Das Grab meiner Schwester«.

Ein #1 Wall Street Journal-Bestseller.

Als die Leiche einer Frau in einer Krebsfalle aus dem kalten Meer gefischt wird, sieht sich Detective Tracy Crosswhite mit einem äußerst schwierigen Fall konfrontiert. Bei der Autopsie stellt sich heraus, dass die Frau zu Lebzeiten alles darangesetzt hat, ihre Identität zu verschleiern. Vor wem war sie auf der Flucht? Als Hinweise auftauchen, es könnte sich bei der Unbekannten um eine Frau handeln, die vor ein paar Monaten unter dubiosen Umständen verschwand, wird Tracy einmal mehr von Erinnerungen an den lange unaufgeklärten Mord an ihrer Schwester verfolgt. Während Tracy langsam eine brutale Geschichte von Verrat und verzweifelter Gier aufdeckt, sieht sie sich mit einem Mörder konfrontiert, der vor nichts zurückschreckt.

Alle Bücher der Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Bislang sind erschienen:

»Das Grab meiner Schwester«

»Ihr allerletzter Atemzug«

»Am Rande der Lichtung«

»Die Tote im Käfig«

Format:Kindle Edition
Seiten:494
Verlag: Edition M
EAN:
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Der kleine Fuchs und der Träumer

Buchseite und Rezensionen zu 'Der kleine Fuchs und der Träumer' von Sergio Bambaren

Inhaltsangabe zu "Der kleine Fuchs und der Träumer"

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:80
Verlag: Pendo
EAN:9783866124394
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Ozzy: Die Autobiografie

Buchseite und Rezensionen zu 'Ozzy: Die Autobiografie' von Ozzy Osbourne

Inhaltsangabe zu "Ozzy: Die Autobiografie"

Format:Taschenbuch
Seiten:480
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453676053
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Nachruf auf Amerika

Buchseite und Rezensionen zu 'Nachruf auf Amerika' von Klaus Brinkbäumer

Inhaltsangabe zu "Nachruf auf Amerika"

Die USA sind uns fremd geworden. Zwar waren sie immer schon ein Land der Widersprüche, doch mit Donald Trumps Präsidentschaft wurde klar: Fundamentales verschiebt sich, was gerade noch verlässlich schien, bricht entzwei. Auch nach Donald Trump wird es nicht wieder so werden wie zuvor.
Warum das so ist, zeigt uns Klaus Brinkbäumer in seinem großen Buch über Amerika. Als Chefredakteur und langjähriger USA-Korrespondent des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel« kennt er das Land wie wenige andere. Er hat über die Jahre mit Barack Obama, Dick Cheney oder Hillary Clinton, mit George Clooney oder Bruce Springsteen, mit zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wirtschaft gesprochen und mit Donald Trump ein etwas anstrengendes Telefongespräch geführt. In seiner so leidenschaftlichen wie analytischen Schilderung von Menschen, Orten, Stimmungen, Geschichte und Geschichten zeichnet er das faszinierende Porträt einer Nation, die für Jahrzehnte wegweisend für uns war und nun im Begriff ist, sich selbst zu verlieren. Das Ende dieser einst so verlässlichen Beziehung wird unsere Zukunft wesentlich bestimmen.

Format:Kindle Edition
Seiten:528
EAN:
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Warum sie sterben musste: Roman

Buchseite und Rezensionen zu 'Warum sie sterben musste: Roman' von Mindy Mejia

Inhaltsangabe zu "Warum sie sterben musste: Roman"

Sie war eine gute Schülerin. Sie war eine gute Tochter. – Sie war nicht die, für die man sie hielt ... und musste dafür mit dem Leben bezahlen: Für Sheriff Del Goodman bricht eine Welt zusammen, als er in der durch zahlreiche Messerstiche grausam zugerichteten weiblichen Leiche, die in einer verlassenen Scheune gefunden wurde, Henrietta Hoffman erkennt. Hattie, die einzige Tochter seines besten Freundes, die für Del fast wie ein eigenes Kind war. Er schwört, ihren Mörder zur Strecke zu bringen, doch je tiefer Del nachforscht, umso mehr wird alles erschüttert, was er über Hattie zu wissen meinte. Offenbar hatte die junge Frau viele Gesichter, und sie spielte ein gefährliches Spiel – mit einem viel zu hohen Einsatz …

Autor:
Format:Kindle Edition
Seiten:449
EAN:
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Das Leben und das Schreiben: Memoiren

Buchseite und Rezensionen zu 'Das Leben und das Schreiben: Memoiren' von Stephen King
5
5 von 5 (2 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Das Leben und das Schreiben: Memoiren"

„Ich schreibe so lange, wie der Leser davon überzeugt ist, in den Händen eines erstklassigen Wahnsinnigen zu sein.“ Stephen King






Während der Genesung nach einem schweren Unfall schreibt Stephen King seine Memoiren – Leben und Schreiben sind eins. Ein unverzichtbarer Ratgeber für alle angehenden Schriftsteller und eine Fundgrube für alle, die mehr über den König des Horror-Genres erfahren wollen. Ein kluges und gleichzeitig packendes Buch über gelebte Literatur.






»Eine Konfession.« Frankfurter Allgemeine Zeitung


Lesern von "Das Leben und das Schreiben: Memoiren" gefiel auch

Autor:
Format:Taschenbuch
Seiten:384
Verlag: Heyne Verlag
EAN:9783453435742
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Rezensionen zu "Das Leben und das Schreiben: Memoiren"

  1. erstaunlich ehrliche Schriftsteller-Biografie

    Ewig im Erinnerung geblieben ist mir der rostige Nagel in der Dachboden-Stube, an den Stephen King, ein ewig und drei Tage erfolgloser Schriftsteller die Absagen von Literaturagenten spießte. Es war ein großer Nagel, der viele Schreiben aufnehmen musste.

    Heutzutage trudeln E-Mail-Absagen im Stil von "Vielen Dank für Ihr Schreiben und die Vorstellung Ihres Buchprojekts, das wir mit viel Interesse geprüft haben. Im Rahmen der Tätigkeit unserer Agentur sehen wir aber leider keine Möglichkeit der erfolgreichen Vertretung für Ihr Werk." ein, bei mir und vielen anderen deutschsprachigen , die sich um eine Literaturagentur bemühen - wobei es hierzulande kaum Literaturagenten gibt, die ansprechbar sind. Zu sehr ist die deutsche Verlagsbranche durch Fusionen konzentriert, setzt man gerade in Corona-Zeiten auf bewährte Stammautoren und Übersetzungen von Erfolgsliteratur aus dem viel größeren englischsprachigen Buchmarkt.

    Vollkommen uneitel und ehrlich beschreibt Stephen King dann jene Zeit, nachdem sich ein Literaturagent seiner erbarmt hatte und gleich noch Kontakte zur Filmbranche vermittelte, woraufhin die Tantiemen nur so sprudelten. Die Folge: ein Abgleiten in Alkohol und Kokain und andere Drogen, um das fieberhafte Schreiben zu unterstützen, bis hin zum körperlichen und psychischen Absturz.

    Bei den anonymen Alkoholikern ist Stephen King seitdem gut aufgehoben - nicht nur, um seine Sucht unter Kontrolle zu halten, sondern auch als Inspirationsquelle für die schrägen Typen am Rande der Gesellschaft, die er in seinen Romanen. Der grandiose Anfang von "Mr. Mercedes", in dem eine Ansammlung von Obdachlosen im kalten Morgengrauen stundenlang vor einer Suppenküche warte, nur um dass von einem Mercedesfahrer brutal überrollt zu werden. sei hier als Beispiel genannt.

    So offen, wie Stephen King bei der Schilderung seiner eignen Biografie ist, so sehr misstraue ich seinen geschilderten literarischen Techniken. Er gilt als einer der wenigen Protagonisten des so genannten "entdeckenden Schreibens", einer Technik, bei welcher der Autor kaum weiß, was als nächstes in seinem Roman passiert, und sich ganz dem Schreibfluss hingibt.

    Dies mag auf jene seiner voluminösen Werke zutreffen, die er als etablierter Erfolgsschriftsteller verfasste, oft weit über Tausend Seiten dick, weitschweifig und stellenweise langweilig. Da hatte er schon eine Fangemeinde - auch aufgrund der erfolgreichen Romanverfilmungen - die alles und jedes verschlingen, was der Bestsellerautor auf den markt wirft.

    Jedoch wird Stephen King so nicht angefangen haben. Er studierte Literatur, war Englischlehrer, ist seit seinen jungen Jahren mit einer Literatin verheiratet, die seine beste Kritikerin ist und seine Werke stets wachsam begleitete. Doch was er in "Das Leben und das Schreiben" vollkommen verschweigt (anders kann ich es nicht ausdrücken) ist das überaus notwendige Überarbeiten.

    Von Hemingway ist der Spruch "Die erste Entwurf ist immer Mist!" überliefert. Die große Frage, sie sich bei Stephen Kings Roman stellt: Wie hat der Bestsellerautor seine eigenen Werke überarbeitet,welche Techniken hat er dabei angewendet, welche Lektoren unterstützten ihn dabei?

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  1. Wer schreiben will ...

    ... der sollte Das Leben und das Schreiben: Memoiren unbedingt lesen. Stephen King kann schreiben, wer wollte das bestreiten? Aber hier stellt er nicht nur sein Leben dar, er bringt auch seine Sicht auf das Schreiben ohne Schnörkel an den Leser. Und mir hat es sehr gut getan, dass er dies nicht mit intellektualisierenden Ansprüchen tut, sondern realistische Ratschläge gibt.
    Dass er auch nicht Jesus ist und mit Wasser kocht, wie wir alle, das tut diesem Ratgeber keinen Abbruch, im Gegenteil: Wenn man ihn ernst nimmt, dann stellt man auch ihn in Frage und entwickelt seinen eigenen Stil, egal, was andere denken.

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Der große Schlaf

Buchseite und Rezensionen zu 'Der große Schlaf' von Raymond Chandler

Inhaltsangabe zu "Der große Schlaf"

Gebundenes Buch
Raymond Chandler hat mit "Der große Schlaf" den hard-boiled detective erschaffen, der trinkt, raucht und alle Frauen haben kann auch wenn er gar nicht will. In Kriminalfällen ist seine Logik nüchterner als er selbst, seine Menschenkenntnis und seine Erfahrung besser als die eines jeden Polizeibeamten. Dieser Kriminalroman ist ein Klassiker, der ein neues Genre des Detektivromans geschaffen hat. Thomas M. Müller hat den Stil der Dreißigerjahre und die Abgebrühtheit Marlowes in großartigen Bildern dargestellt.

Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:304
EAN:9783864060229
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Die Rothaarige

Buchseite und Rezensionen zu 'Die Rothaarige' von James Ellroy
5
5 von 5 (1 Bewertungen)

Inhaltsangabe zu "Die Rothaarige"

Ein ungelöster Mord wird zum tragischen Beginn eines Schriftstellerlebens Geneva »Jean« Ellroy wurde 1958 in einem schäbigen Vorort von L.A. vergewaltigt und ermordet. Der Täter wurde nie gefasst, die Ermittlungen eingestellt und der Fall als tragischer Ausgang einer durchzechten Nacht ad acta gelegt. James Ellroy war damals zehn Jahre alt. Der Mord an seiner Mutter wurde seine Obsession. In den kommenden Jahrzehnten hat er die verstörenden Erinnerungen abwechselnd verdrängt und im Schreiben heraufbeschworen. Erst 1994 stellt er sich dem Trauma seines Lebens. Zusammen mit dem pensionierten Detective Bill Stoner begibt Ellroy sich auf die Suche: nach seiner Mutter, ihrem Mörder – und seiner Erlösung.

Autor:
Format:Gebundene Ausgabe
Seiten:528
EAN:9783550050329
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Rezensionen zu "Die Rothaarige"

  1. 5
    29. Mär 2018 

    Nichts ist schlimmer als die Wirklichkeit

    "Ellroy ist der wohl wahnsinnigste unter den lebenden Dichtern und Triebtätern der amerikanischen Literatur." (Süddeutsche Zeitung)

    "Er schreibt die blutigsten Krimis Amerikas." (ZEITmagazin)

    "Anarchisch kaputt, sexbesessen und mit einem unheimlichen Gespür für alles Pathologische, Zerstörerische ... Aus seinen Büchern weht der Wind des Bösen." (Bücherjournal)

    Nimmt man die Pressemeldungen für bare Münze, scheint James Ellroy auf der dunklen Seite der Literatur zu leben. Seine Romane sind düster, brutal, verstörend, Angst einflößend. In ihnen scheint Ellroy den schwarzen Teil seiner Seele auszuleben. Welche Motivation ihn dabei antreibt, schildert er in seinem autobiografischen Roman "Die Rothaarige". Die Geschichte, die er hier erzählt, ist einfach unvorstellbar: Als Ellroy 8 Jahre alt ist, wird seine Mutter brutal ermordet. Ihr Tod wurde nie aufgeklärt. Nach ca. 40 Jahren entschließt sich nun Ellroy, die Aufklärung selbst in die Hand zu nehmen. Von diesem Aufklärungsversuch und den Hintergründen des Verbrechens handelt dieser Roman.

    "Ich dachte, ich würde dich kennen. Ich tat meinen kindischen Hass als intimes Wissen ab. Ich habe nie um dich getrauert. Ich habe die Erinnerung an dich bekämpft." (S. 118)

    Der Roman ist in 4 Teile gegliedert:

    1. Der Mord
    Im Juni 1958 wird die Leiche von Jean Ellroy gefunden. Sie wurde vergewaltigt und erdrosselt. Die Hintergründe der Tat sind unbekannt. Potenzielle Täter gibt es einige. Zeugenbefragungen bringen ein paar Spuren, die jedoch im Sande verlaufen. Dieser Teil des Romanes liest sich wie ein Polizeibericht und liefert ein genaues Bild der Polizeiarbeit im früheren Los Angeles. Bezeichnend für die Polizei der damaligen Zeit war ein hohes Maß an Korruption und das Verfolgen persönlicher Interessen. Die Verbrechensquote war extrem hoch, die Aufklärungsquote relativ gering. Die Polizei ertrank förmlich in Mordfällen, so dass ein Mord wie der an Jean Ellroy schnell ad acta gelegt wurde. Man konzentrierte sich lieber auf Mordfälle, die eine höhere Chance einer Aufklärung boten. Ellroy vermittelt dabei ein hässliches Bild von Los Angeles, das wenig mit der schillernden und glamourösen Stadt der Engel zu tun hat.
    In diesem ersten Teil nimmt James Ellroy eine Nebenrolle ein. Trotzdem er der kleine Junge ist, dessen Mutter gerade ermordet wurde, bleibt er im Hintergrund. Man erfährt nichts über sein Seelenleben. Bestenfalls präsentiert er sich bei den Ermittlungsarbeiten als einer von vielen Zeugen. Denn er wird von der Polizei wiederholt zu dem Verhältnis seiner Eltern befragt. Das Foto des Buchcovers zeigt im Übrigen den kleinen James in einer, von der Presse konstruierten Situation, zu einem Zeitpunkt, an dem das Verbrechen an Ellroys Mutter noch von öffentlichem Interesse war. Doch dieses Interesse hielt leider nicht lange an. Erst Jahre später, als Ellroy als Schriftsteller bekannt ist, kommt dieses Interesse wieder hoch.

    "Ein Mann mit einer Kamera ging mit mir nach hinten zu Mr. Kryckis Geräteschuppen. Er drückte mir eine Ahle in die Hand und stellte mich an eine Werkbank. Ich hielt einen kleinen Holzblock fest und tat so, als würde ich ihn bearbeiten. Ich schaute in die Kamera - ohne zu blinzeln, zu lächeln, zu weinen oder zu zeigen, wie gut es mir ging." (S. 120)

    2. James Ellroys Kindheit und sein Weg zum Schriftsteller
    Der persönlichste und emotionalste Teil dieses Romans: Ellroy war ein Scheidungskind, instrumentalisiert von seinen Eltern, um ihn gegen den jeweils anderen Elternteil aufzubringen. Sein Vater hatte dabei die größere Überzeugungskraft und konnte James mit seiner Ablehnung und seiner Wut auf Mutter Jean anstecken. Anfangs himmelt James seinen Vater an. Erst Jahre später begreift er, dass sein Vater zeitlebens ein Schwätzer war, der sich sein berufliches wie menschliches Versagen schön reden konnte. Nach dem Tod seiner Mutter entwickelt sich James zu einem schwierigen Kind und Jugendlichen, der nach Aufmerksamkeit lechzt, indem er andere mit rassistischen Ansichten schockiert. Sein Rassismus ist für ihn lediglich Mittel zum Zweck. Ob seine Äußerungen im Widerspruch zu seiner tatsächlichen Überzeugung stehen, ist für mich leider nicht deutlich geworden. Sein Vater ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt, so dass er nicht mitbekommt, dass sein Sohn immer mehr abdriftet: Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Strafvollzug. James Ellroy nimmt alles mit und landet in der Gosse. Dass er schließlich wieder die Kurve kriegt und Schriftsteller wird, liegt unter Anderem an seiner Liebe zu Kriminalromanen, die er bereits in seiner Kindheit verschlungen hat und die seine Fantasie beflügelt haben. Die Verbrechen, von denen er liest, beschäftigen ihn. Er träumt sich eine brutale Wirklichkeit zurecht, in der seine Mutter nicht selten eine Rolle spielt. Es ist seine Art, sich seiner Mutter anzunähern. Dabei erkennt er, dass er sehr wenig über seine Mutter weiß. Das Bild, das er von ihr hatte, indoktriniert durch seinen Vater, erweist sich als zweifelhaft. Daran hat er Jahre zu knabbern. Vierzig Jahre später erkennt er, dass der einzige Weg, seine Mutter zu verstehen darin liegt, dass Verbrechen an ihr aufzuklären. Im Zuge der Nachforschungen erhofft er sich, dass ihm der Mensch Jean Ellroy näherkommt.

    "Mein Vater war ein Lügner. Meine Mutter eine Schwindlerin. Ich hatte sie sechs Jahre zusammen und vier Jahre getrennt erlebt. Ich verbrachte weitere sieben Jahre mit meinem Vater. Immer wieder fing er von meiner Mutter an, nur um vernichtend über sie herzuziehen. Seine Tiraden waren selbstgefällig und gehässig. Seine Tiraden waren suspekt. Die letzten sieben Jahre seines Lebens verleumdete er meine Mutter bei jeder Gelegenheit." (S. 465)

    3. Bill Stoner
    Bill Stoner ist der Kriminalbeamte, mit dem James Ellroy versucht, das 40 Jahre zurückliegende Verbrechen an seiner Mutter aufzuklären. Anhand des langjährigen Polizeidienstes von Stoner, präsentiert Ellroy wie im ersten Teil ein Stück amerikanischer Polizeigeschichte. Bill Stoner geht in den Ruhestand. In den letzten Jahren hat er in der Abteilung für ungelöste Mordfälle gewirkt, wo er auch einige beachtliche Erfolge erzielen konnte. Der Leser lernt Stoner als einen erfahrenen, besonnenen und hartnäckigen Polizisten kennen, der sich an einem Mordfall festbeißen kann. Und solch einen Menschen braucht Ellroy, um an sein Ziel zu kommen.

    4. Die Aufklärung des Mordes an Jean Ellroy
    Stoner und Ellroy schweißt die lang andauernde Suche nach Jeans Mörder zusammen. Es gibt Momente der Hoffnung, aber auch der Verzweiflung. Viele Spuren erweisen sich als Sackgasse. Und trotzdem geben die beiden nie auf. Es ist schon faszinierend, wie es ihnen gelingt, ein Ermittlungspuzzle zusammenzusetzen, das seit über 40 Jahren herumliegt und dessen Einzelteile in großen Teilen Amerikas verstreut sind.

    "Wir bekamen Namen aus der Akte. Wir bekamen Namen von alten Cops. Wir bekamen Namen von alten Kneipenhockern und Leuten, die ihr Leben lang nicht aus El Monte herausgekommen waren. Wir arbeiteten acht Monate lang an dem Fall. Wir säten Namen und ernteten Namen. Wir brachten keinen immer größer werdenden Kreis von Namen zustande. Wir hatten es mit einem ausgedehnten Ort und einem großen Abschnitt verlorener Zeit zu tun. Wir gaben nicht auf. (S. 409)

    An diesem Roman hat mich zunächst die Idee fasziniert, ein Verbrechen, das 40 Jahre zurückliegt, aufklären zu wollen. Die größere Faszination ging jedoch im Verlauf der Handlung von James Ellroys Sprachstil aus.
    Im ersten Teil wirkt der Roman wie der Text eines Polizeiberichtes: eine Aneinanderreihung von Fakten, sehr nüchtern dargestellt. Da dieser erste Teil auch gleichzeitig ein Bericht über die Ermittlungsarbeit ist, ging ich davon aus, dass sich der Sprachstil mit der Zeit ändern wird. Fehlanzeige! James Ellroy hat diesen Sprachstil beibehalten. Nun sollte man meinen, dass ein nüchterner und emotionsloser Sprachstil nicht gerade das probate Mittel ist, um Spannung zu vermitteln und den Leser zu fesseln. Wieder Fehlanzeige. Man wird sich wundern, wie wenig Stilmittel nötig sind, um den Leser zu packen und emotional zu berühren: James Ellroy konzentriert sich auf das Wesentliche. Keine Ausschmückungen, Adjektive oder bildhafte Sprache. Subjekt - Prädikat - Objekt ... mehr braucht James Ellroy nicht, um deutlich zu machen, dass nichts schlimmer sein kann als die Realität. Denn das muss man sich bei diesem Buch immer wieder vor Augen führen: James Ellroy berichtet über Fakten.

    Fazit:
    Ein faszinierender Roman, der mich durch die persönliche Geschichte des Autors überzeugt hat sowie dem fast unmöglichen Versuch, ein 40 Jahre altes Verbrechen aufzuklären. Hinzu kommt der unglaubliche Sprachstil des Autors, der mit ganz wenigen sprachlichen Mitteln eine ungeheure Spannung erzeugen kann. Leseempfehlung!

    © Renie

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Frida Kahlo: Ein leidenschaftliches Leben

Buchseite und Rezensionen zu 'Frida Kahlo: Ein leidenschaftliches Leben' von Hayden Herrera

Inhaltsangabe zu "Frida Kahlo: Ein leidenschaftliches Leben"

Format:Taschenbuch
Seiten:416
EAN:9783596180370
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